Meinung

Ungesühnt

Dieser Prozess war von Anfang an eine Farce. Die Ermittler, die den Auftrag hatten, den Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja aufzuklären, haben erbärmlich gearbeitet und mehr verschleiert als Licht in die Sache gebracht. Beweismittel gingen verloren, nach anderen wurde gar nicht erst gesucht.
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Ungeklärt

Journalisten aller Couleur haben zu spüren bekommen: Unternehmen können allerlei Repressalien ausüben, um unliebsame Berichterstattung zu unterbinden. Pressevertreter, die über Demonstrationen von Flughafenausbau-Gegnern und die Räumung des Camps der Umweltaktivisten im Kelsterbacher Wald berichten wollten, erfuhren: Pressefreiheit muss auch hierzulande mitunter hart erkämpft werden.
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Leserbrief: Fragliche Schubladen

„Ende von Ost-West“ in M 1–2.2009 Schade, dass auch meine Gewerkschaftszeitung – wie die Konkurrenz vom „Journalist“ – so oberflächlich auf die PR-Strategie des neuen Freitag-Eigentümers Jakob Augstein reinfällt. Man muss als Journalist zwar nicht von jeder Sache Bescheid wissen, über die man schreibt, aber schon der „alte“ Freitag kam, wenn die Post wollte, bereits am Donnerstag beim Abonnenten an. Manchmal allerdings auch erst am Samstag. Und was die Schubladen sollen, in die der Autor die tageszeitung als „Grünen-nah“ und die ehemalige (Deutsche) Volkszeitung als „kommunistisch“ packt, weiß er wohl allein. Das klingt verdammt danach, als kennt er diese…
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Leserbrief: Falsche Terminologie

„ Fotos entlang der Sperranlagen“ in M 1–2.2009 Interessant der Bericht über die israelischen Fotografen von „Activestill“. Doch dann am Ende der Hammer, wenn von „faschistischen Siedlern“ gesprochen wird. Und dies nicht als ein Zitat von irgendjemandem, sondern als Aussage und Einschätzung der M-Autorin. Ich bin empört! Zwar findet man diese Wortwahl u.a. auch bei dem Israeli und ehemaligen Knesset-Abgeordnetem Uri Avnery, jedoch berechtigt das keine deutsche Journalistin und keinen deutschen Journalisten in diese Terminologie zu verfallen. Wulf Beleites aus Hamburg ist Mitglied des dju-Bundesvorstandes   
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Leserbrief: Ohne zu zuschauen

„Ohne Zuschauer“ in M 1–2.2009 Der Kolumnist weiß alles besser: Das hauptsächliche Problem mit dem Gaza Krieg war, dass Al Dschesira immer wieder ein Baby mit schweren Verbrennungen im Gesicht zeigte, und der amerikanische Facharzt nicht „live“ dabei erklären durfte, dass vielleicht die Verbrennungen nicht durch israelisches Phosphor verursacht wurden. Was sonst will der Autor uns mit seinem Bericht „Ohne Zuschauer“ mitteilen? … Und wenn er dann verurteilt war, mit anderen „Zuschauern“ auf Hügeln in Israel die Explosionen der 500 kg Präzisions-Bomben aus sicherer Entfernung zu beobachten, warum berichtet er nicht über den Jubel der Israelis bei jedem Einschlag?…
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Leserbrief: Reform dringend nötig

„Rumfummeln“ in M 12 / 2008 Jeden Redakteur, jede freie Journalistin kann es treffen: Ein kritischer Bericht wird per Einstweiliger Verfügung verboten. Bisher stützen sich die meisten Gerichte dabei allein auf die Angaben des Antragstellers. Hier wäre eine Reform dringend nötig: Vor dem Erlass von Verfügungen müssten Richter auch der Gegenseite Gelegenheit zur Stellungnahme geben. Ich verstehe nicht, warum die M-Kommentatorin diesen Vorschlag ablehnt, der in einer Bundestagspetition von 1.130 Unterzeichnern geäußert wurde. Ich habe selber erlebt, wie schnell eine ungerechtfertigte Verfügung verhängt werden kann. Ein evangelikaler Verein hatte mir die Formulierung verbieten…
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Leserbrief: Für staatliche Regulierung

„ Landminen für die Seele“ in M 12 / 2008 Die M-Autorin des Beitrags „Landminen für die Seele“ verbannt die Forderung einer Kooperationstagung der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Vereins „Sichtwechsel“ nach einem Verbot von Gewalt fördernden Killerspielen in den Bereich des Irrealen. Ihre Begründung: „Was Geld bringt, verschwindet nur selten vom Markt“. Mit der gleichen Logik könnte man das Verbot von Kinderprostitution, Menschen- und Organhandel für überflüssig erklären. Journalisten sollten dazu beitragen, dass der Staat seine regulierenden Funktionen erfüllt, und nicht Initiativen für längst überfällige Regelungen schwächen, indem sie dem Staat die…
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Mehr als nur Medien

Er war überfällig und eigentlich hätte nur die Betrachtung der Medien gereicht. So wie aber die schon lange eingestellte Pressestatistik der Bundesregierung keinen umfassenden Überblick über die deutsche Zeitungs- und Zeitschriftenlandschaft gegeben hat, hätte auch ein reiner Medienbericht nach zehn Jahren zu kurz gegriffen. Mit dem Medien- und Kommunikationsbericht (www.kulturstaatsminister.de), den Staatsminister Bernd Neumann Ende Dezember vorlegte, ist jedoch ein echter Wurf gelungen.
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Ohne Zuschauer

Ausführlicher könnte der Lagebericht des israelischen Militärsprechers kaum sein: „Das Vorrücken im Gazastreifen erfolgt nach Plan. Die Soldaten erfüllen ihre Mission.“ Mehr ist über das Eindringen israelischer Truppen nicht zu erfahren. Angeblich wurde der Gazastreifen in drei Teile zerschnitten. Die Soldaten positionierten sich außerhalb dicht besiedelter Gebiete und führten gezielte Kommandounternehmen gegen gründlich ausspionierte Hamas-Stellungen und Verstecke aus.
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Schlecht vorbereitet

Zugegeben: Hinterher weiß man’s immer besser. Aber diesmal wäre es doch hilfreich gewesen, wenn Zeitungen und Zeitschriften, Radio und Fernsehen, früher, lauter und gründlicher auf das hingewiesen hätten, was sich in den vergangenen Jahren an den amerikanischen Kreditmärkten zusammengebraut hat.
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kommentiert & aufgespießt: Rumfummeln & Unglaubliches Urteil

Von Gisela Sonnenburg | Wer glaubt, im Hause der Bundesjustizministerin Brigitte Zypries würde mit der Wirtschaft gekungelt, liegt wohl nicht falsch. Zu verdanken ist diese Erkenntnis Manfred Plinke, Betreiber von autoren-magazin.de. Als Betroffener extrem vieler Maulkorb-Verfahren – über hundert in drei Jahren – reichte er beim Bundestag eine Petition ein: mit dem Wunsch nach gesetzlicher Reformierung, damit einstweilige Verfügungen nicht mehr so schnell verhängt würden. Verfügungen sind jene eilig erteilten Verbote, die, wenn sie zu Unrecht verhängt werden, die Presse- und Meinungsfreiheit verletzen. Allerdings geht im juristischen Gestrüpp schnell was nach hinten los.…
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Formatierte falsche Fröhlichkeit

Hörer sollen doch bitteschön kritisch gegenüber Ereignissen und Entwicklungen sein und bleiben. Das fordern viele Radiomacher tagtäglich. Kritisieren allerdings Radiomacher die Kolleginnen und Kollegen wird das als „Nestbeschmutzung“ angesehen. Es spielt keine Rolle, dass viele mit dieser Kritik ja eigentlich das Medium Radio voran bringen wollen.
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Briefe an «M» 11/2008

„Quote mit den drei K’s“ in M 8–9/2008 Zu den Stiefkindern der Auslandsberichterstattung gehören ohne Zweifel die skandinavischen und nordischen Länder. Die Gründe sind schnell aufgezählt: Dort finden keine Kriege statt, es gibt kaum Krisen, und Katastrophen ereignen sich relativ wenig. Dafür rücken die Fernsehanstalten immer mal wieder Adelreports ins Programm, und so erfahren die Zuschauer zum Beispiel einiges über das norwegischen Thronfolgerpaar Haakon und Mette-Marit, aber kaum etwas über den Milliarden Dollar schweren Pensionsfonds, den der Staat in der Schweiz hortet, anstatt seine gigantischen Einnahmen aus der Ölförderung direkt der Bevölkerung zugute…
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kommentiert & aufgespießt: Uneinsichtig & Ausweise in Misskredit

Von Gisela Sonnenburg | Macht Ökotest krank? Entertainer Harald Schmidt geißelte das Monatsmagazin jahrelang ironisch als sein „Lieblingsblatt“. Jetzt hätte er wirklich Grund zur Häme: Ökotest, bei der Bewertung von Produkten meist nicht zimperlich, erlitt beim Versuch, unliebsame Blattkritik zu unterdrücken, vorm Bundesgerichtshof (BGH) eine Bauchlandung. Gewinner ist das kleine Hamburger Organ Securvital, das zweimonatlich erscheint und zu einer Unternehmensgruppe gehört, die unter anderem eine Krankenversicherung anbietet. Securvital hatte enthüllt, dass Ökotest aktuell vermutete Gesundheitsgefährdungen bestimmter medizinischer Waren verharmlost. Es geht um…
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Eingeengter Blickwinkel

Hinterher ist man immer schlauer. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise überboten sich viele Medien mit apokalyptischen Kraftausdrücken: Milliardenloch, Bankencrash, Blutbad in den Finanzmärkten. Vorher, vor den Ereignissen, die dann in den Kollaps großer Banken mündeten, hatte es diese an Hysterie grenzende massive Berichterstattung nicht gegeben. Das journalistische Frühwarnsystem hatte in diesem für die Gesellschaft so wichtigen Bereich weitgehend versagt.
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kommentiert & aufgespießt: Hürden erhöht & Grünes Licht für Promi-Foto

Von Peter Nowak | Das Berliner Verfassungsgericht hat Anfang September die Hürden für die Pflicht zum Abdruck von Gegendarstellungen von Behörden erhöht. Geklagt hatte die linksliberale taz.
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