Pressefreiheit

Noch ein weiter Weg bis zur EU

Zweieinhalb Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung steht das Kosovo vor vielen Problemen. Angesichts von Armut, Arbeitslosigkeit und schlechter Infrastruktur scheint die Medienfreiheit ein zweitrangiges Problem. Doch wer soll von den Mängeln in der Demokratie oder der Korruption erfahren, wenn Zeitungen und Fernsehsender unter dem Einfluss der Regierungspartei stehen?
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Serbiens Fußballschläger

Fußball ist auch in Serbien die wichtigste Nebensache der Welt, doch für die Hooligans Anlass zum blutigen Streit um Leben und Tod. Die Journalistin Brankica Stankovic (Bild) hat die kriminellen Machenschaften der von Vereinsgönnern geschützten Schläger-Kartelle aufgedeckt – und muss nun selbst um ihr Leben fürchten.
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Iranische Bloggerin von Todesstrafe bedroht

Seit dem 20. Dezember 2009 sitzt die 26jährige iranische Bloggerin und Menschenrechtsaktivistin Shiva Nazar Aharin in Teheran im Gefängnis. Ihr droht lange Haft oder die Todesstrafe. Die junge Frau ist Gründungsmitglied von „Committee of Human Rights Reporters“ und schon mehrfach festgenommen worden.
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Türkischer Schriftsteller seit August in Haft

Der deutsche Staatsbürger und bekannte türkische Schriftsteller Dogan Akhanli ist Mitte August in der Türkei unter dem Vorwurf festgenommen worden, 1989 an einem Banküberfall mit einem Toten in Istanbul beteiligt gewesen zu sein, was der Autor immer bestritten hat.
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Getötete Journalisten

Bei den monatelangen Protesten gegen die thailändische Regierung in Bangkok sind auch zwei Berichterstatter getötet worden. Am 10. April starb der für „Reuters“ arbeitende japanische Kameramann Hiro Muramoto. Er wurde von einer Kugel in die Brust getroffen, als er gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den aufständischen „Rothemden“ und Soldaten filmte.
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Cyber-Krieg

Kritische Zeitungen und Internetseiten, Blogger und ausländische Sender sind ungeeignet für das iranische Volk. Findet die Regierung von Mahmud Ahamadinedschad und gründete eine iranische Cyber-Armee. Nach den Präsidentschaftswahlen und den massiven Schlägen gegen die Opposition sind mehr als 100 Journalisten und Blogger in die Türkei geflohen. 50 dieser Regimekritiker sollen in Deutschland aufgenommen werden, kündigte die Bundesregierung an. Und der Cyber-Krieg um Informationen im Iran geht weiter.
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Aktion für Abuzar al-Amin, Sudan

Die vermeintliche Nähe zur Oppositionspartei „Populärer Kongress“ war dem sudanesischen Geheimdienst NISS ein Dorn im Auge. Am 15. und 16. Mai nahmen Mitarbeiter des berüchtigten Dienstes in der Hauptstadt Khartum drei Journalisten, einen Drucker und einen weiteren Mitarbeiter der Zeitung Rai al-Shaab fest. Die Redaktionsräume wurden abgeriegelt und durchsucht. Abuzar al-Amin, stellvertretender Chefredakteur des Blattes, ist einer der Festgenommenen. Als seine Familie ihn am 20. Mai erstmals im Untersuchungsgefängnis der Strafverfolgungsbehörde für „Verbrechen gegen den Staat“ besuchen durfte, war der Körper des Mannes von Blutergüssen übersät. Auch klagte er über…
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Rechtsextreme gefördert

Der schwedische Staat fördert seit neuestem die Wochenzeitung von Schwedens Nationaldemokraten mit 238.000 Euro. „Es ist erstaunlich, dass staatliche Gelder genutzt werden um Hass zu verbreiten“, protestierte der Jüdische Zentralrat in Stockholm.
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Fotos für die Pressefreiheit

Der neue Band „Fotos für die Pressefreiheit 2010“ von „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) ist erschienen.
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Gekidnappt

Die israelische Marine kaperte am 31. Mai sechs internationale Schiffe mit mehr als 700 Passagieren, die 10.000 Tonnen Hilfsgüter in den blockierten Gaza-Streifen bringen wollten. Mindestens neun Zivilisten wurden bei dem Fallschirmjägereinsatz getötet. Der einzige deutsche Journalist, der die Gaza-Hilfsflotte begleitete, war dju-Mitglied Mario Damolin (Foto). Der freie Filmemacher und Journalist war im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung an Bord. Mit vielen ausländischen Kolleginnen und Kollegen wurde er mehrere Tage im Gefängnis Beer Scheva inhaftiert. ver.di setzte sich für seine Freilassung ein.
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Ende der Freiheit

Zehn Jahre Mohamed VI. lassen nur eine Bilanz zu: Der Frühling der Pressefreiheit in Marokko ist vorbei. Wenn jemand das am eigenen Leib erfahren musste, sind es Ali Amar, Aboubaker Jamai und Ali Lmrabet. Die streitbaren Journalisten gründeten 1997 Le Journal, die erste unabhängige Wochenzeitung Marokkos. Jetzt leben sie im Exil. Amar pendelt zwischen Frankreich und Spanien, Jamai zwischen USA und der iberischen Halbinsel. Lmrabet wohnt in Barcelona. Hinter ihnen liegt, was sie „einen vorprogrammierten Tod“ nennen.
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Bedroht und inhaftiert

Die Europäische Journalisten-Föderation (EJF) setzte ein Zeichen der Solidarität. Sie hatte ihre Generalversammlung im April mit gutem Grund nach Istanbul verlegt und befasste sich intensiv mit der Situation der Medien und der Gewerkschaften in der Türkei. In einer einstimmigen Resolution aller Teilnehmer wurde die sofortige Freilassung der Inhaftierten im Land gefordert. Mit Abscheu reagierten die Journalisten auf die Ermordung ihres Kollegen Cihan Hayirserver im Dezember 2009.
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Journalisten frei gesprochen

Die Baskische Tageszeitung (Euskaldunon Egunkaria) hätte nie geschlossen werden dürfen, hat der Nationale Gerichtshof in Spanien geurteilt. Fünf Führungsmitglieder wurden von den Vorwürfen frei gesprochen, Führungsmitglieder der baskischen Untergrundorganisation ETA zu sein. Hinweise dafür, dass die ETA die einzige Zeitung in baskischer Sprache 1990 gründete und danach steuerte, gab es nicht.
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Hoffnung am Kap

Dass die FIFA die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft an weitreichende Zusagen der Austragungsnationen knüpft, ist ein bekanntes Übel. In Südafrika bekommen das gerade die Unternehmer zu spüren, die ihre Geschäfte im Umkreis der Stadien während der Spiele ruhen lassen müssen. Die traditionell unbeugsame Presse des Landes jedoch hat gegen die restriktiven Regularien der Fußball-Weltmacht angekämpft – und erste wichtige Erfolge erzielt.
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Wettlauf im Netz

Das Internet ist voller – nützlicher und weniger nützlicher – Informationen. Doch längst nicht überall sind diese frei zugänglich. In allen Teilen der Welt versuchen Machthaber, die Andersdenkende nicht dulden, unliebsame Informationen im Internet zu sperren und freien E-Mail-Austausch zu verhindern. Blogger und Dissidenten wiederum zeigen viel Phantasie beim Versuch, die Zensur zu überlisten.
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Aktion für Heshmatollah Tabarzadi, Iran

„Sollte die Regierung weiterhin auf Gewalt setzen, könnte es im Iran erneut eine Revolution geben. Einer der Kontrahenten muss nachgeben. Und das wird die Regierung sein, nicht das Volk“. So hat es der Journalist Heshmatollah Tabarzadi am 17. Dezember 2009 im „Wall Street Journal“ formuliert.
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