Medienpolitik

„Das geht die Bande nichts an“

Kurt Biedenkopf versuchte sich als Enthüller in eigener Sache. Über eine laufende Recherche des "Spiegel" weihte er Ende Januar die gesamte sächsische Landespressekonferenz ein. Der Dresdner CDU-Regierungschef übersandte den Landeskorrespondenten einen Fragenkatalog des Hamburger Nachrichten-Magazins nebst seinen Antworten sowie einen geharnischten Protestbrief an "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust. Seinen ungewöhnlichen Schritt begründete Biedenkopf mit publizistischer Notwehr - gegenüber einer "Spiegel"-Recherche "in diffamierender Absicht". Aus einem Anwaltshonorar in Höhe von 100000 Mark, das er 1975 von dem damaligen Pegulan-Chef Fritz Ries, seinem späteren…
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Brücke zwischen Saar und Weser

Was viele schon lange befürchtet hatten, wurde durch die Neuregelung des Finanzausgleichs der Länder zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Oktober vergangenen Jahres bittere Wirklichkeit: bis Ende 2006 müssen die "kleinen" Rundfunkanstalten drastisch Kosten senken; das bedeutet "Einsparungen" in zweistelligen Millionenhöhen bei Personal und Programm.
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Platz da!

Der Boom des Wirtschaftsjournalismus hinterlässt auch in den elektronischen Medien Spuren. Am 24. Januar ging N24, der neue News-TV-Sender aus dem Hause Kirch auf Sendung. Trotz vorerst geringer Reichweite will N24 vor allem dem privaten Wettbewerber n-tv Paroli bieten. In Berlin wird hinter den Kulissen heftig um einen Platz im Kabel gerangelt.
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Schwarze Listen beim Berliner „Tagesspiegel“?

Eine bestellte Rezension durfte dann doch nicht erscheinen
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Mediale Aufregung aus banalem Anlass?

Katholiken, Konservative, Liberale, Sozialdemokraten, die Medien von Taz bis Faz und auch "Focus", alle klinken sich in die Debatte um die Fernsehsendung "Big Brother" ein. Offenbar besteht ein breiter gesellschaftlicher Konsens, dass hier die Menschenwürde verletzt wird.
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Wirtschaftsprofis auf der Fahndungsliste

Der Gründungseifer der Wirtschaftspresse hat die Nachfrage nach qualifizierten Redakteuren hoch getrieben. Eine ganz neue Situation ist entstanden: Verlage müssen um das schreibende Personal werben.
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Aktion der WAZ gegen Bildredakteurinnen und -redakteure zunächst gestoppt

Der von der WAZ-Zeitungsgruppe mit aller Entschiedenheit geführte Angriff auf das Berufsbild und die tariflichen Rechte von Bild-Redakteuren ist zunächst einmal erfolgreich abgewehrt worden. Vor dem Arbeitsgericht Dortmund scheiterte der Essener Medienkonzern mit seinem Plan, den fotografierenden Kollegen einer sauerländischen Lokalredaktion der "Westfälischen Rundschau" in den Gehaltstarifvertrag für kaufmännische Angestellte in NRW-Tageszeitungsverlagen einzugruppieren.
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„Financial Times Deutschland“

Die Zeit der Sandkastenspiele ist seit dem 21. Februar für die Redaktion der "Financial Times Deutschland" (FTD) vorbei. Auf 72 lachsfarbenen Seiten feierte das ambitionierteste Zeitungsprojekt der letzten Jahrzehnte seine Premiere. Gruner + Jahr und der britische Medienkonzern Pearson investieren 250 Millionen Mark in den Printtitel, der in vier bis Jahren 120 000 Exemplare täglich verkaufen und dann schwarze Zahlen schreiben soll. Die "FTD" will die schnellste überregionale Tageszeitung Deutschlands sein: Erst um 22.30 Uhr ist Redaktionsschluss.
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Alle müssen User werden

Die Neuen Medien rauben den Chefredaktionen den Schlaf und den Anzeigenabteilungen die Kunden. Wer modern sein will, muss mitmachen: Online-Medienprodukte werden in den Regionalzeitungen als eine Möglichkeit gesehen, neue Leserinnen und Leser für die Print-Produkte zu gewinnen. Sagt man. Tatsächlich geht es aber darum, die ins Internet entwischenden Rubriken-Anzeigen nicht zu verlieren. Denn die bringen Geld. Alles andere kostet nur.
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Auslagerung heißt nicht gleich eigenständiger Betrieb

Darf sich die 120-köpfige Belegschaft der Programmzeitschrift "TV-Today" vom Betriebsrat des Verlags Gruner+Jahr (G+J) in Hamburg vertreten lassen? Mit dieser Frage befaßte sich Mitte Februar das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt. Geklagt hatte der Betriebsrat vom G+J-Stammhaus.
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Die Zauberfrauen der sozialen Marktwirtschaft

Die Bertelsmann-Stiftung versteht sich als Beraterfirma fürs Kanzleramt und Reformwerkstatt - sie hat angeblich viel Einfluss, aber keine Macht und zudem ist sie Eigentümerin des gleichnamigen Konzerns
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Boulevard-Agentur gescheitert

"Ohne jede Häme" stellen die Betriebsräte von "Hamburger Morgenpost" und "Berliner Kurier" fest, dass sich die von ihnen artikulierten Bedenken gegen eine Redaktionsgemeinschaft dreier Zeitungen als berechtigt erwiesen. Nun besteht nach Auffassung der Betriebsräte die Sorge, dass durch das Scheitern des Modells "wieder Entscheidungen zu Lasten der Beschäftigten" getroffen werden.
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„Das Gesetz hilft der Pressefreiheit“

zum Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Novellierung des Zeugnisverweigerungsrechts
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Kommentar

Der bis heute nicht aufgeklärte Coup mit dem "falschen Fax" aus Bonn hat in den Redaktionen die Gemüter bewegt und ganz unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen - Selbstkritik über die schnelle ungeprüfte Verwendung, Selbstkritik über die rasche Anpassung in der politischen Kommentierung, Kritik am eigenen Arbeiten und an der Arbeit der Nachrichtenlieferanten (mehr dazu auf dieser Seite und den Seiten 6/7).
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Radio Germania

Dauerärger um das rechtsradikale "Radio Germania" im Offenen Kanal Berlin: Wegen des Verdachts auf Volksverhetzung hat die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) ein vorläufiges Sendeverbot für die Programmverantwortlichen beschlossen. Die Rechten wehren sich, der konkrete Nachweis strafbarer Handlungen fällt der MABB schwer.
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Menschen und Minuten

Studien "Fernsehproduktionsvolumen in Deutschland 1998" des FORMATT-Instituts und "Beschäftigte und wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 1997/98" des DIW
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