Aktuelle Meldungen

Nachruf auf Peggy Parnass

Peggy Parnass ist gestorben. Die Autorin, Journalistin, Schauspielerin, Übersetzerin und unermüdliche Kämpferin für die Menschlichkeit wurde 97 Jahre alt. Ihre Art, aus Gerichtsprozessen zu berichten, beeinflusste ganze Generationen von Gerichtsreporter*innen. Deutschland verliert eine große Persönlichkeit.
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Türkei: Kurdische Journalisten in Gefahr

Nach Angaben der in Istanbul ansässigen Media and Law Studies Association (MLSA) standen zwischen dem 4. und 7. März mindestens 21 Journalisten vor türkischen Gerichten. Diese Zahl mag für deutsche Leser*innen schockierend sein, in der Türkei sind diese Ausmaße juristischer Verfolgung von Journalist*innen leider alltäglich. Unter dem Ein-Mann-Regime von Präsident Recep Tayyip Erdoğan sieht es mit der Meinungs- und Pressefreiheit im Land immer düsterer aus. Auch die jüngsten Daten der Journalistenvereinigung Dicle Fırat (DFG) zeigen deutlich, dass der Druck auf Journalisten wächst.
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rbb in Berlin Gebäude

RBB will Fehler analysieren

Der RBB räumte bereits schwerwiegende Fehler bei der Berichterstattung über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar ein. In einer internen Sondersitzung soll nun ein weiteres Vorgehen geklärt werden. Um den Aufklärungsprozess „konstruktiv zu begleiten“, habe der rbb-Programmausschuss für kommenden Montag eine Sondersitzung einberufen, so der Sender. Darin soll es offenbar um die Ergebnisse des Untersuchungsberichts der Beratungsfirma Deloitte gehen.
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Filmtipp: Dietrich Bonhoeffer

Das unter anderem mit August Diehl und Moritz Bleibtreu sehr gut besetzte Drama setzt einerseits ein Denkmal für den Widerstandskämpfer. Andererseits ist es umstritten, weil Dietrich Bonhoeffer im Zusammenhang mit dem Film durch rechtsnationale amerikanische Evangelikale instrumentalisiert wird. Zum US-Start waren die Nachfahren des im KZ hingerichteten deutschen Theologen entsetzt, wie sein Vermächtnis „von rechtsextremen Antidemokraten" und „religiösen Hetzern verfälscht und missbraucht" werde. Inhaltlich ist die Aufregung unbegründet. Trotzdem ist der Film nur mit Abstrichen sehenswert.
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Beschwerde gegen BND-Gesetz

Reporter ohne Grenzen (RSF) und die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) reichen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) Beschwerde gegen das Gesetz über den Bundesnachrichtendienst (BND-Gesetz) ein. Damit reagieren die Organisationen auf ungenügende Reformen des Gesetzes, das den Schutz von Medienschaffenden nicht ausreichend berücksichtigt. RSF und GFF erwarten sich von der Entscheidung ein Grundsatzurteil, das nicht nur Auswirkungen auf die Rechtslage in Deutschland haben wird, sondern auch Strahlkraft in die anderen Mitgliedstaaten des Europarates.
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Social Media: Mehr Moderation gewünscht

Wer trägt die Verantwortung, um etwas gegen zunehmenden Hass in den sozialen Medien zu unternehmen? Die Plattformen? Die Politik? Die Nutzer*innen? Alle drei Gruppen jeweils zu einem Drittel. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Technischen Universität München (TUM) und der University of Oxford. Sie zeigt auch: der Großteil der Menschen in den zehn untersuchten Ländern wünscht sich mehr Moderation bei Inhalten.
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Ecuador: Medien ohne Schutz

Mehr Schutz für Berichterstatter*innen, fordert Ecuadors Medienstiftung Fundamedios. Doch in der Regierung von Daniel Noboa, Sohn des Bananenmilliardärs Álvaro Noboa, stößt die Initiative auf Ablehnung. Dafür sei kein Geld da, lautet das Argument. Es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass Daniel Noboa eher auf TikTok, Instagram und andere soziale Netzwerke setzt und wenig von den traditionellen Medien hält. Erschwerend hinzu kommt, dass Kartelle, aber auch lokale Kaziken versuchen, Journalist*innen zu instrumentalisieren.
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Grafik zur Geschlechtergerechtigkeit

Frauen im Journalismus stärken

Anlässlich des Internationalen Frauentags fordert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di einen Aktionsplan zur Stärkung von Frauen im Journalismus. Als erste Berufsvertretung hat sie frauenpolitische Forderungen für die Medienbranche formuliert und diese an den Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) sowie den Medienverband der freien Presse (MVFP) adressiert. „Bei der Bezahlung, dem beruflichen Aufstieg und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben unsere Kolleginnen meist das Nachsehen. Es besteht dringender Handlungsbedarf“, fordert Renate Gensch, Mitglied im dju-Bundesvorstand.
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8. März: „frauentaz“ als politisches Signal

Die links­alter­native taz bringt zu diesem Wochenende das größte Frauen­tags­programm ihrer Geschichte an den Start. Es umfasst unter anderem 52 Print­seiten und 43 Online-Texte. Die frauen­taz erscheint am 7. März und widmet sich dem Leben von Frauen von der Geburt bis zum Tod. Begleitend gibt es einen Podcast mit Autorinnen der Aus­gabe und einen Talk mit Maren Kroymann und Mithu Sanyal, gefolgt von einer öffent­lichen Party in der taz-Kantine.
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Schon entdeckt? Migrationsbegriffe

Die aktuelle Debatte um Migration wird auf einem Niveau geführt, das man in den letzten Jahren nur von politischen weit rechten Akteuren kannte. Allen voran ging die CDU/CSU im Bundestagswahlkampf unter Friedrich Merz. Merz etabliert eine Form des Kulturkampfs, die mindestens an das Jahr 2001 und folgende erinnert, als der Terroranschlag auf das World Trade Center in New York mit über 2700 Toten die Gesellschaft zu spalten schien. Nicht zuletzt mit dem Stimmengewinn der Rechtsaußen-Partei AfD sind im Zusammenhang mit Migration entmenschlichende Begriffe zurück auf der politischen Bühne.
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Weltkugel auf einer Tastatur

Themen, die im Wahlkampf fehlten

Die Bundestagswahl ist gelaufen, die Debatte eilt weiter. Eine Analyse des Netzwerks European Journalist Observatory (EJO) hat den bundesdeutschen Wahlkampf entlang der marktführenden TV-Duelle und Diskussionsrunden ausgewertet, an denen führende Politiker*innen der größeren zur Wahl angetretenen Parteien beteiligt waren. Sie zeigt: Themen, die den Rest der Welt betreffen, Ereignisse, die ausserhalb eines innenpolitischen Fokusses liegen, spielten im Wahlkampf so gut wie keine Rolle.
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Österreich: ORF-Reform wird konkret

Sie stand bei den erneuten Koalitionsverhandlungen zur Bildung der aktuellen österreichischen Regierung aus ÖVP, SPÖ und Neos ganz oben auf der Agenda: die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Erwartet wurden massive Sparmaßnahmen, mit dem Ziel, den ORF „schlanker, digitaler, transparenter, bürgernäher, regionaler und nachhaltiger zu gestalten", wie es im Regierungsprogramm der Dreierkoalition laut epd heißt.
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Mädchen mit Europafahne

Europarat muss Pressefreiheit schützen

Anlässlich der Vorstellung des diesjährigen Europarats-Berichts zur Pressefreiheit in Europa fordert die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di die Gremien der Europäischen Union zur dringenden Umsetzung verbindlicher Schutzmaßnahmen von Pressevertreter*innen auf. „Wir beobachten die drastische Zunahme von Angriffen auf unsere europäischen Kolleginnen und Kollegen mit großer Sorge, denn sie hängen unmittelbar mit dem Erstarken demokratiezersetzender politischer Bewegungen zusammen“, sagt der dju-Co-Vorsitzende Lars Hansen.
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Kinder verdienen vernünftige Antworten

Wie spricht man mit dem Nachwuchs über Krieg, Gewalt, Tod und Zerstörung? „heute"-Moderatorin Sara Bildau, selbst zweifache Mutter, hat darüber einen äußerst nützlichen Ratgeber für Eltern geschrieben. Das Buch besteht größtenteils aus Interviews mit Sachverständigen, darunter viele Psychologinnen. Kernthema von „Mama, kommt der Krieg auch zu uns?" ist die Frage, „wie wir Kindern Nachrichten erklären, die wir oft selbst nicht begreifen". Die Erlebnisse der Journalistin mit ihren heute sechs und elf Jahre alten Töchtern sorgen für sehr persönliche Einblicke.
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dpa: neues Recherche-Tool nutzt KI

Die dpa hat einen News-Hub mit einem Rechercheassistent basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) gestartet. "Die Antwortmaschine" liefert zukünftig Redaktionen Antworten in Form von Zusammenfassungen. Diese basieren demnach auf aktueller dpa-Berichterstattung sowie Archivmaterial und verweisen zusätzlich auf Originalbeiträge. Das Tool, das die dpa zusammen mit dem US-Unternehmen You.com entwickelt hat, greife "zu 100 Prozent auf verlässliche Quellen" zu, sagt Vize-Chefredakteurin Astrid Maier.
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Fahndungsfotos: Widerrechtlich im Einsatz?

Öffentlichkeitsfahndungen mit Hilfe der Medien sind eigentlich nur bei erheblichen Straftaten erlaubt. Trotzdem greifen Strafermittler auch bei Tankbetrug, Ladendiebstahl oder Rezeptfälschung zu diesem einschneidenden Mittel. Manchmal werden auch völlig Unschuldige an den Fotopranger gestellt. Die Medien veröffentlichen die Fahndungsfotos in aller Regel ungeprüft. Nach Ansicht der dju sollten die Redaktionen aber die Verhältnismäßigkeit hinterfragen. 
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