Das ganze Jahr mitten drin

Und wieder ist ein Jahr wie im Flug vergangen. Ein kurzer – keineswegs vollständiger – Rückblick zeigt, das M mit vielen Themen mitten drin war im öffentlichen Medien-Leben. Und damit scheint die medienpolitische Zeitschrift von verdi auf einem guten Weg zu sein – wie ein erster Blick auf die Ergebnisse der M-Leser-Umfrage zeigt. So haben sehr viele der Befragten eine ganze Menge Lesenswertes zur Medienpolitik in M gefunden aber auch bekundet, das es noch mehr sein könnte. Eine detaillierte Auswertung folgt.
Das ganze Jahr über berichtete M über die Aktivitäten von Freien unterstützt durch ver.di. Im Mittelpunkt: Bessere Honorare, die mit den gemeinsamen Vergütungsregeln für freie Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen Anfang Februar in Kraft traten. Doch nur in wenigen Verlagen werden sie ohne Einschränkungen angewandt – deshalb die dju-Kampagne „Fair Pay“, die in der gemeinsamen Aktion mit dem DJV im zweiten Halbjahr für „Faire Zeitungshonorare“ mündete.
Recherche ist 2010 ein Dauerbrenner in M. Hier kann man den Bogen schlagen vom Thema Datenjournalismus in M 3 (mit einem kurzen Beitrag über Wikileaks) bis zum Bericht in der aktuellen Ausgabe über den 24. Journalistentag der dju und der Fachgruppe Medien in ver.di. „In die Tiefe!“ geht der diesjährige Journalistentag mit 240 Teilnehmern für eine notwendige professionelle Recherche als Basis für Qualitätsjournalismus.
Der Rundfunk, ob öffentlich-rechtliches oder privates Fernsehen und Radio, unterliegt in diesem Jahr vielen Veränderungen: Die geräteabhängige Rundfunkgebühr ist passé, ab 2013 gibt es eine Haushaltsabgabe. Trotz Zustimmung, reißt auch die Kritik nicht ab. M berichtete seit Ausgabe 6-7 darüber. Der Wandel zum Hybrid-Fernsehen  und zu 3DTV mit einem kleinen IFA-Ausflug  warf die Frage auf, ob die Inhalte hinter der rasant fortschreitenden Technik zurückbleiben? Und nicht zuletzt das Digital Radio. Wird es mit eigenem Übertragungsweg kommen, Mitte Dezember werden die Weichen gestellt.
Sind die Verlage auf dem Weg zum digitalen Kiosk, fragte M in der November-Ausgabe beim Blick auf die Zeitungszukunft. Die Urheberrechtsdebatte um Beiträge im Netz findet sich in vielen M-Artikeln. An dem jüngsten ver.di-Positionspapier entzündete sich eine harsche Debatte – Frank Werneke äußert sich in der aktuellen M in einem Offenen Brief dazu. Beim Leistungsschutzrecht für Presseverlage steht ver.di für die Beteiligung der Urheber an künftigen Erträgen.
Das nächste Jahr wird für Verdianer ein Konferenzjahr. Ende Februar stehen die Bundeskonferenzen der dju und der Fachgruppe Medien im Kalender – und wir feiern 60 Jahre Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju). Im Herbst findet der ver.di-Bundeskongress statt.
Die M-Redaktion wünscht Frohe Weihnachten und ein erfolgreiches Jahr 2011!

 

nach oben

Weitere aktuelle Beiträge

Schutz vor zu viel Stress im Job

Immer weiter, immer schneller, immer innovativer – um im digitalen Wandel mithalten zu können, müssen einzelne Journalist*innen wie auch ganze Medienhäuser sich scheinbar ständig neu erfinden, die Belastungsgrenzen höher setzen, die Effizienz steigern. Der zunehmende Anteil und auch Erfolg von KI-basierten Produkten und Angeboten ist dabei nur das letzte Glied in der Kette einer noch nicht abgeschlossenen Transformation, deren Ausgang vollkommen unklar ist.
mehr »

Für eine Handvoll Dollar

Jahrzehntelang konnten sich Produktionsfirmen auf die Bereitschaft der Filmschaffenden zur Selbstausbeutung verlassen. Doch der Glanz ist verblasst. Die Arbeitsbedingungen am Set sind mit dem Wunsch vieler Menschen nach einer gesunden Work-Life-Balance nicht vereinbar. Nachwuchsmangel ist die Folge. Unternehmen wollen dieses Problem nun mit Hilfe verschiedener Initiativen lösen.
mehr »

Tarifverhandlungen für Zeitungsjournalist*innen

Bereits Ende Mai haben die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di und dem Zeitungsverlegerverband BDZV begonnen. Darin kommen neben Gehalts- und Honorarforderungen erstmals auch Regelungen zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Sprache.
mehr »

Für mehr Konfrontation

Die Wahlen zum EU-Parlament endeten – nicht unerwartet – in vielen Mitgliedsstaaten mit einem Rechtsruck. In Frankreich, Italien, Österreich, Belgien, den Niederlanden und anderswo wurden eher euroskeptische, nationalistische, migrationsfeindliche Kräfte der extremen Rechten gestärkt. Auch in Deutschland haben 16 Prozent der Bürger*innen, mehr als sechs Millionen Menschen für die rechtsextreme, völkische AfD gestimmt – trotz NS-Verharmlosungen, China-Spionage und Schmiergeldern aus Russland. Immerhin sorgte die große Protestwelle der letzten Monate, die vielen Demonstrationen für Demokratie dafür, dass die AfD-Ausbeute an den Wahlurnen nicht noch üppiger ausfiel. Noch Anfang…
mehr »