Konzernstrategien

RBB-Reform: Kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf

Neue Besen kehren besser? 100 Tage nach Amtsantritt hat die neue Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg Patricia Schlesinger ihre Reformpläne für das RBB-Fernsehprogramm präsentiert. Die strategische Leitlinie lautet: Alle Kraft ins Abendprogramm, das „mutiger, kantiger, auffälliger, relevanter“ werden soll. Quotenschwache Sendungen werden gestrichen, neue Formate projektiert, neben Populärem sollen auch Information und Investigatives nicht zu kurz kommen. Bei diesem Relaunch wird es Gewinner und Verlierer geben. Aber Schlesinger stellt klar: „Dieser Reformprozess ist kein Sparprozess.“ Die Beschäftigten werden sie beim Wort nehmen.
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Ströer: Mit t-online ohne Rücksichten nach Berlin

Erst im vergangenen Jahr wurde t-online.de zur „Website des Jahres 2015“ in der Kategorie „Nachrichten und Information“ gewählt.  Zudem ist es mit rund 21,87 Millionen Nutzern im Monat das reichweitenstärkste Online-Medium Deutschlands. Genutzt hat es den für den Inhalt verantwortlichen 100 Redakteurinnen und Redakteuren nichts. Ihr Arbeitgeber, der Kölner Werbevermarkter Ströer, löst die gut funktionierende und hoch professionell arbeitende Redaktion in Darmstadt auf und verlegt sie nach Berlin. Wer mitziehen will in die Hauptstadt, darf sich auf 60 neue Stellen im Newsroom bewerben. Eine Jobgarantie gibt es jedoch nicht. Der Betriebsrat hat Widerstand angekündigt.
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Wie viele Beschäftigte behält DuMont in der Hauptstadt?

Nachrichten um den Berliner Verlag mit den DuMont-Blättern „Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“ gab es in den vergangenen Tagen Schlag auf Schlag. So hat der designierte Chefredakteur Jochen Arntz sein Amt bei der „Berliner Zeitung“ nicht wie geplant Anfang Oktober angetreten. Das Pressehaus am Alexanderplatz wurde gerade an New Yorker Investoren verkauft und der Betriebsrat vermeldet in kurzen Abständen, was er sonst noch erfährt – in der Regel nicht von der eigenen Geschäftsführung. Klare Ansagen zu Verlagsstrategie und künftigem Engagement für die Hauptstadtblätter gibt DuMont nicht, allerdings verdichten sich Spekulationen zunehmend zu Tatsachen.
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Heimliche Verführung

Suchmaschinen, Apps, soziale Online-Netzwerke oder andere virtuelle Plattformen entscheiden zunehmend darüber, welcher Nutzer im Internetzeitalter welche Informationen erhält. Ganz gleich ob Smartphone oder Smart-TV-Gerät: Digitale Instanzen regeln mit Hilfe von Algorithmen, was uns an Neuigkeiten aus dem Internet erreicht. Die sogenannten Informationsintermediäre gewinnen an Markt- und Meinungsmacht. Sie avancieren zu heimlichen Gatekeepern, von denen abhängt, welche Abbilder von Wirklichkeit auf unseren Flachbildschirmen und Touchscreens flimmern. Die Folge: eine Gefahr für Medien- und Meinungsvielfalt.
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Mogelpackung

M | Dass die Werbewirtschaft ihre Methoden fortentwickelt und dabei auch in den journalistischen Werkzeugkasten greift, müsste noch keine Bedrohung des (Qualitäts)journalismus bedeuten. Warum ist es doch eine? Stephan Russ-Mohl | Es ist sogar eine doppelte Bedrohung: Zum einen entziehen die neuen Methoden der Werbewirtschaft dem unabhängigen Journalismus Ressourcen – sei das Content Marketing, die zielgruppen-präzise „Direktwerbung” über Facebook oder Google anstatt in herkömmlichen journalistischen Medien.
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WDR Mediagroup in Köln: 170 Stellen weg

Die WDR Mediagroup baut 170 Vollzeitstellen ab. Grund für die Neuausrichtung ist die im Januar vom Landtag in Düsseldorf beschlossene Beschränkung der Werbezeiten bei den Radiosendern des WDR. Über den massiven Stellenabbau als Reaktion auf wegbrechende Werbeeinnahmen wurden die Beschäftigten jetzt bei einer Mitarbeiterversammlung informiert. „Dem Betriebsrat wurde geltendes Recht verweigert. Man hat uns nicht über laufende Verhandlungen informiert und uns damit auch keine rechtmäßige Einflussnahme auf die Entscheidungen ermöglicht“, erhebt der Mediagroup-Betriebsrat massive Vorwürfe gegen die Geschäftsführung, das Betriebsverfassungsgesetz missachtet zu haben.
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IFA: Digitalangebote von ARD und ZDF

Manche Zeitgenossen glauben, im Zeitalter der Digitalisierung habe sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk überlebt. Schließlich könne jede Nutzerin und jeder Nutzer doch rund um die Uhr alle medialen Inhalte aufrufen, die er brauche. Jan Metzger, Intendant von Radio Bremen, findet, das Gegenteil sei richtig. „Nie waren öffentlich-rechtliche Medien so wichtig wie heute im Zeitalter eines entgrenzten digitalen Medienmarkts“, sagte er auf dem Presseforum der Produktions- und Technikkommission (PTKO) von ARD und ZDF zu Beginn der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin.
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Medienkonzern DuMont baut Verlagssektor weiter um

Die Umstrukturierungen bei der DuMont Mediengruppe gehen weiter. Am vergangenen Freitag hatte der Geschäftsführer der DuMont Medien- und Management-Services in einer Mitarbeiterversammlung über Veränderungen im Call-Center-Bereich informiert. Betriebsräte werten das als Start eines Sanierungsprogramms. In verschiedenen anderen Bereichen sieht speziell der Konzernbetriebsrat der Mediengruppe Berliner Verlag akut Arbeitsplätze gefährdet. Dabei geht es sowohl um den Verlagssektor als auch um die „digitale Transformation“ in den hauptstädtischen Tageszeitungsredaktionen.
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Radiomarkt: Bauer Media Group weiter auf Expansionskurs

Die Bauer Media Group expandiert weiter auf dem internationalen Radiomarkt. Unlängst erwarben die Hamburger die Radiogruppe Orion in Großbritannien. Mit diesem Zukauf übernahm Bauer die Marktführerschaft auf dem lukrativen Radiomarkt der Insel. Mit zusätzlichen 1,25 Millionen Hörern liegt die Reichweite von Bauer in Großbritannien nun bei rund 17,4 Millionen. Weltweit hält das Medienhaus 106 Radiostationen in acht Ländern. Auch in Deutschland würde Bauer sich gern stärker engagieren. Als Hindernisse betrachtet man allerdings die „hohe Regulierungsdichte“ und eine „Blockadehaltung gegenüber neuer Technologie“.
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Zeitschriften-Vertrieb: Gruner + Jahr wird Marktführer

Die einen nennen es Kooperation, andere Konsolidierung, im Grunde aber ist es vor allem eines: Konzentration, und zwar Medienkonzentration. Die großen deutschen Zeitschriftenverlage arbeiten immer enger zusammen. Das wirkt sich inzwischen auch auf den Vertrieb aus. Stimmt das Bundeskartellamt zu, übernimmt der Deutsche Pressevertrieb des Verlags Gruner + Jahr im August auch den Vertrieb von etwa 300 Titeln, die derzeit noch von der Axel Springer Vertriebsservice GmbH betreut werden.
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Sozialplan bei „Bergedorfer Zeitung“ abgeschlossen

Am 4. Mai wurde im Konflikt um die Schließung der Vorstufe der „Bergedorfer Zeitung“ in Hamburg ein Sozialplan für die von Kündigung Betroffenen abgeschlossen. Vorausgegangen waren harte Verhandlungen und eine wochenlange Auseinandersetzung, die einen eintägigen Warnstreik der gesamten Belegschaft einschloss.
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Publikumszeitschriften – ein bewegter Markt

„Allegra“ aus dem Haus Springer kam Ende März zurück. Im April folgte „Zeit für mich“ als weitere neue Frauenzeitschrift, diesmal von der Funke Mediengruppe. 2016 sind bereits 35 neue periodische Publikumszeitschriften erschienen – das Print-Innovationspotenzial scheint noch immer nicht ausgereizt. Ein Blick auf die aktuelle Gesamtzahl der Titel – 1592 – bestätigt das. Dennoch hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vieles verändert. Bereits in den 90er Jahren wurde der Zenit des Auflagenwachstums überschritten. Die Publikumspresse insgesamt ist heute ein gesättigter und rückläufiger Markt. Ursächlich ist aber nicht nur der digitale Wandel.
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Zeitungsmonopol: Funke-Gruppe plant in Thüringen Umbau à la WAZ

Die Medienmeldungen am 22. Februar waren ein Knaller: Der Medienriese Funke habe seiner Mediengruppe Thüringen (MGT) ein „Zukunftsprogramm“ verordnet. Das lokale Profil der drei Titel Thüringer Allgemeine (TA), Ostthüringer Zeitung (OTZ) und Thüringische Landeszeitung (TLZ) solle geschärft werden und deshalb wolle man die Lokalredaktionen personell verstärken. Unterm Strich werden jedoch rund 150 Stellen gestrichen – 65 in den Redaktionen, 37 in den Sekretariaten sowie knapp 50 im Anzeigenbereich und im Verkauf.
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Aufgescheucht: Verdacht auf Scheinselbstständigkeit

Plötzlich werden Pauschalisten bundesweit Festanstellungen in Zeitschriften- und Zeitungsverlagen angeboten, Freie müssen gehen oder andere Vertragsklauseln akzeptieren. Auslöser sind gezielte Kontrollen von Behörden und Zoll. Auch die Ankündigung der Bundesarbeitsministerin, Gesetze zu verschärfen, scheucht die Branche auf. Man sucht Lösungen für das Problem Scheinselbstständigkeit. Mit mehr Rechtskonformität bei Beibehaltung größtmöglicher Flexibilität. Problematisch wird das da, wo zu lausigen Bedingungen eingestellt wird oder Neuregelungen dazu führen, dass Freie auf der Strecke bleiben.
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Springer 2016: „Beschleunigte digitale Expansion“

Der Verlag Axel Springer SE verkündete auf seiner Bilanzpressekonferenz in Berlin, sich weiter auf Erfolgskurs zu „einem der international führenden digitalen Verlage“ zu befinden. Im Geschäftsjahr 2015 stieg der Umsatz um 8,5 Prozent auf knapp 3,295 Milliarden Euro, das Ebitda erhöhte sich um 10,2 Prozent auf 559 Millionen Euro. Für das Jahr 2016 kündigte Springer an, massiv in den Ausbau seiner digitalen Geschäftsmodelle investieren zu wollen, Stichwort "Business Insider" und "Upday". Zum Thema Scheinselbstständigkeit äußerte man sich hingegen nur verhalten.
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G+J: Arbeitsrecht bis in die Winkel auskehren

Bei Gruner + Jahr wird umgebaut. Auf dem Prüfstand stehen die Vertragsverhältnisse der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gut 250 Freie waren in Hamburg am 3. Februar zusammengekommen, weil sie dringende Fragen an die Geschäftsführung des Verlagshauses hatten, wie es für sie weitergeht. Statt Antworten gab es Absichtserklärungen.
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