Medienwirtschaft

Die spezialisierte Zeitung

Philip Meyer wird „Vater des investigativen Journalismus“ genannt. Er ist emeritierter Journalismusprofessor an der Universität North Carolina und Autor des Buches „The Vanishing Newspaper“ über das Verschwinden der Tageszeitung. Darüber sprach mit ihm Gerti Schön.
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Von der Bildfläche verschwunden

Das amerikanische Zeitungsbusiness steckt in der schwersten Krise seines Bestehens. Mit jeder halbjährlichen Veröffentlichung der Auflagenzahlen des Industrieverbands Audit Bureau of Circulations fährt der Branche jedes Mal neu ein Schock durch die Glieder. Ende April war es wieder soweit: Um durchschnittlich sieben Prozent sank die Auflage der rund 400 größten US-Zeitungen innerhalb eines Jahres, in Einzelfällen sogar um 20 Prozent – die schlimmsten Zahlen der letzten zehn Jahre.
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Zensurgeist

In Großbritannien tobt eine Medien-Krise, kein Medium, weder Print, Radio oder Fernsehen ist davon ausgenommen. Am schlimmsten trifft es den Lokaljournalismus. Weltwirtschaftskrise, kapitalistische Ausbeutungspolitik der Medienkonzerne und dubiose Handlungsweisen der Politik ergeben ein Gemisch, welches in einem Jobmassaker mündet. Selbst bei überregionalen Zeitungen führt dies mittlerweile zu Streiks.
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Nur noch Kostenfaktor

„Geschäft abgeschlossen“ verkündete RTL am 17. Dezember letzten Jahres. Für 125,7 Millionen Euro waren 66,6 Prozent des griechischen Medienkonzerns Alpha in den Besitz der europäischen Marktführer im Radio- und Fernsehgeschäft Europas übergegangen. Damit steigt RTL in den als „vielversprechend“ eingeschätzten griechischen Fernsehwerbungsmarkt ein.
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Rekordgewinne kein Hindernis

Die britische Medienbranche steckt in der Krise. Bei Rundfunk, Fernsehen, Lokal- und Regionalzeitungen sowie den nationalen Titeln stehen Massenentlassungen an. Die Mediengewerkschaft NUJ lud deshalb am 24. Januar zu einer Diskussionsrunde in London ein. Mehr als 150 Vertrauensleute und Aktivisten aus Großbritannien und der Republik Irland kamen.
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Nur ein Mantel

Ab 1. April 2009 sollen der Nordkurier (NK) aus Neubrandenburg und die Schweriner Volkszeitung (SVZ) mit einem gemeinsamen Mantel erscheinen. Das Bundeskartellamt hat die Kooperation genehmigt. Gegen gewerkschaftlichen Widerstand setzte der Schweriner Zeitungsverlag 2008 die 20-köpfige SVZ-Mantelredaktion in seinen ausgegründeten Redaktionsdienstleister mv:m um. Der produziert seit Oktober den SVZ-Mantel. Noch wird die mv:m-Mannschaft nach Tarif entlohnt. Künftig solle „der Tarifautomatismus unterbrochen“ werden, kündigte SVZ-Chefredakteur Thomas Schunck an. Zum Start der gemeinsamen Mantelproduktion in Schwerin will der Kurierverlag 50 Prozent der mv:m-Anteile vom…
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Ausstand bei Le Monde

„Il est cinq heures, Paris s’éveille“. In diesem Jacques Dutronc-Song der 60er Jahre spielen die Zeitungen noch eine große Rolle: „Les journaux sont imprimés“. Paris erwacht um 5 Uhr und die Zeitungen sind gedruckt. 2008 können sich Frankreichs Zeitungsleser da nicht mehr sicher sein. Gleich zwei Mal in einer Woche ist die französische Aushängezeitung Le Monde nicht erschienen. Der Grund: Am 4. April legte die Leitung der Verlagsgruppe Le Monde (1.600 Beschäftigte) einen radikalen Sanierungsplan vor.
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Proteste in Frankreich gegen Werbeverzicht

Die Beschäftigten von France Télévisions haben für Mitte Februar einen Streik angekündigt, um gegen den von Präsident Nicolas Sarkozy angekündigten Werbeverzicht des staatlichen Fernsehens in Frankreich zu protestieren. Sie glauben nicht daran, dass damit ­Unabhängigkeit und Qualität gesteigert werden können. Eher befürchten sie, dass dies ein Schritt in Richtung Privatisierung sei. Nur zwei Drittel des Budgets von France Télévisions wird aus Gebühren bestritten, der Rest mit Werbeinnahmen von über 800 Millionen Euro.  
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Reality und alte Hüte

Amerikas Film- und Fernsehautoren streiken. Sie fordern einen Anteil von 2,5 Prozent an den Einnahmen der Medienunternehmen, die durch den Vertrieb von TV-Serien und Spielfilmen über das Internet und andere digitale Plattformen hereinkommen. Seit dem 1. November stehen Streikposten vor den Gebäuden der grossen Medienhäuser in New York und Los Angeles – und ein Ende ist bisher nicht in Sicht.
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US-Zeitungen in Verlustzonen

Die US-Medien sind im Umbruch. Das Internet setzt den Verlagen zu – und tragfähige neue Geschäftsmodelle sind noch nicht in Sicht. Es herrscht Untergangsstimmung: Der amerikanische Medienprofessor Philip Meyer prophezeit, dass die letzte Zeitung im ersten Quartal des Jahres 2043 gedruckt wird. Und die Zeitschrift Economist titelt: „Who killed the newspaper?“
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Nachrichtenparadies oder Langweiler

„Brüssel“ gilt in vielen Ländern als Inbegriff der Bürokratie. Doch Brüssel ist auch die Stadt, in der die meisten ausländischen Korrespondentinnen und Korrespondenten akkreditiert sind. Fast 1.150 aus 62 Ländern waren im vergangenen Juni bei den EU-Institutionen angemeldet. Wie die Journalisten in Brüssel die Nachrichtenthemen auswählen und verarbeiten und auf welche Resonanz sie dabei in ihren Heimatredaktionen stoßen, erforschte von 2004 bis 2007 eine Gruppe von Hochschulinstituten aus ganz Europa unter der Leitung des Erich-Brost-­Instituts in Dortmund. Erschienen sind die Bände in der Reihe „Adequate Information Management in Europe AIM“. Das Projekt endete Anfang…
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Hoher Preis für Sanierung der Liberatión in Paris

PARIS. Mit gemischten Gefühlen dürften die rund 300 Beschäftigten des französischen Traditionsblatts Libera­tión den Ausgang einer Aktionärsversammlung Ende Anfang Januar aufgenommen haben. Zwar ist das hoch verschuldete Blatt mit einer Finanzierung von 15 Millionen Euro vor dem Bankrott bewahrt.
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RTL beim Milliardenpoker?

Deutschlands Bertelsmann Konzern hat in Großbritannien ein Mediensektor-Erdbeben in Bezug auf den Kauf von ITV (Independent Television) ausgelöst. Es wird nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig erhebliche Folgen für die britische Medien- und vor allem Fernsehindustrie haben.
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FR mit neuem Besitzer

Die Kölner Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg (MDS) hat von der SPD-Medienholding, der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg (DDVG), 50 Prozent der Anteile und eine Stimme an der Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH erworben. Der Kaufpreis soll mindestens 35 Millionen Euro betragen. Damit ist MDS neue Mehrheitseignerin und Stimmführerin der Frankfurter Rundschau. Die DDVG hält noch 40 Prozent der Anteile, die Karl-Gerold-Stiftung 10 Prozent. Das Bundeskartellamt gab im August grünes Licht für das Geschäft.
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Angst, für sich selbst zu kämpfen

Keine Gewerkschaften. Kein Betriebsrat. Kein sozialer Dialog. Keine Probleme für das Management. Wenig Angestellte, aber viele Beschäftigte – formal selbständig. Keine Diskussion um Arbeitnehmerprobleme. Das ist die Situation in deutschen Verlagshäusern der Slowakei.
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Marktaufteilung: Expansion in Osteuropa

In vielen Pressemärkten Europas herrscht Aufbruchstimmung. Während die Zeitschriftenmärkte seit Jahrzehnten zumindest in Westeuropa von stetigen Neuerungen geprägt sind, gilt dies vielerorts nun auch für die Zeitungsbranche. Bei den Zeitungen sorgt kreuz und quer über Europa eine Gründungswelle von Gratis-Zeitungen für frischen Wind. Allein der deutsche Zeitungsmarkt liegt im Windschatten – nichts bewegt sich: Die Auflagen sinken weiter, der Anzeigenmarkt dümpelt und Gratis-Zeitungen werden nur geplant, aber nicht auf den Markt gebracht. Innovationsfeindlich sind deutsche Verlage nicht. Die meisten konzentrieren ihre Innovationen aber auf das Ausland. Dort wird expandiert, werden…
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