Meinung

Briefe an «M», 12/2010

Klar zahl` ich! Neues Gebührenmodell in M 11 / 2010 Man wünscht sich von einer kritischen Journalisten-Zeitschrift wie M eine differenzierte Diskussion des Themas Rundfunkgebühren. Die Kolumne in M 11/2010: … Verteidigung des Ist-Zustandes auf der einen, vage Forderungen auf der anderen, „den Menschen den Programmauftrag klar“ zu benennen. Benennen wir doch mal ehrlich die wunden Punkte: Das Öffentlich-Rechtliche System ist ein gigantischer Moloch mit einem 7 Mrd. Etat, das in fast jedem Bundesland eine Rundfunkanstalt mit komplettem Verwaltungsapparat bis hin zum hoch dotierten Intendanten unterhält. Da wird auch bezüglich des Programms viel Redundanz erzeugt. Trotz…
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Briefe an «M», 11/2010

„Geschlechterkampf in Netzwerken“ in M 8-9 / 2010 Wenn der Autor des Beitrags „Geschlechterkampf in Netzwerken“ (wiederholt) nahelegt, Antifeminismus sei „rechts“ oder „neokonservativ“, sei ihm versichert: Die wahre Feminismuskritik kommt längst von links. Denn Feminismus versucht, die Geschlechter gegeneinander auszuspielen und soziale Herrschaftsverhältnisse zu vernebeln. Konservative bis reaktionäre Gruppen haben das erkannt und setzen den Feminismus entsprechend ihrer Interessen ein. Wichtig dabei ist: Feminismus ist nicht Frauenrechtlertum, sondern setzt Frauen unter Druck. Wer aber unverändert das hohe Lied des Feminismus singt, der sollte sich mal mit den…
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kommentiert & aufgespießt: Verantwortungslos & Kampfesmut

Von Friedrich Burschel | Schwer zu entscheiden, was einen mehr aufgebracht hat gegen die große Süddeutsche Zeitung: dass sie am ersten Oktober-Wochenende eine viertel-seitige Anzeige der neurechten Jungen Freiheit veröffentlicht hat oder wie sie mit der Kritik daran umgegangen ist. Der Protest einer offenbar doch nicht unerheblichen Zahl von SZ-Lesern richtete sich dagegen, dass ein bundesdeutsches bürgerliches Leitmedium der Jungen Freiheit (JF), einer Art „Nationalzeitung“ der Besserverdienenden und akademisch Gebildeten, ihre Anzeigenspalten öffnete und so der Normalisierung von Standpunkten Vorschub leistete, die zutiefst antidemokratisch und antihumanistisch sind. Der offen…
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Klar zahl’ ich!

Radio-, Fernseh- und PC-Gebühr, Zweitgeräte, Gebühreneinzugszentrale, Rundfunkgebührenbeauftragte, Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs und so weiter. Wenn es um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Finanzierung geht, dann löst das bei vielen mitunter Verwirrung, wenn nicht sogar Ablehnung aus.
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Briefe an «M», 10/2010

„Wohin steuert das Kino?“ in M 8–9 / 2010 „Das Leben der anderen“, „Maria ihm schmeckt’s nicht“, „Friendship“, „Vincent will Meer“ oder „Männerherzen“ – diese Nachwuchsfilme lockten Millionen in die Kinos. Insofern ist der Einschätzung von Peter Sundarp in dem Beitrag „Wohin steuert das Kino?“ zu widersprechen, der Nachwuchs sei nicht an publikumsaffinen Filmen interessiert. Im Gegenteil, die junge Regiegeneration will intelligent unterhalten und hat Genres wie Spatter- oder Piratenfilme wieder belebt. In der Hitliste des deutschen Kinos spiegelt sich wieder, was international gilt: Ein bis zwei Filme von zehn machen Kasse, ein bis zwei weitere…
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kommentiert & aufgespießt: Gespaltene Türkei & Aufgehübschte Wahlen

Von Harald Gesterkamp | Die Türkei ist mitschuldig an der Ermordung von Hrant Dink. Das stellte der Europäische Menschenrechtsgerichtshof Mitte September fest und verurteilte die türkische Republik dazu, die Angehörigen mit 105.000 Euro zu entschädigen. Der türkisch-armenische Journalist war im Januar 2007 in Istanbul auf offener Straße von einem Rechtsextremisten erschossen worden. Der Mord erregte weltweit Aufsehen. (M 01–02/2007 und 12/2007)Der Staat wurde verurteilt, obwohl kein Polizist oder Soldat die tödlichen Schüsse abgegeben hat. Aber die Behörden schützten Dinks Leben trotz vorheriger Morddrohungen nicht ausreichend. Zudem war der Journalist kurz vor seiner…
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Pro & Contra: Quote

Von Jim Rakete | Die laufende Umfrage, die zurzeit im ZDF via Internet läuft, hat es an den Tag gebracht. Eine überwältigende Mehrheit der Hörer möchte mehr aktuelle Musik aus eigenen Landen im Rundfunkprogramm und Fernsehen.
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kommentiert & aufgespießt: Prozessgroteske & Kein Journalismusersatz

<h2">Prozessgroteske Von Viola Palustris | Eine Frage ist eine Frage ist eine Frage …Oder doch nicht? Am Ende ging es um zwölf Wörter in einem ZeitOnline-Beitrag vom Juni 2008: „Gerieten sie unter Druck, weil der einflussreiche Richter Dienstaufsichtsbeschwerde gegen sie erhob?“ Mit dieser Frage hatten die Autoren auf vermutete Unregelmäßigkeiten bei Ermittlungen zweier Kriminalisten zum sogenannten Sachsensumpf hingewiesen. Ein anderer Richter, Dr. Herman Hepp-Schwab am Dresdener Amtsgericht, las aus diesem Fragesatz soviel falsche Tatsachenbehauptung und mit Vorsatz verbreiteten ehrabschneidenden Vorwurf heraus, dass er die freien Leipziger Journalisten Arndt Ginzel und…
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Der Staat soll’s richten

Die amerikanische Bundeskartellbehörde, die Federal Trade Commission (FTC), hat sich in mehreren Expertenrunden damit beschäftigt, wie mit Änderungen des Wettbewerbrechts, des Steuerrechts und des Copyrights sowie einer anderen staatlichen Informationspolitik dem Medienwandel zu begegnen ist.
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kommentiert & aufgespießt: Keine Störer & Drum prüfe …

Von Theo Schneider | Übergriffe auf Journalisten am Rande von Neonazi-Veranstaltungen gehören seit einiger Zeit auch in Berlin zur traurigen Realität. Zu einem Vorfall mit gerichtlichem Nachspiel kam es am 29. November 2008 am Rande einer NPD-Veranstaltung im Bezirk Lichtenberg, als drei Pressefotografen von den Besuchern beleidigt und bedroht wurden. Die Reaktion der anwesenden Berliner Polizei betraf damals jedoch nicht die Neonazis, sondern richtete sich mit einem Platzverweis gegen die drei Journalisten. Ihre Tätigkeit würde die Neonazis stören und gleichzeitig die Arbeit der Polizei behindern, indem sie diese „als Rückendeckung missbraucht hätten“, hieß es in der…
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Wertvoll

Dass die ARD vor 60 Jahren als Arbeitsgemeinschaft von zunächst sechs Landesrundfunkanstalten gegründet wurde, war kein historischer Zufall. Der Zusammenschluss geschah vielmehr in bewusster Abkehr vom Modell der Reichs-Rundfunkgesellschaft aus der Weimarer Republik.
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kommentiert & aufgespießt Von Erfolg gekrönt & Neues Gebührenmodell

Von Karin Wenk |  Allerorten wird gespart – besser gesagt, gestrichen. Angesetzt wird vor allem bei jenen, die in einem freien Beschäftigungsverhältnis stehen. In vielen Medienbetrieben ist das derzeit gang und gäbe. So muss vielen Verlagen eine angemessene Vergütung abgerungen werden, nicht selten auf dem Rechtsweg. Bemühungen, die erneut von Erfolg gekrönt wurden. Der Deutsche Journalisten-Verband und die dju in ver.di konnten vor dem Landgericht Hamburg einen Sieg für freie Fotojournalistinnen und -journalisten über die Heinrich Bauer Achat KG erreichen. Nach dem Urteil (Az. 312 O 703/09) vom 5. Mai sind wesentliche Regelungen in den neuen Bauer-Verträgen mit freien…
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kommentiert & aufgespießt: Ursachenforschung & Schuss vor den Bug

Von Gitta Düperthal |  Derzeit erhitzt eine Debatte um einen jungen Journalisten Sebastian W. die Gemüter, weil er gefälschte Zitate von frei erfundenen Informanten unter anderem in Spiegel-online und Welt-online publiziert haben soll. In Internetblogs, Zeitungen und Medienfachzeitschriften wird aufgeregt diskutiert, ob der 25-jährige zur Verantwortung zu ziehen ist. Dieser rechtfertigt, von einem Hochstapler, der sich als Kölner Jurist C. Penkella ausgab, getäuscht worden und dessen falscher Identität als Anwalt aufgesessen zu sein. Ehemalige Auftraggeber des Autors Sebastian W. haben nun Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet wegen Titelmissbrauchs, Urkundenfälschung und…
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Der „rasende Reporter“

Vor dem letzten Schuljahr, das auf das Abitur zulief, wurden die Schüler der k.k. Ersten Deutschen Staatsrealschule in Prag nach ihrem Berufswunsch befragt. Der Schüler Kisch antwortete: „Journalist.“ „Ich verbitte mir Ihre albernen Scherze“, blaffte der Klassenlehrer. Als Kisch jedoch darauf beharrte und die hoch angesehene Lehranstalt womöglich in Verruf zu bringen drohte, meinte der Pauker, er müsse das der Lehrerkonferenz zur Entscheidung vorlegen. Kisch erinnert sich in seinem autobiografischen Buch „Marktplatz der Sensationen“: „Die Lehrerkonferenz beschloß, daß mein Lebensberuf ‚Publizistik’ zu sein habe.“ Das war im Jahre 1902. Als Kisch dann im Jahre…
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Besser als gar nichts

Vermutlich liegt es in der Natur der Sache: Zwischen Jugendschützern und ihren Schutzbefohlenen klafft in der Regel eine Kluft von ein bis zwei Generationen; viele der Damen und Herren schützen Kinder, die ihre Enkel sein könnten. Das macht ihre Arbeit nicht gerade leichter, denn als sie selbst im entsprechenden Alter waren, sah die Medienlandschaft völlig anders aus.
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Feindbild erschüttert?

Der Springer-Konzern öffnete kürzlich eine Online-Datenbank zur hauseigenen Berichterstattung über Außerparlamentarische Opposition (APO) und Studentenbewegung. Fast gleichzeitig erschien im Verlagsauftrag eine FU-Studie zum „Feindbild Springer“. Ein Versuch alternativer Geschichtsschreibung, mit dem der Kulturkampf von 1968 nachträglich zu Gunsten Springers entschieden werden soll?
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