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Journalistinnen und Journalisten ohne Computer

Das Interesse an den "Ersten Afrikanischen Internationalen Pressetagen" im April in Hamburg hätte größer sein können: Während rund 50 Kolleginnen und Kollegen vom schwarzen Kontinent angereist waren, fanden neben mehreren Dutzend Lobbyisten und Afrika-Experten nur wenige deutsche Journalistinnen und Journalisten den Weg zum Kongress im Gruner + Jahr Verlagshaus.
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„Pressespiegel“ als Parteiwerbung nur mit Zustimmung der Urheber

Es wird wieder gewählt in diesem Frühjahr. Beliebte Art der Selbstdarstellung ist dabei die Zusammenstellung von Zeitungsartikeln zu einem "Pressespiegel" als Wahlwerbung. Meist geschieht dies, ohne die Urheber dieser Artikel, die Journalistinnen und Journalisten, zu befragen. Das Amtsgericht Düsseldorf hat dieser Unsitte nun mit Urteil vom 25. 02. 2000 (Az. 57 C 14038/99) eine Absage erteilt. Die Journalistin Roberta Romani Wirtz hat mit Hilfe der IG Medien diese Entscheidung gegen die Unabhängige Wählergemeinschaft Willich e.V. (UWW) durchgesetzt.
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Lufthansa will Lufthoheit über die Presse

Der Kranich-Linie gefiel ein Bericht der "Financial Times Deutschland" nicht, daraufhin wurde die Zeitung für einen Tag aus den Fliegern verbannt - Ein Lehrstück in Sachen Pressefreiheit in mehreren Aufzügen.
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connexx.av-Umfrage

Die Medienbranche macht Schlagzeilen wie nie zuvor. Börsengänge, Firmenübernahmen und Rekordgewinne der privaten elektronischen Medien, der Produktionsfirmen und der Rechteinhaber prägen die Berichterstattung. Wenig hört und liest man über die Arbeitssituation der Beschäftigten. Nicht zuletzt deshalb, weil in dieser überwiegend noch recht jungen Branche bislang entsprechende Daten nicht vorliegen. Das soll sich jetzt ändern. Unterstützt von der Hans-Böckler-Stiftung führt die "Arbeitsgemeinschaft Befragungen im Betrieb" (AG BiB - Köln / Dortmund) in Kooperation mit connexx. av eine bundesweite Befragung in der Branche durch. Die Befragung richtet sich zum einen an die…
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Bilder sind keine Belege mehr

Porträtfotos von Erich Honecker, Che Guevara, eine Aufnahme von der Mondlandung - Dokumente der Zeitgeschichte. Aber in der Bearbeitung von Ingo Mische erhalten sie eine besondere Aktualität. Der Student aus Weimar hat historische Fotos manipuliert, fast unmerklich verfälscht: Honecker trägt eine Anstecknadel von Porsche am Revers, Che Guevara einen Mercedes-Stern an der Mütze und in die Aufnahme von der Mondlandung ist das Logo des Nachrichtensenders CNN eingeblendet. CNN hat sich durch unrühmliche Kriegsberichterstattung einen großen Namen gemacht, aber als Neil Armstrong den Mond betrat, gab es den Sender noch gar nicht. Ingo Mische hat mit seinen Arbeiten beim Award 1999, dem…
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Hysterie im Haifischbecken

Legionen von Leitartiklern zerbrechen sich derzeit den Kopf darüber, warum das Klima zwischen Medien und Politik im hektischen Berlin so viel rauher ist als früher im eher betulichen Bonn. "Verliefe die Berichterstattung über Politik im Allgemeinen und Skandal im Besonderen weniger hysterisch, wenn die Reporter wie einst in Bonn, erstmal an einer Ruhe ausstrahlenden Henry-Moore-Plastik vorbei oder an den Ufer-Auen entlang zu ihren Terminen mit der Politik zu schreiten hätten, anstatt sich in Straßen voll Bauschutt und in provisorischen Konferenzräumen um Beobachtungsplätze balgen zu müssen?", fragt sich Peter Sartorius, Reporter der "Süddeutschen Zeitung" (SZ), bei seinen…
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Arbeitnehmervertretungen ausgeschlossen

Anfang Januar haben die CinemaxX AG und UFA Filmtheater GmbH & Co KG bekannt gegeben, dass sie Verhandlungen über eine gemeinsame Zusammenarbeit aufgenommen haben. In den nachfolgenden Wochen sollten die Möglichkeiten einer zukünftigen Zusammenarbeit ausgelotet werden. Die Betreiber kleiner Kinos befürchten, dass die beiden Marktführer in der Sparte Arthouse sich verstärkt engagieren und ihnen die Gäste für den Non-Hollywood-Film abspenstig machen will.
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Tiefe Einschnitte bei Radio Bremen

Als sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer im November in Bremen trafen, um die Halbierung des ARD-Finanzausgleichs bis Ende 2005 zu beschließen, da postierte sich vor der Tür eine IG-Medien-Mahnwache mit dem Transparent "Politiker vernichten Arbeitsplätze" (siehe M 12/99). Die Befürchtung war nicht übertrieben: Wegen des schrittweise schrumpfenden Geldtransfers wird Radio Bremen (RB) bis zu 200 seiner über 600 Planstellen streichen. Außerdem entfallen unzählige Aufträge für Freie.
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Tele-Taylorismus im Call Center

Call Center werden zunächst für Vertriebsaufgaben (aus-) gegründet, um Vertrieb, Anzeigenannahmen und Abonnentenservice günstiger zu gestalten.
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Beharrlicher Druck zahlt sich aus

Auf den ersten Blick mag es für einige sinnlos erscheinen, zu Gunsten von inhaftierten oder bedrohten Kollegen Briefe an Regierungsbehörden zu schreiben. Die Bilanz der gemeinsamen monatlichen Protestaktionen von IG Medien und amnesty international aus dem vergangenen Jahr müsste sie eines besseren belehren.
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„Schwäbische“: zentrale Verhandlungen abgelehnt

Ab 1.1.2000 wurden die bisherigen Lokalverleger, die die "Schwäbische Zeitung" als Mantel bezogen, eigenständige Lokalverlage (lokale GmbH & Co KG). Diese werden wiederum 100-prozentige Töchter des Zentralverlags in Leutkirch. Die GmbH-Beteiligung wird zu 75 Prozent bei den Lokalverlagen und zu 25 Prozent beim Zentralverlag sein. Die Beschäftigten der Lokalverlage aus Redaktion, Anzeigenannahme und Vertrieb wurden in die neuen Unternehmen übernommen - Betriebsübergang nach BGB 613a. Das heißt, sofern der alte Betrieb im Unternehmerverband war, galt zumindest der bisher geltende Tarifvertrag - grundsätzlich - für die gewerkschaftlich Organisierten.
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Redaktionsstatut: nicht länger „ein Damoklesschwert über der Geschäftsleitung“

Im Rechtsstreit um das Redaktionsstatut des "Mannheimer Morgens" zeichnet sich ein Einlenken der Geschäftsführung ab. Nach einem eindringlichen Appell des Richters am Landesarbeitsgericht Mannheim und nach dessen deutlichem Hinweis auf mögliche, auf Grund des juristischen Neulands nicht absehbare Folgen eines Urteils vor dem Bundesarbeitsgericht, wich die Geschäftsführung der größten nordbadischen Tageszeitung vom bisherigen Standpunkt ab, das Verfahren in jedem Fall letztinstanzlich klären zu wollen.
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Evangelischer Journalistenschule Berlin droht das Aus

Gerade erst hatte der Rat der Evangelischen Kirche Deutschlands seinen Beschluss verkündet, die Wochenzeitung "Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt" auf eine Monatsbeilage einzudampfen, da setzte es die nächste Hiobsbotschaft: der Evangelischen Journalistenschule in Berlin droht nach nur sechs Jahren Existenz das Aus.
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Schleichende Prozesse

Schmeichelhafte Kommentare bekamen wir in letzter Zeit zu hören, und auch mit Selbstlob geizten wir nicht: Bei der Behandlung der Spenden-, Finanz- und Schmiergeldaffären im Umfeld der CDU/CSU hat sich in den deutschen Medien die Fähigkeit zu einem vernünftigen Investigationsjournalismus herausgebildet.
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Inhalt M 4/2000

Titelthema Vom Investigations- zum Investitionsjournalismus Schleichende Prozesse. Vom Investigations- zum Investitionsjournalismus. Ein paar internationale Schlaglichter zum Thema. "Das geht die Bande nichts an". In Bedrängnis geratene Politiker verfallen auf immer fintenreichere Finessen, um hartnäckige Rechercheure auszutricksen
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Zwischen Repression und Regenbogen

Die South African Broadcasting Corporation (SABC) wurde 1936 als Hörfunksender gegründet. Erst seit 1976 strahlt sie auch Fernsehprogramme aus. Als Rundfunkmonopolist war sie zu Apartheidszeiten Sprachrohr und Propagandainstrument der Regierung. Heute ist sie der größte Radio- und TV-Anbieter des Landes und, wie es der frühere Fernseh-Nachrichtenchef Allister Sparks formulierte, "die am radikalsten rekonstruierte Institution Südafrikas"1.
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