Titel

Die Popstarformel zieht nicht mehr

Wenn die wachsende Titelzahl als Zeichen eines gesunden Marktes gilt, dann braucht sich die Jugendpresse keine Sorgen zu machen: Mit 35 in IVW ausgewiesenen Titeln ist die Dichte im Jugendmarkt so hoch wie noch nie zuvor. Aber die junge Zielgruppe zeigt sich launisch: Generalisten wie "Bravo", "Popcorn" oder "Hit" mußten mit schwindenden Auflagen kämpfen, während Titel wie "Pop Rocky", "Mega Star" und "Limit" endgültig von den Kiosken verschwanden.
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Der Flyer – Zentralorgan der Party-Generation

Die Stadtillustrierten stecken in der Krise. Kostenlose Supplements und Veranstaltungskalender der etablierten Medien machen den einstigen Alternativblättern zu schaffen. Auch die Party-Generation stillt ihre Info-Bedürfnisse längst aus eigenen Spezialmedien. Spezialmedien wie zum Beispiel den "Flyer". Ein schnellebiger Markt fordert flexibles Reagieren auf wechselnde Moden.
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…und in welche Röhre schauen die Kids?

Kinder hatten es schon immer nicht leicht. Neben den Erschwernissen, die das Erwachsenwerden so mit sich bringt, müssen sie auch in puncto Freizeitbeschäftigung neue Probleme bewältigen: In der täglichen Programmflut der 31 deutschen TV-Stationen werden Kindersendungen zur Mangelware. Daß die Kids daraus ihre Konsequenzen ziehen und verstärkt auf neue Medienangebote zugreifen, verwundert nicht. Nie war es für Kinder schwerer, in ihrer Medien-Nutzung das richtige Maß zu finden.
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Verschmähte Liebeswerbung

Die weltweite Erhebung der World Association of Newspapers (WAN) brachte es an den Tag: Rund um den Globus schrumpfen die Auflagen der Tageszeitungen. Bei einer Analyse der Auflagenentwicklung von 1993 bis 1997 in 54 Ländern sanken in zwei Drittel der Fälle die Auflagen und nur in einem Drittel der Länder konnte zumindest ein Absinken der Auflage gestoppt werden. Mit einem Auflagenverlust von 3,3 Prozent lag Deutschland dabei im Mittelfeld.
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Das Ding mit der Jugend

Der 18jährige Steffen Wurzel hat ein heißes Frühjahr hinter sich: Wo andere Abiturienten sich nur mit englischen Vokabeln, Mendelscher Vererbungslehre und Integralrechnen herumplagen durften, mußte Steffen auch an Sendepläne und Programmbeiträge denken. Wurzel ist Pilot bei dem digitalen SWR-Jugendradio Das Ding und damit Teil eines der innovativsten Medienprojekte der Republik.
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Nur ein Angebot

Deutschlands Hörfunker sind nervös. Seit immer mehr Medien auf die Jugend einströmen, droht die Stimme des Radios ungehört beim Nachwuchs zu verhallen. Fernsehen, CD, Kassette und Internet buhlen verstärkt um die freie Zeit des Nachwuchses.
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Der Druck auf die Journalistinnen und Journalisten nimmt zu

Ein kluger Journalist hat es ausgerechnet: Wenn 100 Redakteurinnen und Redakteure ihrem Verlag pro Kopf und Woche jeweils 10 unbezahlte Überstunden schenken, kann sich der Verleger am Ende des Jahres über 2,5 Millionen DM eingesparte Personalkosten freuen. Übertrieben, unrealistisch, ein Einzelfall? Keineswegs. Eine Umfrage der IG Medien unter den Betriebsräten der Tageszeitungsbetriebe hat ergeben, daß Gratis-Überstunden in den Redaktionen eher die Regel sind.
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Moderne Zeiten

Unser hochgeschätzter, väterlicher Kollege vom Feuilleton kann sich das heute noch leisten: Er diktiert seine Werke der Sekretärin in den Stenoblock. Sie tippt den Artikel mit der Schreibmaschine ab, gibt ihn in die Texterfassung, wo er ins Redaktionssystem geschrieben wird, und weil sich im Feuilleton niemand mit den Niederungen der technischen Welt beschäftigt und den Begriff Ganzseitenumbruch auch nur definieren könnte, placiert ihn ein Kollege vom Layout auf der Zeitungsseite.
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Nichts wie weg

Neulich in der Kantine: Kollege M. strahlt mich braungebrannt aus blauen Augen an. "Na, und wann machst du mal Ferien?" - "Gut, daß du mich erinnerst: Ich muß mir meinen Resturlaub vom letzten Jahr stunden lassen, sonst lassen sie ihn glatt verfallen. War’s denn schön?" - "Super, zwei Wochen Karibik, jetzt hab ich endlich den Urlaub 97 abgebaut." Schluck, ich gehöre also gar nicht zu den Arbeitsamsten hier!
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In eigener Sache

Am Abend des 24. März in den Nachrichten: Bomben fallen in Jugoslawien. Gerade war die April-Ausgabe abgeschlossen, die Filme belichtet. Durch die Osterfeiertage verzögerte sich die Auslieferung zusätzlich - weit länger als geplant. Viele haben im letzten Heft deshalb zu Recht erste Anmerkungen und Analysen zu den Themen Medien - Menschenrechte - Krieg vermißt. Das soll in diesem Heft nachgeholt werden. Abgeschlossen wurden die letzten Seiten/Zeilen am 23. April 1999, am 29. April wird das Heft bei der Post sein. In der Nacht zuvor haben Nato-Bomben die Rundfunksender in Jugoslawien zerstört (siehe Titelbild) - als Instrumente der Propaganda im Krieg. Schon zuvor wurden…
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Der Berg kreißt …

Am 23. Mai hat das Grundgesetz seinen 50. Geburtstag. Theodor Heuss hatte ihm gewünscht, daß es im Bewußtsein und in der Freude der Bürger lebendig wird. Dazu bedarf es einer aktiven Bürgergesellschaft, die Einmischung praktiziert: Wer, wenn nicht wir? Freilich: Als Gewerkschaften gegen den Sozialabbau demonstrierten, wurde von der Regierung Kohl gesagt, Demokratie bestehe nicht darin, daß man sich danach richte, wer mehr Menschen mobilisieren könne. Bei der geplanten doppelten Staatsbürgerschaft, als ein rechtes Kartell den Aufstand der Stammtische probte, war das dann ganz anders.
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Schlimme Ahnungen

Wir haben uns geirrt. Leider. Wir dachten und hofften 1993, als der Verein "Journalisten helfen Journalisten" in München gegründet wurde, daß seine Existenz nur von kurzer Dauer sein würde. Wir wollten einigen der infolge ihrer Berichterstattung über Kriege und Krisen in aller Welt in Not geratenen Kolleginnen und Kollegen mit materiellen Spenden unsere Unterstützung zusichern.
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Reporter an der Front reichen nicht

Die "herkömmliche Kriegsberichterstattung" laufe immer noch nach dem "Modell des Krieges von 1870/71" und wird den Möglichkeiten der modernen Technologien nicht gerecht, so Dr. Friedrich Krotz vom Hans-Bredow-Institut in Hamburg.
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Zwischen Propaganda, Zensur und Kommunikation per Internet

Ohne freie Medien keine Menschenrechte - ohne Menschenrechte keine freien Medien: Diese Formel ist einfach und stimmig, doch das Geflecht der Strukturen, das auf die Berichterstattung über Menschenrechte einwirkt, ist vielschichtig. Das zeigt - nicht zum ersten Mal, aber ganz aktuell - der Krieg in Jugoslawien, der mit Menschenrechtsverletzungen gerechtfertigt wird.
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Herrn Milosevics Ohr

Schon Wochen dauern die Bombardements der NATO an. Was als Zweck des Luftkriegs angegeben wurde, nämlich das Leid der Menschen im Kosovo zu mildern, ist nicht erreicht worden. Für die Kritiker des Krieges ist es dadurch noch verstärkt worden. Die NATO ist bislang den Beweis schuldig geblieben, daß sie die im Kosovo operierenden Polizeieinheiten oder paramilitärischen Truppen tatsächlich bekämpft. Das taktische Ziel der Bombenangriffe war angeblich, die eigentliche Ursache des Vertreibungselends zu beseitigen. Wenn Tabakfabriken angegriffen werden, wenn ein Wasserwerk bombardiert wird, wie soll das aber das Flüchtlingselend eindämmen?
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Gehobene Sachbearbeiterin im Streik

"Streiken - dürfen wir das überhaupt?" - das war häufig die erste Frage, wenn es um die Vorbereitung von Kampfmaßnahmen gegen die starre Haltung von WDR und Gebäudemanagement-Tochter ging. Tatsächlich glaubten viele Beschäftigte, beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk sei das Streiken verboten. Und viele Führungskräfte taten das ihre, diesen Eindruck zu bestärken.
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