Thematische Kategorien

Millionenraub

Man wäre versucht, der Bundesregierung vorzuhalten, sie ruiniere den „Kultur- und Medienstandort Deutschland“ mit der geplanten „Modernisierung des Urheberrechts“ (Originalton Bundesjustizministerium). Doch diese nationalistische „Standort“-Schminke auf neoliberaler Ideologie ist allzu grässlich.
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Scouts mit losem Mundwerk

Kaum hat der Schiedsrichter die Partie abgepfiffen, schon präsentiert der Reporter die Statistik. Ballbesitz, Torschüsse, Zweikampfbilanz: alles auf Knopfdruck. Zauberei? Mitnichten, sondern das Ergebnis einer akribischen Analyse. Doch der Computer erledigt nur die Rechenarbeit; der Rest ist Mund- und Handwerk.
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… und oft auch das Herz

„verbrannt – befreit – verhüllt. Der Reichstagsbrand und das neue Deutschland“ hieß die Schau, mit der die Medien Galerie in Haus der Buchdrucker in der Berliner Dudenstraße am 2. Mai 1995 eröffnet wurde. Inzwischen folgten 62 weitere thematische Ausstellungen: die Dokumentation von Arbeitskämpfen, die Würdigung historischer Persönlichkeiten, die Darstellung von Medienentwicklungen, Expositionen zu Tanz, Artistik oder mit Werken der Bildenden Kunst.
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Aktionen und Veranstaltungen

Tarifvertrag Zeitschriften | Für den Neuabschluss des Tarifvertrages für die Redakteurinnen und Redakteure an Zeitschriften fordert die dju in ver.di eine Erhöhung der Gehälter um fünf Prozent. Der Gehaltstarifvertrag wurde von der dju zum 31. Mai 2006 gekündigt.
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Unfassbares Urteil

Mehmet Bakir glaubt den türkischen Beteuerungen nicht mehr, ein Rechtsstaat zu sein und gegen Folter vorzugehen. Er lebte als freiberuflicher Journalist mit seiner Ehefrau in Berlin, bis er vor drei Jahren im Urlaub in die Fänge der türkischen Sicherheitskräfte geriet. Sein Fall wird beispielhaft in einem neusten Gutachten für Amnesty International zu der mangelnden Rechtsstaatlichkeit von politischen Strafverfahren in der Türkei aufgeführt.
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Regierungskritische Artikel unerwünscht

Die Forderung der Eindringlinge war kurz und knapp. Bonaventure Bizumuremyi solle gefälligst seine kritische Berichterstattung über die ruandische Regierung zügeln. Seine 14-tägig herausgegebene Zeitung „Umuco“ sei ihnen schon länger ein Dorn im Auge, gaben die vier bewaffneten Männer zu verstehen. Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen, zerstörten sie das Mobiliar des Journalisten und verschwanden.
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UfA-Palast vor Abriss

Der traditionsreiche UfA-Palast Hamburg stellt zum 31. Mai den Spielbetrieb ein und wird zum 30. Juni gänzlich geschlossen. Danach geht das Multiplexkino am Gänsemarkt in der Innenstadt von Hamburg an die Immobilieneigentümerin, die Investmentfirma „The Carlyle-Group“, zurück.
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Von Lohndumping und Profitgier

Die Kinobranche beklagte unlängst einen Rückgang der Besucherzahlen. Vielleicht haben sich die Menschen an fiktiven Unterhaltungsfilmen, Stars und Special Effects allmählich satt gesehen, dass sie mehr über das wirkliche Leben erfahren wollen. Der erstaunliche Zuschauer-Boom auf dem  „8. Thessaloniki Documentary“ legt eine solche These nahe. Das noch junge, kleine, engagierte Festival konnte mit einer Vielzahl brisanter politischer Beiträge immerhin doppelt so viele Zuschauer wie im Vorjahr anlocken und avanciert somit immer mehr auch zu einer ersten Adresse für den Dokumentarfilm.
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Hartz-Schaden für den Film

„Basta!“ – mit diesem Wörtchen signalisierte der letzte Bundeskanzler das Ende jeder Diskussionsbereitschaft über seine Politik. Auch über das Ei, das die Hartz-Gesetzgebung zahlreichen Medien- und Kulturschaffenden ins Nest legte: die besonders harte Wirkung der verkürzten Rahmenfrist. Übersetzt: Wer Arbeitslosengeld 1 beziehen will, muss 360 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungstage in den vergangenen zwei – statt zuvor drei – Jahren vorweisen. 360 Tage – dieses Volumen ist für viele Film- und Fernsehschaffende nicht erreichbar.
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Kräfte bündeln

In ver.di gibt es seit wenigen Wochen einen BundesFilmverband. Gegründet wurde er auf Initiative der Beschäftigten der Film- und Fernsehproduktionswirtschaft, die in ver.di organisiert sind. Am Rande der Berlinale 2006 hat sich ein Vorstand konstituiert, dem auch Olla Höf, freie Filmeditorin, angehört.
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Unzulässige Werbung

Unter dem Titel „Alszus – Das Redaktionsmagazin“ kommt die Regionalzeitung Hessisch / Niedersächsische Allgemeine (HNA) seit Mitte Februar auch per Bildschirm zum „Leser“. Ausgestrahlt werden die 15 Minuten jeden Wochentag 17.45 Uhr vom Offenen Kanal (OK) in Kassel.
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Mächtige Journalisten?

Sind wir Journalisten mächtig oder nicht? Leiden wir unter Machtmissbrauch der Politiker oder üben wir ihn selbst aus? Sind weitere Kontrollgremien zur Medienaufsicht vonnöten oder müssten die bereits existierenden nur effektiver gestaltet werden? „Macht und Medien“ ist ein spannendes Thema – und die Mainzer Tage der Fernsehkritik sind eine wichtige Institution, darauf kann man sich sicherlich einigen. Doch warum tauschten sich hier weitgehend nur diejenigen miteinander aus, die sich sowieso fast täglich in den Chefetagen die Hände schütteln?
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Ohne Glamour

Anders sein als „Bravo“ & Co.: Unabhängige, in Regionen und Großstädten verankerte Jugendzeitschriften wollen sich jenseits des Mainstreams etablieren.
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Schrumpfmodell

Nach monatelangem Streit um das Überleben der taz-Lokalteile Hamburg und Bremen ist jetzt ein Kompromiss gefunden worden: Die Lokalseiten wurden eingedampft, aber nicht völlig weggespart.
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Neue Zeitung in Hamburg

Hamburg hat mit der Hamburger Initiativenzeitung, kurz HIZ, eine neue Zweimonatszeitung. Das Konzept – Nachrichten von unten, kostenlos und eine hohe Auflage – eigne sich auch für andere Städte, meinen ihre Macher.
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Flurbereinigung

Der hohe Besuch hatte sich höflich angekündigt: Mit der Schließung dreier Lokalredaktionen der Ruhr Nachrichten (Bottrop / Gladbeck / Gelsenkirchen) beginne für die Buersche Zeitung (BZ) eine „neue Zeitrechnung“, über die man reden müsse. Als Verleger Kurt Bauer, Besitzer des gleichnamigen Zeitungshauses in Marl, dann am 30. März in der Gelsenkirchener Hagenstraße erschien, waren die Beschäftigten sprachlos. Sie erhielten pünktlich zum Quartalsende ihre Kündigung.
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