M print

Harte Zeiten für kleine Sender

Härtnäckig waren sie ja, die über 30 Kolleginnen und Kollegen von Radio Bremen und Saarländischem Rundfunk, die Mitte November stundenlang bei einer Mahnwache der IG Medien ausharrten, um die Ministerpräsidenten der Bundesländer bei ihrer Jahreskonferenz in Bremen davon abzubringen, den ARD-internen Finanzausgleich zu beschneiden. Doch es half alles nichts.
mehr »

Gefährliche Novellierung des Bundesdatenschutzgesetzes vorerst gestoppt

Die umstrittene Novellierung des Bundesdatenschutzgesetzes ist offenbar vorerst gestoppt. Nach heftigen Protesten des Deutschen Presserates, der Journalistengewerkschaften und der Verleger sah sich das Bundesinnenministerium zum Rückzug genötigt. Zumindest in seiner ursprünglichen Form sei der Entwurf "beerdigt", erklärte in Berlin Rainer Lingenthal, Sprecher des Bundesinnenministeriums.
mehr »

Aktion für: Liu Jingsheng

Wer sich in China für Demokratie einsetzt, muß jederzeit mit seiner Festnahme rechnen. So auch der Journalist und Gewerkschafter Liu Jingsheng, der zehn Jahre nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem "Platz des Himmlischen Friedens" noch immer im Gefängnis ist. Am 28. Mai 1992 ist Liu Jingsheng festgenommen worden; erst zwei Jahre später wurde er angeklagt und verurteilt.
mehr »

Kein besonderer Ehrgeiz

Die beste Medienpolitik, so pflegte der einstige SPD-Kanzler Helmut Schmidt zu sagen, sei gar keine Medienpolitik. Gemessen an diesem Leitsatz fällt die medienpolitische Bilanz der rot-grünen Koalition nach einem Jahr geradezu vorbildlich aus. Mit einer Ausnahme: Was als "Verbesserung der medialen Außenrepräsentanz" der Bundesrepublik Deutschland angekündigt worden war, endete als Sparorgie, die zum Verlust von bis zu 600 Arbeitsplätzen führen könnte.
mehr »

Die Funktionsfähigkeit von Publizistik als öffentlicher Aufgabe erhalten

Staatliche Zugriffsversuche auf die Medien und eine galoppierende Kommerzialisierung bedrohen die Glaubwürdigkeit des Journalismus. Vor dem Hintergrund dieses düsteren Szenarios diskutierten rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem 13. Journalistentag der Deutschen Journalisten Union in der IG Medien am 27. November 1999 in Mainz mögliche Gegenstrategien. Die Fragestellung lautete: "Medien 2000 - Gesellschaftlicher Auftrag oder Auftrag der Gesellschafter? Wie sozialverträglich sind unserer Medien noch?"
mehr »

Was soll an Seifenopern bloß feministisch sein?

Ist es der alte Slogan der Frauenbewegung der 70er Jahre "Das Private ist politisch" wert, wieder aus der Mottenkiste hervorgekramt zu werden? Oder sollte man diese Devise nun wirklich verschämt im Kruschtelkasten auf dem Dachboden versenken, wie so vieles andere, von dem ehemalige 68er heutzutage nicht mehr gern hören? Gehört etwa vielmehr der angestaubte Dualismus des Privaten und des Öffentlichen gegeißelt, der aktuell durch die Medien befördert wird? Motto: Das Seriöse wird als männliche Form gefeiert - das als Kaffeeklatsch trivialisierte sogenannte Private gilt als typisch weibliche Lesart! Oder sollte es gar ein Fortschritt im feministischen Sinn sein, wenn in Daily Talks,…
mehr »

Balance-Akt

"Balance-Akt" - unter dieses Motto haben die Bremer Medienfrauen das diesjährige Herbsttreffen gestellt. Balance halten hieß es für die Vorbereitungsgruppe bei der Programmzusammenstellung, bei der Finanzierung, genauso wie für die Teilnehmerinnen, die zwischen mehr als einem Dutzend Arbeitsgruppen wählen konnten. 270 Frauen aus allen ARD-Anstalten, des ZDF und vom ORF waren in diesem Jahr an die Weser gereist.
mehr »

Schlaglichter zum Urheberrecht im In- und Ausland

Eine Übersicht über aktuelle Urteile und Entscheidungen
mehr »

Vielfalt erhalten

Donnerstag, 11. November 1999, 9 Uhr, neben dem Seiteneingang des alten Bremer Rathauses, Kolleginnen und Kollegen von Radio Bremen richten zusammen mit 10 Kolleginnen und Kollegen des Saarländischen Rundfunks eine Mahnwache ein. In den nächsten zwei Tagen wollen die Ministerpräsidenten der Länder endgültig über den Gebührenfinanzausgleich zwischen den ARD Anstalten entscheiden.
mehr »

Vorzeitig freigelassen

Am 3. November öffneten sich für den Kenianer Tony Gachoka vorzeitig die Gefängnistore. Der Chefredakteur der "Post on Sunday" hat somit "nur" zweieinhalb Monate der gegen ihn verhängten halbjährigen Freiheitsstrafe verbüßt.
mehr »

Tarifverhandlungen 2000 im privaten Rundfunk

Die IG Medien fordert für die Beschäftigten der privaten Rundfunkunternehmen im Bereich des Tarifverbands Privater Rundfunk (TPR) eine lineare Erhöhung der Einkommen ab dem 1. Januar 2000 um 7 Prozent. Die Verhandlungen über einen neuen Entgelttarifvertrag beginnen am 15. Dezember 1999 in Frankfurt am Main.
mehr »

Gesetz zur Förderung der Scheinselbständigkeit

Mit einem "Gesetz zur Förderung der Selbständigkeit" hat die rot-grüne Koalition das vor einem Jahr erlassene Gesetz zur Bekämpfung der Scheinselbständigkeit faktisch wieder aufgehoben. Mehr noch: Das finanzielle Risiko für Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten widerrechtlich als Selbständige führen, ist nach dem neuen Gesetz sogar noch geringer als zu CDU-Regierungszeiten.
mehr »

Zwischen Reden und Tun

Der Fortschritt ist eine Schnecke. Kein Tempo für die vielen Überflieger, die vornehmlich auf Tagungen ihre Sicht der Welt zum Besten geben. Gut, daß es Zwischentöne und Zwischenrufe gibt. Beispiel: Medientage München. Thema: "Der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter nimmt zu." Sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK München und Oberbayern, Reinhard Dörfler. Und ist im gleichen Atemzug zufrieden damit, daß die 6700 Print-, Multimedia- und Werbefirmen der Region ganze 250 Azubis in vier Medienberufen ausgebilden (Mediengestalter/ innen für Digital- und Printmdien, Mediengestalter/innen Bild und Ton, Film- und Videoeditor/ innen, Kaufleute für audiovisuelle Medien).
mehr »

Evaluieren, Standardisieren, Normieren?

"Einerseits ist es schon bedenklich, daß sich jeder Journalist nennen darf. Eine Evaluierung der Ausbildungswege wäre nicht schlecht. Aber: Was hat die bayerische Staatskanzlei in diesem Zusammenhang zu suchen?" fragte Hans Joachim Werner, Journalist und Medienpolitiker in Bayern, das vorwiegend journalistische Publikum, das am 17. November der Einladung ins Bayernforum der Friedrich-Ebert-Stiftung München gefolgt war.
mehr »

Ältere Frauen: Dem Fernsehvolk nicht zumutbar?

Werden ältere Menschen in Hörfunk und Fernsehen "Überhört und übersehen?". Diese Frage stellte ein internationaler Medienkongreß in Köln, den das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) gemeinsam mit dem WDR, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem NRW-Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit und der "Nederlands Platform Ouderen en Europa" in Köln veranstaltete. Anlaß war zum einen das UNO-Jahr für Senioren, zum anderen lieferten aktuelle Untersuchungen zum Altersbild im Fernsehen und zur Altersstruktur der Konsument/innen Diskussionsstoff. Ein wichtiges Ergebnis: Ältere Moderatorinnen und Expertinnen werden Zuschauer/innen europaweit…
mehr »

Gib uns unsere Daily Soaps

Wir senden, bis es Euch gefällt. Hat der TV-Autor und Soaper Felix Huby mal gesagt. Selbstverständlich hat er das selbstironisch gesagt, denn er gehört zu den Klugen im Lande. Aber eine entfernt Verwandtschaft mit dem zynischen Ausspruch des Herrn Goebbels, daß eine Lüge, so sie nur oft genug wiederholt wird, zur Wahrheit werde, hat dieses Huby(bon)mot doch. Es ist für gute AutorInnen nicht immer leicht, einen guten Stoff im Fernsehen unterzubringen, und weil sie nicht verhungern wollen, fressen sie Seife und produzieren Daily Soaps, damit Öffentlich-Rechtliche und Private Anstalten Quote kriegen.
mehr »