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Alle Artikel von Redaktion

Der Druck wird erhöht

Von den Börsengurus wurde Bertelsmann seit geraumer Zeit für seine Politik der Eigenständigkeit milde belächelt. Doch Firmenpatriarch Reinhard Mohn hielt stets die Kontinuität, Unabhängigkeit, Mitarbeiterbeteiligung und Unternehmenskultur des Gütersloher Medienhauses hoch.
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„Jeder Bürger hat Wahlrecht, soweit er nicht Mensch ist“

Im Sommer soll das Verwaltungsgericht Berlin entscheiden, denn trotz konjunktureller Entspannung bleiben die Standpunkte im Streit um die Frage, "Kohls Stasi-Akten veröffentlichen oder wegsperren", unversöhnlich. Hier die Position der Gauck-Behörde, erst unter Joachim Gauck, jetzt unter Marianne Birthler: Das Stasi-Unterlagen-Gesetz sei eindeutig und die Öffentlichkeit habe das Recht, Einsicht in die Akten über Helmut Kohl zu nehmen. Da die von ihm selbst, seiner Partei und inzwischen auch Innenminister Schily vertretene Ansicht: der Altkanzler habe das Recht, seine Akten zu sperren, denn - und das macht die Sache nun spannend und merkwürdig zugleich - das Stasi-Unterlagen-Gesetz…
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Zensur und kein Ende (47)

Während lauthals Einschränkungen der Medienfreiheit in zahlreichen Diktaturen beklagt werden, schälen sich subtilere Formen der Bedrohung eines demokratischen Internet erst langsam aus dem Dunkel. Ob in China Autoren kritischer Web-Seiten von der Internet-Polizei aus dem Verkehr gezogen werden, Saudi-Arabien mit einem Zentralrechner auch die privatesten Äußerungen kontrolliert und reglementiert oder die wenigen laotischen Nutzer dieses Mediums mit Strafen bis zur Verbannung spielen (müssen): vergleichbare Einschränkungen gibt es in den ,entwickelten' Ländern nicht. Selbst wenn man sich hierzulande nämlich darauf einigt, Neo-Nazi-Seiten zu schließen (die dann prompt woanders…
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Bertel an der Börse

Was waren das noch für Zeiten, als man sich in Regierungskreisen Sorgen um die Vielfalt auf den Medienmärkten machte - speziell beim Fernsehen! Großverlage mussten Teilhaber an ihren Sendern akzeptieren, damit sie sie überhaupt gründen durften (so kamen Bauer, Burda und die TMG zu ihren Anteilen an RTL 2, Holtzbrinck zu seinen an Sat 1). Das ist heute alles kein Thema mehr in Berlin und den Landeshauptstädten. Die Übernahme der "RTL-Group" durch Bertelsmann macht das nur ein weiteres Mal deutlich: Jetzt ist der Markt für werbefinanziertes Fernsehen in Deutschland endgültig zwischen Bertelsmann und Kirch aufgeteilt.
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Tarifausschuss warnt vor einseitigen außertariflichen Zahlungen

Nach dem SFB hat nun auch die Deutsche Welle eine außertarifliche Erhöhung der Gehälter um 1,5 % angekündigt. Weitere Anstalten erwägen einen solchen Schritt. Damit reagieren die Intendanten auf die ersten Warnstreikaktionen. Einseitige Zahlungen sollen der Tarifauseinandersetzung den Boden entziehen.
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Medienkolumne: Proporz, Rücksichten, Empfindlichkeiten

Was eigentlich muss einer können, um Chefkorrespondent eines öffentlich-rechtlichen Senders zu werden? Darüber wird in den Funkhäusern lebhaft debattiert, seit MDR-Chefkorrespondent Georg Schmolz seinen ersten Kommentar für die "Tagesthemen" verfasst hat. Nun ist Schmolz alles andere als ein journalistischer Anfänger. Bevor er zum Chefkorrespondenten beim Mitteldeutschen Rundfunk avancierte, war er immerhin Chefredakteur des deutsch-französischen Kooperationssenders Arte. "Könnten bei einer solchen Karriere", fragt SZ-Autor Herbert Riehl-Heyse bange, "dieselben Mechanismen eine Rolle spielen, die im Programm manchmal das Qualitätsbewusstsein beseitigen, aus lauter Rücksicht auf…
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Radio im Internet – warum eigentlich?

In Internet-Auktionshäusern kann man allerhand Kurioses ersteigern: Wehrmachtsbriefe, menschliche Knochen, lebende Frösche. Als aber im Herbst letzten Jahres unter der Auktionsnummer 464469305 ein kompletter Radiosender angeboten wurde, war das selbst für Internet-Verhältnisse etwas Besonderes: Die 500.001 Aktien der Firma "Cyberradio" sollten ein Mindestgebot von 6,415 Millionen Mark einbringen.
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Positiv: kaum Verschlechterungen

"Die neue Bundesregierung wird zur Absicherung der Künstlerinnen und Künstler die Künstlersozialversicherung verbessern." - Zugegeben, sehr konkret war dieser eine Satz aus der Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und Bündnis 90/Grüne vom 20. Oktober 1998 nicht. Dass das Thema aber überhaupt als Reformvorhaben erwähnt wurde, weckte Hoffnungen bei Betroffenen und ihren Verbänden. Jetzt liegt der Gesetzentwurf auf dem Tisch. Und das Wichtigste darin ist wohl, dass er keine substanzgefährdenden Verschlechterungen enthält.
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Unter 22 000 Mark Jahreseinkommen

Einen Gewinn von 1,3 Milliarden Mark meldete der Medienkonzern Bertelsmann auf seiner Bilanz-Pressekonferenz im September 2000. Das ist mehr als die Hälfte von dem, was sämtliche 107.167 Künstlerinnen und Künstler, freie Journalisten und Autorinnen, die über die Künstlersozialkasse (KSK) versichert waren, 1999 als Einkommen erreichten - 2,34 Milliarden Mark. Im Durchschnitt betrug ihr Jahreseinkommen (Einnahmen minus Ausgaben vor Steuern) ganze 21.428 Mark, also 1785 Mark im Monat.
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Streit um das Tschechische Fernsehen beigelegt

Der Kampf der Mitarbeiter im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (CT) hat sich ausgezahlt: Nach einer fast sechswöchigen Auseinandersetzung sind nun alle ihre Forderungen erfüllt. Am 10. Februar um zwölf Uhr mittags beendeten sie ihren Streik. Einen Tag zuvor hatte das Parlament den 47-jährigen Jiri Balvin zum Übergangsintendanten gewählt.
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Warnstreik im WDR – Appell an die ARD

In der bundesweiten Auseinandersetzung zur Sicherung der betrieblichen Altersversorgung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat es am 5.2.01 den ersten Warnstreik gegeben.
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Bilder im Netz

Virtuelle Marktplätze, Online-Bildagenturen, Portfolio-Angebote: Das Internet ist aus dem Bild-Business nicht mehr wegzudenken. Der Zugang zu neuen Märkten und Wettbewerbsvorteile für diejenigen, die den Verwertern den gewünschten Rund-um-die-Uhr-Service bieten können - das sind die beiden wichtigsten Gründe für eine Investition in die Internetpräsenz. "M" hat sich im Netz umgeblickt.
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„Ich hatte einfach Schiss“

Die Anmoderation war mehr als ungewöhnlich. "Viele - auch hier in der ,Panorama'-Redaktion - möchten, dass dieser Mann Außenminister und Vizekanzler bleibt", kündigte Moderatorin Patricia Schlesinger einen Beitrag mit "neuen Zeugen" und "brisanten Bildern" über Joschka Fischers wilde Jahre als Frankfurter Straßenkämpfer an. Das redaktionelle Bekenntnis zum Vizekanzler ist ein beispielloser Vorgang im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
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Chile: Entlassung für Juan Pablo Cardenas – Regierung fühlte sich „belästigt“

Der chilenische Journalist Juan Pablo Cárdenas, während der Pinochet-Diktatur einer der profiliertesten Publizisten der demokratischen Opposition, steht erneut unter Druck. Am 11. Januar erhielt der 52-jährige Journalist, seit dem vergangenen Jahr erst Chefredakteur der Internet-Zeitung "Primera Linea", die Kündigung - ohne Anhörung und Begründung. Eine Trennung mit Hautgout. Denn "Primera Linea" gehört zum Verlag der Zeitung "La Nación"; dessen Hauptaktionär wiederum ist die chilenische Regierung.
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Signale aus Prag

"Die revoltierenden Angestellten sind durch die Tatsache beunruhigt, dass die Wahl des Fernsehdirektors politisiert wurde und dass über die Besetzung des Postens die Parteispitzen der regierenden Sozialdemokraten und der mit ihnen durch das Tolerierungsabkommen verbundenen Bürgerdemokraten mitentschieden."
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Tabubruch bei Bertelsmann

Zu einem spektakulären Anteilstausch kam es Anfang Februar zwischen der Bertelsmann AG und der belgisch-kanadischen Holding Groupe Bruxelles Lambert (GBL), die zukünftig mit einem Anteil von 25,1 Prozent Mitgesellschafter in Gütersloh ist. Das bisher auf Eigenständigkeit bedachte Medienunternehmen im Ostwestfälischen mit einer Zweigstelle in New York bekam im Gegenzug von der GBL deren 30-Prozent-Anteil an der RTL-Group (früher CLT-UFA).
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