Veranstaltungsdokumentation

Kostenlos, tatenlos, ratlos?

Die regionalen Tageszeitungen wird es trotz Internet und kostenlosen lokalen Blättern weiterhin geben. Dies meint einer, der es wissen muss: Professor Hans Bohrmann, Leiter des Dortmunder Instituts für Zeitungsforschung. Denn die Zeitung sei nicht nur ein technisches Verbreitungsmittel, sondern eine soziale Institution, so Bohrmanns Auffassung. Um allerdings mit derselben hohen Auflage weiter zu bestehen, müsse die Zeitung sich wandeln, "ihre Stärken stärken". Und die lägen vor allem in der dichten lokalen und regionalen Berichterstattung.
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Medienschlacht um den Kosovo-Krieg: Krieg mit Bildern

Die linken Reformer dürften eine Eigentümlichkeit der gesellschaftlichen Entwicklung nicht vergessen. Verbesserungen kommen nicht von selbst, sie müssten den Herrschenden immer abgetrotzt werden, gibt Johannes Agnoli in seinem Werk "Die Transformation der Demokratie" zu bedenken. Dies könne nur erreicht werden, wenn mit der Möglichkeit "des Schlimmeren" gewunken werde: dem "linksradikalen Gespenst als Stachel möglichen Fortschritts".
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VG Wort hofft auf Gesetzgeber

Nach dem Rekordergebnis des Vorjahres ist bei der Verwertungsgesellschaft Wort 1999 der Ertrag aus der Wahrnehmung von Urheberrechten um eine Million auf rund 113 Million Mark gesunken. Hauptgrund ist der Rückgang der Scannervergütungen. Hier - und auch auf anderen Feldern - hofft die VG Wort auf den Gesetzgeber.
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Krisen- und Kriegsjournalisten leben gefährlich

Im vergangenen Jahr verloren weltweit 36 Journalisten bei der Ausübung ihres Berufs ihr Leben. Damit hat sich die Zahl getöteter Reporter im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Einige Opfer fielen gezielten Mordanschlägen zum Opfer. Andere mussten ihre riskante Annäherung an unübersichtliche Kriegsschauplätze mit dem Leben bezahlen. "Under Fire - Der Einsatz von Journalisten in Krisengebieten" - unter diesem Titel führten die Johanniter-Unfallhilfe und Reporter ohne Grenzen Anfang Juni (6. 6.) in Berlin eine Veranstaltung für Journalisten durch. Ziel der Tagung: einen Beitrag zu leisten, die Sicherheit von Journalisten in Krisen- und Kriegsgebieten zu erhöhen.
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Sollte nicht … endlich ein Grimme-Preis für journalistische Zivilcourage ausgelobt werden?

Der Dokumentarfilm ist groß im Kommen. Diesen Schluss legt jedenfalls die Verleihung des 36. Grimme-Preises nahe, der wegen seiner demokratischen und transparenten Auswahlkriterien als der bedeutendste Fernsehpreis der Republik gilt. Im Bereich "Information und Kultur" gab es dieses Mal gleich soviel Preiswürdiges auszuzeichnen, dass wir einen Preis mehr als gewöhnlich vergeben haben", freut sich der verantwortliche Referent des Marler Grimme-Instituts, Uli Spies. Eine mutige Entscheidung - haben sich doch die Programmmacher entschlossen, gesellschaftspolitisch relevante und kritische Dokumentarfilme in Programm-Nischen nach 23.00 Uhr verschwinden zu lassen, so dass vom…
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„Rückkehr in die Fremde?“

"Demokratie, dein Mund heißt Radio", formulierte Alfred Döblin, in der Uniform eines französischen Offiziers nach Deutschland zurückgekehrt, den Erziehungsauftrag des Rundfunks nach zwölf Jahren Hitler-Diktatur. Als "demokratischen Apparat par excellence" machte Döblin das Medium aus, das die Re-Education der Deutschen befördern sollte.
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„Wir haben uns missbrauchen lassen“

Weil Medien-Vertreter viel über den Kosovo-Krieg berichteten aber bisher wenig über ihre Rolle diskutierten, unternahm die Landespressekonferenz in Hamburg am 22. März des Jahres den Versuch, die Debatte nachzuholen. Haben die Medien wirklich vom Golfkrieg gelernt? Ein Jahr nach Beginn der NATO-Bombardierung auf Jugoslawien üben sich Medienvertreter in zum Teil selbstkritischer Reflexion.
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Medien fehlen Fachleute – Wildwuchs bei Fortbildung

Wird die deutsche Medienbranche etwa Vorreiter im Arbeitsmarkt, indem sie in qualifizierte manpower investiert und steigende Personalzuwachsraten verzeichnen kann?
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Der große Boom in Sachen Alltag

Noch vor einem Jahr haben kaum die Fernsehkritiker gewusst, was das sein soll: eine Doku-Soap. Jetzt ist das Genre schon mit einem Grimme-Preis für "Abnehmen in EssenÓ in den Adelsstand erhoben worden. Selten hat ein neues Fernseh-Format so schnell einen festen Programmplatz erobert. Inzwischen laufen innerhalb einer Woche mehrere Doku-Soaps auf verschiedenen Kanälen.
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Journalistinnen und Journalisten ohne Computer

Das Interesse an den "Ersten Afrikanischen Internationalen Pressetagen" im April in Hamburg hätte größer sein können: Während rund 50 Kolleginnen und Kollegen vom schwarzen Kontinent angereist waren, fanden neben mehreren Dutzend Lobbyisten und Afrika-Experten nur wenige deutsche Journalistinnen und Journalisten den Weg zum Kongress im Gruner + Jahr Verlagshaus.
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Bilder sind keine Belege mehr

Porträtfotos von Erich Honecker, Che Guevara, eine Aufnahme von der Mondlandung - Dokumente der Zeitgeschichte. Aber in der Bearbeitung von Ingo Mische erhalten sie eine besondere Aktualität. Der Student aus Weimar hat historische Fotos manipuliert, fast unmerklich verfälscht: Honecker trägt eine Anstecknadel von Porsche am Revers, Che Guevara einen Mercedes-Stern an der Mütze und in die Aufnahme von der Mondlandung ist das Logo des Nachrichtensenders CNN eingeblendet. CNN hat sich durch unrühmliche Kriegsberichterstattung einen großen Namen gemacht, aber als Neil Armstrong den Mond betrat, gab es den Sender noch gar nicht. Ingo Mische hat mit seinen Arbeiten beim Award 1999, dem…
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Zwischen Repression und Regenbogen

Die South African Broadcasting Corporation (SABC) wurde 1936 als Hörfunksender gegründet. Erst seit 1976 strahlt sie auch Fernsehprogramme aus. Als Rundfunkmonopolist war sie zu Apartheidszeiten Sprachrohr und Propagandainstrument der Regierung. Heute ist sie der größte Radio- und TV-Anbieter des Landes und, wie es der frühere Fernseh-Nachrichtenchef Allister Sparks formulierte, "die am radikalsten rekonstruierte Institution Südafrikas"1.
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Patriarchaler Hort: Die Zeitungen

Obwohl Frauen mit politischer Macht und wissenschaftlicher Kompetenz in den Medien sowohl thematisch als auch personell noch wesentlich weniger vorkommen als in der Wirklichkeit, tut sich etwas in Sachen Frauen in den Medien: Die zweite weltweite Stichtagsuntersuchung zum Bild der Frauen in und ihre Beteiligung an den Medien des "Global Media Monitoring Projects" (ein Auftrag der Weltfrauenkonferenz in Peking von 1995) konnte zumindest für die deutsche Landschaft Erfreuliches melden.
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Alle müssen User werden

Die Neuen Medien rauben den Chefredaktionen den Schlaf und den Anzeigenabteilungen die Kunden. Wer modern sein will, muss mitmachen: Online-Medienprodukte werden in den Regionalzeitungen als eine Möglichkeit gesehen, neue Leserinnen und Leser für die Print-Produkte zu gewinnen. Sagt man. Tatsächlich geht es aber darum, die ins Internet entwischenden Rubriken-Anzeigen nicht zu verlieren. Denn die bringen Geld. Alles andere kostet nur.
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Workers World Radio

Martin Jansen sitzt mit zuversichtlicher Miene inmitten von Computern, Lautsprechern, digitalen Schneidemaschinen, Mikrophonen und Abspielgeräten. Seit mehr als einem Jahr hat der Mitarbeiter des Arbeiterbildungszentrums TULEC (Trade Union Library and Education Center) alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Finanzierung für die Grundausstattung des Studios sicherzustellen. Ab Februar 2000 wird Workers World Radio Productions seine Arbeit im südafrikanischen Kapstadt aufnehmen.
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Der schwierige Weg zu Medienvielfalt und Meinungsfreiheit

Seit dem Machtwechsel in Südafrika sind mehr als fünf Jahre vergangen. Doch mit den Folgen des Apartheidsregimes hat die Zeitungslandschaft noch immer zu kämpfen. Erst Ende November sorgte der Zwischenbericht der südafrikanischen Menschenrechtskommission zu Rassismus in den Medien für neuen Wirbel. Aber auch die Konzentration der Verlagshäuser geht nicht spurlos an Journalisten und Redakteuren vorüber, die sich um eine unabhängige Berichterstattung sorgen.
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