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Medienbibliothek: Eine Adresse für alle

„Wir sind eins“: Der aktuelle Slogan der ARD mag seine Berechtigung haben, aber im Grunde gilt er nur für das erste Programm. Im Internet kocht jedes Mitglied des Senderverbunds sein eigenes Süppchen. Wer Sendungen zu einem bestimmten Thema sucht, muss alle Mediatheken einzeln abklappern. Das soll sich ändern, findet der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm. Ihm schwebt eine regelrechte „Medienbibliothek“ vor, in der auch die Privatsender vertreten sind. Es gibt aber ein Modell, das noch weiter geht.
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Regionalverlage gewinnen gegen RBB

Fünf regionale Zeitungsverlage obsiegten mit ihrer Klage über die Online-Nachrichtenangebote des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) am 25. Juli vor dem Potsdamer Landgericht. Konkret ging es um das Angebot unter rbb24.de am 23. Januar 2017. Die Verlage der B.Z. (Berlin), der Lausitzer Rundschau (Cottbus), der Märkischen Allgemeinen (Potsdam), der Märkischen Oderzeitung (Frankfurt Oder) und der Volksstimme (Magdeburg) sahen es als „zu presseähnlich“ an und vom Rundfunk-Staatsvertrag nicht gedeckt. Die Begründung des Urteils steht noch aus.
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Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt

Es ist eine Binsenweisheit: Wer sich nicht wehrt, der lebt verkehrt. Für Freie oder Solo-Selbstständige schien das bislang nicht zuzutreffen oder die absolute Ausnahme einer bitteren Regel zu sein. Weit gefehlt: Wer bislang dachte, Freie könnten nicht streiken oder sich anderweitig kollektiv für ihre Interessen einsetzen, der ist nun eines Besseren belehrt. Und zwar in einem kurzen Zeitraum gleich mehrfach: bei der Deutschen Welle, der Eßlinger Zeitung, bei Radio Hamburg!  
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Fürth: Honorarfrei – ein Skandal!

Immer wieder versucht die öffentliche Hand mit zweifelhaften Methoden an Bilder oder Grafiken zu kommen, die sie dann auf ewig honorarfrei nutzen kann. Dieser Tage missbraucht die Stadt Fürth einen Fotowettbewerb für diesen Zweck. In der Ausschreibung wird allen Teilnehmer_innen die Zustimmung abverlangt, dass die eingereichten Arbeiten über Wettbewerb und Ausstellung hinaus unentgeltlich uneingeschränkt und ohne jegliches Honorar weiterhin genutzt werden dürfen. Das ist ein Skandal! 
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Es podcastet sehr

Angela Merkel tut es, Jan Böhmermann auch. Radiosender sowieso, Verlage spielen mit, Journalisten, Influencer, Unternehmen. Der Podcast gilt als moderne Visitenkarte, lebendig und alltagstauglich. Die rasante Entwicklung der Angebote und ihrer Reichweiten weckt das Interesse von Radio-Vermarktern, Streamingdiensten und Hörbuchplattformen. Anders als in den USA, wo der Podcast gerade in Gänze durch die Decke geht, ist der deutschsprachige Markt vor allem mit hochwertigen Angeboten der Öffentlich-Rechtlichen besetzt. Aber das könnte sich ändern.
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Erfolg in Esslingen: Mehr Geld für EZ-Freie

Acht Jahre keine Honorarerhöhungen und dann auch noch eine Layoutumstellung, die dafür sorgte, dass sie für den gleichen Aufwand weniger verdienen: Dagegen haben die freien Journalistinnen und Journalisten der Eßlinger Zeitung (EZ) sich nun mit Hilfe von ver.di erfolgreich gewehrt. Zunächst, indem sie in der Tarifrunde für Tageszeitungsjournalist_innen mit den festangestellten Redakteur_innen in einen Solidaritätsstreik traten, dann indem sie zwei Wochen lang keine Aufträge mehr angenommen haben. Die Hartnäckigkeit zahlt sich aus.
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Radio Hamburg kämpft für den Tarifvertrag

Die Beschäftigten von Radio Hamburg wollen nicht mehr hinnehmen, dass sie immer ärmer werden, während sich die Gesellschafter Millionen-Gewinne ausschütten und fordern deshalb mit der Kampagne #WirSindRadioHamburg nun einen Tarifvertrag. Der Radiosender lehnte Tarifverhandlungen ab, bot aber zusätzliche Leistungen sowie eine Erfolgsprämie von 1000 Euro. Auf einer heute anberaumten Mitarbeiterversammlung zeigten sich die Beschäftigten gegenüber der Geschäftsführung geschlossen und quittierten dieses Angebot mit demonstrativer Stille.
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DW-Freie erstreiten Festanstellung

Es war ein Riesenerfolg, als es ver.di 2015 nach mehreren erfolgreichen Klagen auf Festanstellung gelungen ist, mit dem Bayerischen Rundfunk einen Tarifvertrag abzuschließen, durch den nicht programmgestaltende, bis dahin freie Mitarbeiter_innen in feste Arbeitsverhältnisse überführt werden konnten. Nun hat auch die Deutsche Welle über ver.di bereits drei Klagen auf Festanstellung verloren. Zugleich hat die Gewerkschaft den deutschen Auslandssender zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Damit könnte eine individuelle Klagewelle verhindert werden.
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Die Rundfunkpolitik ist jetzt am Zug

Aufatmen – der Rundfunkbeitrag ist verfassungskonform! Damit haben die obersten Richterinnen und Richter in Karlsruhe ein weiteres Mal dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk den Rücken gestärkt. Denn eine sichere Finanzierung ist und bleibt das Fundament jeder guten Arbeit. Das wurde vom Bundesverfassungsgericht mit einer neuen Argumentation für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk untermauert.
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Im Gedenken an Santiago Oyarzo Pérez

Der chilenische Fotograf und Verfolgte unter Pinochet, Santiago Oyarzo Pérez, ist leider verstorben. Die gesammelten Spenden helfen der Tochter, die Hospizkosten zu bezahlen. Das Geld wird von einem chilenischen Freund direkt übergeben. Bis zum 31. Juli können noch Spenden überwiesen werden. Der Karl-Richter Verein dankt für die gelebte Solidarität.
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Türkei: Wird die Ausnahme zur Regel?

In der Türkei hat Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan nach zwei Jahren den Ausnahmezustand für beendet erklärt. Doch noch immer sitzen in dem Land nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (ROG) mehr als 100 Medienschaffende im Gefängnis. Weitere wie etwa Deniz Yücel oder der Türkei-Korrespondent von ROG, Erol Önderoglu, stehen noch immer unter Anklage. Einzig positive Nachricht: Der Freispruch des Cumhuriyet-Büroleiters Erdem Gül. Die Zeichen verdichten sich, dass der Ausnahmezustand in der Türkei zur Regel wird.
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Rundfunkbeitrag mit Verfassung vereinbar

Der Rundfunkbeitrag ist im Wesentlichen verfassungsgemäß, lediglich die Doppelbelastung von Zweitwohnungsinhabern ist nicht mit dem allgemeinen Gleichheitssatz vereinbar. Das hat heute der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts entschieden. Vizegerichtspräsident Ferdinand Kirchhof in der Urteilsverkündung: „Die Höhe des Beitrags ist angesichts des Angebots von fast 90 bundesweiten Rundfunkprogrammen, die meist rund um die Uhr ausgestrahlt werden, offensichtlich zutreffend am Angebot ausgerichtet.“
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Die Nacktheit im Fernsehen

Eine Zeitlang war Nacktheit im Fernsehen auch dank vieler freizügiger Angebote der Privatsender so normal, dass sich kaum noch jemand daran zu stören schien. Mittlerweile hat sich der Trend jedoch derart ins Gegenteil gekehrt, dass das nudistische RTL-Format „Adam sucht Eva“ zur Ausnahme wird. Liegt es am Zeitgeist, erregt nackte Haut in Zeiten von YouPorn keine Aufmerksamkeit mehr oder sitzen an den entscheidenden Stellen bei den Sendern inzwischen viel mehr Frauen als früher, weshalb der männliche Blick nicht mehr dominiert?
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Pressevielfalt nimmt weiter ab

Der Konzentrationsgrad auf dem Medienmarkt nimmt weiter zu und das nicht nur im Zeitungsbereich, stellt Gert Hautsch in seinen aktuellen Branchenberichten für das zweite Quartal 2018 fest. Auch in der Telekombranche wird die geplante Fusion von Unitymedia mit Kabel Deutschland ein neues gefährliches Monopol schaffen. Auf dem Buchmarkt hingegen schrumpfen die Umsätze leicht, bedenklich vor allem: Die Zahl der Buchleser_innen sinkt merklich. In der Videobranche wird weiter versucht, ein massentaugliches Streamingportal als Alternative zu Netflix und Amazon Prime zu etablieren.
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Hamburg: Warnstreik bei Computer Bild

„Faire Tarife – nicht nur für unsere Smartphones“ – dies ist das Motto des Warnstreiks bei der Computer Bild Digital GmbH in der Hamburger Hafencity am 13. Juli. Die Beschäftigten der bekannten Zeitschrift aus dem Springer-Konzern fordern einen Haustarifvertrag und wollen so bezahlt werden wie ihre Kolleg_innen in den tarifgebundenen Verlagen. Die Verhandlungen werden von der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten Union (dju) in ver.di und dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) geführt.
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ver.di: Ja zur Fusion der Fachbereiche

Eine wichtige Weichenstellung zur Bildung eines neuen gemeinsamen ver.di-Fachbereiches ist erfolgt: Der Vorstand des Fachbereiches Medien, Kunst und Industrie hat am 3. Juli mit breiter Mehrheit der Gründungsvereinbarung für einen neuen Fachbereich „A“ – so die vorläufige Bezeichnung – zugestimmt. Bei den zukünftigen Partnern gab es auf den Sitzungen ihrer Vorstände ebenfalls ein deutliches Ja. Auch ein gemeinsamer Kandidat für die künftige Bundesfachbereichsleitung wurde gefunden. Die abschließende Entscheidung über die Fusion findet im kommenden Frühjahr statt, im Anschluss an die Diskussionen auf den vier Bundesfachbereichskonferenzen.
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