Heft 2/2019

Titelthema

Zwischen staatlicher Zensur und entfesselter Marktwirtschaft

30 Jahre nach der Wende bietet die Medienlandschaft im Osten Deutschlands ein zwiespältiges Bild. Nach wie vor verlieren die von westdeutschen Großverlagen kontrollierten ehemaligen DDR-Traditionstitel überdurchschnittlich an Auflage. Der aufgelöste staatliche DDR-Rundfunk ist erfolgreich in ARD und ZDF integriert. Gescheitert war indes früh der Traum von einem „Dritten“ Medienweg.
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weitere Titelbeiträge

Nachwendewellen

Überlebende? Das Sandmännchen. Polizeiruf 110 und vielleicht noch Carmen Nebel. Dreißig Jahre nach dem Mauerfall ist nicht viel vom Deutschen Fernsehfunk (DFF) und dem „Rundfunk der DDR“ übriggeblieben. Oder doch? Vor allem zwei Konzepte konkurrierten nach der Auflösung des Staatsfunks auf dessen ehemaligem Sendegebiet. Während im Norden alle Verbindungen zum DDR-Fernsehen gekappt wurden, sendete der „Kessel Buntes“ im Süden fröhlich weiter. Doch der MDR wurde unterschätzt, konnte nicht nur Ost-algie. Er brachte mehr Boulevard und leichte Unterhaltung in die ARD.
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Berliner, wie haste dir verändert

Die Berliner Zeitung, ihre etwas leichtere Schwester Berliner Kurier und die zugehörigen Online-Auftritte werden heute von etwa 130 Menschen gemacht. Die Personalsituation im Berliner Newsroom und bei Berlin24 Digital – beides eigenständige GmbH – ist angespannter denn je. Leistung in der täglichen Zeitungsproduktion wird ungenügend gewürdigt. Für die Beschäftigten im DuMont-Haus in Kreuzberg kommt seit März die Sorge hinzu: Was droht ihnen, wenn der Kölner Traditionsverlag seine Regionalblätter in Kürze komplett abstößt?
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Wie Madsack den Osten eroberte

Kaum ein anderes Medienhaus hat von den neuen Zeitungsmärkten in der ehemaligen DDR langfristig so stark profitiert wie die in Hannover an-sässige Verlagsgesellschaft Madsack. Im Jahr 2018 belegte die Mediengruppe mit ihren 15 regionalen Tageszeitungen laut Horst Röpers Unter-suchung zur Pressekonzentration in Deutschland den fünften Rang unter den zehn auflagenstärksten Verlagsgruppen. Und das vor allem dank des hohen Absatzes von Leipziger Volkszeitung, Ostsee-Zeitung und Märkische Allgemeine, alle drei ehemalige SED-Parteizeitungen.
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Linke Blätter in der Nische

Zeitungen mit ostdeutscher Geschichte sind den Krisenmodus gewohnt. In der DDR millionenfach gedruckt, verloren das Neue Deutschland und die Junge Welt nach der Wende massiv an Auflage und kämpfen bis heute ums Überleben. Wie ernst ist die Lage? Und kann man mit linker Ideologie überhaupt noch neue Leser*innen gewinnen?
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Desillusion der Wendezeit

Interview mit Mandy Tröger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Ludwig-Maximilian-Universität München
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weitere Inhalte dieser Ausgabe

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Tarifverhandlungen begonnen

Kino: Annäherung und Abbruch

Crossmedialer Tischreporter

Fotos für die Pressefreiheit

Aktion für Casimir Kpedjo, Benin

24 Jahre Lebenserfahrung

Schon entdeckt? Prenzlauer Berg Nachrichten

Wer steuert wen?

Presse-Versorgung zukunftsfest aufgestellt

Voneinander lernen und gemeinsam Stärke erfahren

Kein Widerspruch zur Flexibilität

Beruf Schaltmeisterin: Monika Brummund

Editorial: Wechselbad der Gefühle