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Recht nach Kolonialherrenart

Im April wird in Indonesien ein neues Parlament gewählt. Drei Monate später folgen die ersten direkten Präsidentschaftswahlen. Schon jetzt versuchen Politiker und ihnen nahe stehende Geschäftsleute, kritische Journalisten einzuschüchtern. Ex-Diktator Suharto hatte oppositionelle Medien einfach geschlossen. Heute, in der Reformära, sind die Mittel subtiler. Man besinnt sich auf alte Gesetzesparagrafen.
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Filmproduktion am Scheideweg

Die drei Flächentarifverträge für die Film- und Fernsehschaffenden wurden am 11. Februar dieses Jahr von ver.di gekündigt. Damit folgt die Gewerkschaft dem einstimmigen Beschluss von Tarifausschuss und den Vertretungen der Filmschaffenden- Berufsverbände. "Die Kündigung ist ein überfälliges Signal an die Tarifpartner, die desolaten Arbeitsbedingungen bei Produktionen zu verbessern", sagt Olaf Hofmann, Filmverantwortlicher bei connexx.av. Außerdem hätten die Tarifparteien so die Chance, auf die veränderten Rahmenbedingungen durch die Reform der Sozialgesetze zu reagieren.
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Glück mit Bärenpreis

Der Jubel am Ende war groß: Fatih Akin, ohnehin Publikumsliebling der 54. Berliner Filmfestspiele, hat für "Gegen die Wand" einen Goldenen Bären gewonnen. Das ist zweifellos eine Sensation für das Festival und seinen Chef Dieter Kosslick, der endlich einmal dafür belohnt und bestätigt wird, sich mit Verve für das deutsche Kino stark zu machen. Denn der letzte Goldene Bär für Deutschland liegt - mit Reinhard Hauffs "Stammheim" - 18 Jahre zurück.
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Härtere Zeiten für Fotografen

Die Zeiten für verdeckt arbeitende Bildjournalisten könnten härten werden, wenn ein Urteil des münsteraner Landgerichts Schule macht und über weitere Instanzen Bestand hat. Das Landgericht Münster hat dem Journalisten Friedrich Mülln Mitte Februar diesen Jahres erneut untersagt, Filmmaterial, das er in dem münsteraner Tierversuchslabor Covance aufgenommen hat, öffentlich zu zeigen.
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Leipziger Medienpreis

Der "Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien" von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig wird am 28. April zum vierten Mal vergeben. Der mit insgesamt 30 000 Euro dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an die Organisation "Journalisten helfen Journalisten", die spanische Tageszeitung "La Voz de Galicia" und den amerikanischen Fotografen James Nachtwey für sein journalistisches Lebenswerk.
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Bytes statt Zettel?

Programme zur Verwaltung der Geschäftsprozesse bieten Konzernen Effizienzsteigerungen. Vermehrt kommen solche Produkte auch für Kleinbetriebe und Freiberufler auf den Markt. Lohnt die Anschaffung?
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Limitiert, doch grenzenlos

Klingt international, verschafft den Gründern einen Stammsitz auf der Insel und womöglich den Titel Managing Director, bringt Freiberuflern aber auch sonst Vorteile, die bedacht sein wollen: Die Gründung einer Limited Company. Vorrangig der Schutz vor persönlicher Haftung und die schnelle, preiswerte Abwicklung scheinen die Entwicklung zu beflügeln.
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Frei schwebend in die Rente?

Genügend Schattenseiten hält die von vielen freiwillig, von nicht wenigen aber notgedrungenermaßen gewählte berufliche Selbständigkeit bereit. Freiberufler, gern auch als Solo-Selbständige betitelt, nähern sich mehr oder weniger frei schwebend der Rente.
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Selbst erzeugte Gelüste

"Sag mal, verehrtes Publikum, bist du wirklich so dumm? Jeder Filmfritze sagt: Was soll ich machen? Das Publikum wünscht diese zuckrigen Sachen", dichtete Kurt Tucholsky 1931 voll Ironie. An anderer Stelle wurde der Satiriker konkreter: Der Fluch der Mittelmäßigkeit in der Branche werde von einer kleinen Elite von Entscheidern geprägt und von deren Vorstellung, was das Volk wünschen soll - um den Erhalt eigener Privilegien zu sichern. Wer prägt wen? Der Fernsehmacher den Zuschauer oder umgekehrt?
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Fast wie die Profis

Ungewohnte Klänge im Radio: Statt der professionellen Stimme des Moderators, der zu dieser Stunde einen prominenten Gast befragt, sind Jugendliche zu hören - im Gespräch mit einem bereitwillig antwortenden Stefan Aust. Die Neugierde der jungen Leute scheint dem erfahrenden Journalisten Spaß zu machen. Und so erfährt der Hörer, wie sehr er die Stadt Hamburg liebt und wie wenig die Politiker dort, wie sein Arbeitstag beginnt und wie oft er Einladungen der Hamburger Gesellschaft annimmt, was er von den Reformen im Lande hält und mehr. Der Spiegel-Chefredakteur, wie man ihn noch nicht kannte. Etwas ist anders.
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Eine Novelle für mehr Mitbestimmung

Das Gesetz der Deutschen Welle als Bundesrundfunkanstalt und Auslandssender soll novelliert werden. Ver.di begrüßt dieses Vorhaben und beteiligt sich an der Debatte um den Gesetzentwurf. Wichtigste Punkte für die Gewerkschaft sind dabei: der Auftrag der Deutschen Welle, die Aufgabenplanung und verlässliche Finanzierung sowie die Tarifautonomie und die Mitbestimmung. «M» sprach darüber mit Inez Kühn, Bereichsleiterin Medien in ver.di.
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Angriffe auf Bürgerrechte und Pressefreiheit

"Kaum eine Hamburger Regierung hat in so kurzer Zeit so nachhaltig politisches Porzellan zerschlagen", so das Urteil einer Streitschrift der dju Hamburg über den Senat der vergangenen zweieinhalb Jahre aus CDU, Schill-Partei und FDP.
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Mit Pfefferspray Journalisten verletzt

"Berufsdemonstranten" herausfiltern und umgehend zurückschicken - das hatte sich die Polizei laut "Süddeutscher Zeitung" vom 29. Dezember 2003 im Vorfeld der Münchner Sicherheitskonferenz vorgenommen. Denn auch 2004 hatten die Gegnerinnen und Gegner der Konferenz wieder zu zahlreichen Protestaktionen gegen das Treffen hochrangiger Politiker, Militärs und Industrieller mobilisiert.
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Medienpolitischer Zynismus

Proteste von ver.di und DJV, scharfe Kritik durch Kartellrechtler und Medienexperten, dazu noch offener Streit im BDZV … Wolfgang Clements Idee einer Reform der Pressefusionskontrolle findet nur wenige Freunde. Die aber sind mächtig, es sind die großen Verlagsgruppen und Konzerne, denen Clement mit seinem Gesetzesentwurf ein großzügiges Geschenk macht.
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Deutscher Presserat erhält Verstärkung

Dr. Ilka Desgranges wurde zur neuen Sprecherin des Deutschen Presserates gewählt. Sie löst damit turnusgemäß nach zwei Jahren den amtierenden Sprecher des Gremiums, Kay E. Sattelmair (BDZV), ab. Desgranges ist Redaktionsleiterin bei der "Saarbrücker Zeitung" und gehört als Vertreterin des DJV dem Deutschen Presserat seit 1995 an. Als stellvertretenden Sprecher wählte das Plenum Tilmann Kruse, VDZ. Kruse ist Geschäftsführer des MVF Magazin-Verlags am Fleetrand GmbH. Zum neuen Vorsitzenden des Trägervereins des Deutschen Presserats wurde Fried von Bismarck, Verlagsleiter des "Spiegel" (VDZ), gewählt.
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Journalist mit Appetit

"Der deutsche Journalismus ist auf den Hund gekommen", schreibt Peter Köpf in der letzten Ausgabe von «M». In solchen Zeiten neigt man zur Nostalgie: Früher war alles anders, da gab es kritischen und unabhängigen Journalismus. Nostalgie verklärt. Da tut es gut, eine authentische Stimme zu hören, die glaubwürdig berichten kann, dass nicht alles, aber vieles anders war: Gert von Paczensky, gleichermaßen berühmt als Erfinder des TV-Magazins "Panorama", als Moderator der Talkshow "III nach 9" und als Pionier der Restaurantkritik bei "essen & trinken" hat seine Erinnerungen aufgeschrieben.
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