Pressefreiheit

Eine Zeitschrift ehemaliger Feinde

Die jüngsten Bilder aus Nordirland zeigen altbekannte Szenen: Märsche protestantischer Traditionalisten, die einen mehr als dreihundert Jahre zurückliegenden Triumph zelebrieren, katholische Anwohner, die sich provoziert und gedemütigt fühlen, Straßenschlachten mit Polizei und Armee. Es scheint, als habe es den Friedensprozess der vergangenen Jahre nie gegeben. Die Zeitschrift "The Other View" will gegensteuern.
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Aktion für: Ileana Alamilla

Auch nach dem Ende des Bürgerkrieges in Guatemala sind Meinungsfreiheit und Menschenrechte noch längst nicht gesichert. Die Kolleginnen und Kollegen der seit 17 Jahren existierenden Nachrichtenagentur Cerigua wissen das aus eigener Erfahrung. Im Juni haben die Repressalien gegen die Agentur und ihre Direktorin Ileana Alamilla erneut zugenommen. In anonymen Drohanrufen wurde sie gewarnt, sie solle sich "in Acht nehmen". Am 23. Juni wurde eine Anruferin deutlicher: "Wir wissen, wo ihr seid, und wir werden euch töten", lautete die unverhohlene Drohung.
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„Ich bereite denen Kopfschmerzen“

"Ich werde weder einen Herzinfarkt bekommen noch Haarentfernungsmittel schlucken," sagte der Journalist Akbar Gandschi, bevor er ins Evin-Gefängnis gesteckt wurde. "Wenn mir etwas zustoßen wird, ist das Regime der Islamischen Republik dafür verantwortlich". Damit spielte er auf Said Emami an, den früheren stellvertretenden Geheimdienstminister, der voriges Jahr im iranischen Gefängnis angeblich mit einem Haarentfernungsmittel Selbstmord beging.
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„So zeigt sich die Macht der Bilder“

Wie seinerzeit in Gladbeck haben die Journalisten auch bei dem Geiseldrama auf den Philippinen ihre Grenzen überschritten und sich zum Werkzeug von skrupellosen Kidnappern gemacht.
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Aktion für: Taisa Isajewa

Am 2. Juni dieses Jahres wollte Taisa Isajewa von der russischen Provinz Nord-Ossetien aus nach Georgien ausreisen. Die Kollegin von "Chechen Press" erreichte die Zentrale der tschetschenischen Nachrichtenagentur, die ihren Sitz in Georgien hat, aber nicht. Am Grenzübergang "Nischi Samarag" wurde sie von russischen Streitkräften festgenommen, weil sie eine Videokamera und einen tragbaren Computer bei sich trug. Ihr derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt. amnesty international befürchtet aber, dass sie in einem der geheimen "Filtrationslager" ohne Kontakt zur Außenwelt inhaftiert wird und deshalb in akuter Gefahr ist, misshandelt oder gefoltert zu werden.
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Krisen- und Kriegsjournalisten leben gefährlich

Im vergangenen Jahr verloren weltweit 36 Journalisten bei der Ausübung ihres Berufs ihr Leben. Damit hat sich die Zahl getöteter Reporter im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Einige Opfer fielen gezielten Mordanschlägen zum Opfer. Andere mussten ihre riskante Annäherung an unübersichtliche Kriegsschauplätze mit dem Leben bezahlen. "Under Fire - Der Einsatz von Journalisten in Krisengebieten" - unter diesem Titel führten die Johanniter-Unfallhilfe und Reporter ohne Grenzen Anfang Juni (6. 6.) in Berlin eine Veranstaltung für Journalisten durch. Ziel der Tagung: einen Beitrag zu leisten, die Sicherheit von Journalisten in Krisen- und Kriegsgebieten zu erhöhen.
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Gerd-Bucerius-Preis für den „Brester Kurier“

Die Redakteure des "Brestskij Kurer" (Brester Kurier) aus der weißrussischen Grenzstadt Brest trauten ihren Ohren nicht. Er melde sich aus Hamburg, sagte der Anrufer, im Auftrag der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Ihr Blatt sei einer der Preisträger des diesjährigen "Gerd-Bucerius-Preises für die junge Presse in Osteuropa". Die Auszeichnung sei mit 50.000 Mark dotiert. Ungläubiges Staunen und die Frage: "Kennt man uns in Deutschland?" Offensichtlich ja. Und dabei hatte die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ihre Hände im Spiel. Deren Vertreter bemühen sich seit Monaten, dem Demokratisierungsprozess in Weißrussland auf die Sprünge zu…
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Bayerische Aktion gegen kurdische Intellektuelle

Am 4. und 5. April 2000 durchsuchten Polizeibeamte im Großraum München die Wohnungen von zwei kurdischen Schriftstellern und Journalisten. Beide sind als unabhängige Intellektuelle in den Kurdischen Nationalkongress (Sitz Brüssel) gewählt. Sowohl bei Haydar Isik als auch bei Haci Erdogan beschlagnahmten die Beamten im wesentlichen Bücher und Zeitungsausschnitte. Dabei handelt es sich durchweg um Materialien, die öffentlich zugänglich sind.
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„3. Mai – Internationaler Tag der Pressefreiheit

Frei, pluralistisch, unabhängig. Das sind nach Überzeugung der UNO Haupt-Merkmale von Medien, die in der Lage sind, demokratische Strukturen und die Stabilität demokratischer Verhältnisse zu fördern. Diese Merkmale sind zugleich Existenzbedingungen für Medien in demokratischer Orientierung. Sind die Medien in Deutschland "frei, pluralistisch und unabhängig"? Im Vergleich zur gleichgeschalteten Presse und zum Parteifunk des Hitler-Staates sind sie es gewiss. Auch im Vergleich zu den meisten Ländern der Welt von heute.
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Wir schreiben über unsere eigenen Probleme

Parvin Ardalan, geboren 1966, arbeitete als Journalistin im Iran für mehrere Zeitungen, darunter auch zusammen mit Faradsch Sarkuhi für die Literaturzeitschrift "Adineh". Am gleichen Tag wie Sarkuhi wurde sie 1996 verhaftet. Sie kam wieder frei, musste aber aus Furcht vor erneuter Verhaftung in den Untergrund gehen - und konnte danach nicht mehr journalistisch arbeiten. Im März und April war sie auf Einladung von Reporter ohne Grenzen in Deutschland. Inzwischen ist sie wieder in ihre Heimat zurück gekehrt. Ob sie dort wieder in ihrem Beruf arbeiten kann, ist ungewiss.
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Aktion für: Rafael Marques

Der Artikel von Rafael Marques vom Juli 1999 war kritisch, aber für niemanden gefährlich. Der freie Journalist hatte in der Wochenzeitung "Agora" Angolas Staatspräsidenten José Eduardo dos Santos angegriffen. Dieser sei für die Zerstörung des Landes genauso verantwortlich wie für die Korruption. Drei Monate nach Veröffentlichung musste Marques ins Gefängnis. Nach knapp sechs Wochen wurde er gegen Kaution freigelassen. Gleichzeitig wurde Anklage wegen "Diffamierung des Präsidenten" erhoben.
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Attentate auf Journalisten

Wieder ist in Spanien ein Anschlag auf einen Journalisten verübt worden. Carlos Herrera, Moderator des staatlichen "Radio Nacional", erhielt Ende März im Funkhaus in Sevilla eine als Zigarrenschachtel getarnte Paketbombe mit 250 Gramm Sprengstoff. Absenderin war nach Vermutungen des Innenministeriums die baskische Separatistenorganisation ETA. Herrera überlebte nur mit großem Glück. Der aus sechs lichtempfindlichen Fotozellen bestehende Zündmechanismus funktionierte nicht.
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Journalistinnen und Journalisten ohne Computer

Das Interesse an den "Ersten Afrikanischen Internationalen Pressetagen" im April in Hamburg hätte größer sein können: Während rund 50 Kolleginnen und Kollegen vom schwarzen Kontinent angereist waren, fanden neben mehreren Dutzend Lobbyisten und Afrika-Experten nur wenige deutsche Journalistinnen und Journalisten den Weg zum Kongress im Gruner + Jahr Verlagshaus.
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Beharrlicher Druck zahlt sich aus

Auf den ersten Blick mag es für einige sinnlos erscheinen, zu Gunsten von inhaftierten oder bedrohten Kollegen Briefe an Regierungsbehörden zu schreiben. Die Bilanz der gemeinsamen monatlichen Protestaktionen von IG Medien und amnesty international aus dem vergangenen Jahr müsste sie eines besseren belehren.
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Zwischen Repression und Regenbogen

Die South African Broadcasting Corporation (SABC) wurde 1936 als Hörfunksender gegründet. Erst seit 1976 strahlt sie auch Fernsehprogramme aus. Als Rundfunkmonopolist war sie zu Apartheidszeiten Sprachrohr und Propagandainstrument der Regierung. Heute ist sie der größte Radio- und TV-Anbieter des Landes und, wie es der frühere Fernseh-Nachrichtenchef Allister Sparks formulierte, "die am radikalsten rekonstruierte Institution Südafrikas"1.
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„Freie Medien sind der Schlüssel zur Demokratie“

Sie werden schikaniert, eingesperrt oder sogar ermordet: Unabhängige Journalisten können in vielen afrikanischen Ländern nur unter Einsatz ihres Lebens arbeiten. Um auf die KollegInnen und ihre Arbeitsbedingungen auf dem schwarzen Kontinent aufmerksam zu machen, finden erstmals in Europa die "Afrikanischen Internationalen Pressetage" statt - vom 10. bis zum 12. April 2000 bei Gruner + Jahr in Hamburg.
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