Konzernstrategien

Brennpunkt Lokaljournalismus

Der Minister war sauer und ließ seinen Zorn raus. „Wenn ich morgens zum Briefkasten gehe und die Zeitung fehlt, fängt der Tag schon beschissen an“, erzählte der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Guntram Schneider den Teilnehmern einer Demonstration für den Erhalt der redaktionellen Eigenständigkeit der Westfälischen Rundschau (WR) in Dortmund. Der Abonnent Schneider forderte, die Schließung sämtlicher Redaktionen zurückzunehmen. Die Bosse im Essener WAZ-Konzern hat auch er nicht umstimmen können. Seit Anfang Februar wird die WR ohne eigene Redaktion produziert. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf den Lokaljournalismus im Allgemeinen und die Vielfaltsproblematik im…
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Informationen Mangelware

Bis heute ist nach dem Auftragsstopp im Herbst 2011 bei der Degeto Film GmbH, dem größten aller öffentlich-rechtlicher Tochterunternehmen, noch keine Normalität eingekehrt. Filmschaffende und Produzenten hofften bisher vergeblich auf Informationen über die Neuausrichtung des Unternehmens. Einige Anmerkungen kamen von Geschäftsführerin Christine Strobl kürzlich in Hamburg.
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Es bleibt in der Familie

Früher funktionierte die Zusammenarbeit zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern und Fernsehproduzenten ganz einfach: Die einen erteilten Aufträge, die anderen setzten sie um. Inzwischen aber haben sich die Rahmenbedingungen radikal geändert: Es gibt deutlich mehr Produktionsfirmen, als der Markt ernähren kann; entsprechend hart ist der Wettbewerb. Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, auf Aufträge zu warten, sie müssen ihre Stoffe selbst entwickeln und anbieten; die Sender können sich dann die Rosinen rauspicken. Das hat einen Konflikt verschärft, der in der Branche schon lange schwelt. Da alle großen Sender eigene Produktionsfirmen besitzen, sehen unabhängige…
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Stellenabbau bei Jugendtiteln

Hiobsbotschaften aus der Bauer Media Group. Geplant ist ein Stellenabbau bei den Jugendtiteln in München, Twist wird eingestellt. In Hamburg wird die Programm Team Gesellschaft mbH (PTG) geschlossen. Insgesamt gehen 56 Arbeitsplätze verloren (siehe auch hier). Bei der in München ansässigen Bauer New Media Group, die Bravo, Bravo-Girl, Twist und Yeah heraus gibt, werden 18 Stellen gestrichen. Das entspricht einem Drittel der Belegschaft. Mit dem Betriebsrat soll ein Sozialplan ausgehandelt werden. Unter anderem wird die Schlussredaktion geschlossen. Twist verschwindet vom Markt. In Hamburg wird die „Programm Team Gesellschaft mbH“ (PTG) Ende Juni geschlossen. Dort werden seit…
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Neue Ausgliederungsrunde

Bei der zum Hamburger Bauer-Konzern gehörenden Magdeburger Volksstimme hat eine neue Ausgliederungsrunde mit dramatischen Gehaltseinbußen für die Mitarbeiter begonnen. Nach Angaben des Betriebsrates hat die Unternehmensleitung am 23. Januar angekündigt, die Mantelredaktion zum 31. Januar aufzulösen. Den rund 25 Redakteurinnen und Redakteuren sollen Aufhebungsverträge und Arbeitsplätze in drei neu gegründeten Volksstimme-GmbHs angeboten werden.
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Kein Kommunikationsunfall

Kirch-Prozess und kein Ende: Kurz vor Weihnachten verdonnerte das Oberlandesgericht München die Deutsche Bank zur Zahlung von Schadenersatz an die Erben von Leo Kirch. Jetzt will die Bank vor den Bundesgerichtshof ziehen. Es geht um eine Entschädigungssumme in Milliardenhöhe.
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Dunkle Sonnenseiten

Die Geschäftsleitung des von der Insolvenz bedrohten Fachmagazins Photon hat nicht nur die Beschäftigten in der Vergangenheit immer wieder versucht einzuschüchtern. Die für die Pleite Verantwortlichen wollen den Redaktionsbetrieb unter Abwälzung der Schulden auf Mitarbeiter und andere Gläubiger fortführen, obwohl gegen sie vielfältige Strafverfahren anhängig sind.
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„Neu“gründung

Gibt es eine Zukunft für die insolvente Nachrichtenagentur dapd? Zum Jahresbeginn erfolgte ein Neustart mit neuen Investoren um den ehemaligen N24-Chef Ulrich Ende. Doch angesichts des Verlustes wichtiger Kunden und ungeklärter Finanzierung bleiben Fragen.
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Ein-Zeitungs-Kreise nehmen zu

Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen soll sich stärker mit der Entwicklung der Medienlandschaft speziell im Bereich der Lokalzeitungen beschäftigen. Das haben Betriebsräte und Journalisten verschiedener Tageszeitungsverlage aus NRW am 23. Januar bei einem Treffen mit dem Staatssekretär für Medien, Marc Jan Eumann, und Vertretern der SPD-Landtagsfraktion in Düsseldorf gefordert. Es gab die Zusage, das Thema Pressevielfalt auf die parteiinterne Agenda zu setzen.
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Seelenlose Redaktionsklempnerei

Der 15. Januar 2013 wird als schwarzer Tag in die deutsche Pressegeschichte eingehen. In einer eilig einberufenen Mitarbeiterversammlung traten die drei Geschäftsführer der Essener WAZ-Mediengruppe Manfred Braun, Thomas Ziegler und Christian Nienhaus im Druckzentrum in Hagen Bathey mit versteinerter Mine vor die Belegschaft der Westfälischen Rundschau. Die hatte angesichts zahlreicher kursierender Krisenszenarien und formulierter Sparziele ohnehin nichts Gutes erwartet, aber diese Nachricht schockte alle. Die Redaktion der Westfälischen Rundschau wird zum 1. Februar 2013 geschlossen, 120 festangestellten Redakteurinnen und Redakteuren wird fristgemäß gekündigt.
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420 bald ohne Job

Selbst wenn die Frankfurter Rundschau (FR) irgendwie erhalten bleibt, „wird es für die Belegschaft in Verlag und Druckerei sehr blutig werden“, prophezeite Marcel Bathis, FR-Betriebsratsvorsitzender, am 16. Januar bei einer Protestkundgebung in Frankfurt/Main. Die Sorge war berechtigt. Am 30. Januar informierte der Insolvenzverwalter die Belegschaft: Zwei Interessenten gibt es, dennoch werden rund 420 der 450 Beschäftigten des insolventen Druck- und Verlagshauses Frankfurt am Main (DuV) voraussichtlich ihren Arbeitsplatz verlieren.
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Quo vadis, Journalismus?

Krise ist ein zu verkürzter Begriff für das, womit wir es in der Medienbranche zu tun haben. Denn zusätzlich zu in Teilen vorhandenen wirtschaftlich begründeten Krisenerscheinungen, findet bei einer Reihe von Verlagshäusern ein Rückzug aus der publizistischen Verantwortung statt. Statt guter Publikationen soll mehr Geld produziert werden, das ist die Maxime vieler Entscheidungen, wenn Journalismus nur noch ein Produkt unter vielen ist.
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Aus für Anzeigenblatt Blitz Tip

Mit Verärgerung hat der Landesfachbereich Medien des ver.di Landesbezirks Hessen auf die am 28. September bekannt gewordene endgültige Einstellung der Anzeigenzeitung Blitz Tip reagiert.
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Dudenverlag zerschlagen

Das Bibliographische Institut (BI) – populär „Dudenverlag“ genannt – soll zerschlagen werden. Der Hauptsitz des zur Franz-Cornelsen-Bildungsgruppe gehörenden Unternehmens wird von Mannheim nach Berlin verlagert, der Bereich Kinder- und Jugendbuch soll verkauft werden, Massenentlassungen sind angekündigt.
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Eiskalt am Alex

Der Berliner Verlag, das hauptstädtische Filetstück von M. DuMont-Schauberg, gerät in wirtschaftliche Schieflage. 17 Kündigungen, die jetzt beim Berliner Abendblatt angedroht sind, scheinen nur der Auftakt einer umfassenden Entlassungswelle.
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Abendzeitung Nürnberg eingestellt

Die Abendzeitung Nürnberg (AZ) erschien am 29. September zum letzten Mal.
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