Internationales

Augenmerk Europa

Im Irak wird ein Kameramann erschossen, in Kolumbien erhält ein Reporter Morddrohungen, ein Blogger in Syrien wird zu einer jahrelangen Gefängnisstrafe verurteilt. Wer will, kann täglich solche Nachrichten lesen. Und am 3. Mai, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, setzen mehr Menschen als sonst die nationale Brille ab. Ein Blick auf die Arbeitsbedingungen von Journalisten in China, Haiti oder Simbabwe kann durchaus dazu dienen, die eigenen Probleme im globalen Vergleich richtig einzuordnen.
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Aktion für Halifa Sallah, Gambia

Am 8. März 2009 fuhren fünf Polizisten in Zivil vor. Ihr Ziel war das Haus des Journalisten Halifa Sallah in der gambischen Hauptstadt Banjul. Sie nahmen den Redakteur von „Foroyaa“, der größten Oppositionszeitung des Landes, gleich mit. Zwei Wochen lang war Sallah als Untersuchungshäftling im Zentralgefängnis Gambias, dann kam er gegen Kaution auf freien Fuß.
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Mullahs als Richter

Gut sieben Jahre nach dem Amtsantritt des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai zieht die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) eine beunruhigende Bilanz: Die Pressefreiheit wird zunehmend weniger geachtet, und vor allem bei religiösen Fragen werden politische Urteile gefällt.
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Nur noch Kostenfaktor

„Geschäft abgeschlossen“ verkündete RTL am 17. Dezember letzten Jahres. Für 125,7 Millionen Euro waren 66,6 Prozent des griechischen Medienkonzerns Alpha in den Besitz der europäischen Marktführer im Radio- und Fernsehgeschäft Europas übergegangen. Damit steigt RTL in den als „vielversprechend“ eingeschätzten griechischen Fernsehwerbungsmarkt ein.
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Ungesühnt

Dieser Prozess war von Anfang an eine Farce. Die Ermittler, die den Auftrag hatten, den Mord an der russischen Journalistin Anna Politkowskaja aufzuklären, haben erbärmlich gearbeitet und mehr verschleiert als Licht in die Sache gebracht. Beweismittel gingen verloren, nach anderen wurde gar nicht erst gesucht.
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Entführt und ermordet

Für Musa Khankel war die Einführung der Scharia im Nordwesten Pakistans tödlich. Der 28-jährige Reporter des Fernsehsenders „Geo News“ und der Zeitung „The News“ berichtete am 18. Februar 2009 über einen so genannten Friedensmarsch einer radikal-islamischen Scharia-Bewegung in der Stadt Matta im Swat-Tal. Während der Veranstaltung wurde Khankel entführt. Wenige Stunden später wurde die verschandelte Leiche des Korrespondenten gefunden.
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Iran: Websites gesperrt

30 Jahre nach der iranischen Revolution kann man feststellen, dass in der 170-jährigen Geschichte des iranischen Journalismus nie zuvor Journalisten und Verleger so vielen Schikanen und Repressalien ausgesetzt waren wie heute. Die neueste politische Maßnahme von Mahmud Ahmadinedschad, dem Staatspräsidenten der islamischen Regierung Irans, ist der Eingriff in den freien Informationszugang zum Internet. Er hat die Webseiten der Deutschen Welle, von BBC, Radio Farda und Alarabiya seit Januar dieses Jahres gesperrt. Zugleich preist er den Iran als neutralstes Informationsland in dem englischsprachigen Programm „TV-Press“, dessen Sendungen vom Iran ausgestrahlt werden.
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Noch mehr Zensur

Die Absicht des kambodschanischen Innenministeriums, die Medien des Landes schärfer zu kontrollieren, hat inzwischen massive Proteste hervorgerufen. Die „Kambodschanische Vereinigung zum Schutz von Journalisten“ verglich die geplante Gesetzesverschärfung mit ähnlichen Maßnahmen in der Volksrepublik China wie auch im Nachbarland Vietnam. Je fester eine Regierung im Sattel sitze, desto eher sei sie versucht, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen, schreibt die Journalistenvereinigung.
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„Das Kambodscha-Desaster“

Unter dem Titel „Das Kambodscha-Desaster“ hat der Frankfurter Journalist Alexander Goeb eine Foto/Text-Ausstellung produziert. Sie zeigt Fotos der Gemälde des Malers Vann Nath, der zu den wenigen Überlebenden des kambodschanischen Foltergefängnisses Tuol Sleng gehört.
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Faszinierender „Schnacker“

Elisabeth Wehling analysiert seit Jahren die Wirkung politischer Sprache auf unser Denken. Ihr im Frühsommer 2008 erschienenes Buch „Auf leisen Sohlen ins Gehirn“ (M berichtete) erlebt gerade seine zweite Auflage. Die Wissenschaftlerin und Journalistin kommt aus Hamburg und forscht als kognitive Linguistin an der Berkeley University in Kalifornien. Nachdem in den USA die Demokraten die Präsidentschaftswahl gewonnen haben, schaut sie auf die Sprache Obamas und das, was sie bewirkt.
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Aktion für Joseph Guyler Delva, Haiti

Der Anrufer kam schnell zur Sache: „Es gibt Menschen, die Dir Dein Maul stopfen werden“, sagte der Mann, der seinen Namen natürlich nicht nannte. Im Dezember häuften sich solche Telefongespräche beim haitianischen Journalisten Joseph Guyler Delva. Sollte er sich weiter gegen den Senator stellen, werde er erschossen, warnte ein anderer anonymer Anrufer.
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Mahnwache für Markelow und Baburowa

Mit einer Mahnwache gedachten Mitglieder von Amnesty International (ai) und Reporter ohne Grenzen (ROG) am 21. Januar 2009 vor der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin des ermordeten Menschenrechtsanwalts Stanislaw Markelow und der Journalistin Anastasija Baburowa.
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Streik: Pariser Zeitungen nicht gedruckt

In Frankreich demonstrierten am 29. Januar Millionen Menschen gegen die Wirtschafts- und Sozialpolitik der französischen Regierung. Aufgerufen hatten alle Gewerkschaften gemeinsam, was in dieser Form seit über sieben Jahren nicht mehr vorgekommen ist.
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Rekordgewinne kein Hindernis

Die britische Medienbranche steckt in der Krise. Bei Rundfunk, Fernsehen, Lokal- und Regionalzeitungen sowie den nationalen Titeln stehen Massenentlassungen an. Die Mediengewerkschaft NUJ lud deshalb am 24. Januar zu einer Diskussionsrunde in London ein. Mehr als 150 Vertrauensleute und Aktivisten aus Großbritannien und der Republik Irland kamen.
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Fotos entlang der Sperranlagen

Die neun Profi-Fotografen, die sich 2005 zum „Activestills“-Kollektiv zusammengeschlossen haben und eng mit Grafikern, Textern, Webdesignern und Dokumentarfilmern aus der Region – darunter auch Palästinenser vom Gaza-Streifen – kooperieren, verstehen sich als kritische Alternative zu den etablierten Medien. Oren Ziv: „Wir dokumentieren Ereignisse in Israel und Palästina, die kaum jemand zeigen will.“ Und das sind sehr viele.
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Empörungswellen

Bei der Berichterstattung über spektakuläre Verbrechen mutieren viele Journalisten zu Anklägern. Über die Folgen dieses Rollenwechsels für die Gesellschaft sprach die Gerichtsreporterin Gisela Friedrichsen mit Carmen Dencker, Inse Leiner und Friederike Meister.
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