M print

Aufmacher Erdogan

Eine normale Nachrichtensendung zur abendlichen Primetime sieht im türkischen Fernsehen heutzutage so aus: Sie beginnt mit einer Rede von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Erdogan hält praktisch jeden Tag irgendwo im Land eine Rede, die für alle Sender obligatorisch der Aufmacher des Tages ist. Da alle großen Sender für die Hauptnachrichten eine Stunde verwenden statt, wie in Deutschland, die News auf eine Viertelstunde zu komprimieren, hat Erdogan reichlich Sendezeit für seine Botschaften. Es hilft auch nicht, den Kanal zu wechseln, denn auf den anderen Sendern redet ebenfalls Erdogan.
mehr »

Duales Studium boomt

Duale Studiengänge boomen. Seit ihrer Entstehung in den 70er Jahren steigt die Anzahl der dualen Studiengänge sowie der Angebote von Unternehmen kontinuierlich. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Ein duales Studium minimiert die finanzielle Belastung eines klassischen Studiums. Die Theorie kann während der praktischen Phasen im Betrieb vertieft werden. Zugleich erhöht die enge Anbindung an den auszubildenden Betrieb die Chancen, nach abgeschlossenem Studium auch übernommen zu werden und sofort in den Beruf einsteigen zu können.
mehr »

Verdichteter Lehrplan

Als einziger unter den öffentlich-rechtlichen Sendern bildet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) seine Volontär_innen nicht selbst aus, sondern kooperiert zu diesem Zweck eng mit der Electronic Media School (ems) in Potsdam Babelsberg, deren Gesellschafter er zusammen mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) ist. Seit ihrer Gründung 2001 wurden an der ems in 10 Jahrgängen 140 Nachwuchsjournalist_innen ausgebildet, darunter auch Jessy Wellmer, die ab 2017 die ARD Sportschau am Samstag moderieren wird, oder Benjamin Stöwe, aktuell Wettermoderator im ZDF-Morgenmagazin.
mehr »

Ein langer Weg

Diskutiert worden war über eine geregelte Ausbildung für den journalistischen Nachwuchs in Zeitungskreisen schon seit gut 100 Jahren, als sie dann endlich Wirklichkeit wurde. 1990 erstritten Journalist_innen in dem damals längsten Journalistenstreik, den die Bundesrepublik je erlebt hatte, ein Tarifwerk zur Ausbildung von Volontär_innen. Jetzt hat es immerhin „nur” 26 Jahre gedauert, bis eine Aktualisierung dieses Ausbildungsplans beschlossen wurde. Ohne Streik, aber unter dem Druck der technologischen Entwicklung der Branche.
mehr »

Plus multimediale Inhalte

Nach 26 Jahren liegt ein neuer Ausbildungstarifvertrag vor. Für den ersten Tarifvertrag für Volontärinnen und Volontäre an Tageszeitungen im Jahr 1990 waren viele Redak­tionen auf die Straße gegangen. Dieses Mal, 2016, waren keine Streiks nötig, die Tarifparteien einigten sich am grünen Tisch. Über den neuen Tarifvertrag für Volos sprach M mit Matthias von Fintel, dem ­Tarifsekretär Medien und der dju in ver.di.
mehr »

Zu wenig zum leben

Es gibt tarifliche Regelungen für Ausbildungsvergütungen, es gibt Empfehlungen und es gibt die Realität. Die prallen in der Medienbranche oft ziemlich krass aufeinander. Für Volontär_innen in Zeitungs- und Zeitschriftenredaktionen gibt es Tariflöhne – aber nicht alle Zeitungen und Zeitschriften folgen dem Tarif, sind entweder gar nicht in den Arbeitgeberverbänden Mitglied oder „OT”, also ohne Tarifbindung. In anderen Medienausbildungen sieht es ähnlich aus. Die Axel-Springer-Akademie formuliert es für künftige Journalisten­schü­ler_innen so: „Bei der Entscheidung sollten finanzielle Interessen nicht entscheidend sein.”
mehr »

Fit fürs Digitale

Unaufhaltsam digitalisiert sich die Arbeitswelt. Neue Tätigkeitsfelder wie das Crowdworking oder der 360 Grad-Dreh, neue Berufsformen wie der Social Media Redakteur oder die „Hashtaghüterin” entstehen in der Medienbranche. Gearbeitet wird zunehmend crossmedial. Hohe Anforderungen an die Aus- und Weiterbildung sind die Folge.
mehr »

Wie das Digitale die Profession beeinflusst

Digitaler Wandel, Arbeit 4.0 – auf Schritt und Tritt begegnen einem die Schlagworte, nerven mitunter, angesichts ständiger Betonung. Dabei wissen wir es genau, wir sind mittendrin in der rasanten Entwicklung, ohne Digitales läuft fast nichts mehr. Es gilt mitzuhalten und mitzugestalten – in der Ausbildung und später im Job durch unaufhörliches Dazulernen, durch Weiterbildung. Und die Lehreinrichtungen, ob Berufsschule, Akademie oder Universität, stehen vor dem großen Anspruch, möglichst immer auf dem neusten (digitalen) Stand zu sein. Kein leichtes Unterfangen, wie M im letzten Themenheft dieses Jahres an Hand der Medienbranche aufzeigt.
mehr »

Türkei: … und Berlin schweigt

Nahezu täglich seit dem fehlgeschlagenen Putsch in der Türkei erreichen uns besorgniserregende Meldungen vom Umgang mit den Medien. So ließ der Minister für Jugend und Sport, Akif Cagatay Kilic, nach einem Interview des Journalisten Michel Friedman für die Deutsche Welle das komplette Filmmaterial konfiszieren und verhinderte die Ausstrahlung. Der Journalistin Dilek Dündar, Ehefrau des verurteilten früheren Chefredakteurs von Cumhuriyet, Can Dündar, wurde die Ausreise verweigert und der Pass entzogen. Die kurdische Zeitung Özgür Gündem wurde gerichtlich verboten, sie ist angeblich ein Sprachrohr der verbotenen PKK. Die Reaktion aus Europa auf all das ist Schweigen.
mehr »

#uploading_holocaust – unverfälscht erzählt

Mittsommernachtstango”, „Wagnerwahn”, „Die Frauen der Wikinger”, „Land der Erleuchteten oder Make Love” – nur einige der über 125 Dokumentationen und Kinodokumentarfilme, die die gebrueder beetz filmproduktion seit ihrer Gründung im Jahr 2000 produziert hat. Innovative Impulse auf dem dokumentarischen Markt hat die unabhängige Produktionsfirma aber vor allem mit ihren crossmedialen und transmedialen Formaten gesetzt, mit denen sie seit 2007 die klassischen Erzählstrukturen des Dokumentarfilms weiterentwickelt. M hat mit Tanja Schmoller, Cross Media Producerin bei gebrueder beetz, über das neue Crossmedia Projekt „#uploading_holocaust” gesprochen.
mehr »

Festivals für Dokumentarfilme

Häufig sind Filmfestivals der einzige Ort, an dem Interessierte auf Dokumentarfilme treffen können, die abseits des Mainstream laufen. Die Festivallandschaft in Deutschland ist reich bestückt. Hier eine kleine Auswahl! Die Aufzählung ist in zweierlei Hinsicht unvollständig. Es fehlen die zahlreichen kleinen regionalen Festivals, in denen Dokumentarfilme Platz haben; und, da die Dokumentarfilmbranche eine international organisierte Branche ist, die großen europäischen Dokumentarfilmfestivals wie Karlovy Vary, Amsterdam, Wien, Sheffield.
mehr »

Festivalarbeit gerecht gestalten

Einen Aufruf zur gerechten Gestaltung von Arbeitsbedingungen in der Filmfes­tival-Landschaft starteten die Gründer_innen der „Initiative Festivalarbeit”. Sie setzen auf bundesweite Vernetzung und gemeinsame Forderungen. Das erste Treffen soll es in den Räumen von ver.di am 4. November am Rande des DOK-Festivals in Leipzig geben.
mehr »

Ungehorsam ist Programm

Unter dem Motto „Disobedience” (Ungehorsam) findet vom 31. Oktober bis 6. November 2016 das 59. Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK statt. Das älteste Dokumentarfilm-Festival der Welt steht für permanente Veränderung und Nähe zum Puls der Zeit: Die strikte Trennung zwischen Dokumentar- und Animationsfilm wurde aufgehoben. Auch im Branchenbereich DOK Industrie verschmelzen zunehmend die Genres. So werden sich erstmalig bei der Konferenz „DOK Exchange” Fachleute aus dem transmedialen Bereich mit Animations- und Dokumentarfilmschaffenden vernetzen. Der traditionelle ver.di-Preis wird erstmals im Deutschen Wettbewerb Langfilm vergeben.
mehr »

Heimliche Verführung

Suchmaschinen, Apps, soziale Online-Netzwerke oder andere virtuelle Plattformen entscheiden zunehmend darüber, welcher Nutzer im Internetzeitalter welche Informationen erhält. Ganz gleich ob Smartphone oder Smart-TV-Gerät: Digitale Instanzen regeln mit Hilfe von Algorithmen, was uns an Neuigkeiten aus dem Internet erreicht. Die sogenannten Informationsintermediäre gewinnen an Markt- und Meinungsmacht. Sie avancieren zu heimlichen Gatekeepern, von denen abhängt, welche Abbilder von Wirklichkeit auf unseren Flachbildschirmen und Touchscreens flimmern. Die Folge: eine Gefahr für Medien- und Meinungsvielfalt.
mehr »

Schon entdeckt? Wissenschaft und Frieden

Es ist eine Vierteljahreszeitschrift, die vom Ehrenamt lebt: „W&F – Wissenschaft und Frieden”. Ein Dutzend Arbeitskreise, Foren und Studienzentren in Deutschland und Österreich teilen sich die Herausgeberschaft dieser Zeitschrift, die 1983 als „Informationsdienst Wissenschaft und Frieden” vom „Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler” auf den Weg gebracht wurde. „W&F” widmet sich der Friedens- und Konfliktforschung und möchte dabei sowohl wissenschaftliche und studentische Kreise wie auch die interessierte Öffentlichkeit in Friedensbewegung, Journalismus und Kirchen, Fachdiensten, Schulen und Politik erreichen.
mehr »

Tarifergebnisse Print angenommen

Mit großer Mehrheit hat die Tarifkommission der dju in ver.di am 28. Juli dem Verhandlungsergebnis für die über 14.000 Journa­list_innen an Tageszeitungen zugestimmt. Im Vorfeld gab es vor allem von Streik-Aktiven Kritik am Abschluss. Daraufhin wurde auf M Online ein Forum dazu angeboten, das von vielen genutzt wurde. Die Tarifkommission bewertete das Tarifergebnis letztlich „als realistischen Ausdruck des Kräfteverhältnisses”. Gleichfalls angenommen wurde in der Sitzung der Tarifabschluss für die 5.000 Redakteurinnen und Redakteure in Zeitschriftenredaktionen, der am 27. Juni erreicht worden war.
mehr »