Pressefreiheit

Zwischen den Fronten

Der Irak ist für Journalisten zur Zeit das gefährlichste Land der Welt. Allein in diesem Jahr sind dort schon 20 Berichterstatter oder Mitarbeiter von ihnen getötet worden. Aufgrund der angespannten Sicherheitslage haben deutsche Fernsehsender ihre Korrespondenten aus der irakischen Hauptstadt Bagdad zurückgezogen. ARD-Reporter berichten vorübergehend aus Kairo oder Amman.
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Geldstrafe für Karikatur

Der Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Tageszeitung Günlük Evrensel wegen einer Zeichnung (Abb.) des Karikaturisten Sefer Selvi, die am 5. April 2004 erschienen war, um 10 Milliarden türkische Lira (zirka 6.400 Euro) "Schmerzensgeld" verklagt und "Recht" erhalten.
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Alle Mühe umsonst

"Wo wart ihr, verdammt noch mal!?", herrscht eine Frau vor dem Kulturhaus von Beslan am vergangenen Sonntag einen russischen Journalisten an. Hunderten Korrespondenten westlicher Medien habe sie bereits Auskunft gegeben und nun erst komme er. Der Kollege von der Lokalzeitung kniet demütig vor der Frau, die an einem Tisch die Namen der vermissten Opfer des Geiseldramas notiert.
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Aktion für Humayun Azad aus Bangladesch

Am 25. Juli ging wieder einmal ein anonymer Telefonanruf ein. Humayun Azad wurde darin aufgefordert, das Haus wegen einer Bombe zu verlassen. Schon länger lebt der Publizist aus Bangladesch gefährlich. Seine Familie erhielt wiederholt Morddrohungen, sein 16-jähriger Sohn Anannyo Azad wurde einen Tag vor dem Anruf entführt.
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Wo die rote Linie verläuft

Die Armenviertel von Rio de Janeiro waren bisher medienfreie Zonen. Reporter trauten sich nicht hinein, für eine eigene Lokalzeitung fehlte das Geld. Das Internetportal Vivafavela füllt nun die Lücke.
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Aktion für Zaw Thet Htwe, birmanischer Sportjournalist

Das Militärgericht sprach sein Urteil am 28. November vergangenen Jahres. Zusammen mit mehreren anderen Angeklagten wurde auch der Sportjournalist Zaw Thet Htwe zum Tode verurteilt.
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Tod bleibt ungesühnt

TEHERAN. Mit einem Freispruch endete am 24. Juli in Teheran der Prozess um den Tod der kanadischen Fotojournalistin Zahra Kazemi. Diese war im Juni vergangenen Jahres beim Fotografieren vor dem berüchtigten Evin-Gefängnis in der iranischen Hauptstadt festgenommen worden.
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Revolution im Alltag

Radikaler als etwa in Europa erschüttern Technologien wie Satelliten-TV, Mobiltelefon und Internet tradierte Lebensformen die arabische Welt. Welche Folgen der Eintritt ins digitale Zeitalter hat, darüber diskutierten Ende Juni in Berlin Wissenschaftler und Journalisten auf einer zweitägigen Konferenz unter dem Titel "Neue Kommunikationsmedien in der arabischen Welt - eine Revolution im Alltag".
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Gipfelübergriffe

Das hat es in Italien noch nicht gegeben: 29 Polizeichefs des Landes müssen sich vor Gericht unter anderem wegen Beweismittelfälschung, schwerer Körperverletzung, versuchten Totschlags und Falschanschuldigung verantworten. Doch nur eine Hand voll Journalistinnen und Journalisten erscheint zum Prozessauftakt in Genua.
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Britische Gewerkschaften fordern Aufklärung von US-Regierung

Bis Anfang Mai haben 1.042 Journalisten in Großbritannien eine Petition unterschrieben, mit der die US-Regierung ausgefordert wird, endlich die Hintergründe zur Attacke auf das Palestine Hotel in Bagdad zu veröffentlichen.
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Aktion für Ademir Luna und Yaneth Montoya Martínez

Nichts ahnend ging der Taxifahrer Fabián Correa am Morgen des 29. März seiner Arbeit nach, als zwei Männer einstiegen. Sie zwangen ihn, in eine Sackgasse zu biegen und drohten damit, ihn umzubringen. "Du bist doch Ademir Luna, oder?", fragte der eine. Der Fahrer konnte die Männer nicht von der Verwechselung überzeugen. Sie schütteten Benzin über den Taxi-Chauffeur, schafften es aber glücklicherweise nicht, das Fahrzeug in Brand zu setzen. Unter weiteren Drohungen flüchteten sie schließlich.
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Ermutigung für Sisyphus

Im Juni 1994 starteten 50 Gründungsaktivisten die deutsche Sektion von "Reporters sans Frontières". Die Freiheit zu informieren und informiert zu werden schreibt die Organisation auf ihre Fahnen. Sie startet mit Enthusiasmus und einem Schreibtisch in der Redaktion der "tageszeitung". Inzwischen hat "Reporter ohne Grenzen" (RoG) bundesweit mehrere Hundert Mitglieder, ist selbst Mitglied im Forum Menschenrechte, aber auch international angesehen, vergibt Preise. Eines ist geblieben: Es gibt immer noch mehr zu tun als Kräfte und Mittel zulassen. «M» sprach zum Jubiläum mit Michael Rediske, Vorstandssprecher der deutschen Sektion.
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Aktion für Rachim Esenow

Den turkmenischen Verlagshäusern ist es seit zehn Jahren verboten, den Roman "Wensenosy Skitalets" zu verbreiten. Dem Autor, dem 78-jährigen Journalisten Rachim Esenow, gelang es aber 2003, das Buch in Moskau zu veröffentlichen.
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Die Schicksale der in «M» vorgestellten verfolgten Kolleginnen und Kollegen im Überblick

Saleem Samad aus Bangladesch («M», 1 - 2 / 2003) wurde nach 50 Tagen in der Haft freigelassen, die Übersetzerin Pricila Raj schon einige Tage zuvor. Die beiden hatten ein britisches Fernsehteam bei einem Film über die politische Lage in Bangladesch unterstützt. Über das Schicksal der haitianischen Journalistin Michèle Montas («M», 3 / 2003) gibt es keine neuen Informationen. Angel Mario Ksheratto Flores aus Mexiko («M», 4 / 2003) musste keine weiteren Drohungen erleiden. Auch die angedrohte politisch motivierte Anklage gegen ihn wurde offenbar nicht weiter verfolgt. Der sudanesische Journalist Edward Terso Lado («M», 5 / 2003) konnte das Gefängnis nach internationalen…
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Erfolgreicher Kampf gegen Repressalien

Es wirkt: Briefe an Behörden haben auch im vergangenen Jahr wieder dazu geführt, dass inhaftierte Journalistinnen und Journalisten frei kamen sowie Morddrohungen, Einschüchterungen gestoppt wurden.
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Aktion für Miguel Rivadeneira

Ende Januar klingelte bei Miguel Rivadeneira häufiger als sonst das Telefon. Und viele Anrufe verliefen ähnlich: Unmissverständlich wurde der Journalist aufgefordert, seine Kritik an der Regierung unverzüglich einzustellen. Drohungen und Beschimpfungen sollten den Redaktionsleiter des Nachrichtenprogramms "Ecuadoradio" des Hauptstadtsenders "Radio Quito" zusätzlich einschüchtern.
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