Medienwirtschaft

Weniger bedrucktes Papier

In der US-amerikanischen Zeitungslandschaft hat Endzeitstimmung eingesetzt. Immer mehr Blätter verzichten darauf, jeden Tag auf bedrucktem Papier zu erscheinen. Sie wandern stattdessen ins Internet ab. Als im vergangenen Mai die in New Orleans beheimatete The Times-Picayune bekannt gab, künftig nur noch dreimal in der Woche gedruckt zu werden, ansonsten aber online zu erscheinen, war ein Höhepunkt der Flucht in das Internet erreicht: New Orleans war die erste US-amerikanische Großstadt, die ohne tägliche Zeitung auskommen muss. „Das Zeitungsgeschäft ist in einem Zustand anhaltender Qual“, fasste der Branchenbeobachter Alan Mutter die Lage zusammen. Insgesamt gelten lokale…
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Massenentlassungen bei Telemadrid

Ein Gesetz der konservativen spanischen Regierung hatte 2012 Privatisierungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und Rundfunk ermöglicht. Längst wird in Madrid und in Valencia die große Axt an Regionalsendern angesetzt. Die Zahl der Beschäftigten wird bei RTVV in Valencia in den nächsten Monaten um 1.200 auf 500 verringert. Mitte Januar wurden bei Telemadrid auf einen Schlag von 1.170 Beschäftigte 860 entlassen. Betriebsräte, Gewerkschaften und Kritiker sprechen von „Säuberung“.
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Kein Land der Zeitungsleser

Im Zuge der aktuellen Entwicklungen in der Medienbranche, die von Zeitungsschließungen, Fusionen und zunehmender Mantelproduktion für mehrere Titel sowie neuen journalistischen Formen im Internet geprägt ist, wird in Deutschland wieder über Möglichkeiten der Presseförderung diskutiert. Auch ver.di ist Frank Bsirske zufolge offen „für alternative Finanzierungsmodelle zum Erhalt der Presse- und Meinungsfreiheit“. Allerdings nicht ohne die Verlage in die Pflicht zu nehmen, selbst in journalistische Qualität zu investieren und auch Bezahlmodelle im Internet – sinnvoll verzahnt mit Print – voranzutreiben, sagte der ver.di-Vorsitzende gegenüber dapd. In anderen…
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Massenentlassungen bei El País

Der spanische Prisa-Konzern hat am 11. November per E-Mail die ersten Kündigungen an 52 Kollegen der Zeitung El País in Madrid gesandt. Ein dreitägiger Streik der Redaktion vom 6. bis 8. November konnte Prisa nicht zur Rücknahme der Kündigungen bewegen. Der Betriebsrat der Zeitung spricht von gravierenden Fehlern, die von der Konzernleitung begangen wurden. Nun müssen die Journalisten mit dem Verlust des Arbeitsplatzes dafür zahlen.
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Identitätsstifter

Das Eastern Cape ist das Armenhaus Südafrikas. Mit Ausnahme der kolonial geprägten Metropolen Port Elizabeth und East London ist die zu Apartheid-Zeiten in Homelands zerstückelte Provinz strukturschwach und ohne nennenswerte Wirtschaft – keine guten Voraussetzungen für den lokalen Zeitungsmarkt. Die meisten Gemeinden mussten daher lange ganz ohne lokale Medien auskommen. Ländliche Kleinunternehmer und passionierte Journalisten versuchen das inzwischen zu ändern. Sie wollen nicht nur Papier und Anzeigen verkaufen, sondern ihren lange unterdrückten Gemeinschaften auch eine Identität geben. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt sie dabei.…
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Gegen das Vergessen

„Was nicht im Netz ist, wird nicht in der Welt sein.“ Davon zeigte sich Paul Klimpel von der Deutschen Kinemathek bei der Konferenz „Ins Netz gegangen – Neue Wege zum kulturellen Erbe“ Mitte November in Berlin überzeugt. Neue digitale Wege zum europäischen Kulturerbe bietet bereits seit 2008 die „Europeana“ der Europäischen Union mit inzwischen 20 Millionen Digitalisaten. Auch eine „World Digital Library“ ist mit über 4.000 besonderen Exponaten im Netz. Nur das geplante zentrale Portal des deutschen Kulturerbes, die „Deutsche Digitale Bibliothek“, lässt noch auf sich warten.
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Gegenpol zu den Privaten

Anfang Juni wurde in der venezolanischen Hauptstadt Caracas mit der „Lateinamerikanischen Union von Nachrichtenagenturen“ (ULAN) ein neuer Regionalverband gegründet. Man wolle, so hieß es am Rande des Treffens, der „Informationsblockade transnationaler Medienkonzerne“ etwas entgegensetzen.
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Murdochgate

Großbritannien erlebt derzeit eine der tiefsten sozialen und politischen Krisen der Nachkriegszeit. Die brennenden Innenstädte Englands Anfang August sind da nur das jüngste Zeichen. Hinzu kommt das Potential für Massenstreiks gegen das Sozialabbauprogramm der Regierung im Herbst. Bereits am 30. April streikten 700.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Es gibt noch ein Problem, das derzeit fast vergessen scheint, sich aber standhaft weigert von der Bildfläche zu verschwinden: Der Abhörskandal oder Murdochgate, wie er auch genannt wird.
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Giftige Mischung

Wer in den Staaten Südosteuropas als Journalist arbeitet, lebt mitunter gefährlich. Zwar wird man die Situation aller Staaten nicht über einem Kamm scheren können, aber die generelle Einschätzung der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) liest sich so: „Wir beobachten die Lage der Pressefreiheit in vielen südosteuropäischen Staaten, namentlich auf dem Balkan mit großer Sorge. In einer Reihe von Staaten stehen Medien unter dem Einfluss von Wirtschaftsunternehmen und politischen Akteuren, die auch auf die Inhalte Einfluss nehmen.“
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Neu-Orientierung auf dem Balkan

Seit 2007 gab es ein „Framework Agreement“ zur Sicherung vernünftiger Arbeitsbedingungen für osteuropäische Kollegen der Europäischen Journalistenföderation (EFJ) mit der WAZ. Doch nun geht das Engagement zu Ende.
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BBC kurz vor Streik

Am 5. und 6. Oktober hätte es beinahe erstmals einen gemeinsamen Streik aller bei der BBC organisierten Gewerkschaften gegeben. 97% aller Mitglieder der Journalistengewerkschaft NUJ, sowie 90% aller Mitglieder der anderen beteiligten Gewerkschaften waren dafür. Ein neues Angebot der BBC stoppte die Aktion – vorerst.
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Ringier und Springer bündeln Aktivitäten in Osteuropa

ZÜRICH. Die Ringier AG, Zürich, und die Axel Springer AG, Berlin, bündeln ihre Auslandsaktivitäten in Osteuropa und gründen eine neue Gesellschaft, an der beide Unternehmen zu je 50 Prozent beteiligt sind. Axel Springer bringt das Geschäft seiner Tochtergesellschaften in Polen, Tschechien und Ungarn in das Gemeinschaftsunternehmen ein, Ringier das Geschäft in Serbien, der Slowakei, in Tschechien und Ungarn. Damit bauen die beiden Unternehmen ihre starke Position mit mehr als 100 Printtiteln und über 70 Online-Angeboten in diesen Wachstumsmärkten noch einmal deutlich aus. Das gemeinsame Unternehmen mit Sitz in Zürich und einem Umsatz auf Pro-forma-Basis 2009 von rund 414 Millionen…
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Engagierteste Abonnenten


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Experimente vor und hinter der Paywall

Das Schlagwort vom „Paid Content“, bezahlter Inhalte, macht derzeit in den Medienhäusern Amerikas verstärkt die Runde. Allen voran die Zeitungs- und Magazinverlage, denen in den vergangenen Jahren vor allem durch kostenlose Onlineangebote immer weiter das Wasser abgegraben wurde, suchen nach neuen Geschäftsmodellen. Die Frage scheint nicht mehr darin zu bestehen, ob man anfangen soll, für seine Inhalte Geld zu verlangen, sondern wie man es am besten anstellt.
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Russischer Milliardär ist neuer Besitzer des Independent

LONDON. Der russische Milliardär Alexander Lebedew hat die Übernahme der finanziell angeschlagenen britischen Zeitung Independent perfekt gemacht, vermeldete am 25. März die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti.
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Nachrichtenmarkt: Karten neu gemischt

Mit der Übernahme der deutschen AP durch den Deutschen Depeschen-Dienst (ddp) und dem bevorstehenden Umzug der Deutschen Presse-Agentur (dpa) nach Berlin werden die Karten auf dem Markt der Nachrichtenagenturen neu gemischt. Zu befürchten ist ein Konzentrationsprozess, bei dem Jobs und Vielfalt verloren gehen.
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