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Nachrichten oder Doku-Kanal

„Nachrichten sind vielleicht für das Image bei den Politikern wichtig, aber nicht unbedingt bei allen Zuschauern.“ Mit dieser steilen These sorgte ProSiebenSat.1-Vorstandschef Thomas Ebeling bei Medienpolitikern und Medienkontrolleuren vor gut einem halben Jahr für einige Irritation. Nach den damals verkündeten vagen Sanierungsplänen fürchteten die rund 240 Beschäftigten des Senders für ihre Arbeitsplätze das Schlimmste. Die Geringschätzung des Nachrichtengeschäfts durch Ebeling verletzte zudem ihren Berufsstolz. Immerhin hatte N24 bereits vor fünf Jahren die Marktführerschaft in der News-Sparte erobert, vor dem Konkurrenten n-tv, einem Mitglied der Senderfamilie RTL.
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Datenschatten

Zum Beispiel Facebook. Das weltweit größte soziale Netzwerk übertrug Passwörter seiner Nutzer über einen längeren Zeitraum unverschlüsselt im Internet. Der fahrlässige Umgang mit den Zugangsdaten zu Skype, Instant Messenger- oder E-Mail-Diensten verschaffte kriminellen und anderen Organisationen Einblicke in den E-Mail-Account der Facebook-Klientel.
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Tendenzschutz – reif für die Mottenkiste

„Es gehört in die Mottenkiste, ist ein Kuriosum in Europa“, kommentierte Wolfgang Mayer bereits 2007 den Tendenzschutz in „M“. Im April 2010 hat das Bundesarbeitsgericht einen langjährigen Streit zwischen dem DuMont-Verlag und dem Betriebsrat unter Bezug auf den Tendenzschutz zugunsten des Verlags entschieden.
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Gekidnappt

Die israelische Marine kaperte am 31. Mai sechs internationale Schiffe mit mehr als 700 Passagieren, die 10.000 Tonnen Hilfsgüter in den blockierten Gaza-Streifen bringen wollten. Mindestens neun Zivilisten wurden bei dem Fallschirmjägereinsatz getötet. Der einzige deutsche Journalist, der die Gaza-Hilfsflotte begleitete, war dju-Mitglied Mario Damolin (Foto). Der freie Filmemacher und Journalist war im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an Bord. Mit vielen ausländischen Kolleginnen und Kollegen wurde er mehrere Tage im Gefängnis Beer Scheva inhaftiert. ver.di setzte sich für seine Freilassung ein.
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Aufnahmetest

Wer im kommenden Wintersemester deutschen Zulassungsbeschränkungen in den publizistischen und kommunikationswissenschaftlichen Studiengängen ausweichen und sich lieber jenseits der Alpen in Österreich einen Studienplatz sichern will, muss jetzt in Salzburg, Wien und Klagenfurt mit einem Aufnahmetest rechnen, der für alle drei Unis am 13. September stattfinden wird.
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Etwas wird sichtbar

Motomu aus Bochum hat sich für das Akkordeon entschieden, Esragül aus Herne für die Gitarre. Kerem aus Duisburg probiert es mit der Langhalslaute Baglama und Joana aus Herne griff zur Geige. Vier Kinder, vier Instrumente, vier Beispiele für das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“. Der Filmemacher Oliver Rauch hat darüber einen Dokumentarfilm gedreht – es ist eine Hommage geworden an ein einzigartiges musikalisches Projekt, an dem inzwischen im Ruhrgebiet über 500 Grundschulen beteiligt sind, 52 Kommunen und 56 Musikschulen.
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Die Farbe des Emailletopfs

„In der Wildschönau in Tirol kamen wir beim Weißbier ins Reden. Nach einer halben Stunde fragte mich mein Gegenüber: ‚Sind Sie Journalist?’ ‚Ja’, gab ich erstaunt zu, ‚aber wie sind Sie draufgekommen?’ – ‚Ich hab’ mir halt gedacht, weil Sie alles so genau wissen wollten und so besonders gefragt haben ...’“
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Aufbruch statt Krise

Journalistentreffen gleichen seit einigen Jahren eher einer Mischung aus Beerdigungsfeier und Krisengipfel. Kein Wunder, schlagen doch Branchenumbrüche, Sparorgien und Sinnkrise des Journalistenberufs voll durch. Auch der Weltkongress der Journalisten, organisiert von der Internationalen Journalisten-Föderation (IJF) im spanischen Cadiz, konnte sich Ende Mai dem Sog des Faktischen nicht entziehen. Und doch herrschte Aufbruchsstimmung.
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Mediale Präsenz im Ausland erhöhen

Intendant Erik Bettermann im Gespräch mit M über die strategische Neuausrichtung der Deutschen Welle
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Streikrecht ist ein Freiheitsrecht


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Superstarähnlich

US-Präsident Barack Obama setzte in seinem Wahlkampf neue Maßstäbe für politische Kommunikation. Nie zuvor spielte ein Politiker so geschickt auf der Klaviatur neuer Medien. Ob die Lehren von Obamas Online-Offensive auf den deutschen Wahlkampf übertragbar sind, erscheint dennoch fraglich.
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Mit Maus und Löwenzahn

Das deutsche Fernsehen, sagen hiesige TV-Redakteure gern, sei das Beste der Welt. Angesichts diverser programmlicher Abgründe mag man die Behauptung für absurd halten, aber der Maßstab ist ja nicht das Ideal, sondern die Realität; und die sieht in vielen ausländischen Fernsehmärkten deutlich trauriger aus als hierzulande. Ihre Berechtigung hat die Aussage allerdings ohne Einschränkungen in Bezug auf das Angebot für Kinder. Das liegt vor allem am öffentlich-rechtlichen Kinderkanal, dem über weite Strecken des Programms die Kombination von Qualität und Quote gelingt.
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Wenn der Elch dreimal möht

Als die ARD Ende des vergangenen Jahres eine kostenlose Tagesschau-Application für das iPhone ankündigte, war der Protest groß: Viele Verlage sahen darin ein weiteres Beispiel aus der Digitalwelt dafür, dass das Online-Engagement der öffentlich-rechtlichen Sender den Markt verzerrt.
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Wertvoll

Dass die ARD vor 60 Jahren als Arbeitsgemeinschaft von zunächst sechs Landesrundfunkanstalten gegründet wurde, war kein historischer Zufall. Der Zusammenschluss geschah vielmehr in bewusster Abkehr vom Modell der Reichs-Rundfunkgesellschaft aus der Weimarer Republik.
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Kleingemacht

„Medienjournalismus: Probleme und Perspektiven“ hieß das Thema einer kleinen, aber feinen und etwas professoralen Fachtagung, veranstaltet von der Zeitschrift message, dem Dortmunder Journalistik-Institut und netzwerk recherche.
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Im Abseits

„Medienangehörige müssen ihrer Aufgabe, staatliches Handeln zu kontrollieren und Missstände aufzudecken, frei und ungehindert nachkommen können“, bekräftigte die Bundesjustizministerin kürzlich. Mit einem „Gesetz zur Stärkung der Pressefreiheit“ in Umsetzung des Cicero-Urteils will Sabine Leutheusser-Schnarrenberger das Einfallstor für Ermittlungen wegen Beihilfe zum Geheimnisverrat schließen und Regelungen über Beschlagnahmen bei Journalisten verschärfen. An einem solchen „Einfallstor“ wurde derweil wohl andernorts fleißig gezimmert.
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