Aktuelle Meldungen

Wenn die „Muse“ Erziehungstipps gibt

Datenschutz und Recht auf informationelle Selbstbestimmung sind in digitalen Gesellschaften keine Privatsache, denn Informationen, die einzelne preisgeben, dienen zur gesellschaftlichen Sortierung. Künstliche Intelligenz wird für Erziehungstipps, Computerspiele werden für Bildung eingesetzt. Was „Aufwachsen in digitalen Gesellschaften“ bedeutet, diskutierten etwa 120 Teilnehmende der diesjährigen Medienethik-Tagung in München.
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Presse-Grosso: Neue Einigung mit Verlagen

Seit Jahren schwelt der Streit um die Zukunft des deutschen Grosso-Systems, in dem der Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften an den Einzelhandel organisiert ist. Nachdem Vertreter der größten Verlage im September die Verhandlungen über den nächsten turnusmäßigen Vertrag auf Eis gelegt hatten, melden die Beteiligten nun eine Einigung. Zum einen werden die Tarife generell gesenkt, zum anderen werden die Kosten neu verteilt: Wer viel Regalplatz belegt, soll künftig mehr Umsatz machen oder einen Zuschlag bezahlen.
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Berlinale: Demokratie als Arbeit gezeigt

Im Forum der Berlinale läuft „Aggragat“ von Marie Wilke. Der Dokumentarfilm beobachtet den Arbeitsprozess bei journalistischer Berichterstattung sowie die Basisarbeit von Politiker_innen in Zeiten des Umbruchs. Deren Routine wurde durch den Rechtspopulismus gehörig durcheinander gebracht. Mit distanziertem Blick fängt Wilke Eindrücke vor Ort ein und fügt sie zu einem Gesamtbild der politischen und medialen Gegenwart in Deutschland zusammen. Kommentarlos und ohne Interviews schildert der Film, in welchen Prozessen demokratische Willens-und Wahrheitsfindung stattfindet.
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dju rügt Verleger für ungenügendes Angebot

Als "enttäuschend" bewertet die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di das vom Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV) am 20. Februar für die Tageszeitungsredaktionen vorgelegte Angebot. Was in Düsseldorf in der zweiten Verhandlungsrunde von Verlegerseite geboten wurde, sei in mehrfacher Hinsicht ungenügend und mit geringen Steigerungen und Nullmonaten auch ein falsches Signal in die Redaktionen.
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Aktion bei Funke in Hamburg schlägt ein

Die Gewerkschaften ver.di und DJV hatten am 20. Februar zur Kundgebung vor dem Haus der Funke Mediengruppe in Hamburg aufgerufen. Zentrale Forderung: Verlängerung des Rationalisierungsschutz-Abkommens, das in allen Hamburger Funke-Betrieben gilt und kurz vor dem Übergang von Axel Springer zu Funke 2014 neu abgeschlossen wurde. Doch bislang ist Funke ist nicht zu Verhandlungen bereit.
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Diktatur beginnt mit der Kontrolle des Worts

Mogens Blicher Bjerregård ist seit Mai 2013 Präsident der European Federation of Journalists (EJF). Günter Herkel sprach mit ihm am Rande des Kongresses „Free European Media 2018“, den die EFJ am 15. und 16. Februar gemeinsam mit dem Europäischen Solidaritätszentrum im polnischen Gdansk ausrichtete. Von dort ging ein dringlicher Appell für unabhängige und freie Medien aus.
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FairFilmAward: Kein glamouröser Preis

Die Verleihung des FairFilmAward, die Auszeichnung der fairsten Filmprojekte des vorangegangenen Jahres, wird traditionell von einer Diskussionsrunde über gerechte Arbeitsbedingungen in der Film- und Fernsehbranche begleitet. Dabei wurde in diesem Jahr in der Berliner Kulturbrauerei gefragt, wie man Kräfte und Kompetenzen besser bündeln kann, und nach Modellen für Selbstorganisation, Kollektivität und Solidarität gesucht. Erstmals wurde der FairFilmAward jedoch nicht von der Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände vergeben.
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Nach einem Jahr Haft ist Deniz Yücel frei

Deniz Yücel kommt frei. Für die Dauer des weiteren Verfahrens soll er auf freiem Fuß bleiben. Der "Welt" zufolge soll keine Ausreisesperre verhängt worden sein. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu hatte zuvor gemeldet, dass die Istanbuler Staatsanwaltschaft eine Anklageschrift vorgelegt habe, in der 18 Jahre Haft gefordert würden. Die Bundesregierung bestätigte die angekündigte Freilassung. Drei andere Journalisten wurden heute in der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilt.
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Beschwerdestelle in Gründung

Mehr als zwölf Berufs- und Branchenverbände der Film- und Fernsehbranche werden die erste überbetriebliche Anlaufstelle für Betroffene sexualisierter Belästigung, Gewalt und Diskriminierung gründen. Unterstützung erhalten sie von der Beauftragten für Kultur und Medien Staatsministerin Monika Grütters mittels einer Anschubfinanzierung. Die Gründer appellieren an die Sender, sich an dieser wichtigen Einrichtung finanziell zu beteiligen.
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Autokorso der Herzen für Deniz Yücel

Ein trauriger Jahrestag, 14. Februar 2018: Der deutsch-türkische Journalist und Welt-Korrespondent Deniz Yücel sitzt seit einem Jahr in türkischer Haft. ver.di bezeichnet dieses Agieren der türkischen Regierung als „Vorgehensweise eines Unrechtsstaats". Der #FreeDeniz-Freundeskreis veranstaltete angelehnt an den Valentinstag in Berlin einen „Autokorso der Herzen". In Yücels Heimatstadt Flörsheim am Main gab es eine Mahnwache.
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Streik bei Schweizer Depeschenagentur

Streiks sind in der Schweiz sehr selten – erst recht im Medienbereich. Umso überraschender war, dass die Belegschaft der Schweizerischen Depeschenagentur SDA beschloss, ab 30. Januar in den Streik zu treten. Vorausgegangen war eine Ankündigung der SDA-Leitung, 40 von 180 Stellen abzubauen. Die SDA-Führung weigerte sich, über den Stellenabbau mit der Redaktion zu sprechen. „Die SDA ist nur ihren Aktionären etwas schuldig. Jede andere Anspruchshaltung verstehen wir nicht“, hieß es aus dem Vorstand. Erste Kündigungen wurden bereits ausgesprochen.
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RBB: Protestaktion für faire Honorare

Plötzlich kamen sie aus den Fluren und Treppenhäusern. Selbst der Paternoster spuckte im 10-Sekundentakt erboste Mitarbeitende aus. Viele von ihnen hatten neben Trillerpfeifen und Tröten Plakate dabei: „Gleiches Geld für gleiche Arbeit – egal ob Fest oder Frei! Faire Honorare im Programm!“ Premiere hatte das vielleicht größte ver.di-Transparent, das jemals im öffentlich-rechtlichen Sender an der Berliner Masurenallee entrollt wurde, über vier Stockwerke hoch!
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Millionen-Klage gegen Redakteure und die SZ

„Ein Frontalangriff auf die Pressefreiheit!“, ein erheblicher “Einschüchterungseffekt, der laut dem Bundesverfassungsgericht nicht passieren darf!“. So klassifiziert Martin Schippan das, was Hannes Kuhn vor etwa einem halben Jahr getan hat: Der Ex-Solarmanager hat zwei Journalisten der Süddeutschen Zeitung und die SZ selbst auf etwa 78 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Nachwehen einer Megapleite. Am 8. Februar gab es vor der 16. Zivilkammer des Nürnberg-Fürther Landgerichts eine Güteverhandlung. Einigung war danach nicht in Sicht.
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Schon entdeckt? „Journalistik“ pur

Eine neue Fachzeitschrift will eine Lücke in der deutschsprachigen Wissenschaft der Journalistik schließen. Dabei ist der Name Journalistik ebenso klar und einfach gewählt wie das Layout. Journalistik will den Autor_innen und Leser_innen eine Publikation bieten, bei der allein die Journalismusforschung dominiert. Die soll sich den Platz nicht mit anderen kommunikations- und medienwissenschaftlichen Fragestellungen teilen müssen.
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Haftstrafe für Hetzer von Neonazi-Portal

Das Oberlandesgericht Stuttgart hat am 8. Februar vier Macher der 2016 verbotenen Neonazi-Webseite "Altermedia Deutschland" wegen Volksverhetzung und der Rädelsführerschaft in einer kriminellen Vereinigung zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. Auf Altermedia wurde massenhaft nationalsozialistisches Gedankengut verbreitet, befand das Gericht. Der 29-Jährige arbeitslose Informatiker Ralph-Thomas K,. der seit 2012 Administrator der Seite war, erhielt eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren.
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Die Zeichen stehen in Köln weiter auf Streik

Auch die neunte Runde der seit einem Jahr laufenden Tarifverhandlungen für die rund 100 Beschäftigten der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft GmbH (RRG) endete in Köln am 6. Februar enttäuschend. Die Beschäftigten wollen über einen Anerkennungstarifvertrag eine Rückkehr zu den Flächentarifregelungen der Branche erreichen und die „Mehrklassengesellschaft“ in den Redaktionen beseitigen. Die Zeichen stehen nun weiter auf Streik. Dafür hatten die Gewerkschaftsmitglieder zuvor bei einer Urabstimmung votiert.
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