Meinung

Eine einzig(artig)e öffentliche Plattform

Schon vor der „Causa Schlesinger“ gab es in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten – auch im RBB – und darüber hinaus, Diskussionen, wie deren Aufgaben und Funktionen als Entitäten im digitalen Raum neu und zeitgemäßer zu definieren seien. Als ein digitaler Akteur muss man sich grundlegenden Herausforderungen im Bereich des Datenmanagements und der Personalisierung digitaler Inhalte stellen. Darüber wurde jedoch bislang wenig intensiv diskutiert.
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Einiges läuft schief in der ARD

Nicht nur in der RBB-Krise, auch in der Tarifpolitik lassen die ARD-Intendant*innen einen Schulterschluss mit den Beschäftigten vermissen. Es mangelt am Verständnis der ARD-Intendant*innen für die aufgestauten Probleme. Der Kosten- und Arbeitsdruck steigt in allen Bereichen der ARD-Anstalten enorm. Die Erwartungen multiplizieren sich mit den digitalen Ausspielwegen. Doch es nagt an den Beschäftigten: Die zurecht erwarteten Qualitätsansprüche ans Programm sind mit den realen Arbeitsbedingungen schwer vereinbar.
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Portrait von Günter Herkel

Abgang auf Raten

Am Ende ging es ganz schnell. Nach einer langen Kette von Vorwürfen gegen ihre Amtsführung ist RBB-Intendantin Patricia Schlesinger am 4. August mit sofortiger Wirkung vom ARD-Vorsitz zurückgetreten. Ein logischer und überfälliger Schritt: Zu umfangreich und gravierend waren die im Raum stehenden Anschuldigungen gegen Schlesinger, die das Image des Senderverbunds nachhaltig zu beschädigen drohten.
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Nur formal (noch) nicht Recht bekommen

Die ZDF-Reporterin Birte Meier, die seit Jahren für gleiche Bezahlung wie die männlichen Kollegen kämpft, ist ein Vorbild – und keineswegs gescheitert. Wie oft musste sie Schlappen und allenfalls Etappenziele vor den Gerichten hinnehmen: Birte Meier streitet seit Jahren dafür, genauso wie ihre männlichen Kollegen bezahlt zu werden. Es ist der wohl bekannteste Fall einer Klage gegen den Gender-Pay-Gap und gegen Lohndiskriminierung.
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Nicht zum Aushalten

Die neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung „Arbeitsdruck – Anpassung – Ausstieg. Wie Journalist*innen die Transformation der Medien erleben“ wirft einen Blick auf die psychische Gesundheit von Medienschaffenden – mit alarmierenden Ergebnissen. Dass die Studie Arbeitgeber*innen zu einem besseren Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz auffordert, ist völlig richtig, denn die Branche steht vor einem kollektiven Burn-out. Schnelles Handeln ist notwendig.
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Portrait von Günter Herkel

Droht ein massiver Interessenskonflikt?

Dass eine Journalistin mit einem Politiker den Bund fürs Leben schließt, ist per se nicht unbedingt anrüchig. Anders verhält es sich, wenn es sich dabei um die Hochzeit der Hauptstadtkorrespondentin einer überregionalen Tageszeitung und des deutschen Finanzministers handelt. Droht bei dieser Verpartnerung nicht ein massiver Interessenkonflikt?
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Endlich mehr Transparenz wagen

Zu den Versprechungen der Bundesregierung im Koalitionsvertrag gehört auch ein Bundestransparenzgesetz. Damit soll der Zugang zu Unterlagen öffentlicher Stellen endlich einfacher werden. Doch weil die Regierung derzeit viele andere Baustellen hat, legt die Zivilgesellschaft schon mal los und präsentiert einen Vorschlag für dieses Reformprojekt.
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Krieg und Frieden: Entrüstet euch!

Das erste Opfer des Krieges, so las und hörte man zu Beginn der russischen Invasion in der Ukraine immer wieder, ist die Wahrheit. Im Krieg wird gelogen, von allen Seiten – das ist das Wesen der Kriegspropaganda. Demgegenüber sind die Medien in demokratischen Gesellschaften der Wahrheit verpflichtet. Fragen wir also, wie unsere Medien dieser Verpflichtung nachkommen.
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Portrait von Günter Herkel

Überfälliger Rückzug gewollt inszeniert

Führungswechsel bei den Verlegern: Mathias Döpfner, Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), wird sein Amt „ab Herbst in geordneter Weise in neue Hände, vorzugsweise auch in neue Strukturen übergeben“. Hinter dieser geradezu staatsmännisch gehaltenen Mitteilung steckt der überfällige Rückzug eines Medienmanagers, der nach einer Kette von Skandalen selbst von seinen bisherigen Unterstützern nicht mehr zu halten war.
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Portrait von Günter Herkel

Kreativer Beitragsklau?

Die Energiepreise schießen durch die Decke, die Inflation auch. So manch eine Politiker*in wird da kreativ, um die Bürger zu entlasten: Tankrabatt, 9 Euro-Ticket …. Viel zu bürokratisch, dachte Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold. Ihre zündende Idee:  Wie wäre es, wenn man stattdessen einfach das Kindergeld erhöhen und den Rundfunkbeitrag für ein halbes Jahr aussetzen würde? Klingt doch sozial und zeitgeistig einwandfrei.
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Unser Respekt und unsere Solidarität

Berichten und sterben, auch das ist in dem brutalen Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine bittere Realität. Bleiben, wenn die Bomben fallen, wenn Gräueltaten verübt werden, die Weltöffentlichkeit sehen lassen, welches Unrecht passiert – wer bereit ist, sein Leben für die Pressefreiheit zu riskieren, gibt wirklich alles für die freiheitliche Demokratie. Diese Bereitschaft verdient unseren Respekt und unsere Solidarität.
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Portrait von Jasper Prigge

Kleinmütiges Ablenken von eigenen Fehlern

Die Berliner Polizei ist wegen des Umgangs mit Journalist*innen auf einer propalästinensischen Demonstration am vergangenen Wochenende in der Kritik. In einer Pressemitteilung teilt die Behörde mit, der Versammlungsleiter habe „von seinem ihm obliegenden Recht aus dem Versammlungsfreiheitsgesetz Berlin Gebrauch“ gemacht und zwei Pressevertreter von der Versammlung ausgeschlossen. Aber war das auch rechtens?
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Zwischen Aufrütteln und Abstumpfen

Zeigen oder nicht zeigen? Die Gräueltaten von Butscha sind filmisch und fotografisch dokumentiert: Fotos zeigen geschändete Menschen, auf brutale Art und Weise getötet. Die Bilder sind eindringlich, erschreckend, schockierend. Sie sind wichtig, weil sie etwas bewegen. Sie erzeugen Mitleid und Zorn. Denn diese toten, leblosen, teils gefesselten und gefolterten Körper in einer zerstörten Kleinstadt zeigen: Es könnte überall sein, wo Menschen leben. Dieser Krieg geht uns etwas an – und wir können etwas tun.
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Ein Verlust in der journalistischen Ausbildung

Nun ist es also beschlossen: Die Evangelische Journalistenschule in Berlin wird ein für alle Mal geschlossen. Es ist ein schmerzlicher Verlust, für den Journalismus, für die Vielfalt, für die Auseinandersetzung mit christlichen Werten.
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Aufgespießt! Fake News durch Stille Post

Falschnachrichten basieren nicht immer nur auf absichtlich in die Welt gesetzten Unwahrheiten, sondern manchmal auch auf Missverständnissen. Besonders anfällig dafür scheinen Menschen zu sein, die die Wirklichkeit nur noch verzerrt wahrnehmen. Das zeigt ein kleines Alltagsbeispiel aus Bremen: Stille Post unter Verquerdenkern.
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Der Krieg bedroht auch die Pressefreiheit

Es ist Krieg in Europa. Und wir Journalistinnen und Journalisten sind als Berichterstatter*innen und Akteure selbst mitten drin. Denn in diesem Krieg geht es auch um die Pressefreiheit und den freien Zugang zu unabhängigen Informationen. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in ver.di verurteilt den brutalen Angriffskrieg des russischen Machthabers Wladimir Putin auf das ukrainische Nachbarland und erklärt sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine.
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