Formate

Steady nutzt RSF-Standard

Der Qualitätsjournalismus steht unter Druck: Angesichts grassierender Desinformation, intransparenter Algorithmen und übermächtigen Technologiekonzernen verliert er weltweit an Ansehen, Reichweite und Einnahmen. Das macht ihn weniger wettbewerbsfähig. Die Journalism Trust Initiative (JTI) von Reporter ohne Grenzen (RSF) will das ändern. Mit Steady nutzt nun auch die größte Internetplattform zur Projektfinanzierung aus Europa den JTI-Standard, informierte RSF am 26. Juni.
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Editorial: Noch immer aktuell: „Alle Macht den Räten“

Die Wellen schlagen hoch, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk in den Fokus gerät. Alle vier Jahre normal, könnte man meinen, wenn es um den Rundfunkbeitrag für die nächste Legislaturpe­riode geht. Das ist auch aktuell der Fall, jedoch sind die Anwürfe heftiger, die Debatten aggressi­ver geworden. Einerseits zu Recht, denn vor allem durch den RRB-Skandal – um unkritisch beglei­tete Misswirtschaft und unbotmäßige Bedienungsmentalität – ist die Kritik gerechtfertigt und schreit geradezu nach durchgreifenden Veränderungen. Andererseits sind pauschale unsachliche Angriffe aus der Gesellschaft sowie unangemessene Einmischung der Politik in Senderangelegenheiten ein No-Go –…
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Portrait von Jasper Prigge

Zweitverwertung von Archivfotos zulässig?

Im Zuge der Digitalisierung kommt es zunehmend vor, dass Verlage kommerziellen Anbietern die Aufnahmen aus ihren analogen Archiven überlassen. Der Grund hierfür ist, dass es aufwändig und teuer ist, tausende alte Fotos zu sichten und digital verfügbar zu machen. Zugleich können Archive nicht auf immer und ewig analog geführt werden. Die Anzahl der Nutzer*innen nimmt ab, zugleich verursacht allein die Lagerung mittelfristig hohe Kosten.
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Schon entdeckt? „wirklich\\wahr“

Junger Journalismus im klassischen Format des gedruckten Magazins mit monothematischen Ausgaben: Das ist das Konzept von „wirklich\\wahr“. Flott geschriebene Texte, eine ansprechende, moderne Bildsprache und interessante Themen am Puls der Zeit, mit dieser Mischung will der Medienebene e.V., der Verband junger Medienmacher*innen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland, ein junges Publikum auch außerhalb sozialer Netzwerke erreichen.
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Paid Content auf dem Vormarsch

Neben den Schwerpunkten Pressefreiheit und Künstliche Intelligenz gab es beim Kongress des Medienverbands der freien Presse (MVFP) auch einen Schwerpunkt zu „Paid Content“ (PC). In Ergänzung zu klassischen Vertriebswegen etablierten sich zunehmend Bezahlinhalte als Geschäftsmodell, mit dem sich zielgerichtet die Community besser binden lasse, führte Moderator Wolfgang Rakel, Chefredakteur von Der Neue Vertrieb, aus. Der MVFP vertritt die Interessen von rund 350 Mitgliedsverlagen und mehr als 7.000 Zeitschriften- und Medienangeboten.
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Mit freier Presse Spaltungen überwinden

Spaltungen zwischen dem globalen Norden und Süden und innerhalb der Gesellschaften nehmen zu, politische und religiöse Positionen werden autoritärer und Machthabende versuchen, den öffentlichen Diskurs zu dominieren. Wie Medien auf der ganzen Welt zur Überwindung dieser Spaltungen beitragen können, war Thema des „Global Media Forums“ (GMF) der Deutschen Welle in Bonn. Als wichtigstes Ergebnis der internationalen Konferenz nannten die über 2.000 Teilnehmenden „Networking“, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
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Geldstrafe für Angriff auf Fotografin

Erst fünf Jahre nach der Tat wurde heute gegen einen Mann Recht gesprochen, der bei einer Demonstration des rechtsextremen Vereins „Zukunft Heimat" eine Fotografin angegriffen hatte. Das Cottbuser Amtsgericht verurteilte den Täter zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen zu 15 Euro – insgesamt 1.050 Euro – wegen Körperverletzung und illegalen Waffenbesitzes. Nach Verlesung der Anklage war der Beschuldigte geständig.
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Ausgezeichtet: Filmfest in Emden

Mit insgesamt 49 Lang- und 18 Kurzfilmen, davon sechs Uraufführungen und 13 Deutschlandpremieren, zeigte das 33. Internationales Filmfest Emden-Norderney Mitte Juni ein umfangreiches und anspruchsvolles Programm. Viele Filme des einwöchigen Festivalprogramms bezögen Stellung zu großen Themen der Zeit, sagte der Co-Festivalchef Edzard Wagenaar. Neben zahlreichen anderen Preisen, wurde ebenfalls der DGB-Filmpreis wieder verliehen. Mit dabei war auch Schauspieler Moritz Bleibtreu - er bekam den Emder Schauspielpreis.
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Ein Programmdirektor kehrt zurück

Der frühere Programmdirektor von Radio Bremen Dirk Hansen (60) arbeitet seit dem 1. März wieder als Fernsehredakteur bei dem Sender. Wie Radio Bremen mitteilte, entfallen durch den Wiedereinstieg von Hansen die Ruhegeldzahlungen an ihn. Er bekomme „stattdessen ein reguläres tarifliches Redakteursgehalt, das der Stelle entspricht, die er bekleidet“. Die Höhe des Gehalts wollte der Sender aus Gründen des Datenschutzes und der Persönlichkeitsrechte nicht nennen.
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Journalismus Ausbildung

Ausbildung wird noch digitaler

Den Wandel begleiten und gestalten, sich digitale Kompetenzen aneignen und anwenden, Themen datenbasiert recherchieren und aufbereiten – das sind heutige zentrale Herausforderungen für Journalist*innen. Bei einer Tagung mit dem Titel „Journalismus-Ausbildung für morgen: Daten, Klima, Kollaborationen“, wurden Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Masterstudiengang Journalismus an der Universität Leipzig präsentiert. Vom einstmals oft einsamen Redakteur und Themenwächter hin zu kollektiven, arbeitsteiligen, transnationalen Recherchen und gemeinsamer Verwertung der Ergebnisse.
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Gutes Ergebnis für die VG Wort

Im Jahr 2022 hat die VG Wort 174,42 Millionen Euro aus Urheberrechten eingenommen. Im Vorjahr waren es 161,39 Millionen Euro. Ein „gutes Ergebnis“, wie geschäftsführender Vorstand Robert Staats sagte, „mehr als erwartet.“ Die Hauptausschüttung für 2022 der Verwertungsgesellschaft Wort sind gesichert, da die Mitgliederversammlung am 16. Juni 2023 dem Jahresabschluss mit großer Mehrheit zugestimmt hat. An der hybriden Versammlung nahmen rund 190 Mitglieder teil, davon rund 70 in Präsenz in München, die insgesamt 532 Stimmen vertraten. Am Folgetag wurde der Verwaltungsrat neu gewählt.
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Krasser Kahlschlag bei „Bild“

Wirklich überraschend kommt die Nachricht vom bevorstehenden dramatischen Kahlschlag bei Springers „Bild“ nicht. Bereits Ende Februar hatte Vorstandschef Mathias Döpfner im Rahmen der strategischen Zielsetzung „Digital only“ weitreichende Umbaupläne angekündigt, inklusive deutliche Einsparungen und Stellenabbau. Doch die am 19. Juni von „Bild“-Chefin Marion Horn der geschockten Belegschaft erläuterten Maßnahmen laufen nach Lage der Dinge mittelfristig auf einen Abschied vom Journalismus hinaus.
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Ulrike Demmer (rechts) wird Katrin Vernau als Intendantin des RBB ablösen.

Ulrike Demmer wird neue RBB-Intendantin

Die Journalistin und frühere stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer wird neue Intendantin der Rundfunk Berlin-Brandenburg. Nach einigen Turbulenzen erhielt sie am frühen Abend des 16. Juni im dritten Wahlgang die nötige Zweidrittelmehrheit. Die einzige verbliebene Konkurrentin , die ehemalige Vodafone-Managerin Heide Baumann, hatte nach den ersten beiden Wahlgängen ihre Kandidatur zurückgezogen. Die 50jährige Demmer soll ihr Amt spätestens zum 15. September  antreten. 
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Zu Recht!

Dass Springer-Chef Mathias Döpfner in seinen durch Leaks der Wochenzeitung „Die Zeit“ bekannt gewordenen Whatsapp-Wutanfällen „Ossis“ grob in die Kategorien „Kommunisten oder Faschisten“ einteilt oder Muslime als „Gesochs“ verunglimpft, mögen manche ultraliberale Zeitgenossen für seine legitime private Meinung halten. Eine Meinungsäußerung, die folglich unter den Persönlichkeitsschutz fällt und nicht an die Öffentlichkeit gehört. Der Deutsche Presserat sieht das – völlig zu Recht – komplett anders.
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Presserat rügt Verleger Friedrich

Der Deutsche Presserat hat den Verleger der „Berliner Zeitung“, Holger Friedrich, für die  Verletzung des Informantenschutzes gerügt. Friedrich hatte den Namen eines Informanten, des ehemaligen „Bild“-Chefredakteurs Julian Reichelt, an den Springer-Verlag weitergegeben. Laut Ziffer 5 des Pressekodex gebe die Presse Informanten ohne deren ausdrückliche Zustimmung jedoch nicht preis - nach Meinung der Mehrheit im Gremium unabhängig davon, ob der Informantenschutz ausdrücklich vereinbart wurde.
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Erfolgreicher Insider-Streik

Ihr Durchhaltevermögen hat sich gelohnt. Nach fast zwei Wochen Ausstand haben die Beschäftigten des US-Medienunternehmens Insider Inc. ihre Forderungen durchgesetzt. Erreicht haben sie ein Mindestjahresgehalt von 65000 US-Dollar (ca. 60000 Euro), Gehaltserhöhungen, Erstattungen für gestiegene Krankenversicherungskosten in Höhe von insgesamt 400000 US-Dollar sowie weitere Zugeständnisse. Für die meisten Gewerkschaftsmitglieder sollen die Löhne sofort um 3,5 Prozent steigen, 2024  um 3,75 Prozent  und um weitere drei Prozent 2025. Bis Jahresende werden keine Gewerkschaftsmitglieder entlassen.
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