Meinung

Leserbrief: Übers Ziel hinaus geschossen

"Wer ist das Volk?" in M 6 - 7 / 2004 Dem Kollegen Gangloff würde ich Recht geben, dass sicher nicht die Medien als Überbringer von Nachrichten verantwortlich für das schlechte Image der Politik gemacht werden können. Wenn er jedoch behauptet, "Gerade Kaufzeitungen können es sich doch gar nicht leisten, konsequent am Meinungsbild ihrer Kundschaft vorbeizuschreiben", schießt er mit einer uralten Verlegerbehauptung weit übers Ziel hinaus.
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Leserbrief: Verflachung bei NDR Kultur

"Die Verflachung in der publizistischen Fotografie" in M 5 / 2004 Durch die Recherche nach den Stichworten "Einschaltradio" und "Musik" bei google bin ich auf die Zeitschrift "M" und den Artikel in 5 / 2004 "Die Verflachung in der publizistischen Fotografie" gestoßen. Beim NDR Kultur gibt es seit Januar 2004 im Prinzip die gleiche "Verflachung" (wie auch beim RBB).
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Hauptsache Skandale und Schicksale

Mein Job als Öffentlichkeitsarbeiterin beim DGB wird nie langweilig: Ob Arbeitslosigkeit, ALG II oder Privatisierung der staatlichen Krankenhäuser - jeder Tag wartet mit einer Fülle von Themen auf, die es zu kommentieren gilt. Und das Schöne ist: In einer Medien- und Großstadt gibt es viele Journalisten, die man informieren und überzeugen kann. Besser: könnte, wenn sie es nur zuließen.
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Pro & Contra: Presserabatte

Von Peter Diesler | Presserabatte finde ich prima: Ich fliege zum halben Preis nach Mallorca. Meinen Firmenwagen kaufe ich 15 Prozent billiger ein. Mein Handy klingelt zum Journalistentarif. Gehälter und Honorare befinden sich im Sinkflug. Da ist Geiz nicht nur angesagt, sondern auch geil. Zum großen Frust der alten Hasen kann heute selbst jeder Volontär und Berufsanfänger auf Webseiten wie Journalismus.com auf Schnäppchenjagd gehen: Die 1000 Presserabatte, von der Bahncard über Fitnessgeräte, Kaffeeautomaten, Teddybären bis zum Gleitgel sorgen für Markttransparenz. Seit dem Fall des Rabattgesetzes haben Rabatte auch bei Journalisten Hochkonjunktur. Das spricht sich rum:…
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Finger weg von der „Limited“!

Die in der «M» 04 / 2004 ausgesprochene Empfehlung, auch freie Journalisten könnten profitieren, wenn sie ihrer Arbeit die Rechtsform einer englischen "Limited" geben, ist falsch. Höflicher lässt sich das leider nicht formulieren: Für Freie im Journalismus bringt die Gründung einer Limited heftigste finanzielle Belastungen - aber keinerlei Vorteile.
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Wer ist das Volk?

Nie war Politik so komplex wie heute; und nie war es so einfach, sich eingehend über Politik zu informieren. Andererseits hatten Politiker selten ein derart schlechtes Image wie derzeit. Und wer ist daran Schuld? Die Medien natürlich.
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Lediglich ein Sekundärthema

Vor der Frankfurter Paulskirche, dem Ort, an dem 1848 demokratische Bürgerrechte proklamiert wurden, kletterten Demonstranten auf eine Leiter. Sie beklebten großflächig die Tür mit jenen blaurotkarierten Billigtaschen, in denen Migranten ohne Zuhause häufig ihre ganze Habe mit sich herumtragen. Ein Pulk von Menschen hatte sich um diese symbolische Besetzung der Paulskirche versammelt.
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Verstellter Blick

James Nachtwey sei der berühmteste Kriegsfotograf unserer Zeit - lesen wir (auch in «M» 04 / 2004). Er sei ein Zeuge, und seine Bilder seien seine Aussage. Die von ihm erfaßten Ereignisse sollten nicht vergessen werden und sie dürften sich nicht wiederholen - sagt Nachtwey über sich und seine Arbeit.
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Schlechte Zeiten für Paparazzi und Journalisten?

Wenn publicitysüchtige selbsternannte "Superstars" sich in australischen Dschungelcamps freiwillig im Nahkampf mit Kakerlaken und anderem Getier ablichten lassen, ist das ihre Sache. Anders verhält es sich, wenn arglose Normalos unwissentlich in intimen Situationen heimlich gefilmt werden. Moderne Technik macht's möglich: Da werden Frauen mit der Handy-Kamera in der Duschkabine fotografiert, die Damentoilette per Video überwacht oder im Sonnenstudio eine Livecam installiert. Ein gemeinsamer Gesetzentwurf der Bundestagsfraktionen von SPD, FDP und Bündnisgrünen will solchen Spannerpraktiken einen rechtlichen Riegel vorschieben. Bislang ist es nur verboten, entsprechende Bilder zu…
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Die Luft war raus

Aus baden-württemberger Sicht - wir waren ziemlich flächendeckend im Streik - habe ich bereits während der siebten Verhandlungsrunde dafür plädiert, wenn es irgendwie geht, schnellstmöglich abzuschließen, denn es war spürbar: Die Luft ist raus.
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Eiertanz

Schon vor der Berliner Runde war die Debatte in der Verhandlungskommission gekennzeichnet von einem anhaltenden Eiertanz zwischen zwei Grundpositionen.
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„Missbrauchte Form“

Nachdem Olaf Scholz auf dem SPD-Parteitag sogar in die Fragen des taz-Korrespondenten Jens König hineinredigiert hatte, machten am 28. November die wichtigsten Tageszeitungen der Republik diese Unsitte mit einem Aktionstag öffentlich. Im "Tagesspiegel" warnte Stephan-Andreas Casdorff vor einer derartigen Grenzüberschreitung, für Michael Hanfeld von der "FAZ" sind Interviews inzwischen die "missbrauchte Form des Journalismus". In der "Financial Times Deutschland" offenbarte Peter Ehrlich, dass das gesprochene Wort nicht mehr gelte, und Hans Leyendecker schrieb in der "Süddeutschen Zeitung": "In Deutschland regiert die Kontrollwut." Nun machen die Pressesprecher mobil. Der im…
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Sind Journalisten Speichellecker?

Dass "Stars" ihre Interviews absegnen, ist heutzutage selbstverständlich. Sogar ganze Biografien wollen sie autorisieren. Journalisten lassen sich diese Form der Zensur gefallen. Weshalb? Was Gerhard Schröder von Journalisten hält, umschreibt er gern mit einer Anekdote: Wenn er aus dem Dienstwagen steige, halte ihm meist ein engagierter junger Mensch ein Mikrofon unter die Nase und frage: "Herr Bundeskanzler, und?" Alle lachen.
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Pro & Contra: Freie als Unternehmer?

Keine Frage, freie Journalisten sind bisweilen unternehmungsfreudig und innovativ. Aber sind sie deswegen als "Unternehmer" zu bezeichnen? Ausgerechnet bei ver.di-Versammlungen äußern freie Journalisten zunehmend, sie verstünden sich als Unternehmer. Gekoppelt ist dies bisweilen mit dem Vorhaben, mehr "Kundenpflege am Redakteur" betreiben zu wollen. Nun könnte man sich über diesen neoliberalen Trend empören - zumindest aber verwundern: Woher resultiert er bloß?
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Schnippelei nach Finanzkriterien

Die Medienbranche ist in der Krise, es muss gespart werden. Journalisten hören dies nahezu täglich. Freie von Redakteuren, Redakteure von Chefredakteuren, und die von Verlegern. Was hat das mit journalistischen Inhalten zu tun? Nun, jeder halbwegs spannende Themenvorschlag löst unmittelbar die Gegenfrage aus: Ja, ist das denn finanzierbar?
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Freier – Wer sind Sie denn?

Vor zwei Jahren wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit. Nach langen Tagen und endlosen Nächten in den Redaktionsstuben des Landes, von der kleinen Heimatzeitung über Werbung bis zur vornehmen Wochenzeitschrift, glaubte ich an mich und nahm eine Herausforderung an. Ich wurde frei. Die Kollegenschelte fing bei "mutig, mutig" an und ging bis zu "er braucht das wohl persönlich." Mit der letzteren Bemerkung war sicher auch mein fortgeschrittenes Lebensalter gemeint. Immerhin war ich doch schon über 50.
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