Heft 2/2017

Titelthema

Medienpolitik und Wahlversprechen

Wahlpapier ist geduldig. Erst kommen die programmatischen Versprechen, dann der pragmatische Kompromiss einer Koalitionsvereinbarung („Deutschlands Zukunft gestalten”). Was wurde aus den medienpolitischen Vorhaben und Ideen von Regierung und Opposition? Was setzen die Parteien in der kommenden Legislaturperiode auf die Agenda? Eine kommentierte Bilanz.
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weitere Titelbeiträge

Die Publizistik der Populisten

"Trump Bump” – so nennen amerikanische Zeitungsverlage liebevoll den Boom ihrer Digital-Abos, den ihnen Donald Trump unverhofft beschert hat. Eine Positivzuschreibung der Folgen der US-Wahl, beflügelt durch einen, der dem Journalismus vorsätzlich schaden wollte, ihm aber letztlich zu wirtschaftlicher Prosperität verholfen hat: Die New York Times hat im letzten Quartal 2016 über 250.000 zusätzliche Digital-Abos verkauft. Washington Post, Wall Street Journal und andere vermelden Rekordzuwächse. Es ist wie mit dem Ausgang des Wahlkampfs: Dass Trump gerade den Qualitätsmedien, die er als „Fake News” tituliert hat, zu neuem Durchbruch verhelfen würde, hätte niemand gedacht.
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Direkt-Kanal zum Wähler

Mehr als je zuvor spielt sich der Wahlkampf um den Bundestag im Internet ab. Mit Tweets, Apps und der Hilfe tausender Freiwilliger rüsten sich die Parteien für die Entscheidung im September. 84 Prozent der deutschen Bevölkerung informieren sich online, alleine Facebook hat über 25 Millionen aktive Nutzer_innen.
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Paralleluniversum

Medien wie die „Junge Freiheit“, „Compact“ oder der Blog „Politically Incorrect“ positionieren sich klar rechts und AfD-nah. Weniger bekannt sind Websites wie „Sputnik“, „eigentümlich frei“ oder „Blaue Narzisse“. In den sozialen Medien stoßen sie oft auf beachtliche Resonanz. Auf den ersten Blick harmlos, entpuppen auch sie sich beim näheren Hinsehen als ideologisch mehr oder weniger AfD-affine Publika­tionen. Als Teile eines „rechten Paralleluniversums“ (Meedia) und Filterblase reaktionärer Verschwörungstheorien.
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Knapp daneben ist auch vorbei

Die Meinungsforschung hat derzeit keinen leichten Stand. Ob Brexit-Abstimmung, Trump-Wahl oder der fulminante Einzug der AfD in diverse Landtage: Allerorten wird den Forschungsinstituten Totalversagen vorgeworfen, gern von Journalistinnen und Journalisten. Aber schauen diese auch richtig hin? Und welche Macht haben Wahlumfragen überhaupt?
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Journalisten angemessen vergüten

M | Eine Medienpolitik „von Großen für Große” urteilten Sie vor vier Jahren über die medienpolitischen Vorhaben der Großen Koalition. Sehen Sie sich in dieser Befürchtung bestätigt? Tabea Rößner | Die GroKo hatte Großes vor, aber sie ist als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet. Die an sich begrüßenswerte Bund-Länder-Kommission hat die eigentlichen Themen gar nicht angepackt. Etwa den Komplex der Intermediären, die Plattformregulierung. Die Frage, wie bindet man Netzwerke ein, eine Plattform wie zum Beispiel Facebook, die ja große Marktmacht hat und damit auch Meinungsmacht. Das Gleiche gilt für Intermediäre wie Google. Da vermisse ich den Mut, ein…
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Presseauskunftsgesetz auf der Agenda

M | Was betrachten Sie als wichtigste medienpolitische Leistung der Großen Koalition in der ablaufenden Legislaturperiode? Martin Dörmann | Die wichtigste Leistung war die finanzielle und damit programmliche Stärkung unseres Auslandssenders Deutsche Welle. Sie stellt auch in Diktaturen einen Zugang zu unabhängigen Informationen sicher. Das ist in der heutigen Zeit, in der Fake News, Propaganda und die Verfolgung von Journalisten zunehmen, von enormer Bedeutung. In Sachen Digitalisierung wurden zwar Fortschritte erzielt, allerdings – wie viele Experten monieren – auf Basis der wenig zukunftsträchtigen Kupfertechnologie. Halten Sie diese Kritik für berechtigt? Das…
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weitere Inhalte dieser Ausgabe

Tarifrunde in mehreren Sendern gestartet

Mehr Gehalt bei Zeitschriften

Arsch hoch für die Rente!

Für Solidarität und Medienfreiheit

Abschied von Ulrich Janssen

Glanz- und andere Zeiten

Mit dem Teufel tanzen

Beruf Szenenbildner: Jürgen Weiß

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Amnesty International: Aktion für Fernand Cello, Madagaskar

Vom Zünden der Gensch-Rakete

Nur ein Zuverdienst

Aufnahmestopp

Auf die Hetze, fertig, los!

Editorial: Minimalistische Bilanz