Konzernstrategien

Presse-Grosso mit Verlagen auf neuem Kurs

Der Pressevertrieb stöhnt. Wegen des Ukraine-Krieges verzeichneten die Pressegrossisten ein schwieriges Jahr. Auf ihrer Septembertagung in Wiesbaden will der Gesamtverband Pressegroßhandel e.V. dennoch Zuversicht verbreiten. Anlass zur Hoffnung bietet die neuerliche Branchenvereinbarung mit 13 Verlagen. Seit Monatsbeginn soll das System durch eine gleichmäßigere Verteilung von Zeitungen und Zeitschriften auf die einzelnen Wochentage effizienter werden. Einige Verlage sind dennoch unzufrieden.
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KI-gesteuertes Radio bigGPT gestartet

Mit BigGPT ist am 8. August der erste KI-gesteuerte Websender gestartet. bigGPT ist komplett aus Computer generierten Inhalten und synthetischen Stimmen hergestellt, ein sogenanntesLarge Language Modell. Es arbeite mit Wahrscheinlichkeiten und gesammeltem Wissen und lokalen Informationen aus dem Netz, so die Audiotainment Südwest. Die Trainingsdaten für die KI-Moderatorin basieren auf den GPT-Modellen, sowie Prompts von Redakteur:innen, die der Software tagesaktuelle journalistische Aufgaben für die aktuelle Berichterstattung und zur Musikzusammenstellung geben.
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Quartalsberichte Medien

Abschied von  gedruckten Ausgaben

Die Medienunternehmen haben 2022 weniger Werbegeld eingenommen als 2021, und auch für 2023 sind die Aussichten eher trübe. Bei den Zeitungen setzt sich der Abschied von gedruckten Ausgaben fort, auch die Zeitschriftenverlage sehen sich durch wirtschaftliche Umstände bedroht. Die Buchbranche konnte die Verkaufsumsätze zwar steigern, muss aber eine schrumpfende Käuferzahl hinnehmen. Beim „Bewegtbild“ scheint der Höhepunkt überschritten zu sein. Ein Indiz: Der Sender Sky stellt die Produktion von „Content“ ein.
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Westfalen-Blatt schließt Druckzentrum

Für die Beschäftigten war es ein Schock. Bereits zum 31. Juli soll der Betrieb im Druckzentrum des Westfalen-Blattes in Bielefeld-Sennestadt eingestellt werden. Dem Betriebsrat und der Belegschaft teilten dies Frank Best und Dennis Hagen von der Geschäftsleitung des Druckhauses allerdings erst am 4. Juli mit. Der Interessensausgleich und die Verhandlungen des Betriebsrats mit dem Arbeitgeber über den Sozialplan sind nun abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden den Beschäftigten am gestrigen Montag in einer Betriebsversammlung vorgestellt.
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Klatsche für Versuch des Union Busting

Voller Erfolg für Cengiz Haksöz! Mit Hilfe von ver.di hat der Content Moderator seinem Arbeitgeber und Meta-Partner Telus International eine Niederlage vor dem Arbeitsgericht Essen beschert – und damit einen großen Erfolg gegen den Versuch des Union Busting erreicht. Das gegen ihn verhängte Betretungsverbot für Firmenräume muss Telus nun zurücknehmen. Haksöz hat wieder uneingeschränkten Zugang und kann die Vorbereitungen zu den Betriebsratswahlen für die rund 1.800 Telus-Beschäftigten wieder aufnehmen.
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JB: Medien-Frauen stellen Weichen

Verlegerin Julia Becker will „keinen Testosteronschuppen“ mehr, die freie Journalistin Geraldine Friedrich fordert eine bessere Bezahlung und Journalistikprofessorin Marlis Prinzing mehr Anerkennung für die gesellschaftliche Bedeutung des Berufs. Die Medien-Branche ist in Bewegung und Frauen stellen Weichen – in Richtung Diversität und Qualitätsjournalismus. Das war Thema der Jahrestagung des Journalistinnenbundes  am vergangenen Wochenende in Freiburg. 
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Paid Content auf dem Vormarsch

Neben den Schwerpunkten Pressefreiheit und Künstliche Intelligenz gab es beim Kongress des Medienverbands der freien Presse (MVFP) auch einen Schwerpunkt zu „Paid Content“ (PC). In Ergänzung zu klassischen Vertriebswegen etablierten sich zunehmend Bezahlinhalte als Geschäftsmodell, mit dem sich zielgerichtet die Community besser binden lasse, führte Moderator Wolfgang Rakel, Chefredakteur von Der Neue Vertrieb, aus. Der MVFP vertritt die Interessen von rund 350 Mitgliedsverlagen und mehr als 7.000 Zeitschriften- und Medienangeboten.
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Union-Busting gegen Contentmoderator

Cengiz Haksöz hatte Mitte Juni vor dem Bundestagsausschuss für Digitales über seine Arbeitsbedingungen als Contentmoderator gesprochen. Nun wurde er von seinem Arbeitgeber freigestellt und darf den Betrieb nicht mehr betreten. Das behindert auch die Betriebsratswahl, die Anfang Juli erstmals an Haksöz Arbeitsplatz stattfinden soll. ver.di kritisiert die Maßregelung scharf und kündigt rechtliche Schritte an.
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Krasser Kahlschlag bei „Bild“

Wirklich überraschend kommt die Nachricht vom bevorstehenden dramatischen Kahlschlag bei Springers „Bild“ nicht. Bereits Ende Februar hatte Vorstandschef Mathias Döpfner im Rahmen der strategischen Zielsetzung „Digital only“ weitreichende Umbaupläne angekündigt, inklusive deutliche Einsparungen und Stellenabbau. Doch die am 19. Juni von „Bild“-Chefin Marion Horn der geschockten Belegschaft erläuterten Maßnahmen laufen nach Lage der Dinge mittelfristig auf einen Abschied vom Journalismus hinaus.
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Sozialer entlassen – Sparen bei der DW

Der bei der Deutschen Welle (DW) geplante Personalabbau konnte bislang leider nicht verhindert werden. Am Abend des 31. Mai einigten sich die Personalräte und die Gesamtschwerbehindertenvertretung mit dem Arbeitgeber auf eine „Vereinbarung zur Berücksichtigung sozialer Aspekte im Rahmen der Einsparmaßnahmen für das Jahr 2024“. Damit ist zum ersten Mal eine einem Sozialplan ähnliche Vereinbarung für freie Mitarbeitende geschlossen worden. Dies war möglich geworden, nachdem durch die Novellierung des Bundespersonalvertretungsgesetzes die Personalräte nun auch für Freie zuständig sind.
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Quartalsberichte Medien

Medienwirtschaft in Bedrängnis

Bei den Pressemedien schrumpfen nicht nur die Auflagen und Werbeerlöse, sie kommen durch stark steigende Kosten zusätzlich unter Druck. Die Politik bleibt untätig und in den großen Medienhäusern scheint das Interesse an diesem Geschäftsfeld zu schwinden. Das zeigt der neue Quartalsbericht der dju in ver.di. In anderen Branchen sei die Entwicklung 2022 differenzierter verlaufen: "Der Buchumsatz ist gestiegen, auch die Musikindustrie und die Kinos freuen sich über wachsende Geschäfte. Onlinewerbung und Videospiele haben leicht zugelegt, das Zeitbudget für die Nutzung audiovisueller Medien ist auf fast zehn Stunden täglich gestiegen."
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BurdaVerlag stellt Zeitschriften ein

Der BurdaVerlag stellt zum 1. Mai 2023 seine redaktionellen Prozesse im Special-Interest-Bereich neu auf. In diesem Prozess werden „sieben kleinere, nicht mehr wirtschaftliche Titel“ eingestellt, heißt es aus dem Unternehmen. Insgesamt bis zu 40 Mitarbeitende an den Standorten Offenburg, München, Hamburg und Berlin könnten davon betroffen sein. Für sie würden sozialverträgliche Lösungen erarbeitet oder Möglichkeiten in anderen Aufgabengebieten des Verlags gesucht.
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Bald bei Springer „Digital only“

Der Axel Springer Verlag forciert den Umbau zum rein digitalen Konzern. Auf dem Weg dahin soll es deutliche Einsparungen und einen Stellenabbau geben. Dies kündigte der Vorstand am 28.Februar gegenüber der Belegschaft an. „Unser Ziel ist‚ Digital only‘“, so Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. Hauptbetroffene dürften die Mitarbeiter*innen der bisherigen Flaggschiffe „Bild“ und „Welt“ werden. ver.di kritisiert die Pläne als „abgehobene Unternehmensstrategie, die Renditeerwartungen in den Aufsichtsräten bedient“.
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Aufräumen im Eiltempo

Im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) regiert jetzt der Rotstift. Rund 49 Millionen Euro will Interims-Intendantin Katrin Vernau bis Ende 2024 einsparen. In diesem Zeitraum sollen etwa 100 von derzeit rund 1.600 Stellen abgebaut werden. Das TV-Programm wird hauptsächlich auf die Sendestrecke von 18 bis 22 Uhr eingedampft. Gewerkschaften und Beschäftigte reagieren empört auf den geplanten Kahlschlag. Während die Belegschaft bluten soll, streitet die gefeuerte Ex-Intendantin Schlesinger juristisch um üppige Ruhegelder.
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Springer kündigt Stellenabbau an

Der Konzern Axel Springer hat deutliche Einsparungen und einen Stellenabbau angekündigt. Über die Umgestaltungen informierten Vorstandschef Mathias Döpfner und die Chefs der Bild- und Welt-Gruppe die Mitarbeiter*innen, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Axel Springer soll ein rein digitales Medienhaus werden. „Unser Ziel ist ‚Digital Only‘“, sagte Döpfner.  „Journalismus-Kreation wird zum Kern unseres Tuns. Journalistische Produktion wird zum Nebenprodukt, immer mehr technisch gestützt und automatisiert. Das bedeutet Umbau der Redaktionen und Verschiebung von Personal und Kosten.“
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Der Berliner Verlag zieht erneut um

Der Berliner Verlag will zurück in das „Haus des Berliner Verlages“ am Alexanderplatz ziehen. Ab März 2023, gab Chefredakteur Tomasz Kurianowicz bekannt, werde der Verlag wieder an seiner einstigen Adresse zu finden sein. Im Rahmen einer Neustrukturierung zog der Verlag erst Anfang 2017 vom Alexanderplatz in die Kreuzberger Alte Jakobstraße, nun soll es wieder retour gehen. Gründe für den Umzug wurden bislang nicht genannt.
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