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Nach dem Streik ist anders als vor dem Streik

Zu Beginn des Jahres 2000 erinnert sich in einem Dresdner Stadtmagazin der Autor Michael Bartsch, vorausschauend mal zurückgeblickt sozusagen, an den Jahreswechsel zum Jahr 2022. Die Dresdner Gutenachtpost beherrscht inzwischen als Monopolist den städtischen Zeitungsmarkt. "Übrigens ein Kapitel, das in der Ruhmesgeschichte der Stadt nicht gern erwähnt wird. Das Ende der Sächsischen Zeitung nämlich, die alles outsourcte und ausgliederte, was nicht genietet war, zuletzt sogar die Geschäftsführung sich selber, deren Tochtergesellschaften plötzlich fremdgingen und lieber lukrative Kochbücher und Weekend-Magazine herausgaben, worauf der ganze Stammbaum binnen weniger Tage…
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Ein tarifpolitischer Erfolg gegen Outsourcing?

Eine Bewertung des tarifpolitischen Ergebnisses des Streiks bei der "Sächsischen Zeitung" durch Frank Werneke, den Verhandlungsführer der IG Medien
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Medien-Arbeitszeit ist keine Tendenzfrage

Der Betriebsrat von Presse- und Rundfunkunternehmen hat in Arbeitszeitfragen ein Mitspracherecht. Dies entschied im Dezember das Bundesverfassungsgericht und lehnte damit Klagen von Gruner + Jahr sowie anderen Verlegern ab. Konkret ging es um die Festlegung der Arbeitszeiten bei dem Magazin "Wirtschaftswoche", der Tageszeitung "Berliner Kurier" und dem niedersächsischen Privatsender "Radio ffn" (1)
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Von Schrauben, Cornflakes und Mauern

Eine Zeitung kann man nicht wie eine Schraubenfabrik führen - Dieser Satz gehört inzwischen zu den geflügelten Worten im Zusammenhang mit dem Geschäftsfeld "Tageszeitungen" von G+J. Es sei egal, ob man Schrauben oder Zeitungen verkaufe, die Hauptsache sei der unternehmerische Erfolg, heißt es hin und wieder aus der Vorstandsetage am Baumwall am Hamburger Hafenrand.
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Der Bewusstseinsriese

Europas mächtigstes Medienunternehmen ist so groß, dass es sich am liebsten ganz klein macht" schrieb im Sommer 1999 "Der Spiegel" über Bertelsmann. Über den Daumen gepeilt gehören zum Konzern etwa 100 Zeitungs- und Zeitschriftentitel, 25 Verlage, ein gutes Dutzend Druckereien, 22 Fernseh- und 18 Radiostationen.
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dpa: Verzicht auf 35-Stunden-Woche – doch Ausgleichstage bleiben

Vernünftige arbeitsmarktpolitische Ziele der Gewerkschaften lassen sich immer weniger durchsetzen. Das gilt insbesondere für die einfache Rechnung, dass Arbeitszeitverkürzung mehr Arbeit für bislang Arbeitslose schafft.
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HDF streicht Tarifzuständigkeit aus der Satzung

Der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) will seine Tarifzuständigkeit aufgeben. Ein entsprechender Vorschlag des HDF-Präsidiums ist vom Hauptausschuss des Verbandes gebilligt worden. Die endgültige Entscheidung soll auf der nächsten Jahrestagung des HDF am 2. März 2000 fallen. Dem HDF gehört der Großteil der bundesweit 1200 Filmtheaterbetriebe an.
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Elektronische Pressespiegel nach Verlegerklage untersagt

Einen juristischen Rückschlag musste die Verwertungsgesellschaft Wort - in diesem Fall als Interessenvertreterin aller deutschen Journalisten - gleich zum Jahresbeginn einstecken. Die Verbreitung elektronischer Pressespiegel durch E-Mail verstößt gegen das Urheberrecht und ist damit unzulässig, hat das Oberlandesgericht Köln in einer einstweiligen Verfügung entschieden, die am 3. Januar 2000 öffentlich gemacht wurde.
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Gestreikt, gehofft, gebangt und gewonnen

Gruner+Jahr hatte eine "neue" Geschäftsidee für die "Sächsische Zeitung": Kosten sparen, Lokalredaktionen in eigenständige Gesellschaften auslagern, Bezahlung der Mitarbeiter der Marktlage und der Höhe der Arbeitslosenzahlen in der Region anpassen, Druck auf Mitarbeiter ausüben, Betriebsrat entmachten und die Streikbereitschaft eindämmen.
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Kampf um die Macht am Rhein

Seit Mitte Dezember wurden die Kölner/innen täglich mit farbenprächtigen Gratiszeitungen zugeschüttet: Blau präsentierte sich "20 Minuten Köln" vom norwegischen Medienkonzern Schibsted, zum Mitnehmen aus rund 500 Klarsichtboxen an U-Bahnhöfen und Haltestellen, rot hielt das Boulevardblatt "Express" mit einer kostenlosen Light-Ausgabe dagegen, weiß mischte der Springer-Konzern mit "Köln-Extra" mit und fast hätte es aus 100 grünen Boxen auch noch den "Kölner Morgen" des Tageszeitungs-Monopolisten DuMont Schauberg gegeben.
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Schluss mit Nacht-und Nebel-Aktionen!

Liebe Kollegin, lieber Kollege, Schutzvorrichtungen an Druckmaschinen, Sicherheitsschuhe in der Papierverarbeitung, ergonomisch eingerichtete Bildschirmarbeitsplätze in der Druckvorstufe und im Verlagsbereich sind längst Selbstverständlichkeiten für Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit in diesen Branchen. Keine Frage, dass die Arbeitgeber dafür die Kosten tragen. Für eine Branche gilt das so nicht, für die Zeitungszustellung. Für viele der rund 300.000 Zeitungszustellerinnen und -zusteller, die tagein und tagaus, bei Wind und Wetter austragen, sind diese Rechte immer noch ein Traum. Wetterschutzkleidung, Transportmittel in sicherer Ausführung, Lampen zum Ausleuchten…
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Nur ohne Kinder

Prinzessin Caroline von Monaco kann (nur) mit ihren Kindern künftig ungestört einkaufen gehen. Das Bundesverfassungsgericht hat Ende letzten Jahres den Schutz von Prominenten vor Pressefotografen leicht verbessert. Wenn "Personen der Zeitgeschichte" mit ihren Kindern in der Öffentlichkeit auftreten, müssen sich die Fotografen zurückhalten. Ansonsten hatte Caroline mit ihrer Verfassungsbeschwerde aber wenig Erfolg.
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Langer Kampf um einen Sozialplan

Massiver Personalabbau, monatelange Verhandlungen um einen Sozialplan, Warnstreiks, ein (vergeblicher) Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen weitere Warnstreiks, Hausverbot für den gewerkschaftlichen Streikleiter und in der letzten Verhandlungsphase noch der Versuch der Geschäftsführung, die längst fällige Gehaltserhöhung gegen weit reichende Verabredungen zur Arbeitszeitflexibilisierung auszuspielen: der Alltag der letzten Monate bei der Deutschen Welle.
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Kinoriesen wollen kooperieren

Schon seit Wochen kursierten in der deutschen Filmtheaterbranche Spekulationen, dass die großen Kinoketten Gespräche über Kooperationen oder Fusionen führen. Am 7. Januar war es dann soweit: Die beiden größten deutschen Kinobetreiber, CinemaxX und UFA, gaben bekannt, dass sie eine Partnerschaft anstreben. Alle Standorte und die Perspektiven einer Kooperation würden unter die Lupe genommen, teilte die CinemaxX AG in Hamburg mit. CinemaxX-Leiter Hans-Joachim Flebbe und UFA-Chef Volker Riech wollten eine zügige Prüfung.
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Erste Schritte

Connexx.av, das dreiährige Projekt der IG Medien und der DAG zum Aufbau neuer Arbeitsstrukturen und zur Mitgliedergewinnung im privaten Rundfunk und der Film-, Fernseh-, AV-Produktion, arbeitet seit drei Monaten. Bei allen Schwierigkeiten, die sich in der Branche für Gewerkschaftsarbeit auftun (schlechtes Image der Gewerkschaften, hohe Identifikation der Beschäftigten mit den Unternehmenszielen, ausgeprägter Individualismus und Wettbewerb mit einer ganzen Reihe von Berufsverbänden) und vor dem Hintergrund eines minimalen Organisationsgrades, konnten an einzelnen Standorten erste Erfolge in der Betriebsarbeit verbucht werden. Auch erste neue Mitglieder wurden gewonnen.
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Trotz Kritik und Skepsis ein klares Ja zu ver.di

Die Industriegewerkschaft Medien wird den weiteren Weg zu ver.di, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, auf der Grundlage der bisher erreichten Verhandlungsergebnisse mitgehen. Das haben die 286 Delegierten aus allen Landesbezirken und Fachgruppen während des Außerordentlichen Gewerkschaftstages (vom 18. bis 20. November 1999) in Kassel bei wenigen Gegenstimmen mit großer Mehrheit beschlossen - bei aller Kritik und Skepsis, die während des Kongresses laut geworden waren. Allerdings wurden dem Geschäftsführenden Hauptvorstand allerlei Verhandlungsaufträge erteilt mit dem Ziel, die Bedingungen für ein endgültiges Ja zur Megagewerkschaft mit 3,2 Millionen Mitgliedern noch zu…
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