Pressefreiheit

Aktion für Eskinder Nega, Äthiopien

Jetzt soll Eskinder Nega plötzlich ein Terrorist sein. Das entschieden die äthiopischen Behörden und ließen den regierungskritischen Journalisten festnehmen. Es war der 14. September: An diesem Tag ergriffen die Sicherheitskräfte des ostafrikanischen Landes in der Hauptstadt Addis Abeba neben dem Journalisten auch gleich mehrere Oppositionspolitiker. Ihnen allen wird offenbar vorgeworfen, sich an Aktivitäten der verbotenen Partei „Ginbot 7“ beteiligt zu haben.
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Die Euphorie ist vorbei

Zwei Jahrzehnte nach dem Zerfall Jugoslawiens stehen nicht nur Journalisten-Gewerkschaften in den kleinen Balkan-Republiken vor wachsenden Problemen. „Die Situation der Medien ist grauenhaft“, waren sich die Teilnehmer des „Regional Trade Union Round-Table“ einig, den die Europäische Journalisten-Föderation (EJF) im Oktober in Skopje durchführte. JournalistInnen und GewerkschafterInnen aus Serbien, Kroatien, Bulgarien und Mazedonien sowie deutsche Vertreter der dju und des DJV diskutierten in der Hauptstadt Mazedoniens, der ehemaligen jugoslawischen Republik, die brennenden Probleme in ihren Ländern.
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Nachrichten aus aller Welt

SYRIEN | Die syrischen Machthaber schrecken vor keiner Grausamkeit zurück, wenn es um Unterdrückung des Rechtes auf freie Meinungsäußerung geht. In der Manier mittelalterlicher Despoten wurden dem syrischen Karikaturisten Ali Ferzat (Farzat) bei einem Überfall seitens staatlicher Schlägertruppen mehrere Finger gebrochen und sein linkes Auge durch Kopftritte schwer verletzt. „Schlagt ihn, damit er nicht mehr zeichnen und seinen Herrn nicht mehr beleidigen kann“ hat man ihn dabei verhöhnt. Ferzat ist einer der renommiertesten Karikaturisten der arabischen Welt. Sein Satireblatt wurde bereits 2003 verboten. Seitdem agierte Ferzat im Internet und bot damit eine regimekritische…
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Deckmantel Terrorbekämpfung

Unter dem Eindruck der Anschläge von 2001 wurden weltweit Gesetze und Verordnungen zur präventiven Bekämpfung des Terrors verabschiedet. In der Abwägung von Sicherheitsbedürfnissen und Bürgerrechten blieb vielfach die Pressefreiheit auf der Strecke.
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Lieferwagen abgefackelt

Ausgebrannte Lieferwagen, Drohungen und Überfälle gegen die Macher der Vijesti: Um die Pressefreiheit ist es beim EU-Anwärter Montenegro nicht gut bestellt. Die Zeitung vermutet die Täter im Dunstkreis von Ex-Premier Djukanovic, der aus seinem Missfallen über die Gazette keinen Hehl macht.
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Aktion für Lydia Cacho Ribeiro, Mexiko

Der Anrufer wurde deutlich: Es sei die letzte Warnung. Wenn sie den Mund nicht halte, werde sie umgebracht, sagte der unbekannte Mann am Telefon. Ganz ähnlich lautete eine Drohung, die per E-Mail einging.
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Massenentlassungen im Rundfunk

Nach dem Ende der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft wächst in Budapest wieder der Druck auf unabhängige Medien und kritische Journalisten. Über 500 Redakteure der öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehsender wurden seit Anfang Juli entlassen, bis zum Herbst soll ihre Zahl auf 1.000 wachsen. Antónia Mészáros, 34, war bis vor Kurzem eine der beliebtesten Moderatorinnen des Nachrichtenmagazins „Az Este“ („Der Abend“), das jeden Tag um 21 Uhr im ungarischen öffentlich-rechtlichen Fernsehkanal MTV läuft. Mit ihrer sechsjährigen Erfahrung bei der BBC brachte die Journalistin die wichtigsten politischen Ereignisse auf den Punkt und stellte ihren prominenten Gästen…
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Lemminge-Effekt

Über die Instrumentalisierung von Journalisten für politische Zwecke und mangelndes Hinterfragen sprach M mit Professor Michael Haller, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung in Leipzig, zugleich Herausgeber von Message, der internationalen Zeitschrift für Journalismus M | Welche Erinnerung haben Sie an die Ereignisse vom 11. September 2001? MICHAEL HALLER | Ich war an dem Tag in Luzern, im Medienausbildungszentrum der Schweiz. Wir machten gerade einen Workshop mit Journalisten über das Erzählen, als diese Bilder plötzlich auf allen Kanälen liefen. Manche hielten es anfangs für einen Fake. Das zeigt, wie…
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Kein Ruhmesblatt

Die Medienberichterstattung über das Massaker von Oslo zeigte die Journalisten vielfach nicht auf der Höhe der berufsethischen Anforderungen ihrer Profession. In einigen elektronischen Medien wurde ohne jede Absicherung sehr früh ein islamistischer Hintergrund angenommen, der sich letztlich als falsch erwies. Aber auch für viele Printmedien war der Kasus kein Ruhmesblatt. Manche Redaktionen überregionaler Blätter missachteten elementare Regeln für die Berichterstattung über Gewaltverbrechen.
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Verdächtige Fotografen

Die Kampagne „I am a photographer, not a terrorist (PHNAT)“ stellte am 14. Juni eine Broschüre über ihre Arbeit in den vergangenen Jahren vor. PHNAT wird von verschiedenen Fotografen – und Journalistenvereinigungen unterstützt, einschließlich der Journalistengewerkschaft NUJ. Die Wurzeln der Kampagne liegen im Februar 2008. Damals warnte die Londoner Polizei die Bevölkerung mit Postern vor „verdächtigen Fotografen“.
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Im Schatten der Anti-Terror-Gesetze

Die Terroranschläge auf die beiden Tower des New Yorker World Trade Centers und auf das Pentagon in Washington am 11. September 2001 erschütterten die Welt. Unter dem Eindruck dieser Verbrechen wurden weltweit Gesetze und Verordnungen zur präventiven Bekämpfung des Terrors verabschiedet. In der Abwägung von Sicherheitsbedürfnissen und Bürgerrechten blieb vielfach die Pressefreiheit auf der Strecke.
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Editorial: Worte sind wertvoll

„Worte sind wertvoll“, der Slogan erstrahlte abends an den Fassaden zentraler Gebäude in Augsburg, Bielefeld, Mannheim und Stuttgart. Es war eine von vielen Aktionen, die auf den monatelangen Tarifkampf der Redakteurinnen und Redakteure an Tageszeitungen aufmerksam machte. Auch wenn die Verleger sehr bemüht waren, Streikberichte in den Printmedien zu unterdrücken – lediglich um möglichst kleine Meldungen kam man nicht herum, die die Ausdünnung des Blattes wegen „Behinderung der Produktion durch Tarifstreit“ begründeten. Ein Plus dieses Streiks vor allem in den letzten Wochen vor dem Abschluss: Die Nähe zu den Leserinnen und Lesern. Mit vielfältigen kreativen Ideen kamen…
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Philippinischer Radiojournalist erschossen

Am 13. Juni wurde der philippinische Radiojournalist Romeo Olea auf offener Straße in Iriga City, im Südosten der Hauptstadt Pili der Provinz Camarines Sur auf den Philippinen erschossen. Der 49-jährige Moderator war am Morgen mit dem Motorrad auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz beim Radio dwEB, als zwei Unbekannte auf ihn feuerten.
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Auf der Flucht

Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni erinnert Reporter ohne Grenzen (ROG) an das Schicksal zahlreicher Journalisten und Blogger, die aus ihren Heimatländern fliehen müssen: Im Jahr 2010 zählte ROG rund 130 Journalisten und Blogger, die wegen ihrer Recherchen und Berichte in Lebensgefahr gerieten und deswegen ins Exil gingen. Rund ein Viertel von ihnen kam aus dem Iran, ein weiteres Viertel aus den ostafrikanischen Staaten Eritrea und Somalia.
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Konkrete Solidarität

Der gewaltsame Tod von Egon Scotland im Juli 1991 war Anlass zur Gründung eines Vereins, der Reporter in Krisengebieten unterstützt: Die „Journalisten helfen Journalisten“ (JhJ) waren zunächst vor allem auf dem Balkan aktiv, doch längst hat sich ihr Arbeitsgebiet auf die ganze Welt ausgedehnt.
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Bissig und aufmüpfig

„The Clinic“ begann eigentlich als Flugblatt, das sich über Pinochet lustig machte. 12 Jahre später ist sie die meistgelesene Zeitschrift Chiles und behauptet sich auf einem Printmarkt, den zwei Großverlage unter sich aufgeteilt haben. Der Gründer und Chefredakteur hat keine journalistische Ausbildung, aber er kann den Erfolg erklären.
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