Konzernstrategien

20 Jahre danach: Hauptstadtblüte und märkischer Sand

Am 5. Februar 1990 hatte die Volkskammer mit ihrem historischen „Beschluss zur Gewährleistung der Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit“ die gesetzliche Grundlage für eine freie Presse in der absterbenden DDR gelegt. Die Entlassung der alteingesessenen Printmedien in die Marktwirtschaft hatte drastische Folgen: „Mehr als die Hälfte aller früheren DDR-Zeitungen sind vom Markt verschwunden“ resümierte die Kohl-Regierung bereits in ihrem „Medienbericht 98“.
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Betriebsratswahl im Kino verhindert

Mit Kündigungen und Drohungen wurden Beschäftigte des Mathäser-Kinos München, die eine Betriebsratswahl durchführen wollten, eingeschüchtert. Die Wahl ist deshalb vorerst gescheitert. 
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Zauberwort Synergien

Personal, Gehälter, Honorare, Redaktions- und Verlagsstrukturen stehen derzeit in unterschiedlicher Intensität vielerorts auf dem Prüfstand. So bei DuMont Schauberg, Holtzbrinck, Gruner + Jahr, der WAZ oder dem Nordbayerischen Kurier (Seite 12). Eine vollständige Aufzählung ist kaum möglich, täglich kommen neue Hiobsbotschaften hinzu. Gravierende Beispiele aus den letzten Monaten widerspiegeln den Trend.
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Dicke Luft in deutschen Verlagen

In den großen deutschen Verlagshäusern tobt der „Sparzwang“. Den schwarzen Peter dafür liefert die Finanzkrise. Unternehmenszahlen, die das Klagen auf hohem Niveau verdeutlichen oder Kritiken an Strategien, werden nicht gern gehört. Mit massiven Stellenstreichungen, Auslagerungen, Zentralisierungen, Mantelmodellen, Honorarkürzungen und sogar Kurzarbeit sollen dabei Qualitätsjournalismus und Pressevielfalt erhalten bleiben, wird aus Verlegerkreisen hartnäckig versichert.  Zweifel an einer solchen „Strategie“ sind angebracht. Exemplarisch dafür kann die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) stehen. Dort ist zur Zeit dicke Luft. 
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Das Gegenteil von Vielfalt

Die Politik hat den Zeitungsmarkt und die Tagespresse als Themenfeld wieder entdeckt, scheut aber „vor Eingriffen in den Markt“ zurück. Der Anstoß kam durch das derzeitige Zeitungssterben in den USA. Befördert wurde die Themenkarriere wohl auch durch zum Teil massive Stützungsaktionen für Zeitungen im Ausland (z.B. Niederlande und Frankreich). Hierzulande werden Subventionen zum Erhalt der Vielfalt abgelehnt. Stattdessen werden Deregulierungen angemahnt, um Barrieren für expansionswillige Verlagsunternehmen zu schleifen. Dumm nur, dass gerade diese Regelungen bislang für Vielfalt im Medienangebot sorgen sollten!
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Jahreszeiten Verlag setzt Fotografen unter Druck

HAMBURG. Seit März gibt der Jahreszeiten Verlag in Hamburg neue Allgemeine Geschäftsbedingungen an seine Fotografen heraus. Darin wird von den Fotografen die totale Übereignung aller Rechte an ihren Fotos gefordert. Mit der umfassenden Rechteeinräumung darf der Verlag die Fotos vollständig oder in Teilen in allen Druckwerken, in jeglichen Internetdiensten, auf Bild-, Ton- und Datenträgern aller Art, in sämtlichen Mediengattungen nutzen und verwerten. Das gilt auch für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Fotografenvereinigung Freelens protestierte gegen diese Buy out-Verträge. Sie würden „die journalistische Freiheit und die Rechte von Autoren bedrohen, die Urheberrechte…
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Kein „Naturschutz“ für Amica

In deutschen Burda-Verlagen werden sinkende Erlöse beklagt, Zeitschriften eingestellt und Kündigungen verschickt. Das Burda-Unternehmen Tomorrow Focus AG meldet dagegen für seine Portale Umsatzsteigerungen bis zu 70 Prozent. Philipp Welte, für die Verlage zuständiges Vorstandsmitglied, prophezeit ein grauenhaftes Jahr, Tomorrow Focus-Chef Stefan Winners verkündet: „Der E-Commerce wird uns durch die Krise tragen.“
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Sparsames Grundrauschen

Nachrichtenagenturen sind Großhändler, die als Zulieferbetriebe die Medien mit dem Rohstoff Nachricht versorgen. In jüngster Zeit ist die hart umkämpfte deutsche Agenturszene mächtig in Bewegung geraten. Spektakulärstes Ereignis: der Ausstieg der WAZ-Gruppe aus dem Vertrag mit Marktführer dpa. Im Gefolge von Medienkrise und sinkenden Printauflagen macht den Agenturen auch die zunehmende Internet-Piraterie zu schaffen. Die digitale Ära zwingt die Nachrichtengroßhändler mehr denn je in den Spagat zwischen Grundversorgung und Profilschärfung.
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Falsche Klagen

Seit Jahren hören wir aus den Zeitungsverlagen eigentlich nur noch eins – das Klagelied: Wir müssen sparen, die Kosten sind zu hoch, die Einnahmen zu gering. Gerade diejenigen, die die betriebswirtschaftlichen Zahlen am besten kennen, investieren aber in diese vermeintlich Not leidende Branche wie noch nie. Wie passt das zusammen?
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Frankfurter Rundschau ist umgezogen

FRANKFUR AM MAIN. In den „modernsten Newsroom Deutschlands“ (FR-Chefredakteur Uwe Vorkötter) ist am 14. Februar die Redaktion der Frankfurter Rundschau eingezogen. Aus dem bisherigen Mietquartier im Colosseo wechselten mehr als 200 Angestellte aus Redaktion und Verlag ins ehemalige Sachsenhäuser Straßenbahndepot am Frankfurter Südbahnhof. Die Zeitung kann im großen Foyer auch Veranstaltungen für bis zu 300 Besucher machen. Im rund 700 Quadratmeter großen Newsroom sollen Redakteurinnen und Redakteure an konzentrischen Tischen für die Print- und zugleich für die Online-Ausgabe arbeiten. Die Desktop-Computer sollen demnächst durch ein Netzwerk ersetzt werden, in dem die Dateien…
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dpa trägt sich mit Umzugsplänen

HAMBURG. Die Deutsche Presse-Agentur dpa stellt die Produktionsabläufe in ihren redaktionellen Zentralen grundsätzlich auf den Prüfstand. „Am Ende solle feststehen, wie und wo sich die Redaktionen der Agentur für die kommenden Jahre und für die künftige Medienentwicklung richtig aufstellen“, erklärte Chefredakteur Wilm Herlyn in Hamburg. Gute Argumente würden für einen Umzug nach Berlin sprechen, hieß es. ver.di kritisierte diese Pläne. „Bereits vor der Vorlage einer Untersuchung über den Sinn und Unsinn eines Umzugs der dpa-Redaktionen aus Hamburg und Frankfurt nach Berlin forcierten Geschäftsführung und Chefredaktion den Prozess einer Verlagerung, sagte der für die…
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Unlust auf Umzug

Jetzt ist es spruchreif: Der Suhrkamp-Verlag zieht von Frankfurt am Main nach Berlin um. 85 Prozent der Mitarbeiter finden das gar nicht hipp. ver.di fordert, eine gleichberechtigte Dependance in der Bankenmetropole zu belassen.
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Weiterer Erfolg gegen Springer-AGB

Im Rechtsstreit um die neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Springer Verlages konnten der DJV und ver.di, die sich an den Prozesskosten beteiligt, im Hauptsacheverfahren erneut einen Teilerfolg erzielen. (Az: 16 O 8/08) Das Landgericht Berlin folgte mit seiner Entscheidung der bereits im Juli 2007 angeordneten Einstweiligen Verfügung (M 06/07 2007).
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Kopierwerk – wie lange noch?

Die Kinotechnik wird sich in den kommenden Jahren stark verändern. Getrieben wird diese Entwicklung von den großen US-amerikanischen Major-Studios, die sich in der Digital Cinema Initiative zusammen geschlossen haben. Um Kosten beim Vertrieb ihrer Filme an die Kinos zu sparen, arbeiten sie daran die physische, analoge Filmkopie durch eine Digitale zu ersetzen. In Folge werden zumindest in entwickelten Kinomärkten ein Trägermedium und die zu seiner Herstellung und Bearbeitung notwendigen Berufe aussterben. Arbeitsplätze verschwinden ersatzlos. Denn wo einst eine schwere Kopie aus Polyester pro Leinwand vonnöten war, wird in Zukunft die Kopie eines auf einem Zentralserver abgelegten…
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Pixel contra Filmstreifen

Technische Revolution im Kino: Die seit 1889 gebräuchlichen 35-Millimeter-Filmstreifen mit doppelseitiger Perforation sollen durch digitale Bilder aus Speichermedien ersetzt werden. Damit wird aber auch ein erheblicher Teil der Arbeitsplätze in Kopierwerken und Filmvorführungen wegfallen. Die Pläne der von der Digitalisierung profitierenden Hersteller und Verleiher sind ambitioniert, es bleibt abzuwarten, ob der Zuschauer sie in gewünschtem Umfang annimmt. Unklar ist bisher auch noch, wer die beträchtlichen Investitionen in einer kriselnden Kinobranche stemmen soll.
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Schwarzer Tag für die Buchstadt

Die Nachricht kam überraschend: Der Mannheimer Verlag Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG (BIFAB) verkauft zum 31.12.2008 die Markenrechte an Brockhaus sowie die Inhalte der lexikalischen Nachschlagewerke unter Brockhaus und Meyers an eine Bertelsmann-Tochter.
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