Berufsbild

GMF: Journalismus hat existentielle Relevanz

„Die Schlacht um Fakten“ finde überall in der Welt statt und jeder Einzelne könne etwas dagegen tun, sagte Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa bei der Eröffnung des Global Media Forum (GMF) der Deutschen Welle in Bonn. Unter dem Titel „Shaping tomorrow, now!“ diskutierten an zwei Junitagen über 2000 Medienschaffende aus 120 Ländern, wie Journalismus, Medienfreiheit und die Zivilgesellschaft gestärkt werden können, um weltweite Krisen – Klimawandel, Covid-19-Pandemie oder Ukrainekrieg – zu bewältigen. Einige Schlaglichter. 
mehr »

Presserat spricht sieben Rügen aus

Wegen Verstößen gegen ethische Standards hat der Deutsche Presserat auf seiner Junisitzung sieben Rügen ausgesprochen. Behandelt wurden insgesamt 88 Beschwerden, wovon 49 als begründet erachtet wurden. Das Gremium der freiwilligen Selbstkontrolle hat neben den Rügen elf Missbilligungen und 22 Hinweise ausgesprochen. Bei weiteren neun begründeten Beschwerden wurde auf eine Maßnahme verzichtet, weil die Redaktion ihre Berichterstattung bereits korrigiert hatte.
mehr »

Für mehr Wertschätzung

Die Hamburger Deichtorhallen für internationale Kunst, ein (leider abgedunkeltes) Auditorium, Stuhlreihen für an die 70 Besucher, davor eine kleine, möblierte Bühne: Das auf der Einladung des Deutschen Fotorats für sein Symposium am 1. Juni in Hamburg mit dem Titel „Fotografie – Das Auge der Gesellschaft” versehene Programm kommt ziemlich ambitioniert daher: Fünf Stunden Diskussionsrunden und Vorträge. Bemerkenswert: Die bestens besetzten Reihen lichten sich kaum im Lauf der langen Zeit. DieseAusdauer rechtfertigen auf jeden Fall vor allem zwei Personen, die mit auf der Bühne sitzen: der Fotograf Rudi Meisel, ein schlagfertiger Zeitgenosse mit gehörigem Humor, und die kluge…
mehr »

Innovationsschub

In jeder Krise liegt eine Chance: Durch die Corona-Pandemie hat der Wissenschaftsjournalismus nicht nur in der öffentlichen Wahrnehmung einen neuen Schub bekommen, sondern auch in der innovativen Szene und bei geldgebenden Stiftungen. Gefördert werden neben neuen Entwicklungen solide, professionelle Projekte als Korrektiv für Desinformationen. Die Lage von Wissenschaftsjournalist*innen bleibt dennoch prekär.
mehr »

Krieg und Frieden: Eine journalistische Herausforderung

Beobachterinstanz, Instrument von Public Diplomacy, Betroffene und einiges mehr: Der Ukrainekrieg fordert Journalistinnen und Journalisten in vielfältiger Weise heraus. Vieles gelang ihnen in den drei Monaten seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 sehr gut. Diskussionswürdig hingegen ist unter anderem die in vielen deutschen Medien und Formaten unübersehbare pro-ukrainische Schieflage. Ein Zwischenruf.
mehr »

Redaktionen brauchen den weiblichen Blick

„Vielfalt in den Medien ist kein Akt der Gnade, sondern ein Frühwarnsystem.“ So das klare Statement von Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) in ihrer Keynote anlässlich der Jahrestagung des Journalistinnenbundes (jb) am 11. Juni in Berlin. Sie würdigte Fortschritte bei der Gleichberechtigung von Frauen in der Medienbranche: „Fast vierzig Prozent Frauenanteil in den Chefetagen der Leitmedien sind ein Erfolg.“ Der weibliche Blick sei aber auch in Bezug auf den Ukraine-Krieg nötig, mahnte sie. Männer würden als Kämpfende gezeigt, Frauen als Flüchtende. Der Beitrag der Frauen bei der Verteidigung bekomme zu wenig Aufmerksamkeit.
mehr »

Stiftung Günter Zint hat losgelegt

Die im vergangenen Dezember gegründete Stiftung Günter Zint hat ihre Arbeit aufgenommen. Mit ihr sichert der deutsche Dokumentar-Fotograf und Sammler Günter Zint langfristig sein Lebenswerk. Die Bestände der Bildagentur Pan Foto, zahlreiche Fotografenvor- und -nachlässe unterschiedlicher Prägung und die Bestände des Sankt Pauli Museums sind unter dem Dach der Stiftung vereint. Sie hat ihren Sitz in der Hamburger Fruchtallee 19a. Ermöglicht wird das durch großzügige finanzielle Unterstützung der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.
mehr »

Das Gehirn hat keine Löschtaste

Was können Medienschaffende tun, um das Problem der „False Balance“ zu überwinden, so lautete die spannende Frage einer Podiumsdiskussion auf den Medientagen Mitteldeutschland Anfang Juni in Leipzig. „Ist das journalistische Kind der Ausgewogenheit in den Brunnen gefallen?“, fragte Journalistin Silke Burmester in die Runde und führte durch ein pointiertes Gespräch mit zwei sehr unterschiedlichen Haltungen.
mehr »

Lokaljournalismus von und für Generation Z

Auch für die unter Dreißigjährigen der Generation Z bleibt Journalismus attraktiv, doch viele fühlen sich nicht angesprochen: Ihre Themen fehlen und der Medienberuf birgt viele Unsicherheiten. Lokalredaktionen könnten Pionierarbeit leisten, indem sie jünger, digitaler, diverser und thematisch weiter ganz nah dran sind. Wie das geht, demonstrierte am 30. Mai eine Online-Fachtagung der Neuen deutschen Medienmacher*innen.
mehr »

Journalist*in – noch immer Traumberuf?

„Ich wäre geblieben, wenn…“ – unter dieser melancholischen Überschrift berichteten drei Ex-Journalist*innen, warum sie aus dem Journalistenberuf aus- und in ein anderes Leben umgestiegen sind. So geschehen beim 25. Forum Lokaljournalismus, das vom 18. bis 20. Mai auf Einladung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und der „Nordsee-Zeitung“ in Bremerhaven stattfand. 
mehr »

Ermessensspielraum beim Symbolfoto

Während der Pandemie kam es im Journalismus zu einem vermehrten Einsatz von Fotografien symbolischen Gehalts, seien es Masken oder Impfampullen. Damit stellt sich die Frage, wann und ob diese Bilder als „Symbolfoto“ gekennzeichnet werden müssen. Felix Koltermann ist dieser Frage für M ausgehend von den Regularien des deutschen Pressekodex nachgegangen.
mehr »

VG Wort trifft sich nochmals Online

Die Mitgliederversammlung  der VG Wort wird aufgrund des noch andauernden Corona-Geschehens in diesem Jahr am 18. Juni 2022 nochmals online stattfinden. Die Mitglieder sind aufgefordert über anstehende Fragen in der Verwertungsgesellschaft abzustimmen. Wer verhindert ist, an der Versammlung teilzunehmen, kann seine Stimme wieder an dju-Kolleg*innen übertragen. Die Unterlagen sind verschickt und die Registrierung hat begonnen. Das Stimmrecht auszuüben ist wieder auf drei verschiedene Arten möglich: vorab per E-Voting (elektronische Briefwahl); per Stimmrechtsübertragung (Vollmacht) vorab auf eine*n Vertreter*in, die/der an der Online-Mitgliederversammlung persönlich teilnimmt und…
mehr »

Klassismus in der Filmbranche bekämpfen

Aus dem ersten Kongress  „Zukunft deutscher Film“ sind 2018 die „Frankfurter Positionen“ hervorgegangen. Sie lösten eine Debatte um den Stillstand und mögliche Neuerungen in der deutschen Filmpolitik und –kultur aus. Das „Lichter Filmfest“ in Frankfurt am Main versammelte die Branche vom 11. bis 13. Mai zum zweiten Kongress, diesmal mit Fokus auf europäische Perspektiven in der Filmförderung und Kinokultur. Ein von der „HessenFilm und Medien GmbH“ veranstaltetes Panel soll ein vernachlässigtes Thema ins Bewusstsein der Filmschaffenden rücken: „Klassismus in der deutschen Filmbranche“.
mehr »
Portrait von Jasper Prigge

Achtung Kontrolle: den Ausweis bitte!

Journalist*innen kommen bei ihrer Arbeit immer wieder in Kontakt mit der Polizei. Unangenehm kann es werden, wenn die Beamt*innen polizeiliche Maßnahmen ergreifen, beispielsweise durch eine Kontrolle des Ausweises und eine Abfrage der Daten bei der Dienststelle. Wann darf die Polizei die Identität feststellen und wie sollten sich Journalist*innen in dieser Situation verhalten?
mehr »
Portrait von Jasper Prigge

Behörden sind zur Auskunft verpflichtet

Die Pressegesetze der Länder und der Medienstaatsvertrag kennen ein Auskunftsrecht von Journalist*innen gegenüber öffentlichen Stellen. Auch Bundesbehörden müssen Anfragen grundsätzlich beantworten, wenn auch nur nach einem „Minimalstandard“. Denn trotz zahlreicher Forderungen, unter anderem von der dju in ver.di, gibt es ein Bundespressegesetz nach wie vor nicht. Es stellt sich die Frage: Was sind die allgemeinen Voraussetzungen und Grenzen des Auskunftsrechts?
mehr »

Wissen, wer Putin wirklich ist

Mehrere deutsche Regierungen haben Putin zum Partner in Politik und Wirtschaft gemacht – Osteuropäer und Amerikaner haben davor gewarnt. Hätte man es besser wissen müssen oder können? Ein Gespräch mit Jürgen Döschner, langjähriger Russlandkorrespondent für die ARD und Fachjournalist für Energie und Klimafragen beim WDR, über das brutale Vorgehen des russischen Präsidenten im Krieg gegen die Ukraine, die Politik der Bundesregierung und die Verantwortung der Medien.
mehr »