Geschäftsmodelle

Brennpunkt Lokaljournalismus

Der Minister war sauer und ließ seinen Zorn raus. „Wenn ich morgens zum Briefkasten gehe und die Zeitung fehlt, fängt der Tag schon beschissen an“, erzählte der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Guntram Schneider den Teilnehmern einer Demonstration für den Erhalt der redaktionellen Eigenständigkeit der Westfälischen Rundschau (WR) in Dortmund. Der Abonnent Schneider forderte, die Schließung sämtlicher Redaktionen zurückzunehmen. Die Bosse im Essener WAZ-Konzern hat auch er nicht umstimmen können. Seit Anfang Februar wird die WR ohne eigene Redaktion produziert. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf den Lokaljournalismus im Allgemeinen und die Vielfaltsproblematik im…
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Neue Wege

Die Filmindustrie ändert sich rasant: Filmemacher produzieren direkt fürs Internet, Filmfirmen lassen die Postproduktion länderübergreifend erstellen. Sehgewohnheiten ändern sich ebenfalls, der Trend: alle Programme, zu jeder Zeit, an jedem Ort. Das Internet als Zweitscreen ist nicht mehr wegzudenken, junge wie gestandene Filmemacher müssen sich Alternativen zum herkömmlichen, klassisch geförderten Film ausdenken und ihn dann ebenso alternativ auswerten.
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Eine Frage der Mehrheit

Endlich geschafft: Der Film ist abgedreht, das Premierenpublikum begeistert, Applaus brandet auf, noch während der Abspann läuft: Ein schöner Traum, der aber oft genug am fehlenden Geld scheitert. Dabei schüttet die deutsche Filmförderung jährlich einen respektablen dreistelligen Millionenbetrag aus.
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„Recoup! Filmfinanzierung – Filmverwertung“

„Eventuell muss man sich eingestehen, dass wir vielleicht nicht zu wenige deutsche Kinofilme herstellen, sondern dass es deren zu viele gibt, zumindest zu viele Mittelmäßige, Uninspirierte, am Publikum vorbei Produzierte.“
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Vollbremsung mit Aufschlag

Die Insolvenz der Nachrichtenagentur dapd markiert eine der skandalösesten Pleiten in der jüngeren deutschen Mediengeschichte. Ein Großteil der 300 betroffenen Mitarbeiter steht vor einer ungewissen Zukunft. 98 erhielten Ende November ihre Kündigung.
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40 Kündigungen ausgesprochen

Nach Medienberichten wurden 40 Beschäftigte der Westdeutschen Zeitung, die im Verlag W. Girardet erscheint, gekündigt.
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Geschmäckle bei essen & trinken

Über tausend Beschwerden gehen jährlich beim Deutschen Presserat ein, der viermal im Jahr tagt. Meist sind es Leser, die sich über die Medien beschweren. Erstmalig aber in der langen Geschichte des Presserates: Ein Betriebsrat beschwert sich über seinen eigenen Verlag.
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Gratis-Dreingabe

Dass speziell freie Journalisten häufig viel Arbeit für wenig Geld haben, dass Autoren komplett recherchierte und ausformulierte Geschichten „zur Ansicht“ schicken und bei Nichterscheinen auch nicht bezahlt werden sollen und dass angestellte Redakteure häufig unbezahlte Überstunden machen, weil sie ohnehin zur Selbstausbeutung neigen und korrekte Arbeitszeiterfassung für „Stechuhrjournalismus“ halten, all das ist in der Branche bekannt. Und doch verursacht jedes neue Beispiel immer wieder Kopfschütteln. Aber dass auch öffentlich-rechtliche Anstalten versuchen, ihre freien Mitarbeiter umsonst oder unter Tarif zu beschäftigen, ist eine neue Eskalationsstufe im Wettlauf um…
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Ethik und Geschäft

Gute Nachrichten aus dem „Wirtschaftswunderland Aserbeidschan“: Die „Modernisierung am Kaspischen Meer“ macht Fortschritte. Die Bewohner sind „stolz auf die im Alltag gelebte Religionsfreiheit, Offenheit und Toleranz“. Gute Nachrichten? Leider nicht.
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Wenn Zeitung digitale Wege geht

Weil das Internet die gedruckte Presse zunehmend unter Druck setzt, experimentiert die Zeitungsbranche mit neuen Online-Geschäftsmodellen. Immer mehr Verlage verabschieden sich von einem Teil ihrer digitalen Gratis-Angebote und versuchen, sogenannte Bezahlschranken einzuführen. Gefragt sind überzeugende Crossmedia-Modelle, bei denen Angebote für Print und Internet kombiniert werden.
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Zeitungen fürs Display

Mit der steigenden Beliebtheit von Smartphones und Tablet-Computern vergrößern sich auch für Zeitungsverlage die Spielräume, gegen Entgelt geeignete Online-Publikationen anzubieten. Allein in Deutschland sind zurzeit etwa 24 Millionen Smartphones im Einsatz. Darüber hinaus wurden im vergangenen Jahr mehr als zwei Millionen Tablet-PCs verkauft, weltweit etwa 64 Millionen und damit dreimal so viel wie 2010. Während sich Smartphone-Apps eher für die schnellen Informationen zwischendurch eignen, fallen journalistisch aufbereitete Inhalte für Tablet-PCs meist opulenter aus. Sie werden in der Regel als Download bezogen und ähnlich wie Printmagazine genutzt, also periodisch mit dem…
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60jährige im seriösen Mäntelchen?

Auch im 60. Jahr seiner Existenz polarisiert Deutschlands größte Tageszeitung und erregt die Gemüter. Dabei erscheint die Wirkung der Zeitung als politisches Kampfblatt dses Springer-Konzerns begrenzter denn je.
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Alles Boulevard oder was?

„Frau in Säure aufgelöst“, „Wir sind Papst“, „Rudi haudi Saudi“ – wo solche Headlines auftauchen, ist der Boulevard nicht fern. Seine besten Zeiten scheinen vorbei. Wie andere Tageszeitungen leiden auch die Boulevardblätter unter der strukturellen Zeitungskrise. Von einer generellen Krise des Boulevardjournalismus kann dennoch keine Rede sein. Denn er wuchert längst auch in anderen Medien, vor allem online und im TV.
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Alle gegen Bild

Sebastian Schulze ist Mitinitiator der Proteste gegen die geplante Gratisausgabe von Bild. Die Homepage www.alle-gegen-bild.de brachte nach dem Kampagnenstart Mitte April viel Zulauf. Kurz vor dem 100. Geburtstag des Bild-Gründers Axel Cäsar Springer verzeichnete der Aufruf bereits weit mehr als 200.000 Zugriffe.
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Diskretion ist Ehrensache

Einen detaillierten Sozialreport über die Arbeitsplatzentwicklung im eigenen Haus hatte die Nachrichtenagentur dapd liefern wollen. Entgegen der vollmundigen Ankündigung fällt das Ende März vorgelegte Ergebnis reichlich dünn aus.
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Lügen haben kurze Beine

 | Schleichwerbung ist verboten. Wer erwischt wird, erhält zumindest vom Deutschen Presserat eine Zurechtweisung. So bekam der Weser-Kurier Mitte März eine „öffentliche Rüge“ für sein „Objekt der Woche“ im Immobilien-Teil der Zeitung. Hier werden jeden Samstag neue Häuser und Projekte angepriesen mit Fotos sowie Hinweisen auf Vertriebsfirma und Servicedaten. Was wie Werbung wirkte, aber nicht als solche gekennzeichnet war, sondern im selben Layout wie redaktionelle Beiträge erschien, stieß einem Leser auf. Er reichte Beschwerde beim Presserat ein. „Verleger und Redakteure ... achten auf eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu…
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