Rundfunk

Die Integration hat noch nicht stattgefunden

Wenn der Schweriner Kommissar Hinrichs im ,Polizeiruf 110' witzig, schlau und zuweilen gekonnt täppisch seine Fälle löst, dann amüsiert sich das Publikum in Ost und West gleichermaßen. Die heutige ARD-Krimi-Reihe steht als Beispiel für den gelungenen Wandel eines einst populären DDR-Mediums zum anerkannten bundesdeutschen Medienprodukt. Hatten zu DDR-Zeiten Ermittler als Vorbild- und Respektpersonen - oft mit "moralischem Zeigefinger" - dafür zu sorgen, dass die gesellschaftliche Ordnung wieder hergestellt wird, so haben sich heute ganz individuelle, gar nicht perfekte und oft frustrierte Kommissarsfiguren, die durchaus nicht jeden Fall befriedigend zu lösen in der Lage sind, zu…
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Erster Privatsender der neuen Bundesländer auf dem Weg zum Entertainmentkonzern

"Radio war gestern, heute ist Entertainment" - auf diese knappe Formel lässt die Entwicklung der PSR-Gruppe bringen, die mit Radio PSR, dem "1. Privaten Sächsischen Rundfunk" vor acht Jahren als erster privater Hörfunksender in den neuen Bundesländern an den Start ging. Seither hat sich viel getan: mit rund einem Dutzend Unternehmen und Beteiligungen entwickelte sich die PSR-Gruppe zu einem veritablen Entertainmentkonzern.
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Frauen geschasst, Wirtschaft hofiert

"Es ist kein Thema, mit dem Du die Massen bewegst - und doch ein brandheißes Eisen", seufzt die stellvertretende Vorsitzende der "Landesanstalt für privaten Rundfunk" (LPR), Marita Eilrich. Die geplante Änderung des Gesetzes über den Hessischen Rundfunk könne zukünftig Auswirkungen haben, die sich in letzter Konsequenz die meisten heutzutage noch gar nicht ausmalen könnten.
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Noch zu wenig Risse im männlichen Machtgefüge

"Rollengeschädigte Traditionsmänner", wie die Europaabgeordnete und langjährige WDR-Rundfunkrätin Karin Junker den "Saure-Gurke"-Gewinner, ZDF-Rentner Klaus Bresser, und den unter einer Chefin leidenden Sportreporter "Waldi" Hartmann nannte, spielten auf dem "Herbsttreffen der Frauen in den Medien von ARD und ZDF" eine eher untergeordnete Rolle: Viel wichtiger als diese Fossile war den fast 300 Frauen der Zustand der Geschlechterdemokratie in ihren Sendern und deren Programmen. "gut. besser. senden - Qualität in Hörfunk und Fernsehen" hieß das diesjährige Motto im Kölner WDR und in 13 Workshops und vielen Vorträgen und Diskussionen wurde deutlich: Es tut sich was in den Sendern…
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Komplette Anstalt auf dem Prüfstand

Es kracht im Gebälk des MDR: Die bekannt gewordenen Fehlspekulationen mit der ekuadorianischen Währung, die der öffentlich-rechtlichen Dreiländeranstalt Verluste von 2,6 Mio. DM bescherten, bringen das Fass zum Überlaufen und den Stuhl vn MDR-Intendant Udo Reiter bedrohlich zum Wackeln: Schon durch seine exzessive und bislang wenig erfolgreiche Outsourcing-Politik war der Hardliner ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Jetzt muss er sich vorwerfen lassen, Gebührengelder verschleudert zu haben.
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Gedächtnis-Lücke

Die ARD feiert sich in diesem Jahr selbst. Das ist ihr gutes Recht. schließlich hat sie sich, wie ARD-Vorsitzender Peter Voß in der soeben publizierten Festbroschüre "50 Jahre - 50 Daten" stolz anmerkt, "längst zum Kulturfaktor Nummer eins in Deutschland entwickelt".
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Redaktionen als „Profit Center“

Bei den Redakteuren von Radio Bremen (RB) sollen künftig zwei Herzen in einer Brust schlagen: Nicht mehr nur ans eigene Programm sollen sie denken, sondern nebenbei auch an eine kommerzielle Weiterverwertung ihrer Arbeit. Darauf läuft ein Reformkonzept von RB-Intendant Heinz Glässgen hinaus.
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Solche Berichte bitte künftig vermeiden

"Kritische Beiträge muss eine Regierung aushalten", meint Sabine Sparwasser, stellvertretende Pressechefin des Auswärtigen Amtes (AA). Doch der bisweilen joviale Ton des nun von Josef Fischer geleiteten Amtes kann schnell umschlagen. Das musste auch Albrecht Kieser erleben, dessen Hörfunkbeitrag "Asylrecht und Diplomatie - die Lageberichte des Auswärtigen Amtes" im Mai der Deutschlandfunk ausstrahlte. Knapp zwei Wochen später ging ein Schreiben der Presseabteilung an die zuständige Redaktion, in dem das Amt fordert, "zukünftig ähnlich einseitige und unausgewogene Berichte wie die von Herrn Kieser" zu vermeiden.
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Kampftrinker im Kosmos

Ein Feuerball rast durch das All. Trommelwirbel erklingt, und eine Männerstimme, leicht verfremdet: "Es kommt etwas auf Sie zu." Es klingt bedrohlich. Doch in Seebach bleibt alles ruhig. Wir sehen am Waldesrand das "Seebach-Hotel" samt Satellitenschüssel am Balkon. Die Einwohner Seebachs gehen weiter ihren Geschäften nach, wir sehen drei von ihnen bei der Obsternte, mit Arbeitshose, Wollpullover, lustigem Hütchen. Und erfahren: "Die Einwohner Seebachs sehen dem europaweiten Start des B.TV-Programms mit Spannung und Neugierde entgegen."
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Das Rundfunkstudio für unter 1000 Mark?

Jeder heute verwendete Computer, egal ob PC, Mac, oder auch sogar manch "alter" 486-ger, reicht als Basis aus, um Radiobeiträge und Features in CD-Qualität zuhause zu produzieren. Im Grunde braucht es nur zweier zusätzlicher Geräte, nämlich eine gute Soundkarte und ein Übertragungsmedium, beispielsweise ein Modem, einen CD-Brenner oder einen DAT-Rekorder. Wenige hundert Mark für Soundkarte samt Software - und schon kann's losgehen.
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Resolution: Hände weg vom Hessischen Rundfunk

Mit ihrem Gesetzentwurf vom 3. Juli dieses Jahres will die hessische Landesregierung das älteste und freiheitliche Rundfunkgesetz der Bundesrepublik so verändern, dass ihre Sympathisanten in Zukunft im Rundfunkrat die Mehrheit haben. Nach dem Missbrauch des Reichsrundfunks als Propagandaapparat der Nazis ist der Rundfunk nach 1945 in die Kulturhoheit der Bundesländer gegeben und der gesellschaftlichen Kontrolle durch Rundfunkräte unterworfen worden. Neben dem Recht, Intendanten zu wählen und Haushalte zu beschließen, haben die in den Rundfunkräten versammelten Repräsentanten der Gesellschaft einzig und allein dafür zu sorgen, dass der Rundfunk offen bleibt für alles, was in…
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Der Erfolg der ARD ist die Leistung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Zum 50-jährigen Jubiläum der ARD erklären die Personal- und Betriebsratsvorsitzenden von ARD, ZDF, deren Gemeinschaftseinrichtungen und Tochtergesellschaften auf ihrer Jahrestagung in Kloster Seeon:
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Mainz wie es sinkt und lacht

Ein unbestechlicher Kronzeuge für unabhängigen Journalismus ist Alexander Niemetz kaum. Seine dubiosen Kontakte zu PR-Firmen machten den Moderator des "heute journals" beim ZDF am Ende mehr zu schaffen als seine politische Vergangenheit bei der hessischen CDU. Dies freilich ist noch kein Grund, die von Niemetz jetzt zu seinem Ausstand der "Zeit" eröffneten Einblicke in den Mainzer Sender als rüden Racheakt zu tabuisieren und totzuschweigen. Immerhin ist Niemetz ein journalistischer Profi.
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Vom Aufbruch zur Abwicklung

Auch 10 Jahre nach der Unterzeichnung des Einigungsvertrages gibt es keine ,deutsche Einheit'. Dass nur mühsam zusammenwächst, was, wie einst Willy Brandt meinte, zusammengehört, hat seinen Grund. Nicht die Vereinigung zweier Staaten durch behutsames, partnerschaftliches Zusammenwachsen, das die Errungenschaften beider Seiten integriert, war Ziel der Kohl-Regierung, sondern der möglichst rasche Anschluss des ,Beitrittsgebiets' DDR an die Bundesrepublik. Das galt auch für die Medien.
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Nur noch „Präventions- und Krisenradio“

Auf heftige Kritik der Betroffenen sind die Vorstellungen der Bundesregierung zur Reform der Deutschen Welle gestoßen. Redakteursausschuss und IG Medien warnen vor einer Gefährdung der grundgesetzlich garantierten Unabhängigkeit des Rundfunks.
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FAZ goes Berlin

Harte Zeiten für Großverlage. Eine erfolgreiche Zeitung herauszugeben reicht heutzutage nicht mehr aus. Wer im beinharten Wettbewerb mithalten will, muss seine publizistischen Inhalte über möglichst viele Kanäle verteilen. So auch die FAZ.
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