Rundfunk

Sonniges Bild mit einigen Flecken

Er ist Journalist. Er arbeitet fürs Fernsehen. Er macht längere Dokumentationen und Magazinbeiträge. Er bekommt dafür Stücklohn. Pro Sendeminute. Für Recherchen, Treatment, Regie oder Realisation, Schnittüberwachung, Text und Endfertigung. Die Honorare stehen in der Vergütungstabelle. Sie ist Bestandteil des Tarifvertrags für arbeitnehmerähnliche freie Mitarbeiter.
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Shareholder culture statt Programmvielfalt und -qualität

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Bundesrepublik Deutschland wird zur Zeit marktreif organisiert und läuft dabei Gefahr, seine Identität, ja vielleicht seine Existenzberechtigung zu verlieren.
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Glück&Wünsche

50 Jahre ARD - wir gratulieren. Gäbe es ihn nicht, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wir müssten ihn erfinden. Er "bietet..... keine Dienstleistungen, die im Wettbewerb erbracht werden, sondern ein öffentliches Gut, das der Gesellschaft dient und nicht vom Markt generiert wird." Die vom Rundfunk hergestellte Öffentlichkeit wäre einförmiger, flacher und langweiliger, gäbe es allein RTL und Kirch, und nicht die öffentlich-rechtlichen Sender, auch in ihrer föderalen Vielgestaltigkeit. Die Tagebücher Viktor Klemperers, Strittmatters "Laden" oder, ein Beispiel dieser Tage: "Familiengeschichten" und manches andere mehr finden wir typischerweise im öffentlich-rechtlichen…
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Der Bürger reibt sich verwundert die Augen

Heute morgen ist er mir wieder im Radio begegnet: Der Bürger als solcher. Wahrscheinlich war er gerade aufgestanden, rieb sich die Augen und wurde bei dieser Tätigkeit sofort von einem Journalisten aufgespürt. So ist das eben in der Mediengesellschaft, selbst beim Augenreiben haben sie einen beim Wickel. Steht also da, der Bürger, nichts Böses ahnend und schon verkündet ein Hörfunkkommentator ihm beim Frühstücksei: "Der Bürger reibt sich verwundert die Augen."*
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Stärker vom Solidaritätsgedanken leiten lassen

Tarifpolitik gilt gemeinhin als das Kernstück gewerkschaftlicher Arbeit, geradezu als Existenzgrund für eine Organisation, die sich Solidarität als Leitsatz gewählt hat. Dabei stellt sich natürlich sofort die Frage: Solidarität mit wem, und wie weit soll sie denn reichen - womit ich auch schon mitten in der Diskussion über die Tarifpolitik unserer Organisation wäre, der alten RFFU wie der Fachgruppe 3 der IG Medien und demnächst vielleicht des Fachbereichs 8 von ver.di.
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Kultur im Programm der ARD

"Hörfunk und Fernsehen sind Bestandteil und Vermittler von Kultur zugleich. Insbesondere dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist auch eine ,kulturelle Verantwortung' aufgegeben. Er muss gewährleisten, so hat es das Bundesverfassungsgericht beispielsweise 1994 formuliert, ,dass der klassische Auftrag des Rundfunks erfüllt wird, der neben seiner Rolle für die Meinungs- und Willensbildung, neben Unterhaltung und Information seine kulturelle Verantwortung umfasst.'"´1
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Der Lack ist ab

Wenn die Dame ARD jetzt 50 wird, habe ich sie zum ersten Mal kennengelernt, als sie noch ein Mädchen war. Jungfrau war sie allerdings nicht mehr. Es gab durchaus den ein oder anderen Rundfunkpionier jener Tage, der von den Nazis so gut wie nichts mitbekommen hatte und deshalb unter dem Röckchen von Fräulein ARD wieder einen Platz an der Sonne finden konnte. Es war wie mit der Bundeswehr. Werden die Generale Hitlers die Generale der Nato sein, wurde Konrad Adenauer gefragt, und seine Antwort war, dass er 17jährige der Nato nicht anbieten könne. Das konnte er in der Tat nicht, und so war das auch mit der ARD.
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Mitbestimmung in der „Kirch-Sender-Familie“ auf dem Vormarsch

Über 25 Betriebsratsmitglieder aus Unternehmen der sogenannten "Kirch-Sender-Familie" trafen sich im Frühjahr auf einem Seminar von connexx.av in Berlin, um Wege zu finden, die Mitbestimmung im Kirch-Imperium zu verbessern. Auch wollte man für die sich bereits abzeichnenden Änderungen der Gesellschaftskonstruktion gewappnet sein.
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Aufstrebende Töchter

Wenn Titel wie "Mädchenhandel - Das schmutzige Geschäft" bei RTL für Quote sorgen sollen, haben oft auch die Öffentlich-Rechtlichen ihre Hände im Spiel. Für ihre Produktionstöchter ist das Dealen mit Privatsendern längst nicht mehr anstößig, sondern ein einträgliches Geschäft. Ob RTL, SAT.1 oder ProSieben, die Privatsender sind längst zu wichtigen Auftraggebern für die Produktionsgesellschaften von öffentlich-rechtlichen Sendern geworden. Und davon gibt es immer mehr.
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Jeder gegen jeden

Die ultimative MA-Feier - Über 400 feierten mit connexx.av Der Tag der Tage vor allem für die werbefinanzierten Hörfunksender. Alle fieberten der Veröffentlichung der Media-Analyse (MA) entgegen. Ob Geschäftsführer oder Buchhalterinnen, ob Programmdirektion oder Redaktion, Techniker oder Producer. An diesem Tag wird jedes Jahr wieder klar, ob die Programme in Bezug auf Einschaltquoten erfolgreich waren.
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Haben wir dafür gekämpft?

Eine Diskussion unter Frauen. "Wie ich das liebe, diese Frühdienste während der Fußball-EM in einer Redaktion, in der 50 Prozent Männer arbeiten", sagte eine und die anderen nicken. Zwar kann sich keine von uns vorstellen, dass man Frühdienste lieben könnte. Aber in einer Redaktion, in der nur die Hälfte männlich ist, was ja bedeutet, dass die andere Hälfte weiblich ist, muss gut arbeiten sein. Wir hatten sie missverstanden. Ihr Satz war ein Seufzer, pure Ironie! Ihr waren 50 Prozent zuviel in Wochen, in denen sich beinahe jeder Mann als Fußball-Experte versteht und sich aufgerufen fühlt, Frau die Sache einfach zu erklären.
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Zwischen Kooperation und Konfrontation

Fast zeitgleich mit der ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten - 5.8.1950) wurde im Juni 1950 mit der "Gruppe Funk" in der GDBA im DGB, ab 1951: Rundfunk-Union (später: Rundfunk-Fernseh-Film-Union - RFFU) die erste gewerkschaftliche Vertretung eigens für den Hörfunk-Bereich gegründet. Ihr Versuch, sogleich mit der ARD einen Tarifvertrag für alle ihre Anstalten abzuschließen, scheiterte nach wenigen Monaten; die ARD wollte und konnte die Tarifhoheit der einzelnen Sender nicht einschränken. Obwohl das die Notwendigkeit für inzwischen mehrere hundert Tarifverträge bedeutete, trat die RFFU immer wieder für engere Zusammenarbeit zwischen den…
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Mutterschiff mit trudelnden Beibooten

Der Begriff "Vorreiter" hat in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine ganz neue Bedeutung gewonnen: Udo Reiter macht es vor - das Outsourcing im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Intendant des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) war über die vergangenen Jahre damit beschäftigt, Deutschlands viertgrößte ARD-Anstalt zu einem "schlanken Mutterschiff mit einer Flotte von effizienten und beweglichen Schnellbooten" umzumodeln
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EU-Kommission muss TV-Finanzierung prüfen

Die EU-Kommission muss die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks künftig gründlich prüfen. Dies entschied Anfang Mai das Europäische Gericht Erster Instanz (EuG) in Luxemburg. Erfolg hatte dort eine Klage des privaten portugiesischen Fernsehanbieters SIC.
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Bälle weg von tm3

Gerüchte um den Verkauf der Champions League gab es schon lange. Am 6. Juni war es dann offiziell: Die Verträge mit der UEFA bringen die quotenträchtigen Übertragungsrechte mit Beginn der kommenden Saison zurück zu RTL. Gesendet werden hier Mittwoch-Spiel und die Zusammenfassungen, die Dienstagsspiele sind beim Bezahl-Sender Premiere World zu sehen. Nicht zurück können augenscheinlich die zuvor mit harten Bandagen bei SAT.1 und Premiere abgeworbenen Reporter, Moderatoren und Redakteure. Es existiere angeblich eine "schwarze Liste".
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SFB-Tarifflucht

Am Montag, den 29. Mai 2000, stürmten über 40 aufgebrachte Freie das Intendanten-Büro beim SFB. Erst nach einigem Zögern ließ Intendant Horst Schättle sich aus der Direktorenkonferenz herausbitten. Grund des Aufruhrs: Die fehlende Tarifsicherheit für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im SFB.
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