Konzernstrategien

RBB-Kameraleute fürs Nichtstun bezahlt

Im RBB zählen Kameraleute und Grafiker zu den sogenannten „Nichtprogrammgestaltenden“ (NPG). Während es bei den Grafiker*innen boome, würden Kameraleute in Berlin oder Potsdam zunehmend weniger gebucht, so die RBB-Freienvertretung. Weil für etliche von ihnen ein Bestandsschutz-Tarifvertrag gelte, würden sie auf der jeweils bestehenden Basis weiterbezahlt. Aus Sicht der Freienvertretung im RBB ein überflüssiges Unterfangen, Beschäftigungsmöglichkeiten gebe es genug, Geld werde zum Fenster hinausgeworfen. 
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Digitaler Wandel „gewinnt an Tempo“

Wenn die Printbranche sich mit Forderungen an die Politik wendet, zeichnet sie meist ein düsteres Bild von der ökonomischen Entwicklung. Eine teilweise andere Sprache spricht der soeben veröffentlichte „BDZV-Branchenbeitrag 2022“: In dieser Publikation „Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Tageszeitungen“ stellt der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger der Branche ein eher positives Zeugnis aus. Tendenz: Vor allem der digitale Wandel „gewinnt an Tempo“.
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Ecosia zahlt für Leistungsschutzrecht

Die Verwertungsgesellschaft Corint Media hat sich erstmals mit einer Suchmaschine zum Leistungsschutzrecht geeinigt. Das gemeinwohlorientierte Angebot Ecosia werde für Überschriften, Vorschaubilder und kurze Textausschnitte in den Suchergebnissen je nach Umfang der von Corint Media vertretenen Presseleistungsschutzrechte bis zu elf Prozent seiner Umsätze als Vergütung an die Verwertungsgesellschaft zahlen, erklärten beide Vertragspartner gemeinsam am 27. Juli.
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SWMH: Der Kahlschlag der Knauser

Sparplan erfüllt: Die Redaktion der „Stuttgarter Zeitung“ (StZ) und der „Stuttgarter Nachrichten“ (StN) verliert fast ein Viertel ihrer Leute, darunter den Leiter des Berliner Büros. Der Kompetenzverlust ist dramatisch. Auch beim Flaggschiff „Süddeutsche Zeitung“ gehen die Leute von Bord. Für den Konzern Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) ist das bedrohlich, für die Kundschaft ebenso.
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Sinkende Auflagen und weiter Zoff bei Print

Mit Funke ist die drittgrößte Zeitungsgruppe aus dem Verlegerverband ausgetreten. Dahinter steht nicht nur der Zorn über Mathias Döpfner als dessen Präsident, es kommen handfeste Interessen zum Tragen. Der Hintergrund: Bei den Printmedien sinken die Auflagen weiter, elektronische Ausgaben gleichen die Rückgänge nicht aus. Lediglich bei den audiovisuellen Medien steigen in der Branchenübersicht für das erste Quartal 2022 die Erlöse.
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Das große Schweigen im Südwesten

Stell dir vor, fünf Landräte schreiben gemeinsam einen Brandbrief, und fast niemand kann ihn lesen. Weil eben fast alle Zeitungen, die ihn veröffentlichen könnten, zu jedem Konzern gehören, den dieser Brandbrief betrifft. Der Fall aus dem Südwesten ist ein Musterbeispiel dafür, wie die immer stärkere Monopolisierung der Medien den demokratischen Diskurs zerstört.
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Proteste gegen „Sparinnovation“

Mehr als 100 Beschäftigte des Stuttgarter Pressehauses demonstrierten am 16. März gegen Stellenabbau und Tarifflucht im SWMH-Konzern. Bei der „aktiven Mittagspause“, zu der ver.di aufgerufen hatte, richtete sich der Protest gegen die „Medienhaus-Strategie 2.0“ des Konzerns, zu dem unter anderem die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Stuttgarter Nachrichten“ gehören. Es beteiligten sich neben Beschäftigten aus Redaktion und Verlag der beiden Tageszeitungen und der „Böblinger Kreiszeitung“ auch Drucker.
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Streichkonzert bei Stuttgarter Zeitungen

Bei der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“, soll erneut gespart werden. Bis Jahresende sollen bis zu 55 Stellen in der Verlagsgruppe wegfallen, die zur Südwestdeutschen Medien Holding (SWMH) gehört. Verkauft wird dieser Kurs als Umstrukturierung nach einem ganz neuen Modell mit dem Fokus auf Digitalabos. Alle Ressorts werden abgeschafft. Themen-Teams liefern die Artikel. Lokale Berichterstattung wird minimiert. 
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Einnahmen von Plattformen sprudeln

Die Statistik von PwC besagt, dass die Umsätze der deutschen Medienwirtschaft 2021 erst das Niveau von 2017 erreicht haben. Für 2022 wird dagegen ein neuer Rekord vorausgesagt. Die Verluste waren vorrangig bei Printmedien und Kinos zu verzeichnen. Fernsehen und Digitalmedien konnten deutlich zulegen. Die Einnahmen aus Nutzungsgebühren sprudeln bei den Streaming-Plattformen. Bei gedruckten Periodika steigen sie zwar auch, können die Printverluste aber nicht ausgleichen. Der Buchmarkt war 2021 leicht im Plus, aber die Leserzahl geht beim jüngeren Publikum zurück.
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Google schließt erste Verträge mit Verlagen

Google hat erste Verträge mit deutschen Verlagen nach dem neuen Leistungsschutzrecht geschlossen. Das sind aktuell „Spiegel“, „Zeit“, „Handelsblatt“, „Tagesspiegel“, Ströer („T-Online“), „Golem“ und „Netzwelt", gab der Suchmaschinenkonzern bekannt. Die Deals beinhalten auch Titel wie „WirtschaftsWoche“, „Potsdamer Neueste Nachrichten“ und „Manager Magazin“ und Portale wie „Watson“, „Giga“, die von den Verlagen verantwortet werden. Die Lizenzverträge beziehen sich auf „erweiterte Vorschauen“ von Medieninhalten.
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Gegen den Abwärtstrend

Bei der Funke Mediengruppe beginnt eine neue Zeitrechnung. 73 Jahre nach der Gründung des Unternehmens übernimmt die Familie Grotkamp die alleinige Macht. Damit endet eine lange Phase der gegenseitigen Blockade durch verschiedene Eigentümer. Die Gruppe kündigte umgehend eine „umfassende Neuausrichtung“ an. Für die Beschäftigten eine weitere Zeit der Unsicherheit.
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Springers Mission: Start von Bild TV

Am 22. August um 9 Uhr geht ein neuer Fernsehsender erstmals „on air“. Mitte Juli entschied die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK), einer Zulassung von Bild TV stünden „keine Gründe der Sicherung der Meinungsvielfalt entgegen“. Damit wird der Traum Axel Springers vom Multimediaverbund nach Jahrzehnten doch noch Realität. Empfangbar ist der Kanal frei und unverschlüsselt, über Kabel, Satellit und IPTV/OTT. Die Macher von Bild TV begreifen ihren Sender auch als Kampfansage an ARD und ZDF.
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Zeitungsmarkt in Hessen neu aufgeteilt

Die beiden in Hessen dominierenden Zeitungsgruppen wollen sich den Markt der Tageszeitungen und Anzeigenblätter neu aufteilen. Der Medienkonzern VRM (Mainz) plant den „Usinger Anzeiger“ sowie weitere Blätter in der Region Wetterau/Vogelsberg an die Ippen-Gruppe zu verkaufen. Im Gegenzug will die VRM nach vorliegenden Informationen von der Ippen-Gruppe das „Rüsselsheimer Echo“ sowie die „Nassauische Neue Presse“ in Limburg übernehmen. Für ver.di ein beispielloses „Tauschgeschäft zur Aufteilung des Zeitungsmarktes in Hessen".
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Funke: Vermarktung in NRW umstrukturiert

Wenn man dezentrale Verkaufsbüros in der Fläche abschafft, Aufgaben in Essen bündelt und gleichzeitig verkündet, man werde zukünftig näher beim Kunden sein, dann handelt es um eine Reform à la Funke Mediengruppe, wie man sie schon länger kennt. Betroffen diesmal: Die Vermarktung in Nordrhein-Westfalen. Personalabbau inklusive.
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Championsleague oder herber Rückschlag?

Nun ist es amtlich. Großfusion innerhalb des Bertelsmann-Konzerns: Zum 1. Januar 2022 übernimmt RTL Deutschland die Verlagsgruppe Gruner + Jahr. Ziel ist die Bildung eines „neuen nationalen crossmedialen Medien-Champions“. Mit diesem Zusammenschluss will der Konzern den US-Tech-Giganten künftig besser Paroli bieten. Was die Entscheidung für die Belegschaften bedeutet, ist vorerst noch unabsehbar.
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RTL schluckt G+J: Versprechen einhalten

Nach der heute bekanntgegebenen Entscheidung, RTL Deutschland und Gruner + Jahr (G+J) zusammenzuführen, appelliert die Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di an die soziale Verantwortung der Beteiligten vor allem für die rund 2500 Beschäftigten des Hamburger Verlagshauses. Gegebene Versprechen zu Tarifbindung und Beschäftigungssicherung seien einzuhalten.
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