Thematische Kategorien

Monopoly unter Verwandten

Noch vor wenigen Jahren hätte der Deal dicke Schlagzeilen gemacht, jetzt aber war er nur noch gut für einen Einspalter. Dabei ist der Akt auch ohne die Prominenz der Akteure ungewöhnlich: Vater übernimmt Firma vom Sohn. Das entspricht eben nicht dem alten Beispiel aus dem Journalismus-Handbuch: Hund beißt Mann, sondern Mann beißt Hund. Dennoch hat's die Journalisten kaum interessiert. Was besagen schon alte Regeln? Nach anderen alten Regeln hätte der Deal gar nicht vollzogen werden dürfen. Aber auch die gelten nicht mehr. Zur Sache.
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„Wir haben einen ethnischen Blick“

Wie beteiligen sich Medien an der Diskussion über die multikulturelle Gesellschaft? Inwieweit tragen sie zu Rassismus bei? Welche Konsequenzen ergeben sich für die Berichterstattung? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich der soeben erschienene Sammelband "Medien und multikulturelle Gesellschaft" von Christoph Butterwegge, Professor für Politikwissenschaft an der Uni Köln, der Sozialwissenschaftlerin Gudrun Hentges und der freien Journalistin Fatma Sarigöz.
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Qualität und Konkurrenz

"Ich würde heute gerne früher gehen." Das klingt defensiv. Der Redakteur bleibt abwartend in der Tür stehen. Als ob er den Segen der Kollegen bräuchte. Da springt schon einer vom Stuhl auf. "Und was ist damit?" Dabei wedelt er mit drei labberigen Faxseiten. "Ich wollte doch heute früher gehen." Das klingt nicht mal mehr trotzig, sondern nur noch besiegt. So eine Pressemitteilung ist doch schnell getippt.
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Hinrichtungsbefehl unterzeichnet

Wahlkampf auf Kosten der Menschenrechte, so ließe sich das unablässige politische wie juristische Engagement von Thomas Ridge in eine Kurzformel fassen. Der ehrgeizige Gouverneur des US-Bundesstaates Pennsylvania strebt nach Höherem, der Kandidatur zur Wahl des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten für die Partei der "Republikaner". Dafür geht er offenbar auch über Leichen. Denn eines seiner Wahlversprechen lautet: Mumia Abu-Jamal soll so schnell wie möglich hingerichtet werden.
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UNI: Welt-Gewerkschaften bündeln ihre Kräfte

"Nun können wir besser gemeinsame Positionen international entwickeln und stärker national vertreten". Mit diesem positiven Fazit reagierte Klaus-Peter Hellmich, Bundesvorsitzender der Fachgruppe 3, Rundfunk/Film/audiovisuelle Medien von der IG Medien auf den Beschluß der Media and Entertainment International (MEI) bei ihrem 3. Weltkongreß in Berlin. Dort hatten 120 Delegierten aus rund 50 Ländern am zweiten Tag ihres Treffens Anfang Oktober beschlossen, dem neuen Welt-Netzwerk UNI beizutreten. Es soll künftig vier internationale Gewerkschaften aus dem Bereich Medien, Unterhaltung und Kommunikation vereinen. Entsprechende Beschlüssen hatten bereits die weltweiten Angestellten- und…
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Datenschutz auf Datenjagd

Seit Anfang Juli kursiert ein Referentenentwurf, demzufolge die Pressefreiheit gravierend eingeschränkt werden soll. In Zukunft sollen nämlich Redaktionen einen Datenschutzbeauftragten bestellen müssen, der den Umgang mit personenbezogenen Daten kontrolliert. Darüber hinaus besteht eine präventive Auskunfts- und Berichtigungspflicht, die es ermöglicht, Veröffentlichungen über Personen schon im Vorfeld zu verhindern oder zumindest erheblich zu erschweren.
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Ist auf die Bilder Verlaß?

Filmbilder machen Geschichtsbilder. Gegenwärtig häufen sich im Milleniumsfieber die historischen Rückblicke. Das Fernsehen zeigt eine Fülle dokumentarischer Filme, die geschichtliche Ereignisse einordnen, bewerten und bebildern. Dabei ist der Umgang mit dem historischen Filmmaterial selbst ein Problem. In Kompilationsfilmen, die aus Archivmaterial gebaut sind, müssen Fragen gestellt werden: Wo kommen die Bilder her? Wer hat sie wofür benutzt? Ist auf sie Verlaß?
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Mit voller Fahrt auf die Datenautobahn

Der Bertelsmann-Konzern sieht seine Zukunft im Internet - derweil sollen die Stammgeschäfte lediglich "gestärkt" werden. Auf der diesjährigen Bilanzpressekonferenz wurden nur Superlative verkündet.
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„Medienrecht“ nach Matthias Prinz

Eine Fernsehansagerin als "ausgemolkene Ziege" zu kritisieren oder Heinrich Böll als "steindummen, kenntnislosen und talentfreien" Autor, der "zum Teil pathologischer, zum Teil ganz harmloser Knallkopf" gewesen sei, ist vielleicht lustig. Auf jeden Fall haben Gerichte es verboten. Entnehmen läßt sich dies dem Handbuch "Medienrecht" von Prominentenanwalt Matthias Prinz und Co-Autor Butz Peters.
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DW aufgabengerecht finanzieren

Staatsminister Naumann ist der Auffassung, die Deutsche Welle habe nicht automatisch einen verfassungsmässigen Anspruch auf staatliche Finanzierung. Sie haben ihm an diesem Punkt widersprochen... Dörr: Ich habe deshalb widersprochen, weil die Deutsche Welle eine unabhängige Rundfunkanstalt ist, die Trägerin des Grundrechts der Rundfunkfreiheit ist. Daraus folgt, daß sie einen verfassungsrechtlichen Anspruch auf funktionsgerechte Finanzierung hat. Der Deutschen Welle sind also die Mittel zur Verfügung zu stellen, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigt. Dieser Satz allein hilft ja noch nicht sehr viel weiter, denn wie soll man das errechnen? Das Bundesverfassungsgericht…
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Die Künstlersozialkasse – Ein Modell für die ganze Informationswirtschaft

Immer mehr Medienmitarbeiter sind auf der Basis von Werkverträgen und Projekten beschäftigt. Die "Freien" sind sehr interessiert an einem Zugang zu den gesetzlichen Sozialsystemen, wie die Erfahrungen mit der Künstlersozialkasse belegen. Die KSK könnte zum Modell auch für jene werden, deren Tätigkeit in der zusammenwachsenden Informationswirtschaft nicht mehr eindeutig als "publizistisch" zu identifizieren ist . Die derzeitige Praxis bewirkt das Gegenteil: Die Bundesregierung will den staatlichen Zuschuß kürzen, die Aufnahme in die KSK wird immer stärker reglementiert.
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Bildjournalisten gewinnen Klagen gegen Tagesspiegel

Den Klagen von fünf Bildjournalisten wegen Urheberrechtsverletzungen gegen den Berliner "Tagesspiegel" wurde am 14. Oktober vom Landgericht Berlin stattgegeben. Das Gericht sprach den Bildjournalisten einen Anspruch auf Schadensersatz zu und untersagte dem "Tagesspiegel" die Weiterverwendung der Fotos ohne das Einverständnis der Fotografen. Darüber hinaus verpflichtete das Landgericht Berlin den "Tagesspiegel" zur Auskunft über das vollständige Ausmaß der bisherigen Urheberrechtsverletzungen (siehe zuletzt "M" 10/99).
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Die ARD bleibt erhalten –

Erhalten statt abschalten. Unter diesem Motto haben mehrere hundert Kolleginnen und Kollegen am 14. Oktober 1999 vor den Staats- und Senatskanzleien für den Erhalt der ARD demonstriert. Mit Pauken und Trompeten, durch kleine Delegationen und Abgesandte oder per Post: alle Staatskanzleien und Regierungschefs haben so die Thesen der IG Medien zur Zukunft von ARD und ZDF erhalten (siehe Seite 8). Selbstverständlich auch die Medien. Dort war der Nachhall denkbar gering. Wann immer es um die eigenen Belange geht, ist man dort merkwürdig zurückhaltend. Positiv reagierten die für die kleinen Rundfunkanstalten wie Radio Bremen (RB), Saarländischer Rundfunk (SR) und Sender Freies Berlin…
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Meinungsaustausch

Die norddeutschen Gewerkschaften wollen künftig in der Rundfunkpolitik enger zusammenarbeiten und dabei auch versuchen, den Medienstandort Norddeutschland zu stärken. Aber: Wie das in der Praxis geschehen könnte, ist noch weitgehend offen.
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Erhalten statt Abschalten

Thesen zur Zukunft von ARD und ZDF - Bestand und Entwicklung für alle Rundfunkanstalten
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Kahlschlag

Die Deutsche Welle will bis zum Jahre 2003 rund 600 Stellen streichen. Nach Auffassung der Senderleitung ist dieser Schritt die unausweichliche Konsequenz der von der Bundesregierung verfügten Etatkürzungen. Ihre künftige Rolle sieht die Deutsche Welle im Hörfunk als Krisen- und Präventionsradio in Konfliktregionen. Im Fernsehbereich geht die Debatte um eine Kooperation mit ARD und ZDF weiter.
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