Berufliche Trends

Seelenlose Redaktionsklempnerei

Der 15. Januar 2013 wird als schwarzer Tag in die deutsche Pressegeschichte eingehen. In einer eilig einberufenen Mitarbeiterversammlung traten die drei Geschäftsführer der Essener WAZ-Mediengruppe Manfred Braun, Thomas Ziegler und Christian Nienhaus im Druckzentrum in Hagen Bathey mit versteinerter Mine vor die Belegschaft der Westfälischen Rundschau. Die hatte angesichts zahlreicher kursierender Krisenszenarien und formulierter Sparziele ohnehin nichts Gutes erwartet, aber diese Nachricht schockte alle. Die Redaktion der Westfälischen Rundschau wird zum 1. Februar 2013 geschlossen, 120 festangestellten Redakteurinnen und Redakteuren wird fristgemäß gekündigt.
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Grundrechenart Social Media

„Social Media im Journalismus“ war ein Schwerpunkt der Social Media Week vom 24. bis zum 28. September in Berlin. Konkrete Einzelaspekte wie Social Media Monitoring, die journalistische Relevanz von Twitter, Datenjournalismus, Finanzierung durch Crowdfunding oder die Überprüfung von Video- und Fotomaterial in sozialen Netzwerken wurden in einer Vielzahl von Veranstaltungen an drei verschiedenen Tagungsorte diskutiert.
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Potenziale nutzen

Die Journalistin und Social Media-Beraterin Simone Janson hat einige Ratgeber veröffentlicht und lehrt an diversen Bildungseinrichtungen. In Berlin war sie mit Vorträgen und Workshops präsent. Im Interview mit M spricht sie über die Arbeit mit sozialen Netzwerken im Print-Sektor.
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Kommentiert: Pro Quote – nur Mut!

Ganze sieben Chefredakteurinnen finden sich an der Spitze der 360 deutschen Tages- und Wochenzeitungen, nur drei der insgesamt zwölf Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind Frauen. Damit lässt sich das weibliche Führungspersonal in unseren Medien an zwei Händen abzählen und liegt sogar noch unter dem Durchschnitt in den anderen Branchen, der mit drei Prozent schon beschämend gering ist.
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Ein überlebtes Modell?

Lokale Tageszeitungen hätten keine Zukunft mehr, meint Helena Tölcke. Am 29. Februar hat die Verlagsleiterin und Chefredakteurin ihr Blatt, die Deister-Leine-Zeitung (DLZ), eingestellt. „Die DLZ hat sich einfach nicht mehr gerechnet.“ Stetig sinkende Auflagen, zurückgehende Anzeigenerlöse und schlechte Zukunftsprognosen hätten diese Schließung notwendig gemacht.
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„Vocer“ für Medienkritik

Auf große Resonanz stößt „Vocer“, ein Non-Profit-Portal für „Medien.Kritik.Debatte“, das am 31. Januar offiziell startete. Knapp eine Woche später haben fast 500 Facebook-Nutzer den „Gefällt mir“-Button geklickt. Medien wie das Hamburger Abendblatt oder der Spiegel würdigen das „Kursbuch für die moderne Medienwelt“, wie Initiator Stephan Weichert das Internetprojekt bewirbt. Was und wer steckt hinter „Vocer“?
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Imagepflege statt Jammern

„Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann gründ’ ich einen Arbeitskreis.“ Was in der Politik oft nur eine billige Ausflucht ist, kann im Berufsleben durchaus nützlich sein: sich zusammenzutun, um gemeinsam eine Krise zu meistern. Das Fotografennetzwerk „Nordaufnahme“ ist ein Beispiel dafür.
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Auf dem Weg zur Webreportage

„Die Webreportage verändert die Erzählform“, sagt Rolf Nobel, Professor für Fotografie an der Fachhochschule Hannover. M sprach mit ihm über die Entwicklungen des Fotojournalismus. Sein Fazit: Fotografinnen und Fotografen sollten lernen, auch mit der Filmkamera umzugehen.
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Triathlon in der Fotografie

Seit Jahren geht es mit den Arbeitsbedingungen für Fotojournalisten bergab. Der Markt der Printmedien schrumpft, mit ihm Auftragsvolumen und Honorare. Das Internet leidet unter der Gratismentalität von Betreibern und Nutzern. Mit der Verbreitung der digitalen Medien verändert sich auch die Bildsprache. Videoclips und Smartphone-Apps prägen zunehmend die Sehgewohnheiten und öffnen den Markt für Hobbyknipser. Die freien Stockfotografen werden zerrieben zwischen Branchenriesen wie Getty und Corbis auf der einen Seite und den Billigheimern Fotolia und Co. auf der anderen. Wo bleibt da der professionelle Fotojournalismus?Die crossmediale Vernetzung löst gewohnte Grenzen auf...
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Medienkritiker in der Kritik

Qualität durch Kritik hatte das sechste Herbstforum der „Initiative Qualität im Journalismus“ im Funkhaus Berlin des Deutschlandradios im Blick: Medienjournalismus, Ombudsleute und sorgfältig ausgewählte Social Media können zu mehr Transparenz beitragen, wenn sie die Interessenlage der Medien selbst deutlich thematisieren.
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Ein Leben zwischen Extremen

Führungskraft oder Prekariat? Die berufliche Situation von Journalisten schwankt zwischen Extremen. Wer arbeitslos wird, kann derzeit kaum auf sozialpolitische Hilfen hoffen. Betroffene Journalisten und Experten geben Tipps fürs Überleben am Arbeitsmarkt.
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Rechte von Freien gestärkt

Der DJV hat gemeinsam mit ver.di zwei weitere juristische Erfolge für freie Journalisten und Fotografen errungen. So hat das Landgericht Hamburg die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Gruner+Jahr Wirtschaftsmedien, zu denen die FTD, Capital, Impulse und Börse Online gehören, in großen Teilen für unwirksam erklärt.
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Gute Gewinnbeteiligung

Die Versicherten der Presse-Versorgung erhalten im laufenden Jahr eine Gewinnbeteiligung von 4,6 Prozent. Damit ist die Verzinsung zwar etwas niedriger als in den drei vorhergehenden Jahren, als es jeweils 4,8 Prozent gab. Sie liegt aber weiterhin an der Spitze des deutschen Versicherungsmarktes, wo Lebensversicherungen im Durchschnitt mit 4,0 Prozent verzinst werden.
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Spendenjournalismus

Während die Gesellschaft sich sehenden Auges in eine Mediengesellschaft transformiert hat, ist für Medieninhalte immer weniger Geld da. Wo Sender und Verlage sich guten Journalismus nicht mehr leisten können oder wollen, müssen Journalisten zur Eigeninitiative greifen. Reporter und Filmemacher sehen sich gezwungen, ihre aufwändigen Recherchen und Drehreisen selbst zu finanzieren, beispielsweise über Spenden: Crowdfunding ist das Stichwort. Lohnend ist das vor allem für Sender und Verlage – der Umsonstjournalismus hält Einzug. Mit gravierenden Folgen für die Gesellschaft.
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Zweitbestes Ergebnis

Mit Erlösen von 131,7 Millionen Euro erreichte die Verwertungsgesellschaft Wort 2010 ihr bislang zweitbestes Ergebnis. Auf den Versammlungen am 20. und 21. Mai in München spielte der Geschäftsbericht allerdings kaum eine Rolle.
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Viel Feind, viel Ehr

„Heute wollen wir uns mal ein wenig mit der Bundesregierung anlegen“. Dieser süffisante Satz von Panorama-Chef Gert von Paczensky ist in die Fernsehgeschichte eingegangen. Dabei ging es um gar nicht viel. Die Adenauer-Regierung hatte einen Bericht über die politische Arbeit der Regierung vorgelegt, in dem die PR dominierte und wichtige Fakten fehlten: „Und über 300 Fotos auf Kosten der Steuerzahler“. Beim heutigen Standard von Polit-PR kann man darüber höchstens noch lächeln. Damals gab’s Ärger. „Wir hatten immer viel Zuspruch und viel Krach“, erinnert sich Gert von Paczensky viele Jahre später.
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