Pressefreiheit

Aktion für Nguyen Hoang Hai, Vietnam

Ein Jahr nach seiner Festnahme kamen im April 2009 plötzlich die Gefängniswärter und forderten Nguyen Hoang Hai auf, seine Sachen zu packen. Wenige Minuten später wurde der Journalist und Blogger in das im äußersten Süden Vietnams gelegene Gefängnis Cai Tau verlegt. Dieser Ort liegt neun Stunden von der Hauptstadt Ho-Chi-Minh-Stadt entfernt, in der seine Familie lebt. Kurz darauf wurden die Haftbedingungen erneut verschärft: Seit Juni darf Nguyen Hoang Hai keine Angehörigen mehr empfangen. Seit einigen Monaten gibt es von ihm kein Lebenszeichen mehr.
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Gegen Maulkorbpolitik

In Rom demonstrierten am 3. Oktober Zehntausende Journalisten, Gewerkschafter und besorgte Bürger für Meinungsfreiheit und gegen „Einschüchterungsversuche“ durch Silvio Berlusconi.
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Abhören und Anschwärzen

„Die Auflösung des Geheimdienstes ist zwar ein positives Signal, aber damit ist es nicht getan. Es muss aufgeklärt werden, was die Agenten in den letzten Jahren im Auftrag der Regierung getrieben haben, aber dabei stehen wir erst am Anfang“, sagt Hollman Morris mit fester Stimme. Morris, ist einer der international bekannten Journalisten Kolumbiens und gemeinsam mit fünfzehn Kollegen, zahlreichen Menschenrechtsanwälten, Gewerkschaftern und Oppositionellen systematisch ausspioniert worden.
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Tauwetter im Pagodenland?

Medien sind häufig gute Indikatoren für Veränderungen im Lande. In Burma gründen sich vor den Wahlen 2010 private Medien, finden Journalistenkurse statt. Ein neues Mediengesetz wird diskutiert. Aber nach wie vor werden auch Journalisten wegen ihrer Arbeit verhaftet.
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Nur softe Umweltthemen

Der brasilianische Journalist Fabrício Ribeiro Pimenta musste aus seiner Stadt im südostbrasilianischen Bundesstaat Espirito Santo fliehen, weil er über die gravierende Umweltverschmutzung einer Marmorfabrik in seiner Gemeinde schrieb.
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Im Visier der Putschisten

Am 28. Juni erschütterte ein Militärputsch Honduras. In den frühen Morgenstunden dieses Sonntags stürmte ein Militärkommando die Residenz des Präsidenten Manuel Zelaya, verschleppte den 56-jährigen Politiker der regierenden Liberalen Partei und deportierte ihn nach Costa Rica. Seither herrscht in dem kleinen mittelamerikanischen Staat ein De-facto-Regime unter Führung des ehemaligen Parlamentspräsidenten Roberto Micheletti. Die Putschisten sind international isoliert und gehen mit zunehmender Härte gegen Kritiker vor. Vor allem Journalisten und unabhängige Medienunternehmer stehen im Visier von Polizei und Armee.
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Zeitung verboten

Die Reform-Zeitung Etemade Meli (Nationales Vertrauen), wurde am 17. August im Iran verboten. Als Begründung wurde angegeben: Die Zeitung veröffentliche Themen, welche die nationalen Interessen und die Sicherheit des Landes gefährdeten. 
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Aktion für Dhondup Wangchen, China

Zwei Tage vor der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Peking lud Dhondup Wangchen im vergangenen Sommer ausländische Journalisten in ein Pekinger Hotel ein. Dort zeigte er den von ihm gedrehten Dokumentarfilm „Leaving Fear Behind“.
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Tumult im Parlament

In Korea kam es wegen der Verabschiedung eines Mediengesetzes zu Blockadeaktionen und Massendemonstrationen. Immerhin, die Wogen schlugen so hoch, dass sie auch den deutschen Blätterwald erreichten. „Im südkoreanischen Parlament lieferten sich über 100 Abgeordnete eine wilde Schlägerei. Mindestens eine Frau musste ins Krankenhaus eingeliefert werden“, vermeldete die Nachrichtenagentur AP.
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Petition für Freilassung

BIRMA. Ein Jahr nach der Festnahme des birmanischen Bloggers Zarganar sammelt ROG weiter Unterschriften für eine Petition an die Behörden des Landes, um die Freilassung des Dissidenten zu erreichen.
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Nicht ohne Filtersoftware

CHINA. Computer sollen in China nur noch mit einer Filtersoftware zum Verkauf zugelassen werden.
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Zwölf Jahre Arbeitslager

NORDKOREA. Die US-Journalistinnen Laura Ling und Euna Lee wurden am 8. Juni zu jeweils zwölf Jahren Arbeitslager durch das oberste Gericht in Nordkorea verurteilt.
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Streik seit Februar

Am Istanbuler Taksim-Platz demonstrieren jeden Samstag Mitarbeiter der Zeitung Sabah und dem Fernsehsender ATV zusammen mit bis zu 300 Kollegen von anderen Verlagen. Sie streiken seit dem 13. Februar 2009 für die Wiedereinstellung entlassener Kollegen, eine gewerkschaftliche Vertretung und einen Tarifvertrag.
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Fehlende Pluralität

„Viele Journalisten sind eine Art Prostituierte der Medien im Auftrag weniger reicher Leute“. Ernüchternd beschreibt Roman Gonscharenko auf dem „Deutsche Welle Global Media Forum 2009“ im Juni in Bonn die Situation der Medien und ihrer professionellen Mitarbeiter in der Ukraine heute. Wenige Jahre nach der sogenannten Orangenen Revolution, die auch in diesem osteuropäischen Land die staatliche Mediensteuerung ablösen und der Presse- und Rundfunkfreiheit Bahn brechen wollte.
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Europäische Charta für Pressefreiheit

Eine „Europäische Charta für Pressefreiheit“ haben 46 Chefredakteure und leitende Journalisten aus 19 Ländern am 25. Mai in Hamburg verabschiedet. Sie formuliert „Grundsätze für die Freiheit der Medien gegenüber staatlichen Eingriffen, insbesondere für den Schutz vor Überwachungen, Lauschaktionen und Durchsuchungen von Redaktionen und Computern sowie für den freien Zugang von Journalisten und Bürgern zu allen in- und ausländischen Informationsquellen“.
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Zermürbende Morddrohungen

Meera Jamal nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch in ihren Artikeln formuliert die 26-jährige Journalistin aus Pakistan klar ihre Meinung, und genau das brachte sie in Schwierigkeiten. Eines Tages hielten maskierte Männer Meera Jamal in der Hafenstadt Karachi auf dem Weg zur Arbeit auf. Sie drohten ihr mit der Ermordung, weil ihre Artikel in einer islamischen Gesellschaft unerwünscht seien. Jamals Anzeige bei der Polizei führte zu nichts. Daraufhin entschloss sich die Redakteurin der Tageszeitung Dawn zur Flucht. Mit Hilfe von „Reporter ohne Grenzen“ fand sie Schutz in Deutschland. Mit ihr sprach Harald Gesterkamp.
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