Helma Nehrlich

Helma Nehrlich arbeitet als freie Journalistin in Berlin. Erreichbar per Mail unter nehrlich@pressebuero-transit.de

Alle Artikel von Helma Nehrlich

Nachjustieren für Freie notwendig

Aktuelle Corona-Hilfen „verhindern nicht existenzielle Nöte“, so eine aktuelle Pressemitteilung des Verbandes der Schriftstellerinnen und Schriftsteller in ver.di. Beklagt wird, dass Kreativen mit "Liquiditätshilfen, die nur für Geschäftsräume und Leasingraten gedacht" seien, nicht geholfen ist. "Nachjustieren!", heißt die Forderung. Sie zielt auf die jüngste Förderpraxis und betrifft nicht nur Autor*innen.
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DuMont: Alternativlos

Selbstmord aus Angst vor dem Tod? Als DuMont Anfang 2019 widerwillig bestätigte, dass sämtliche Regionalzeitungen zur Disposition stünden, schien alles möglich: Sollten vom 400 Jahre alten, einst viertgrößten deutschen Medienhaus womöglich nur Marketing- und Business-Information-Aktivitäten übrigbleiben? Ganze Belegschaften an den Medienstandorten in Köln, Berlin, Halle und Hamburg wurden extrem verunsichert. Von "bedingungsloser Kapitulation" sprachen Analysten.
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Buchtipp: Konstruktiv ins Streitgespräch

"Der Spickzettel gegen Intoleranz!“ verheißt der Rücktitel. „Guter Rat, Orientierungshilfe und amüsante Unterhaltung für alle Bereiche des täglichen Lebens“, twittert der Verlag. Werbung muss sein, sollte aber schon bei der Sache bleiben: Nämlich bei Franzi von Kempis‘ Buch „Anleitung zum Widerspruch“. Es will mit Fakten gegen Intoleranz vorgehen und „Klare Antworten auf populistische Parolen, Vorurteile und Verschwörungstheorien“ geben. Das steht vorn auf dem Titel. Und das wird eingelöst.
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Wenn Herkunft doch eine Rolle spielt

In Zeitungsberichten werden ausländische Tatverdächtige mittlerweile 32 Mal so häufig erwähnt, wie es ihrem realen Anteil in der Kriminalstatistik entspricht. Zeichnen Medien das Angstbild des gewalttätigen Migranten? Diese Frage stellte sich bei einer Veranstaltung unter dem Titel „Wenn Herkunft doch eine Rolle spielt“. Der ver.di-Migrationsausschuss organisierte sie am 6. März als Beitrag zur Internationalen Woche gegen Rassismus.
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Ohne Quote gibt es keinen Kulturwandel

Geballte weibliche Kompetenz und einige wenige Männer trafen sich am 28. Januar in Berlin zum Quotenkongress 2020 #ShareYourPower, den Pro Quote Film federführend für alle drei Initiativen für Geschlechtergerechtigkeit in der Medien- und Kulturbranche veranstaltete. Ohne Quote kein Kulturwandel, hieß es. Aktuelle Zahlen belegen, dass bis zu einer hälftigen Beteiligung von Frauen noch viel zu tun bleibt.
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Hohes Gut richtig nutzen

„Ich mache das auch für mich, um gesund zu bleiben“, sagt Helge Treichel. Der Lokalreporter der Märkischen Allgemeinen Zeitung in Prignitz-Ruppin weiß auch, was gern kolportiert wird: Die Online-Ausgabe sei nie vollgeschrieben, das Internet kenne keinen Redaktionsschluss und die Konkurrenz schlafe nicht. Doch gerade deshalb möchte er möglichst viele seiner Redaktionskolleg*innen überzeugen, an der Erfassung der Arbeitszeit teilzunehmen.
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Rundfunkfreiheit gilt auch wieder in Bayern

Das Bayerische Verfassungsgericht hat am 3. Dezember entschieden, dass das Integrationsgesetz des Landes in Teilen verfassungswidrig ist. Insbesondere stellte das Gericht fest: Die im Gesetz formulierte Verpflichtung, die in der Präambel definierte „Leitkultur“ in Rundfunk- und Telemedienangeboten „zu vermitteln, verletzt die Rundfunkfreiheit und das Recht der freien Meinungsäußerung“.
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Transformation im Modus der Landnahme

Das Jubiläum 30 Jahre Mauerfall hat das Netzwerk Kritische Kommunikationswissenschaft bewogen, dem „Abriss“ des Roten Klosters, wie die stark ideologisch ausgerichtete Sektion Journalistik der Leipziger Karl-Marx-Universität mitunter genannt wurde, eine öffentliche Debatte zu widmen. Im Zeitgeschichtlichen Forum der Pleiße-Stadt wurde am 21. November erörtert, „Wie die Journalistenausbildung in Leipzig verwestlicht wurde“.
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Schon entdeckt? nd Die Woche

Sie gelangt sonnabends an die Leser: Zwei Drittel des Titelblattes gehören einem Foto oder einer Grafik. Auch innen großformatige Fotos, Weißraum. Und doch keine Wochenzeitung wie andere. nd Die Woche steht links eingeklinkt auf Magenta. Obwohl hier der 74. Jahrgang vermerkt ist, gibt es diese Art des Neuen Deutschland erst ziemlich genau ein Jahr: „Aus dem Osten was Neues“ wurde der in der Redaktion, mit Leser*innen und Experten debattierte Relaunch angekündigt.
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Alle mitnehmen auf dem Weg ins Digitale

Die Deutsche Presseagentur (dpa) wurde gerade 70 Jahre alt. Gefeiert wurde bereits vorher. Beim Festakt am 1. Juli erklärte Bundespräsident Steinmeier, die dpa habe zum Gelingen dieser Demokratie beigetragen. Als „leuchtendes Beispiel für objektive Berichterstattung“ würdigte Kulturstaatsministerin Monika Grütters den Nachrichtendienst. Kurz zuvor hatte es den ersten Warnstreik in der Geschichte der dpa gegeben. Fast genau zum Gründungstag am 18. August kam dann die Meldung, dass die gewerkschaftliche Tarifkommission dem ausgehandelten Verhandlungsergebnis zugestimmt hat.
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Bewährt, aber mit Defiziten

Nach Deiner Einschätzung, hat sich das Betriebsverfassungsgesetz bewährt? Ja, unter dem Strich hat sich das BetrVG sehr bewährt. Es gibt natürlich immer Verbesserungsbedarf, aber allein die Tatsache, dass die Arbeit der Betriebsräte gesetzlich basiert mit Räumlichkeiten, Sachmitteln und Beratung finanziert wird, ist existenziell. Die festgeschriebenen betrieblichen Beteiligungsrechte sind auch im europäischen Vergleich beispielgebend. Werden sie auch entsprechend genutzt? Die Betriebsräte haben per Betriebsverfassungsgesetz gute Möglichkeiten, sich zu qualifizieren und zu wirksamer Interessenvertretung zu befähigen. Altgediente Betreuer und Berater von Betriebsräten…
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Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie Ihren Betriebsrat. Betriebliche Mitbestimmung seit 100 Jahren   

Die betriebliche Mitbestimmung durch gewählte Interessenvertretungen ist vielerorts be­währte Praxis und gesetzlich klar geregelt. Das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) – so etwas wie das Grundgesetz für die Betriebsräte – gilt seit 1952 und wurde 2001 letztmalig novelliert. Hält es den Erfordernissen einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt noch stand? Ein Blick zurück und nach vorn.
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Schauspieldasein: Ruhm statt Rente

Altersarmut trifft auch immer mehr Schauspielerinnen und Schauspieler. Eine Ursache dafür ist längst bekannt: Die Inkompatibilität des mehr als unsteten Berufs mit dem bestehenden Renten- und Sozialsystem. Zwar konnten ver.di, der Bundesverband Schauspiel (BFFS) und die Produzentenallianz 2018 wichtige tarifliche Verbesserungen durchsetzen, doch das Problem „Ruhm statt Rente“ bleibt. In der Veranstaltungsreihe „Grimme trifft die Branche“ ging es am 29. August in Berlin erneut zur Sache.
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Buchtipp: Ein nicht übliches Wendefazit  

Ganz am Ende steht ein Gedankenexperiment – so beliebt wie unzulässig, räumt der Autor selbst ein. Doch spielt er durch, was es für DDR-Bürger bedeutet hätte, wenn die politische Wende nicht 1989, sondern schon am 13. August 1961 eingesetzt hätte. Kein Mauerbau, kein Mauerfall. Ob das Fazit dennoch gelautet hätte: Die große Freiheit ist es nicht geworden? Zu diesem Befund kommt Matthias Krauß jedenfalls, wenn er analysiert, was „sich für die Ostdeutschen seit der Wende verschlechtert hat“.
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Berliner, wie haste dir verändert

Die Berliner Zeitung, ihre etwas leichtere Schwester Berliner Kurier und die zugehörigen Online-Auftritte werden heute von etwa 130 Menschen gemacht. Die Personalsituation im Berliner Newsroom und bei Berlin24 Digital – beides eigenständige GmbH – ist angespannter denn je. Leistung in der täglichen Zeitungsproduktion wird ungenügend gewürdigt. Für die Beschäftigten im DuMont-Haus in Kreuzberg kommt seit März die Sorge hinzu: Was droht ihnen, wenn der Kölner Traditionsverlag seine Regionalblätter in Kürze komplett abstößt?
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70 Jahre Presseversorgung – Absicherung mit Zukunft

Es gibt ein 70. Jubiläum zu feiern: Am 28. Mai 1949 wurde das Versorgungswerk der Presse in Bad Kreuznach gegründet. „Der Gedanke der Sozialverpflichtung der Presse-Partner einte Verleger und Journalisten und ließ eine Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens entstehen“, erinnerte sich Dietrich Oppenberg, späterer Ehrenvorsitzender des Verwaltungsrats. Mit der Etablierung begann eine wirkliche Erfolgsgeschichte.
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