Meinung

Leserbrief: Zu viel Glaubwürdigkeit

"Rangliste zur Pressefreiheit“ in M 11 / 06 Mir ist es völlig unverständlich, warum M seit langem der Nichtregierungsorganisation (NRO) „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) so viel Platz und so viel Glaubwürdigkeit einräumt.
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Leserbrief: Keine Osthoff-Nominierung

„Kündigung unwirksam“ in M 11 / 06 Wie zuvor schon in etlichen anderen Printmedien, wurde in der Novemberausgabe von M verfälschend über die Statuten des Adolf Grimme Preises berichtet.
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Religion kommt – und geht auch wieder!

Spätestens seit Beginn der Papst-Benedikt-Ära haben die deutschen Mainstream-Medien die Religion für sich entdeckt. Chefredakteure füllen ganze Kolumnen und schreiben Bücher darüber, wie wichtig insbesondere der christliche Glaube für die westliche Wertegemeinschaft ist. Es ist, als ob Asketen nach jahrzehntelanger Entrückung plötzlich merken, dass Sex doch nicht ganz unwichtig für das menschliche Miteinander ist. Doch anstatt erst zu lernen, scheinen sich religiöse Analphabeten umgehend zu Experten in Sachen Religion aufzuspielen. Peinlichkeiten all überall. Allein schon die Terminologie macht Probleme. Da wird Wolfgang Huber zum Präsidenten statt zum Ratsvorsitzenden der…
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Im Zweifel für die Pressefreiheit

Die Wirtschaftsjournalistin Renate Daum hat schon manchem Unternehmen eine Menge Ärger beschert. Im Alleingang deckte die Redakteurin des Anlegermagazins Börse Online den Bilanzbetrug bei Comroad auf, eine jener hochgejubelten Firmen am Neuen Markt. Danach biss sich die hartnäckige Rechercheurin an einem neuen Fall fest: Es ging um den Niedergang der Unterhaltungselektronikfirma Schneider Technologies aus Türkheim im Allgäu und die Rolle, die die LfA Förderbank Bayern dabei spielte. Renate Daum hatte viele Fragen, doch die LfA antwortete nicht.
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Recherche unter Verdacht

Manchmal kann man es kaum noch fassen, wie autistisch in Berlin vor sich hinregiert wird. Na schön, bei der sogenannten Gesundheitsreform musste irgendein gemeinsames Ergebnis auf den Weg gebracht werden, das bei sich widersprechenden Grundpositionen der Koalitionsparteien naturgemäß nur unausgegoren sein kann. Spätestens seit dem Allgemeinen Gleichbehandlungs-Gesetz (AGG), dessen einzelne Paragrafen sich zum Teil widersprechen, weiß der Bürger, dass es der Großen Koalition wichtiger ist, einen Gesetzesbeschluss als Ergebnis vorweisen zu können, als sachgerechte Einwände zu berücksichtigen.
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Wirtschaftlich kontraproduktiv

Zu einer besonderen Form der „Industrieförderung“ will die Bundesregierung Journalisten, Fotografen und andere Urheber heranziehen. Per Gesetz sollen die Urhebervergütungen auf Kopiergeräte und Speichermedien um etwa 80 Prozent gesenkt werden. Diese Enteignung der Urheber ist auch wirtschaftlich kontraproduktiv.
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Pro & Contra

Von Heiko Hilker | Bereits im nächsten Jahr soll über ein neues Gebührenmodell abgestimmt werden. Die PC-Gebühr, kaum eingeführt, ist dann schon wieder obsolet. Absurd. Sind für ARD und ZDF etwa die zwei Millionen Euro, die sie nach eigenen Angaben im ersten Jahr einnehmen werden, überlebenswichtig? Wohl kaum angesichts von sieben Milliarden Euro Gesamteinnahmen. Gewiss, viele ARD-Hörfunkprogramme sind im Internet zu empfangen. Doch man versuche mal tagsüber, sich bei FRITZ oder Radio 1 einzulinken. Eine Versorgungssicherheit zu jeder Tages- und Nachtzeit wie beim herkömmlichen Radio gibt es nicht. Eine geräteunabhängige Medienabgabe soll in Zukunft jeder zahlen,…
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Leserbrief: Freie im Norden

„ Plötzlich verzichtbar“ in M 10 / 06 Langjährige feste freie ReporterInnen vor die Tür zu setzen, scheint beim DLR etwas Neues zu sein. Beim NDR dagegen ist diese Vorgehensweise schon seit langem Praxis. Jährlich werden dort 50 bis 60 freie MitarbeiterInnen im beschriebenen Stil nach Hause geschickt, um eventuelle Ansprüche auf Festanstellung zu verhindern. So wurde auch mein Rahmenvertrag nach 13 Jahren nicht verlängert. Seit dem 1.8. d.J. darf ich (nach mehr als 23 Jahren fester freier Mitarbeit) 12 Monate lang nicht mehr für den NDR arbeiten. … Schließlich gehe es um das „programmliche Abwechslungsbedürfnis“ wie es auf Leitungsebene immer wieder heißt. … Viele…
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Leserbrief: Spannend geschrieben

„ Haarspalterei gegen das freie Wort“ in M 10 / 06 Mit großem Interesse habe ich in M den Beitrag von Gisela Sonnenburg zum Rechtsstreit in Sachen „Tatort Autobahn“ gelesen, mit dem versucht wird, die Berichterstattung über kriminelle Machenschaften im Speditionsgewerbe zu unterdrücken. Dass ich als Autor über diesen Bericht sehr zufrieden bin, tut weniger zur Sache. Aber es freut die Redaktion vielleicht, dass ich von Kolleginnen und Kollegen dazu viele positive Reaktionen bekommen habe. Mehrere Redakteure sagten mir, die komplizierte Materie sei nicht nur sehr sachkundig und verständlich dargestellt, sondern auch spannend geschrieben. Zu hoffen bleibt nur, dass…
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Leserbrief: Distanzierung von Werner Rügemer

Leserbrief „Schwärzungen bedeuten keine Fehler“ in M 10 / 06 Mit Werner Rügemer kann man schon fast Mitleid haben. Im Internet macht er sich wie ein Berserker über den Kollegen Sven Felix Kellerhoff von der „Welt“ her, weil der ein Buch von ihm verriss. Meiner ebenfalls aus Kritik geborenen Bitte, Texte von mir von seiner Homepage zu nehmen, kam Rügemer indes innerhalb der gesetzten Frist nicht nach – die Wünsche und Rechte anderer interessieren ihn nicht sonderlich. Als Frührentner zunehmend egozentrisch unterstellt Herr Rügemer mir außerdem dreist, ich könnte Schwärzungen und tatsächliche Fehler nicht unterscheiden. Dabei recherchierte ich in der ihn betreffenden…
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Leserbrief: Kleine Ungenauigkeit

„Presseräte international“ in M 10 / 06 Die M-Nummer mit dem Schwerpunkt Selbstkontrolle ist interessant. Darf ich euch auf kleine Ungenauigkeiten im Zusammenhang mit dem Schweizer Presserat hinweisen: Er ist 1977 vom damaligen Journalistenverband SVJ gegründet worden, existiert aber erst seit 1999 als Stiftung und wird seitdem von vier Verbänden getragen: weiterhin von impressum (ehemals SVJ), SSM (Schweizer Syndikat Medienschaffender), comedia und einem Verein der Chefredaktoren. Dem operationellen Presserat gehören 21 Mitglieder an, davon 15 Journalisten und 6 sogenannte Publikumsvertreter. Die Medienunternehmen sind im Presserat tatsächlich nicht vertreten, zur Zeit laufen…
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Leserbrief: Arbeit bezahlen

„Billige Reporter“ in M 9 / 06 Euer Heft Nr. 9 war für mich von vorne bis hinten spannend und anregend. Den Leitartikel habe ich zum Anlass genommen, mir die Reader‘s Edition anzusehen.
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Leserbrief: Schwärzungen bedeuten keine Fehler

„ Rechtsbiegung“ in M 9 / 06, Seite 2 Gisela Sonnenburg verwechselt in ihrem Kommentar offensichtlich Schwärzungen mit tatsächlichen Fehlern, wenn sie von den „Schwärzungen in Rügemers tatsächlich stark fehlerhaftem jüngsten Buch“ schreibt. Der Nomen-Verlag hat in „Der Bankier. Ungebetener Nachruf auf Alfred Freiherr von Oppenheim“ gut 50 Stellen geschwärzt. Das sind nicht nur die 22 Stellen, zu denen die Bank Oppenheim beim Landgericht Berlin Einstweilige Verfügungen erwirkt hat. Ers­tens sind dieselben Stellen mehrfach geschwärzt, da sie sich in verschiedenen Buchkapiteln wiederholen. Vor allem wurden noch etwa eben so viele Stellen geschwärzt, die von der Bank…
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… und einen Zahn hat er doch

50 Jahre wird der Deutsche Presserat in diesem Jahr. Ein Grund, zu gratulieren? Das hängt von den Erwartungen potenzieller Gratulanten ab. Man kann sie grob einteilen in a) Gegner von vornherein, b) Enttäuschte und c) halbwegs Zufriedene. Uneingeschränkt Begeisterte wurden bisher nicht entdeckt. Dafür aber Menschen, die alles untauglich finden, was sie nicht selbst machen. Die a-Anhänger sehen sich vollauf bestätigt und gratulieren daher vor allem sich selbst. Sie sahen im Presserat von Anfang an eine Missgeburt: Ein Wesen mit zwei Köpfen aus dju und DJV wäre ja noch hinnehmbar. Aber mit vieren, davon zwei aus dem Lager der Verleger? Nicht Fisch, nicht Fleisch. Gefährlich zudem.…
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Gläserner Journalist

Daran, dass jeder irgendwie „gläsern“ wird, hat man sich schon fast gewöhnt. Der Patient wird mit der neuen Gesundheitskarte, die seine Notfalldaten und Arztrezepte speichert, „gläsern“. Der Autofahrer, dessen Fahrverhalten Versicherungen für individuelle Prämien auswerten, wird „gläsern“.
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Halbgares im Ersten

Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich‘s gänzlich ungeniert. Anders lässt sich die Reaktion der ARD-Intendanten auf das Bekantwerden der sittenwidrigen Verträge mit Pedalritter Jan Ullrich wohl kaum interpretieren.
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