Verkäufe/Fusionen

„Grenzenloser Appetit“

Lola lief gut – bis nach Hollywood. Der Film „Lola rennt“, produziert von der Berliner „X Filme Creative Pool“, gilt als Qualitätsbeispiel unabhängiger deutscher Produktionen. Aber die könnten bald Mangelware sein, befürchtet die Branche in Zeiten drastischer Sparmaßnahmen der Sender. Ein Drittel aller Filmproduktionen soll eingespart werden. Deshalb reagieren die freien Produzenten besonders argwöhnisch auf die Kooperationen der öffentlich-rechtlichen Produktionsfirma Bavaria mit Tochtergesellschaften öffentlich-rechtlicher Sender.
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„Welt“-Untergang an der Weser

Das Ende kam so überraschend wie einst der Anfang. 1997 hatte sich „Die Welt“ ohne große Vorankündigung ein neues lokales Standbein zugelegt: eine wöchentliche Regionalbeilage für den Großraum Bremen. Fünf Jahre später wurde die Redaktion nun Knall auf Fall wieder aufgelöst. Lediglich ein Korrespondent soll noch aus der Hansestadt berichten. Rund zehn Festangestellte und feste Freie müssen sehen, wo sie bleiben.
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Gute alte Motte oder Schmetterling?

„Der Tabubruch ist geschehen, der Wettbewerb ist irritiert.“ Mit sichtbarer Genugtuung präsentierte Mathias Döpfner, seit Jahresbeginn amtierender Vorstandschef des Axel Springer Verlags Ende Juni den Aktionären seine Zwischenbilanz der redaktionellen Fusion von „Berliner Morgenpost“ und „Die Welt“. Ob der Vorgang, wie behauptet, zu mehr publizistischer Qualität führt, erscheint zweifelhaft. Dass er einen beträchtlichen Personalabbau mit sich bringt, ist dagegen sicher.
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Gruner+Jahr stößt Zeitungen ab

Zum 1. Juli 2002 verkaufte der Hamburger Verlag Gruner + Jahr seine 100prozentigen Berliner Töchter an die Holtzbrinck-Gruppe. Auch die Sächsische Zeitung in Dresden soll verkauft werden, einen Käufer gibt es noch nicht.
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Berlusconi ante portas

Unzulängliche Medienpolitik offenbart - Medienvielfalt und Rundfunkfreiheit auch auf europäischer Ebene sichern
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Kirch – Politisches Gesamtkunstwerk

Sie begann 1956, als es ihm bei einem Besuch in der römischen Filmstadt Cinecittá gelingt, für 130.000 DM die deutschsprachigen Rechte für den Fellini-Streifen "La Strada" zu ergattern. Das war damals viel (gepumptes) Geld, aber es lohnte sich. Wenige Jahre später wurde die Supernase des Aufsteigers und Selfmademan Kirch gepriesen, der früher als alle anderen witterte, dass nicht mit Sendern und Studios, sondern mit Filmrechten das ganz große Geschäft zu machen ist.
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Starker Intendant – schwacher Personalrat

Die Personalräte von ORB und SFB sind nicht gut zu sprechen auf den Leiter der Senatskanzlei in Berlin, André Schmitz, und den Leiter der Staatskanzlei in Potsdam, Rainer Speer. Beide haben den Entwurf für den Staatsvertrag über die Fusion von ORB und SFB ausgearbeitet und den Personalräten und Gewerkschaften ein dickes Ei ins Nest gelegt.
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Milliardengrab Kirch – Aufräumarbeiten in vollem Gange

Als am 8. April beim Amtsgericht München der Insolvenzantrag der KirchMedia eintraf, ging eine Ära der bundesdeutschen Mediengeschichte zu Ende. Nach jahrelangem Pokern um sein Lebenswerk hatte Leo Kirch zuletzt dem Druck der Gläubigerbanken nichts mehr entgegenzusetzen. Mit einem Gesamtschuldenstand von rund 6,5 Milliarden Euro verkörpert der Kirch-Konkurs die größte Unternehmenspleite der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
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472 „Wochen“

Der "Rheinische Merkur" vermeldete Mitte März: Auch die dritte Auflage des "Römischen Messbuches" schreibe nicht die Kelchkommunion als allgemeine Praxis vor. Diese von der Redaktion für berichtenswert gehaltene Neuigkeit erhielten auch die "Woche"-Abonnenten ins Haus geliefert, die nach der jähen Einstellung ihres Blattes plötzlich als Ersatz das christlich ausgerichtete Blatt mit dem Untertitel "Christ und Welt" aus Düsseldorf in ihren Briefkästen fanden.
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„Synergien“ für Morgen im Fokus

Im Juli wurde noch dementiert, am 8. August 2001 stolz verkündet: Durch die Fusion der beiden Internet-Medienhäuser Focus Digital (München) und Tomorrow Internet (Hamburg) zur Tomorrow Focus AG "entsteht der größte Internet-Medienkonzern Deutschlands". Das "Joint Venture" des Burda-Konzerns und des Verlags Milchstraße, an dem Burda bereits mit 40 Prozent beteiligt ist, soll im kommenden Jahr einen Gesamtumsatz im dreistelligen Millionenbereich machen.
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Fusionen und Kooperationen

(unvollständige Übersicht) September 2000 Die RTL New Media, Köln, (Bertelsmann) kauft 17,5 % der Scip GmbH, Hamburg. Der Bonnier-Verlag, Stockholm, kauft die arsEdition GmbH, München. Der Süddeutsche Verlag, München, kauft rückwirkend zum 30. 6. den Verlag Carl Ueberreuther, Wien. Die Brainpool TV AG, München, kauft 51% der Grégoire Furrer Productions SA, Montreux. Barnesandnoble.com (Bertelsmann) übernimmt vom Konkurrenten Amazon dessen Kooperationsvertrag mit dem Internetportal Yahoo. Gruner + Jahr (Bertelsmann) übernimmt das Internet-Finanzportal Investorworld der DAB-Bank (60 % G+J, 40 % DAB) Lycos Europe (Bertelsmann u.a.) kauft das…
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Der Druck wird erhöht

Von den Börsengurus wurde Bertelsmann seit geraumer Zeit für seine Politik der Eigenständigkeit milde belächelt. Doch Firmenpatriarch Reinhard Mohn hielt stets die Kontinuität, Unabhängigkeit, Mitarbeiterbeteiligung und Unternehmenskultur des Gütersloher Medienhauses hoch.
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Bertel an der Börse

Was waren das noch für Zeiten, als man sich in Regierungskreisen Sorgen um die Vielfalt auf den Medienmärkten machte - speziell beim Fernsehen! Großverlage mussten Teilhaber an ihren Sendern akzeptieren, damit sie sie überhaupt gründen durften (so kamen Bauer, Burda und die TMG zu ihren Anteilen an RTL 2, Holtzbrinck zu seinen an Sat 1). Das ist heute alles kein Thema mehr in Berlin und den Landeshauptstädten. Die Übernahme der "RTL-Group" durch Bertelsmann macht das nur ein weiteres Mal deutlich: Jetzt ist der Markt für werbefinanziertes Fernsehen in Deutschland endgültig zwischen Bertelsmann und Kirch aufgeteilt.
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Tabubruch bei Bertelsmann

Zu einem spektakulären Anteilstausch kam es Anfang Februar zwischen der Bertelsmann AG und der belgisch-kanadischen Holding Groupe Bruxelles Lambert (GBL), die zukünftig mit einem Anteil von 25,1 Prozent Mitgesellschafter in Gütersloh ist. Das bisher auf Eigenständigkeit bedachte Medienunternehmen im Ostwestfälischen mit einer Zweigstelle in New York bekam im Gegenzug von der GBL deren 30-Prozent-Anteil an der RTL-Group (früher CLT-UFA).
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Blut ist dicker als Wasser

Die deutsche Fernsehlandschaft ist endgültig in Senderfamilien aufgeteilt Schon seit Jahren funktioniert Medienaufsicht in Deutschland nach dem Prinzip von Hase und Igel. Weil Konzerne wie Bertelsmann oder Kirch-Gruppe den Kontrolleuren stets einen Schritt voraus waren, blieb denen nichts anderes übrig, als die Gesetzgebung an die Realität anzupassen. Mit der Aufteilung der Fernsehlandschaft in Senderfamilien hat sich das Modell der Konzentrationskontrolle endgültig erledigt.
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Die Giganten formieren sich

Die Fusionswelle in der Medienbranche macht auch vor dem noch weitgehend mittelständisch geprägten Kinomarkt in Deutschland nicht halt. In jüngster Zeit gaben gleich mehrere Unternehmen aus der Film- und Fernsehbranche, insbesondere die börsennotierten, kapitalstarken AGs, Pläne zu Übernahmen oder Beteiligungen auf dem Kinosektor bekannt oder haben sie bereits vollzogen.
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