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Sensationelles Ergebnis

Siebeneinhalb Jahre. Seyid Battal Köse kann es nicht fassen. Bis zuletzt hatte er mit seinem Freispruch gerechnet. Doch nun muß der Polizist ins Gefängnis. Schockiert ruft er: "In diesem Land werden nicht nur die Schuldigen, sondern auch die Unschuldigen bestraft." Doch Seyid Battal Köse ist kein Unschuldiger. Er war der unmittelbare Vorgesetzte der Polizisten, die am 8. Januar 1996 den 27jährigen Journalisten Metin Göktepe grausam zu Tode folterten. Er hätte die Tat verhindern können. Aber er tat es nicht.
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Anforderungen, Unverzichtbarkeit und besondere Bedeutung

"Rahmenkonzept für eine Medienordnung 2000 Plus" ist der Titel einer Veröffentlichung des VPRT, dem Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation, und "Kommunikationsordnung 2000" heißt die Studie der Bertelsmann Stiftung. Mit diesen Publikationen haben die privaten Rundfunkanbieter und ihre Protagonisten in den vergangenen Jahren die öffentliche medienpolitische Diskussion weitgehend in ihrem Interesse bestimmt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die Gewerkschaften wurden in die Defensive getrieben. Memoranden, wie das Frankfurter "Manifest der Gewerkschaften zur Rundfunk- und Medienpolitik", das "Weißbuch 2000" der ARD oder die Veröffentlichung des ZDF "Bleibt Fernsehen…
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WorldSpace: Wird eine Vision wahr ?

Am 28. 10. 98 erlebten die deutschen Fernsehzuschauer den Start der Trägerrakete Ariane vom französischen Weltraumzentrum Kourou (Guyana), die den Satelliten AfriStar auf einer geostationären Laufbahn 36.000 km über dem Äquator aussetzte. AfriStar ist der erste von drei Satelliten des WorldSpace-Projektes, die dazu bestimmt sind, den Entwicklungsländern die Satellitentechnologie zugänglich zu machen.
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Nichts wie weg

Neulich in der Kantine: Kollege M. strahlt mich braungebrannt aus blauen Augen an. "Na, und wann machst du mal Ferien?" - "Gut, daß du mich erinnerst: Ich muß mir meinen Resturlaub vom letzten Jahr stunden lassen, sonst lassen sie ihn glatt verfallen. War’s denn schön?" - "Super, zwei Wochen Karibik, jetzt hab ich endlich den Urlaub 97 abgebaut." Schluck, ich gehöre also gar nicht zu den Arbeitsamsten hier!
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Pressebar und Informationsjournalismus

Hinterher ist man immer schlauer. Frau auch. Nachdem sich zwei Tage lang viele kluge Köpfe nicht gescheut hatten, ihre Klugheit zu offenbaren, sagte einer, der weiß, wie Informationen zustande kommen: Politischer Journalismus wird immer an der Pressebar gemacht. Wenn wir das vorher gewußt hätten, wären wir doch gleich an die Bar gegangen. Es war aber keine Bar da, jedenfalls keine solche, wie es sie in den internationalen Hotels gibt, wo die internationalen JournalistInnen rumhängen und sich gegenseitig mit dem versorgen, was sie von diesem und jenem Hörensagen wissen.
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Wahlen bei der VG Wort

Bedeutung und Aufgaben von Verwertungsgesellschaften wachsen im Multimedia-Zeitalter. Bei der VG Wort werden im Mai die Gremien neu gewählt.
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In eigener Sache

Am Abend des 24. März in den Nachrichten: Bomben fallen in Jugoslawien. Gerade war die April-Ausgabe abgeschlossen, die Filme belichtet. Durch die Osterfeiertage verzögerte sich die Auslieferung zusätzlich - weit länger als geplant. Viele haben im letzten Heft deshalb zu Recht erste Anmerkungen und Analysen zu den Themen Medien - Menschenrechte - Krieg vermißt. Das soll in diesem Heft nachgeholt werden. Abgeschlossen wurden die letzten Seiten/Zeilen am 23. April 1999, am 29. April wird das Heft bei der Post sein. In der Nacht zuvor haben Nato-Bomben die Rundfunksender in Jugoslawien zerstört (siehe Titelbild) - als Instrumente der Propaganda im Krieg. Schon zuvor wurden…
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Der Berg kreißt …

Am 23. Mai hat das Grundgesetz seinen 50. Geburtstag. Theodor Heuss hatte ihm gewünscht, daß es im Bewußtsein und in der Freude der Bürger lebendig wird. Dazu bedarf es einer aktiven Bürgergesellschaft, die Einmischung praktiziert: Wer, wenn nicht wir? Freilich: Als Gewerkschaften gegen den Sozialabbau demonstrierten, wurde von der Regierung Kohl gesagt, Demokratie bestehe nicht darin, daß man sich danach richte, wer mehr Menschen mobilisieren könne. Bei der geplanten doppelten Staatsbürgerschaft, als ein rechtes Kartell den Aufstand der Stammtische probte, war das dann ganz anders.
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Fast 30 Jahre unter Beobachtung

Die IG Medien fordert, ihr Bremer Mitglied Rolf Gössner nicht länger durch Geheimdienste überwachen zu lassen. Der promovierte Jurist machte sich neben seiner Arbeit als Rechtsanwalt vor allem als Publizist einen Namen: Gössner setzt sich seit mehr als anderthalb Jahrzehnten kritisch mit der Arbeit von Polizei und Geheimdiensten auseinander. Außerdem arbeitet er als wissenschaftlicher Berater für Parlamentsfraktionen, zur Zeit noch für die von Bündnis 90 / Die Grünen in Niedersachsen, zeitweise auch für Bündnis 90 und die PDS in ostdeutschen Landtagen. Seit 1970 observieren westdeutsche Geheimdienste Rolf Gössner, haben die Beobachtung auch fortgesetzt, nachdem ihr…
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Schlimme Ahnungen

Wir haben uns geirrt. Leider. Wir dachten und hofften 1993, als der Verein "Journalisten helfen Journalisten" in München gegründet wurde, daß seine Existenz nur von kurzer Dauer sein würde. Wir wollten einigen der infolge ihrer Berichterstattung über Kriege und Krisen in aller Welt in Not geratenen Kolleginnen und Kollegen mit materiellen Spenden unsere Unterstützung zusichern.
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Integration … ist leider keine meßbare Größe

In unserer Titelgeschichte 3/99 "Angebote zur Integration?" haben wir in dem Bericht über die muttersprachlichen Angebote der ARD  die SFB 4 Multikulti-Welle nur recht kurz gestreift - zu kurz nach dem Verständnis einiger Leserinnen und Leser, die mehr über die Erfahrungen, das Selbstverständnis und das besondere Angebot dieser Welle wissen wollten. Deshalb haben wir nochmal nachgefragt:  für "M" sprach Günter Herkel mit Friedrich Voß, dem Wellenchef von SFB 4  Multikulti.
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Texte im Netz

" ... werden wir unserem Herrn Mandaten empfehlen, seine Ansprüche gerichtlich geltend zu machen." Die Ankündigung des Münchner Rechtsanwalts Georg Romatka an den Privatsender ProSieben stammt aus dem Spätsommer letzten Jahres - und nun, im Mai ist es so weit: Dann wird wohl eine der größten Urheberrechtsklagen einer Einzelperson vor Gericht landen: Auf vorläufig geschätzte 750.000 Mark beziffert sich der Streitwert, den der Journalist Fred König für die unberechtigte Weitergabe und Fremdnutzung seiner Filminhaltsangaben verlangt, die er von 1990 und 1997 für ProSieben und zeitweise auch für dessen 100prozentige Tochter Kabel 1 geschrieben hat.
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Hamburger Medien-Eintopf – es brodelt und blubbert

Vor gut einem Jahr bekam die "Zeit" ein neues Layout, nun steht die nächste Änderung ins Haus: Ab 12. Mai wird die Tiefdruckbeilage "Zeit-Magazin" durch einen 24-seitigen Farbteil im Zeitungsformat ersetzt. Das bisherige Ressort "Modernes Leben" verschmilzt mit der eigenständigen Redaktion des Magazins zum Ressort "Leben" mit Sitz in Berlin. Mit einer Mischung aus "harten und weichen Themen" will man nach den Worten von Chefredakteur Roger de Weck neue und vor allem junge Leser aus dem Umfeld von Universitäten gewinnen. Entwickelt wurde "Leben" von Andreas Lebert, der unter anderem stellvertretender Chefredakteur des "Stern" war und maßgeblich an der Entwicklung des Magazins der…
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Reporter an der Front reichen nicht

Die "herkömmliche Kriegsberichterstattung" laufe immer noch nach dem "Modell des Krieges von 1870/71" und wird den Möglichkeiten der modernen Technologien nicht gerecht, so Dr. Friedrich Krotz vom Hans-Bredow-Institut in Hamburg.
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Experiment lokale Grundversorgung

Halbzeit beim Modellversuch Bürgerfunk in Niedersachsen. Strittig ist die Bestandsgarantie über das Jahr 2002 hinaus. Über die finanzielle Zukunft der Bürgermedien stritten rund 100 Vertreter der Bürgermedien in der Evangelischen Akademie in Loccum bei einer Veranstaltung von Akademie, Interessengemeinschaft nichtkommerzieller lokaler Hörfunk in Niedersachsen (INGEHN) und IG Medien.
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Haufenweise Geld verschenkt

Daß Redakteurinnen und Redakteure an deutschen Tageszeitungen zu gut "alimentiert" sind, ist eine oft von Verlegerseite gehörte Aussage bei Tarifverhandlungen. Daß Redakteurinnen und Redakteure an deutschen Tageszeitungen haufenweise Geld verschenken, indem sie geleistete Mehrarbeit ihren Verlegern nicht als Überstunden in Rechnung stellen, ist eine unbestrittene Tatsache.
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