Meinung

Corona im TV: Mangelnde Klarheit

Verwundert reibt sich der Fernsehzuschauer die Augen bei politischen Sendereihen, die sich oft mit Corona beschäftigen. Denn viele Journalisten legen im Verlauf der Pandemie eine stark wechselnde Einstellung zu den Gesundheitsschutzmaßnahmen an den Tag. Diese unklare Haltung verspielt Vertrauen.
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Portrait von Günter Herkel

Altbekanntes & Verheißungsvolles

Papier ist geduldig, auch das, auf dem Koalitionsvereinbarungen fixiert werden. Der Vertrag der Ampelparteien enthält einen umfangreichen Katalog medien- und netzpolitischer Forderungen. Einige glaubt man schon mal gehört zu haben. Andere machen den Eindruck von reichlich unverbindlichen Allgemeinplätzen. Aber seien wir nicht ungerecht: Ein paar verheißungsvolle Ankündigungen finden sich schon im Medienteil von „Mehr Fortschritt wagen“.
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Schmerz und Glück beim Teilen

Die Verlagsbeteiligung in der VG Wort ist wieder da. Das tut vielen Urhebern weh – ist aber nötig. 2019 und 2021 waren für viele Wahrnehmungsberechtigte in der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) gute Jahre: Millionenrückstellungen konnten aufgelöst werden. Vor allem aufgrund gerichtlich durchgesetzter Forderungen erfolgten hohe Nachzahlungen. So manche Kollegin und so mancher Kollege bekam sogar ein ganzes Jahresbruttogehalt überwiesen.
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Grenzen der Bildverwertung

Der Fotojournalismus lebt davon, dass die Fotografierten den Fotograf*innen vertrauen. Teil dieses Vertrauens ist, dass die Fotojournalist*innen die angefertigten Bilder im Sinne der ursprünglichen Begegnung verwenden. Sofern das Recht am Bild betreffende Fragen klar sind, hat die Fotograf*in das alleinige Urheber- und Verwertungsrecht an den Aufnahmen und kann mithin alleine über die Verwendung der Bilder entscheiden. Seit der Entstehung der Pressefotografie war dies die Grundlage eines bis heute existierenden Vertrauensverhältnisses. Aber mit den Möglichkeiten der grenzenlosen Zirkulation von Bildern im digitalen und analogen Raum haben Fotojournalist*innen immer weniger…
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Solidarität mit Julian Assange

Ausgerechnet am Internationalen Tag der Menschenrechte hat ein Berufungsgericht am Londoner High Court das bisher geltende Auslieferungsverbot für Julian Assange für unwirksam erklärt. Nun droht dem Gründer von Wikileaks doch die Auslieferung an die USA, wo ihn bis zu 175 Jahre Haft und ein politisiertes Verfahren erwarten könnte. Journalist*innen und Menschenrechtsaktivist*innen weltweit sind entsetzt und rufen zur Solidarität mir Assange auf.
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Portrait von Günter Herkel

Absolution für Döpfner und Betteln beim Staat

Es sei „unstreitig, dass die Diskussion über angebliche Haltungen und Standpunkte des Präsidenten dem Verband nicht gut getan hätten“, ließ der BDZV im Anschluss an seine Präsidiumssitzung am 24. November verlauten. Die Formulierungen in dessen privater Textnachricht seien „selbstverständlich inakzeptabel“, heißt es lapidar. Dies alles sei aber kein Grund, „die sehr erfolgreiche Arbeit des Präsidiums in den vergangenen Jahren in Frage zu stellen“.
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Wichtiges ist ohne Lupe zu finden

Das lange Warten auf den Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien hat sich gelohnt: Suchte man vor vier Jahren wichtige Regelungen für die Medien im Koalitionsvertrag von Union und SPD noch mit der Lupe, finden sich im Regierungsvertrag von SPD, Grünen und FDP gleich viele wichtige Passagen, von denen Medienschaffende direkt und indirekt profitieren werden.
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Anders berichten über Gewalt gegen Frauen

Wenn oranges Licht ganze Fensterreihen erhellt, hat das einen Grund: Unter dem Motto „Orange the World“ startet am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, eine Kampagne gegen die massiven Menschenrechtsverletzungen an Frauen. Auch wir Journalist*innen sollten dazu beitragen, dass sie stärker ins Scheinwerferlicht rücken – durch mehr und vor allem andere Berichterstattung!
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Das Liebesleben gehört uns, nicht Springer

Geht es den Arbeitgeber etwas an, wenn Mitarbeitende eine Beziehung miteinander haben? Sollten sie verpflichtet werden, eine Liaison offenzulegen – wenigstens dann, wenn es sich um Personen auf unterschiedlichen Hierarchiestufen handelt, was zu Interessenskonflikten führen könnte? Nein. Der Arbeitgeber hat weder ein Recht auf Mitteilung noch gibt es eine Pflicht zur Offenlegung. Allein das Ansinnen wäre immense Grenzüberschreitung.
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Portrait von Günter Herkel

Teil des Welt-Bilds – kein Ausrutscher

Nachdem der Pulverdampf um den gefeuerten ehemaligen „Bild“-Chef Julian Reichelt sich langsam verzieht, gerät zunehmend Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner ins Visier der Medienkritik. Denn Döpfner ist nicht nur Boss des zweitgrößten Medienkonzerns Deutschlands, sondern auch Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger BDZV.
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Portrait von Günter Herkel

Medienpolitik quo vadis?

Wer trägt die Verantwortung dafür, dass in Deutschland jedes Jahr „rund 100.000 ungeborene Kinder getötet“ werden? Geht es nach dem kruden Weltbild der AfD, so finden sich die Killer indirekt unter anderem in den Medien, die es versäumen, ausreichenden „Respekt vor dem Leben und ein positives Bild von Ehe und Elternschaft“ zu vermitteln. „Freier Funk für freie Bürger“ bedeutet nach dieser Logik: Kahlschlag beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk hin zu einem „schlanken Heimatfunk“ mit „ca. einem Zehntel des bisherigen Umfangs“, etwa durch Abschaffung von „Zwangsbeiträgen“ und Werbung. Am nächsten kommt dieser Position noch die FDP, die den Rundfunkbeitrag…
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Portrait von Günter Herkel

Sachsen-Anhalt mit Demokratieproblem

Es ist nicht allzu schwer zu erraten, wer hinter dem Denkzettel steckt, den immerhin acht von 56 Abgeordneten der „Deutschland“-Koalition im ersten Wahlgang (noch drei im zweiten Wahlgang) dem CDU-Mann Reiner Haseloff bei der Wiederwahl zum Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt verpassten. Offenbar sollten hier alte Rechnungen beglichen werden. Rechnungen, die auch etwas mit der Medienpolitik im Lande zu tun haben.
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Kein blinder Fleck

Was wäre eigentlich, wenn man nicht mehr über Syrien berichten würde? Wäre dann dort kein Krieg mehr?“ Klar, es war eine rhetorische Frage, die Reporter ohne Grenzen (RSF) vor Jahren im Rahmen einer Kampagne aufwarfen. Derzeit ist das geschundene Land tatsächlich weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden. Dass in Syrien der Frieden ausgebrochen wäre, glaubt kein Mensch. Doch nun wird die öffentliche Aufmerksamkeit fast vollständig vom Drama in Afghanistan absorbiert.
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Portrait von Günter Herkel

Angriff der Populisten abgewehrt

Die Blockade der zum 1. Januar 2021 vorgesehenen Erhöhung des Rundfunkbeitrags durch Sachsen-Anhalt war verfassungswidrig. Mit der heute verkündeten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe wird die bedarfsgerechte Finanzierung von ARD, ZDF und Deutschlandradio einstweilen abgesichert. Das Urteil ist zugleich eine krachende Niederlage für die schwarz-braunen Populisten im Magdeburger Landtag.
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WDR: Kein Platz für Rückwärtsgewandte

Seit Jahren erlebe ich den WDR als einen Arbeitgeber, in dem Vielfalt als Stärke gesehen wird. Als schwuler Mitarbeiter musste ich mir nie Sorgen machen, in irgendeiner Form diskriminiert zu werden. So geht es vielen Mitarbeiter*innen beim WDR. Deswegen bin ich sehr besorgt, wenn der „Verein kinderreicher Familien Deutschland“ in den künftigen Rundfunkrat einzieht, vorgeschlagen vom Kabinett Laschet in NRW.
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Portrait von Günter Herkel

Die Verstümmelung des Markenkerns

Eine Protestwelle gegen die „Reform“pläne in der ARD rollt an. Die neue Programmdirektion der ARD beabsichtigt, die Zahl der politischen Magazine im Ersten substantiell zu verringern. Dem Auslandsmagazin Weltspiegel droht die Abschiebung vom frühen Sonntag- auf den späten Montagabend. Dagegen regt sich nun Widerstand. Die Betroffenen wehren sich mit Offenen Briefen gegen diese Verstümmelung des Markenkerns der ARD.
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