Karin Wenk

Redakteurin und Autorin, erreichbar per Mail unter karin.wenk@verdi.de

Alle Artikel von Karin Wenk

Auf der Straße wie im Netz

Schlendern auf dem Boulevard. Viele mögen es, warum nicht? Zeit zum Träumen, Beobachten, Unterhalten, Einkaufen – Ablenken von alltäglicher Tristesse, den eigenen Problemen, der Weltpolitik! Aber alles Boulevard, womöglich mit der Zeit heruntergekommen? Das kann es auch nicht sein – weder auf der Straße noch in den Medien. Bei Letzteren kann man sich leider des Eindrucks nicht erwehren, dass die unterhaltenden, oft auf sexuelle Anreize, Absonderliches, Vulgäres, Primitives ... reduzierten Inhalte zunehmend obsiegen gegenüber hoher Spielfilmkunst, dem Dokumentarischen, der investigativen Reportage, der seriösen Nachricht, dem kritischen Magazin. Die Boulevardisierung der…
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Geschenkt wird nichts

Aserbaidschan ist das Land des diesjährigen Eurovision Song Contest am 26. Mai – eine „unpolitische Musikveranstaltung“, sagen die Organisatoren. Fraglich! Das politische Umfeld spricht eine deutliche Sprache. Auf den Straßen des Austragungsortes Baku protestierten im März Tausende gegen die Verletzung von Menschenrechten und für die Freilassung politischer Gefangener. Journalisten, die über die Proteste oder die Unruhen im Norden des Landes oder die Zwangsräumungen von Häusern für den Bau des Festivalpalastes kritisch berichten, werden behindert und verhaftet. Auf der Website www.pressefreiheit-fuer-baku.de von Reporter ohne Grenzen gibt es weitere Informationen über die…
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Editorial: Zensur und Blindheit

Pressefreiheit hat in vielen Ländern keinen hohen Stellenwert: Die klassischen Medien sind fest im Griff der politisch Mächtigen oder von Wirtschaftsmagnaten. Der Aufbau einer unabhängigen Presse oder eines freien Rundfunks geht nur schleppend voran. Das Internet dagegen bietet Raum für den Austausch von Informationen und Meinungen, bildet häufig die einzige Plattform für einen unabhängigen Journalismus. Viele Regierungen reagieren darauf mit zunehmender Online-Überwachung und Zensur, mit hartem Vorgehen gegen kritische Journalisten. Deshalb hat Reporter ohne Grenzen (ROG) zusätzlich zum Tag der Pressefreiheit (alljährlich der 3. Mai) vor vier Jahren den 12. März als „Welttag…
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Neues Jahr – neues Layout

Die neue M ist da. Neu, weil es die erste M im neuen Jahr ist! Neu, weil sie sich in ihren Titel- und Schwerpunktgeschichten dem wichtigen Thema der Arbeitsbedingungen freier Journalisten mit dem Fokus auf freie Fotografen widmet.
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Siegreicher Fehlerteufel

Mit dem Qualitätsjournalismus ist das so eine Sache! Gleich dreimal schlug der Fehlerteufel in dem Beitrag unserer beliebten Serie „Schon entdeckt?“ in der letzten M-Ausgabe (11/2011) zu.
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Editorial: Auf zu neuen Gipfeln

War es ein erfolgreiches Jahr, das 2011er? Folgen wir Theodor Fontane: „Am Mute hängt der Erfolg“, kann diese Frage für die Medienleute in ver.di durchaus bejaht werden. Mutig und entschlossen, sind Tausende Redakteurinnen und Redakteure auf die Straße gegangen, um Tarifabbau abzuwehren. An ihrer Seite freie Journalisten und Volontärinnen, auch Verlagsangestellte und Drucker, die sich ebenfalls im Tarifkampf befanden.
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Editorial: Themenhoheit und kritische Distanz

Unter Einfluss! ist das Motto des 25. Journalistentages, den die dju und die Fachgruppe Medien in diesem Jahr am 26. November veranstaltet. Wie gelangen Themen in die Medien? Wer bestimmt den Inhalt von Zeitschriften und Rundfunkprogrammen: unabhängige Redakteure oder Journalistinnen? Ja, möchte man euphorisch ausrufen – und weiß es doch besser. Vielfältig sind die Einflüsse, verdeckt und offen, unbewusst und bewusst. Im Lokalen sind Journalisten nah am Geschehen, sehr nah an den Protagonisten in Politik und Gesellschaft. Mitunter kennt man sich persönlich, lange Zeit. Das erschwert kritische Distanz. Die Kommunalpolitik versucht, ihre Sicht der Dinge zu propagieren. Anzeigenkunden…
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Editorial: Engagiert und konstruktiv

„Tanz die Matrix“ wäre auch ein gutes Motto für den 3. ver.di-Bundeskongress gewesen. Die Atmosphäre in Leipzig spiegelte in zehn Jahren gewachsenes Gemeinschaftsgefühl der Mitglieder aus den verschiedenen Branchen in der Gewerkschaft wider. Die Debatten wurden engagiert und konstruktiv geführt und Spaß gab es dann auch bei den Partys und Treffen an den Abenden, so die Impressionen der M-Berichterstatterin. Unter dem Motto „Vereint für Gerechtigkeit“ hatten die mehr als 900 Delegierten 1.300 Anträge auf dem Tisch. Ein Pensum, das in den sieben Tagen nicht zu schaffen war. Ein großes Arbeitspaket ging daher an den Gewerkschaftsrat. Themen wie Mindestlohn, Leiharbeit,…
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RBB: Gleiche Arbeitszeit in Ost und West

Nach jahrelangen, zähen Verhandlungen haben die Gewerkschaften ver.di und DJV die Verhandlungen über die einheitliche Arbeitszeit im RBB abgeschlossen. Neben einer verlässlichen Planung der Dienstzeiten gilt die 38,5 Stunden-Woche ab dem 1.1.2012 für alle, der 8 Stunden-Tag wird beibehalten, die Arbeitszeiten für Nachtdienste werden verkürzt und die Zahl von aufeinanderfolgenden Nachtschichten wird begrenzt. Außerdem gibt es persönliche Freizeitkonten. Zum ersten Mal werden auch die Arbeitsbedingungen für Teilzeitbeschäftigte im Tarifvertrag verlässlich geregelt.
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Radikale Kürzung

Am 23. September hat der Bundestag die radikale Kürzung des Gründungszuschusses beschlossen. Die Streichung von weit über eine Milliarde Euro jährlich allein bei dieser Maßnahme der Arbeitsförderung ist nun gesetzlich umgesetzt und wird zum 1. November in Kraft treten. Nachdem bereits der Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales am 21. September der „Reform“ der Förderinstrumente zugestimmt hatte, war das Ergebnis vorhersehbar: Das entsprechende Gesetz zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt wurde mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen angenommen. Alle Oppositionsparteien stimmten geschlossen dagegen. Das heißt: Es werden künftig deutlich weniger…
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Pläne durchkreuzt

In den Morgenstunden des 18. August war die Tarifeinigung da, nach zehn Runden. Die Ergebnisse: Keine Tarifabsenkung für Berufseinsteiger, Mantel- und Altersversorgungstarif gelten weiter bis Ende 2013. Und ein wenig mehr Gehalt und Honorar gibt es auch noch. Über den Wert dieses Tarifabschlusses sprach M mit Verhandlungsführer Frank Werneke, Stellvertretender ver.di-Vorsitzender und in der Gewerkschaft auch zuständig für den Medienbereich.
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Editorial: Worte sind wertvoll

„Worte sind wertvoll“, der Slogan erstrahlte abends an den Fassaden zentraler Gebäude in Augsburg, Bielefeld, Mannheim und Stuttgart. Es war eine von vielen Aktionen, die auf den monatelangen Tarifkampf der Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen aufmerksam machte. Auch wenn die Verleger sehr bemüht waren, Streikberichte in den Printmedien zu unterdrücken – lediglich um möglichst kleine Meldungen kam man nicht herum, die die Ausdünnung des Blattes wegen „Behinderung der Produktion durch Tarifstreit“ begründeten. Ein Plus dieses Streiks vor allem in den letzten Wochen vor dem Abschluss: Die Nähe zu den Leserinnen und Lesern. Mit vielfältigen kreativen Ideen kamen…
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Editorial: Ringen um gute Medienarbeit

Für einen Journalismus, der diesen Namen noch verdient, für Zeitungen und Zeitschriften von hoher inhaltlicher und technischer Qualität muss offenbar in Deutschland mehr den je gestritten werden. So war es notwendig, die Binsenweisheit „Qualität kostet!“ auf ein Plakat zu schreiben und auf die Straße zu gehen. Tausende Tageszeitungsredakteure, Verlagsangestellte und Drucker taten das in den vergangenen Wochen während der laufenden Tarifrunden, die – ginge es nach dem Willen der Arbeitgeber – zu weniger Geld für mehr Leistung, zu noch mehr Arbeitsverdichtung aufgrund anhaltender Ausdünnung der Belegschaften und letztlich zu einer Abwertung der Medienberufe führen würden.…
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Gegen den Rotstift

Man muss sich auch selber kümmern, mobil und flexibel sein, heißt es häufig, laut tönend aus Politikermund! Da verwundert es schon, wenn gerade denjenigen, die mit einer Existenzgründung das Heft selbst in die Hand nehmen wollen, wieder mal die Unterstützung versagt werden soll. So will das Bundeskabinett am 25. Mai beschließen, die Mittel für die Existenzgründungsförderung radikal auf ein Viertel zu kürzen und den Anspruch auf einen Gründungszuschuss zu streichen.
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Editorial: Pressefreiheit sichern!

Pressefreiheit ist ein Grundrecht. Dennoch wird sie in vielen Ländern mit Füßen getreten. Die Liste der „Feinde der Pressefreiheit“, die jedes Jahr am 3. Mai von Reporter ohne Grenzen (ROG) heraus gegeben wird, ist lang. 38 Staats- und Regierungschefs, Könige, paramilitärische Gruppen, kriminelle Netzwerke und extremistische Organisationen verdienen 2011 diesen Titel.
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Offensive Gegenwehr

Der Fachbereich „Medien, Kunst und Industrie“ blickt auf vier konfliktreiche Jahre zurück, als er seine 3. Bundesfachbereichskonferenz am 16. und 17. April 2011 im Berliner ver.di-Haus abhält. Die Schärfe in den Tarifauseinandersetzungen hat zugenommen. Jedes Mittel scheint recht, um tariflich geschützte Beschäftigungsverhältnisse zu verdrängen und Medienvielfalt weiter einzuschränken. Debatten über die Tarifeinheit im Betrieb, den gesellschaftlichen Umgang mit dem Internet, den Schutz von Urheberrechten aller Kreativen, die sich verschlechternden Bedingungen für Kunst und Kultur haben diese Jahre geprägt, sind aktueller denn je und fanden deshalb ihren Niederschlag auf der…
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