Aufmacher

Schleichende Prozesse

Schmeichelhafte Kommentare bekamen wir in letzter Zeit zu hören, und auch mit Selbstlob geizten wir nicht: Bei der Behandlung der Spenden-, Finanz- und Schmiergeldaffären im Umfeld der CDU/CSU hat sich in den deutschen Medien die Fähigkeit zu einem vernünftigen Investigationsjournalismus herausgebildet.
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Fusionsfieber

AOL schluckt Time Warner. Der größte Unternehmenszusammenschluss der Wirtschaftsgeschichte rüttelt die Medienwirtschaft kräftig durcheinander. Bedeutet der Deal tatsächlich den Triumph der neuen Medien über die alten, wie vielfach behauptet - oder ist die Verbindung doch nur alter Wein in neuen Schläuchen? Versuche, Inhalte und Verbreitungswege gewinnbringend zu verbinden, gab es auch schon früher. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Ziemlich unstrittig ist, dass das Internet die Marktmechanismen der Medienbranche umgestalten wird. Aber der Beweis, dass eins und eins vier ergibt, wie die Betreiber von Megafusionen immer wieder vorrechnen, steht noch aus.
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Der Bewusstseinsriese

Europas mächtigstes Medienunternehmen ist so groß, dass es sich am liebsten ganz klein macht" schrieb im Sommer 1999 "Der Spiegel" über Bertelsmann. Über den Daumen gepeilt gehören zum Konzern etwa 100 Zeitungs- und Zeitschriftentitel, 25 Verlage, ein gutes Dutzend Druckereien, 22 Fernseh- und 18 Radiostationen.
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Trotz Kritik und Skepsis ein klares Ja zu ver.di

Die Industriegewerkschaft Medien wird den weiteren Weg zu ver.di, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, auf der Grundlage der bisher erreichten Verhandlungsergebnisse mitgehen. Das haben die 286 Delegierten aus allen Landesbezirken und Fachgruppen während des Außerordentlichen Gewerkschaftstages (vom 18. bis 20. November 1999) in Kassel bei wenigen Gegenstimmen mit großer Mehrheit beschlossen - bei aller Kritik und Skepsis, die während des Kongresses laut geworden waren. Allerdings wurden dem Geschäftsführenden Hauptvorstand allerlei Verhandlungsaufträge erteilt mit dem Ziel, die Bedingungen für ein endgültiges Ja zur Megagewerkschaft mit 3,2 Millionen Mitgliedern noch zu…
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Die ARD bleibt erhalten –

Erhalten statt abschalten. Unter diesem Motto haben mehrere hundert Kolleginnen und Kollegen am 14. Oktober 1999 vor den Staats- und Senatskanzleien für den Erhalt der ARD demonstriert. Mit Pauken und Trompeten, durch kleine Delegationen und Abgesandte oder per Post: alle Staatskanzleien und Regierungschefs haben so die Thesen der IG Medien zur Zukunft von ARD und ZDF erhalten (siehe Seite 8). Selbstverständlich auch die Medien. Dort war der Nachhall denkbar gering. Wann immer es um die eigenen Belange geht, ist man dort merkwürdig zurückhaltend. Positiv reagierten die für die kleinen Rundfunkanstalten wie Radio Bremen (RB), Saarländischer Rundfunk (SR) und Sender Freies Berlin…
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Neue Wege in einer bunt schillernden Branche

Die Branche des privaten Rundfunks und der Film- und Fernsehproduktion (AV-Produktion) gehört zu den Wachstumsbereichen. Bundesweit beschäftigen die einschlägigen Produktions- und Sendeunternehmen rund 100.000 Menschen. Obwohl bisher gleich zwei Gewerkschaften (IG Medien und DAG) und etliche Berufsverbände und Standesorganisationen ihre Dienste anbieten, ist der gewerkschaftliche Organisationsgrad gering. Insbesondere die Gewerkschaften werden von den Beschäftigten der auf jung getrimmten Branche als alte Organisationen mit überholten Strukturen gesehen, die allenfalls für die Interessenvertretung in klassischen Industrien taugen.
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Gezielte Ansprache für eine besondere Klientel

Warum gibt es das Projekt erst jetzt - 15 Jahre nach Start des Privaten Rundfunks? Kommt es nicht zu spät?
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Vom Kansas City Milkman und anderen Aspekten des Agenturjournalismus


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Die Popstarformel zieht nicht mehr

Wenn die wachsende Titelzahl als Zeichen eines gesunden Marktes gilt, dann braucht sich die Jugendpresse keine Sorgen zu machen: Mit 35 in IVW ausgewiesenen Titeln ist die Dichte im Jugendmarkt so hoch wie noch nie zuvor. Aber die junge Zielgruppe zeigt sich launisch: Generalisten wie "Bravo", "Popcorn" oder "Hit" mußten mit schwindenden Auflagen kämpfen, während Titel wie "Pop Rocky", "Mega Star" und "Limit" endgültig von den Kiosken verschwanden.
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Der Druck auf die Journalistinnen und Journalisten nimmt zu

Ein kluger Journalist hat es ausgerechnet: Wenn 100 Redakteurinnen und Redakteure ihrem Verlag pro Kopf und Woche jeweils 10 unbezahlte Überstunden schenken, kann sich der Verleger am Ende des Jahres über 2,5 Millionen DM eingesparte Personalkosten freuen. Übertrieben, unrealistisch, ein Einzelfall? Keineswegs. Eine Umfrage der IG Medien unter den Betriebsräten der Tageszeitungsbetriebe hat ergeben, daß Gratis-Überstunden in den Redaktionen eher die Regel sind.
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Herrn Milosevics Ohr

Schon Wochen dauern die Bombardements der NATO an. Was als Zweck des Luftkriegs angegeben wurde, nämlich das Leid der Menschen im Kosovo zu mildern, ist nicht erreicht worden. Für die Kritiker des Krieges ist es dadurch noch verstärkt worden. Die NATO ist bislang den Beweis schuldig geblieben, daß sie die im Kosovo operierenden Polizeieinheiten oder paramilitärischen Truppen tatsächlich bekämpft. Das taktische Ziel der Bombenangriffe war angeblich, die eigentliche Ursache des Vertreibungselends zu beseitigen. Wenn Tabakfabriken angegriffen werden, wenn ein Wasserwerk bombardiert wird, wie soll das aber das Flüchtlingselend eindämmen?
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Die erste Reihe protestiert

Auf einem Sondergipfel trafen sich Ende Februar in Bonn die 15 Ministerpräsidenten und die eine -präsidentin der Bundesländer, um über die Entwicklung des Rundfunks in Deutschland zu beschließen. Fast 300 Beschäftigte aus allen öffentlich-rechtlichen Sendern demonstrierten am Rande der Bonner Bannmeile für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze, damit auch künftig die Qualität der Programme gewährleistet werden kann.
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Brücke zur neuen Heimat

Es sollte eine Antwort des öffentlichen Hörfunks sein auf die steigende Ausländerfeindlichkeit der 90er Jahre: die bundesweite Multikulti-Welle der ARD. Doch eine Einigung über Form und Inhalt dieser Welle ist bisher nicht zustande gekommen. Nachdem die gemeinsamen Bemühungen zweimal gescheitert sind, haben die einzelnen ARD-Rundfunkanstalten jetzt getrennte Wege eingeschlagen. Parallel dazu wird noch immer versucht, zumindest einen Minimalkonsens zu finden. Die jüngsten Vorschläge sehen ein gemeinsames Rahmenprogramm mit regionalen Fenstern vor.
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Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Die Medienbranche nimmt vorweg, was sich anderswo erst in Ansätzen abzeichnet: So ist bei den privaten Fernsehstationen das feste Arbeitsverhältnis zur Ausnahme, die projektförmige Auftragsarbeit dagegen zur Regel geworden. Um die TV-Sender herum spannt sich ein weit verzweigtes Netzwerk von ausgelagerten Dienstleistungsanbietern. Entwickelt sich ein neues Jobber-Proletariat? Oder arbeitet die selbsternannte Medienboheme einfach anders? Thomas Gesterkamp hat nachgeforscht.
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„Alles ist möglich“

Auf dem Journalistinnnen- und Journalistentag 1998 der Fachgruppe Journalismus in der IG Medien sollten aktuelle Probleme der inneren und äußeren Pressefreiheit, der Rolle der Presse im Staat - wie die Presse und wie die Politik sie sieht, sollten Themen wie Qualität (und Ausbildung dazu) und der Härtetest in der Praxis erörtert werden. Nach der Absage der Veranstaltung in Würzburg hat uns einer der Referenten, Dr. Stefan Walz, Datenschutzbeauftragter des Landes Bremen, seinen Text zur Verfügung gestellt. Er beschreibt die aktuellen juristischen und politischen Implikationen der Gefährdung der Pressefreiheit, z.B. durch Unterlaufen jeglicher Informantenschutzes.
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Hell aus dem Dunkel

Mit Pauken und Trompeten zog die "Schäl Sick Brass Band" aus Köln in die Würzburger Kongreßhalle - zur Eröffnung des 4. Gewerkschaftstages der IG Medien am Samstag den 24. Oktober 1998. Die Klänge mochten manchen irritieren, denn sie erinnerten zu Beginn an Bierzeltmusik. Aber schon hier haben sich die Bläser und Perkussionisten programmatisch für eine Art musikalisch-ironischen Augenzwinkerns entschieden. Wie sie musizierten und mit welcher Intention, zeugte von hohem Niveau.
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