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Das gekillte Binnen-I

Mochten Sie, geschätzte LeserInnen oder Ihr, liebe GewerkschafterInnen das große I mitten im Wort? Zwanzig Jahre, nachdem die taz ihre LeserInnen erstmals mit dem revolutionären Binnen-I konfrontierte, ist es weitgehend wieder verschwunden. Auch aus M. Doch dass es im Sprachgebrauch gekillt wurde, heißt nicht, sich mit dem generischen, dem allgemeinen Maskulinum begnügen zu müssen. Ein vom Journalistinnenbund und der Friedrich-Ebert-Stiftung Mitte Januar in Berlin veranstalteter Workshop ging innerhalb des gemeinsamen Gender-Trainings Wegen und Irrwegen geschlechtssensibler Sprache im Deutschen, Französischen und Englischen nach. Nicht nur mehr als 60 Teilnehmerinnen, sondern…
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Recherche ganz legal

Dass das Recht der Berichterstattung nicht ohne Schranken besteht, wissen sowohl Juristen als auch Journalisten. Doch wo genau verlaufen diese Grenzen? Eine Frage, die stets aufs Neue die Gerichte beschäftigt, ohne dass sich das Ergebnis der richterlichen Überprüfung mit einer gewissen Verlässlichkeit vorhersagen ließe.
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Eine Dorfschule im Wechsel der Jahreszeiten

Ein paar Kühe werden durch den winterlichen Schneesturm nach Hause getrieben. In der kleinen französischen Dorfschule im Herzen der Auvergne ist es noch still. Auf dem Fußboden stakst eine Schildkröte zwischen Globus und Kissen umher. Und schon kommt die nächste um die Ecke. Beide geben ein schönes Bild für das Leben und Lernen an diesem Ort. Geschützt und in einem beschaulichen Tempo verbringen die Kinder der Umgebung hier ihre Grundschulzeit.
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Gefangenschaft hinter Klostermauern

Auf die Existenz der irischen sogenannten "Magdalenen"-Heime wurde hierzulande kaum jemand aufmerksam. Eigentlich hätten Menschenrechtsorganisationen, Psychologen und Feministinnen gegen diese katholischen Anstalten für angeblich sündhafte Frauen protestieren müssen. Das ist seltsamerweise nicht passiert.
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Über den Tellerrand der Schrebergartenseligkeit

Man kennt das. Gestern war man bei einer spannenden Veranstaltung, bei der brandheiße politische Eisen an einem lokalen Veranstaltungsort debattiert wurden. Am nächsten Tag schaut man in die Zeitung. Weil man der Ansicht ist, dass solch wegweisende Gedanken, die dort im Bürgerhaus oder im kirchlichen Gemeindezentrum zum Thema "Krieg im Irak" etwa geäußert wurden, öffentlich dokumentiert gehören. Doch bittere Enttäuschung!
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Facettenreich, nicht immer wertneutral

Seit 1997 veröffentlicht der LIT Verlag Münster-Hamburg-London seine Reihe zur Geschichte der Kommunikation in Deutschland. Die Herausgeber sind Prof. Dr. Arnulf Kutsch und Prof. Dr. Walter Hömberg. Bisher sind 15 Bände in dieser Reihe erschienen. Der jüngste trägt den Titel "Kalter Krieg im Äther - Der Deutschlandsender und die Westpropaganda der DDR" und wurde von Klaus Arnold im Rahmen seiner Dissertation am Institut für Kommunikationswissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München erarbeitet. Wie die Bundesrepublik den Deutschlandfunk und den RIAS, so hatte auch die DDR Hörfunksender, die über die Grenzen hinweg deutschsprachige Propaganda ausstrahlten.…
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Einsame Herzen mit leeren Taschen

Steht der Mann (Markku Peltola) vom Toten- oder vom Krankenbett auf? Mit seinem grotesken Kopfverband erinnert er erschreckend an einen Frankenstein-Versuch. Er rückt sich die dick verbundene Nase gerade, um dem Krankenhaus, in dem man ihn bereits fürs Kühlhaus vorgemerkt hat, zu entfliehen. Doch so wie man ihn zugerichtet hat, wird er in dieser Welt keine große Chance mehr haben. Dass er bei dem nächtlichen Raubüberfall, neben seiner Brieftasche, auch sein Gedächtnis verloren hat, macht ihn gänzlich zu einem Nichts.
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Eine Seuche als Rei(t)z-Thema

Ulrich Reitz kennt die Welt. Als Chefredakteur eines Qualitätstitels wie der "Rheinischen Post" hat er für alle Lebenslagen Patentrezepte. Etwa wie die Presse aus ihrer viel bejammerten Krise herauskomme. Zeitungen sollten "durch Einordnung von Ereignissen Lotse im Mediendschungel" sein und "Qualität im Meer des elektronischen Entertainments" bieten. Das verkündete er schneidig bei einer Podiumsdebatte von DeutschlandRadio und Verlegerverband. Zugleich brandmarkte er Medienseiten, die die Werbekrise zu umfangreich behandelt hätten, als "größte Seuche", weil sich da die Journaille oft nur selbst bespiegele.
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Journalisten-Union auf der Photokina

„Meet the professionals“ - unter diesem Motto trafen sich auf der diesjährigen Weltmesse „Photokina“ in Köln Verbände, Agenturen, Verlage und Interessenvertretungen zu einem Forum rund um das Thema Fotografie, Bildjournalismus und Bildkommunikation. Mit dabei war auch die dju in ver.di, die in diesem Jahr neben ihrem Informationsstand auch verschiedene Veranstaltungen bot und mit einer Bildausstellung präsent war.
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Die Zeit ist reif für eine Intendantin

>25 Jahre Herbsttreffen der Medienfrauen aus ARD und ZDF. Das waren 25 Jahre Kampf um Gleichstellung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, um geschlechtergerechte Präsenz in den Führungspositionen der Sender, in der Berichterstattung und um ein realistisches Frauenbild auf dem Bildschirm.
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Harte Nüsse geknackt

Die Erwartungen waren hoch gesteckt. Die 120 Delegierten der Fachgruppe Rundfunk, Fernsehen, AV-Medien trafen sich vom 24. bis 27. November 2002 in Dortmund zur 1. Bundesfachgruppenkonferenz in ver.di. Ihre Botschaft lässt sich vielleicht so zusammenfassen: Die Film- und Medienschaffenden in der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft pochen selbstbewusst auf ihre eigenständige Rolle und werden künftig in medienpolitischen Fragen öffentlich lauter und energischer mitreden.
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Von den Medien getragen

Der ehemalige französische Innenminister Jean-Louis Debre hatte Sprecher der „Sans Papiers“, der französischen Bewegung illegalisierter Immigranten, die Papiere für alle und die Freizügigkeit ohne Ansehen der Staatsangehörigkeit an den europäischen Grenzen fordern, zum Gespräch geladen. Am Eingang des Innenministeriums fragte ein Polizist nach den Papieren der Sprecher. Diese lachten. „Aber wir sind doch die Sans Papiers“.(„Ohne Papiere“), konstatierten sie selbstbewusst.
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Briefe an «M» 12/2002

„Traut sich keiner Tacheles zu reden?“ in «M» 9/2002 Mutig und interessant fand ich den Artikel „Traut sich keiner Tacheles zu reden?“ Ich habe selbst jahrelang als Filmkritikerin gearbeitet und führe die mangelnde Kritik an Sexismus, Rassismus etc. auch im Independent-Film nicht nur auf die indirekte Zensur der Redakteure oder Verleiher zurück, sondern auch auf die Tatsache, dass 80 Prozent der Filmkritiker männlich ist und wir im Zeitalter der Postmoderne leben, wo sowieso alles nicht so gemeint ist und wer das anders sieht, einfach den Film nicht versteht oder keinen Spaß. Zudem ist Film immer weniger Kultur, sondern Ware, und daher macht auch die Rezension immer…
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ver.di-Fernsehpreis vergeben

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft vergab in Dortmund erstmals den ver.di-Fernsehpreis. Der mit jeweils 7500 Euro dotierte Preis geht an Ruth Toma für das Drehbuch zu „Romeo“ und an Barbara Albert für die Regie von „Nordrand“.
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Augstein und die historische Wahrheit

Rudolf Augstein war der „Word Press Freedom Hero“. Den Titel verlieh ihm im Mai 2000 das International Press Institut in Boston. Er war der „Journalist des Jahrhunderts“ - das erkannten bald darauf hundert namhafte Journalisten.
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Eisenbahner als Drehbuchautor

Der neueste Film des britischen Regisseurs Ken Loach „The Navigators“ spielt nicht nur im Milieu der britischen Eisenbahner, einige der Schauspieler sind ehemalige Eisenbahner. Doch noch wichtiger: Auch das Drehbuch stammt von einem Eisenbahner.
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