Berufsbild

Mit den Augen der Anderen

Je eine deutsche und eine polnische Journalistin haben beim Tandemprojekt „Blicke über die Oder – Rzut oka za Odre“ des Journalistinnenbundes gemeinsam recherchiert und publiziert. Entstanden ist ein grenzüberschreitendes Netzwerk. „Ulrike Meitzner hat gepackt wie der Deutsche bei Thomas Mann: Unter dem Schein der Ordnung eines marineblauen Rucksacks verbirgt sich das Chaos, der logistische Reinfall. Der untere Teil des Rucksacks hängt schlaff herunter, während sich der mittlere Teil ausbeult vor Dutzenden von Kleidchen (von den gerade hippen Designerinnen aus Berlins Mini-Schneidereien), er fließt über vor Unterhosen, Socken und flachen Schühchen, die sie Ballerinas…
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Idealistin mit Blick aufs Wesentliche

Arbeiterfotografie meint zweierlei: Erstens Arbeiter, heutzutage auch Arbeiterinnen, als Fotografen/innen. Zweitens Fotos, die Arbeiter/innen, die Arbeitswelt und die soziale Wirklichkeit dokumentieren.
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Die Verschwörung der Journaille zu Berlin

Ein politisches Tagebuch, so definiert Gerd Hofmann seine akribische Zusammenstellung der Ereignisse um die Neuwahlen im Jahr 2005. Der Berliner Fernsehkorrespondent verfolgte zwischen dem 22. Mai (der Ankündigung der vorgezogenen Bundestagswahl durch die SPD) bis zum Wahltag im September, wie die Medien den Noch-Kanzler Gerhard Schröder ab- und die heutige Kanzlerin Angela Merkel hoch schrieben.
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Medien-Blackout

Deutsche Medien scheinen die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte, insbesondere des deutschen Völkermords an den Herero und Nama im damaligen Deutsch-Südwestafrika, nicht für relevant zu halten. Dieser Eindruck drängt sich auf, angesichts der ausgebliebenen Berichterstattung über eine Bundestagsdebatte am 13. Juni 2007 zu diesem Thema.
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Journalistische Nachlese

Beim G8-Gipfel in Heiligendamm herrschte im vergangenen Juni Ausnahmezustand, auch für die Medien. Prophylaktische Polizeikontrollen, Behinderungen für Journalisten durch eine fragwürdige Informationspolitik der Behörden, aber auch journalistische Fehlleistungen. Vertreter von Medien, Wissenschaftler und Globalisierungskritiker zogen Ende August in Berlin auf Einladung der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten Union (dju) eine Zwischenbilanz.
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Neues Jahrbuch des Deutschen Presserats

BONN. Im neuen Jahrbuch 2007 des Deutschen Presserats beschäftigen sich der Presserechtler Professor Walter Seitz, der Medienwissenschaftler Professor Siegfried Weischenberg und der Chefredakteur der Bild-Zeitung Kai Diekmann mit dem Thema Boulevard und Persönlichkeitsrechte.
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Überfüllte Säle

Seit Jahren kann das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin nur mit Ach und Krach seinen Betrieb aufrechterhalten. Gegenwärtig sind lediglich drei der acht Lehrstühle des Instituts besetzt. Man behilft sich mit Lehrbeauftragten, Gastdozenten und Vertretungsprofessoren.
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Politikverkauf

Es scheint nicht gut bestellt um die Politik in Deutschland, wenn sie ihre Botschaften oft nur noch mit Geld in die Öffentlichkeit bringen kann. Wohlgemerkt mit dem der Steuerzahler! Offenbar fehlen Politikern Argumente – nicht nur, um die Bürger von der Sinnhaftigkeit ihres Handels zu überzeugen, sondern auch die Journalisten als Mittler.
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Schüler irregeleitet

Der Presserat erteilte der Frankfurter Rundschau (FR) eine Missbilligung für eine Anzeigenbeilage von McDonald’s, die Schüler im Rahmen eines Zeitungsprojekts verfassten (M 04 / 2007). Die Beilage war Teil des Zeitungsprojekts „FRiSCH – Frankfurter Rundschau in der Schule“. Die FR stellt Schulklassen die Zeitung für den Unterricht zur Verfügung, und eine eigene Jugendredaktion produziert unter Anleitung eines Journalisten einmal wöchentlich eine eigene Seite. Ohne Sponsoren kommt FRiSCH nicht aus. Einen Teil der Kosten übernehmen der Flughafenbetreiber Fraport und Mc Donald’s, das Jugendprojekt selbst wird abgewickelt von der Berliner Agentur Raufeld Medien, die auch für…
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Kromschroedera

Für die verdeckte Recherche, die Rollenreportage hat die schwedische Sprache ein Wort: das Verb „wallraffa“. Natürlich abgeleitet von Günter Wallraff, der landauf, landab als der Under-cover-Rechercheur bekannt geworden ist. Doch Wallraff ist nicht der Erfinder dieses journalistischen Genres. Drei Jahre bevor sein wohl berühmtestes Buch „Ganz unten“ erschien, wurde bereits die Reportage „Als ich ein Türke war“ des Stern-Autors Gerhard Kromschröder gedruckt.
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„Die Alpha-Journalisten“: Deutschlands Wortführer im Porträt

Unlängst wartete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit einer Titelgeschichte über die „Alpha-Mädchen“ auf (was immer das sein mag). Da verwundert es nicht, dass auch ein Medienliteraturverlag mit einem ebenso reißerischen wie blödsinnigen Titel wie „Die Alpha-Journalisten“ versucht, eine „aktuelle biografische Skizze der deutschen Elitepublizistik“ vorzulegen. „Alpha-Tiere“, so erläutert das Herausgebertandem Weichert/Zabel, sind in der Fauna in der Regel „die Kräftigsten und Erfahrensten eines Rudels (...), dem die anderen Mitglieder folgen“.
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Presseversorgung mit Rekordleistung

Das Versorgungswerk der Presse hat im Jahr 2006 Leistungen in Höhe von 291,8 Millionen Euro an Versicherte ausgezahlt – ein Rekordbetrag in der Geschichte des berufsständischen Unternehmens, das von den Gewerkschaften und den Verlegerverbänden gemeinsam getragen wird. Auf der Einnahmeseite standen Beiträge in Höhe von 294,1 Millionen Euro (2005: 291,0 Mio.).
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Balance halten im Arbeitsalltag

Als ich vor über zehn Jahren das erste Mal über Väter schrieb, habe ich viele männliche Journalistenkollegen irritiert. Einige wussten, dass ich ein kleines Kind hatte und mir die elterlichen Aufgaben mit meiner Partnerin teilte – aber was sollte das mit den Inhalten meines Berufes zu tun haben? Schließlich hatte ich mich in Zeitungen und im Radio doch stets mit den „hard facts“, den harten Fakten beschäftigt – und die „weichen Weiberthemen“, wie sie auf den Redaktionsfluren abschätzig hießen, meistens anderen überlassen. „In Ihrem Buch geht es doch um Arbeitszeitmodelle, nicht wahr?“, fragte mich einer meiner Auftraggeber damals wohlwollend – und in der…
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Gefühlter Journalismus

netzwerk recherche, nach eigenen Angaben die „Lobby für den in Deutschland vernachlässigten investigativen Journalismus“, hat in Hamburg Mitte Juni zwei Tage lang ihre Jahrestagung abgehalten: Mehr als 600 Teilnehmer waren gekommen, ein Marathon-Programm mit 104 Veranstaltungen wurde geboten. Schwerpunkt des ersten Tages in Zusammenarbeit mit n-ost, dem Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung: Pressefreiheit unter Druck – Journalismus in Osteuropa.
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Prekäres mit steigender Tendenz

Der Norddeutsche Medientag von ver.di in Hamburg hat sich der prekären Beschäftigung gewidmet und deren Auswüchse mit Bundestagsabgeordneten diskutiert. „Das sind beileibe keine Randphänomene mehr“, urteilte Silke Jendrowiak, Redakteurin beim NDR und Vorsitzende der Fachgruppe Medien ver.di Hamburg/Nord. Befristete und damit unsichere Anstellungen greifen ebenso um sich wie neuerdings sogar Arbeitsverhältnisse mit Leiharbeiterstatus. Ferner wächst die Zahl der Not leidenden „Freien“ und der nicht angemessen vergüteten Praktikanten und Hospitanten. Wie schnell jemand aus einem vermeintlich sicheren Arbeitsverhältnis seine berufliche Grundlage entzogen bekommen kann, sorgte…
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Spuren auf der Seele

Brände, Katastrophen, Unglücke – Gewalt und Leid sind Teil des Mediengeschäfts und des Redaktionsalltags, doch der emotionale Umgang damit bleibt ein bislang vernachlässigter Bestandteil im Journalismus, der dringend einer Änderung bedarf.
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